Hiob 21

Elberfelder Bibel

1 Und Hiob antwortete und sagte: (Hi 3,2)2 Höret, hört meine Rede! Das wäre ⟨wahrer⟩ Trost von euch! (Hi 13,6)3 Ertragt mich, dann will ich reden, und nachdem ich geredet habe, magst du spotten[1]. (Hi 12,4)4 ⟨Trage⟩ ich mein Anliegen[2] etwa einem Menschen vor? Oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein? (Hi 10,1)5 Wendet euch zu mir und schaudert und legt die Hand auf den Mund! (Hi 40,4; Spr 30,32; Mi 7,16)6 Ja, wenn ich daran denke, so bin ich bestürzt, und Erbeben packt mein Fleisch. (Hi 9,28; Kla 3,20)7 Warum leben die Gottlosen, werden alt, nehmen gar noch zu an Macht? (Hi 12,6; Pred 7,15)8 Ihre Nachkommen stehen fest vor ihnen so gut wie sie, und ihre Sprösslinge[3] sind vor ihren Augen. (Jes 65,23)9 Ihre Häuser haben Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute[4] ist nicht über ihnen.10 Sein Stier bespringt und verfehlt nicht, seine Kuh kalbt ohne Fehlgeburt.11 Ihre Buben schicken sie aus wie eine Schafherde, und ihre Kinder hüpfen umher.12 Sie[5] erheben ⟨ihre Stimme⟩ bei[6] Tamburin und Zither und sind fröhlich beim Klang der Flöte. (Ps 150,4)13 Im Glück genießen sie ihre Tage, und in Ruhe sinken sie in den Scheol hinab[7]. (Hi 24,24; Ps 73,4; Lk 16,19)14 Und doch sagen sie zu Gott: Weiche von uns! Und an der Erkenntnis deiner Wege haben wir kein Gefallen. (Hi 22,17; Ps 95,10; Spr 1,29; Jes 30,11; Jer 2,31; Mt 8,34)15 Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten, und was hilft es uns, dass wir ⟨mit Bitten⟩ in ihn dringen? (2Mo 5,2; Hi 22,3; Hi 34,9; Hi 35,3; Ps 73,13; Mal 3,14)16 Siehe, steht nicht ihr Glück in ihrer Hand?[8] Der Rat der Gottlosen sei fern von mir[9]! (Hi 22,18; Ps 1,1)17 Wie oft erlischt ⟨denn⟩ die Leuchte der Gottlosen und kommt über sie ihr Verderben, ⟨wie oft⟩ teilt er Vernichtung zu in seinem Zorn? (Hi 18,5)18 ⟨Wie oft denn⟩ werden sie wie Stroh vor dem Wind und wie Spreu, die der Sturmwind entführt? (Hi 27,21; Ps 1,4; Ps 83,14; Jes 17,13; Hos 13,3)19 Bewahrt Gott sein Unheil auf für seine Kinder[10]? Er vergelte ihm selbst[11], dass er es fühlt[12]! (2Mo 20,5)20 Seine ⟨eigenen⟩ Augen sollen seinen Verfall sehen, und vom Zorn des Allmächtigen trinke er! (Ps 75,9)21 Denn was liegt ihm an seinem Haus nach ihm, wenn die Zahl seiner Monate zu Ende ist[13]? (Hi 14,21)22 Kann man Gott Erkenntnis lehren, ihn, der ⟨selbst⟩ die Erhabenen[14] richtet? (Hi 36,23; Hi 38,3; Jes 40,13; Jer 23,18; Röm 11,34)23 Dieser stirbt in seiner Vollkraft, ganz ungestört und ruhig.24 Seine Schenkel[15] sind voll Fett[16], und das Mark seiner Gebeine ist ⟨wohl⟩getränkt.25 Und jener stirbt mit bitterer Seele und hat nichts vom Glück genossen.26 Zusammen liegen sie im Staub, und Gewürm deckt sie zu. (Hi 3,19; Hi 24,20; Pred 9,2; Jes 14,11)27 Siehe, ich erkenne eure Gedanken, und die Anschläge, die ihr gegen mich ersinnt.28 Denn ihr sagt: Wo ist das Haus des Edlen[17] und wo das Zelt, die Wohnung der Gottlosen? (Hi 20,5)29 Habt ihr die nicht befragt, die des Weges vorüberziehen? Und habt ihr ihre Zeichen nicht genau betrachtet:30 dass der Böse am Tag des Verderbens verschont wird, dass sie am Tag des Grimms[18] ⟨in Sicherheit⟩ geleitet werden? (Ps 73,5)31 Wer wird ihm ins Gesicht seinen Weg vorhalten? Und hat er gehandelt, wer wird ihm vergelten?32 Er aber, er wird zu den Gräbern geleitet, und auf dem Grabhügel hält man Wache.33 Süß sind ihm die Schollen des Tales. Und alle Welt zieht hinter ihm her, auch vor ihm ohne Zahl.34 Wie tröstet ihr mich nun mit Dunst? Und von euren Einwänden bleibt ⟨nur⟩ Trug übrig. (Hi 13,12; Hi 16,2)

Hiob 21

Lutherbibel 2017

1 Hiob antwortete und sprach:2 Hört doch meiner Rede zu und lasst mir das eure Tröstung sein!3 Ertragt mich, dass ich rede, und danach spottet über mich!4 Geht denn gegen einen Menschen meine Klage, oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein?5 Kehrt euch her zu mir; ihr werdet erstarren und die Hand auf den Mund legen müssen. (Hi 40,4)6 Wenn ich daran denke, so erschrecke ich, und Zittern ergreift meinen Leib.7 Warum bleiben die Frevler am Leben, werden alt und nehmen zu an Kraft? (Jer 12,1)8 Ihr Geschlecht ist sicher um sie her, und ihre Nachkommen sind bei ihnen.9 Ihr Haus hat Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen.10 Ihr Stier bespringt und es missrät nicht; ihre Kuh kalbt und wirft nicht fehl.11 Ihre Knaben lassen sie hinaus wie eine Herde, und ihre Kinder springen umher.12 Sie jauchzen mit Pauken und Harfen und sind fröhlich mit Flöten.13 Sie werden alt bei guten Tagen, und still ziehen sie in das Totenreich hinab,14 und doch sagen sie zu Gott: »Weiche von uns, wir wollen von deinen Wegen nichts wissen! (Hi 22,17)15 Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Oder was nützt es uns, wenn wir ihn anrufen?« (2Mo 5,2; 2Kön 18,35; Ps 12,5; Dan 3,15)16 »Doch siehe, ihr Glück steht nicht in ihren Händen, und der Rat der Gottlosen ist ferne von mir.« (Ps 1,1)17 Wie oft verlischt denn die Leuchte der Frevler und kommt ihr Unglück über sie? Teilt er Schmerzen zu in seinem Zorn,18 dass sie werden wie Stroh im Wind und wie Spreu, die der Sturmwind mit sich nimmt? (Ps 1,4)19 Spart Gott sein Unheil auf für die Kinder des Frevlers? Er vergelte es ihm selbst, dass er’s einsehe! (2Mo 20,5; Hi 20,10)20 Mit eigenen Augen möge er sein Verderben sehen, und vom Grimm des Allmächtigen möge er trinken!21 Denn was liegt ihm an seinem Hause, wenn er dahin ist, wenn die Zahl seiner Monde zu Ende ist?22 Wer will Gott Weisheit lehren, der auch die Hohen richtet? (Pred 5,7)23 Der eine stirbt frisch und gesund in allem Reichtum und voller Genüge,24 sein Melkfass ist voll Milch, und sein Gebein wird gemästet mit Mark;25 der andere aber stirbt mit verbitterter Seele und hat nie vom Glück gekostet,26 miteinander liegen sie im Staub, und Gewürm deckt sie zu. (Hi 3,18)27 Siehe, ich kenne eure Gedanken und eure Ränke, mit denen ihr mir Unrecht antut.28 Denn ihr sprecht: »Wo ist das Haus des Fürsten, und wo ist die Hütte, in der die Frevler wohnten?«29 Habt ihr nicht befragt, die des Weges kommen, und nicht auf ihre Zeichen geachtet,30 dass der Böse erhalten wird am Tage des Verderbens und am Tage des Grimms bleibt?31 Wer sagt ihm ins Angesicht, was er verdient? Wer vergilt ihm, was er getan hat?32 Wird er doch zu Grabe geleitet, und man hält Wache über seinem Hügel!33 Süß sind ihm die Schollen des Grabes, und alle Menschen ziehen ihm nach, und die ihm vorangehen, sind nicht zu zählen.34 Wie tröstet ihr mich mit Nichtigkeiten, und von euren Antworten bleibt nichts als Trug!

Hiob 21

Neue Genfer Übersetzung

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