1.Mose 49

Elberfelder Bibel

1 Und Jakob rief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, und ich will euch verkünden, was euch begegnen wird in künftigen Tagen[1]. (4Mo 24,14; Dan 10,14)2 Kommt zusammen und hört, ihr Söhne Jakobs, und hört auf Israel, euren Vater! (1Mo 35,23; Ps 34,12; Spr 4,1; Jes 48,14)3 Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Stärke und der Erstling meiner Kraft! Vorrang an Hoheit und Vorrang an Macht! (5Mo 21,17)4 Du bist übergewallt[2] wie das Wasser, du sollst keinen Vorrang haben, denn du hast das Lager deines Vaters bestiegen; da hast du es entweiht. Mein Bett hat er bestiegen! (1Mo 35,22)5 Die Brüder Simeon und Levi, Werkzeuge der Gewalttat sind ihre Waffen[3]. (1Mo 34,25)6 Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, meine Ehre[4] vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn in ihrem Zorn erschlugen sie den Mann, in ihrem Mutwillen lähmten sie den Stier.7 Verflucht sei ihr Zorn, weil er so gewalttätig, und ihr Grimm, weil er so grausam ist! Ich werde sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel. (4Mo 35,8; Jos 19,1; Jos 21,3; Spr 29,22)8 Juda, du, dich werden deine Brüder preisen[5]! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein. Vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. (Ri 1,2; 1Chr 5,2)9 Juda ist ein junger Löwe; vom Raub, mein Sohn, bist du hochgekommen. Er kauert, er lagert sich wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer will ihn aufreizen? (4Mo 24,9; Offb 5,5)10 Nicht weicht das Zepter von Juda noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen weg, bis dass der Schilo kommt[6], dem gehört der Gehorsam der Völker. (4Mo 24,17; 2Sam 7,16; 1Chr 12,24; Ps 60,9; Ps 78,68; Jes 42,4; Jes 55,3; Jer 33,26; Hes 21,32; Mi 5,1; Hebr 7,14)11 An den Weinstock bindet er sein Eselsfüllen, an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Wein sein Kleid und im Blut der Trauben sein Gewand; (Jes 63,1; Joe 4,13; Offb 14,17)12 die Augen sind dunkel[7] von Wein und weiß die Zähne von Milch[8].13 Sebulon wohnt an der Küste der Meere, und an der Küste der Schiffe ⟨liegt⟩ er, seine Seite nach Sidon hin.14 Issaschar ist ein knochiger Esel, der sich lagert zwischen den Hürden[9].15 Und als er sah, dass die Ruhe[10] gut und dass das Land lieblich war, da beugte er seine Schulter zum Lasttragen und wurde zum fronpflichtigen Knecht.16 Dan richtet[11] sein Volk wie einer der Stämme Israels. (Ri 13,2; Ri 15,20)17 Dan ist eine Schlange am Weg, eine Hornotter am Pfad, die in die Fersen des Pferdes beißt, und rücklings fällt sein Reiter.18 Auf deine Rettung, HERR, harre ich! (Ps 25,5; Ps 119,166; Jes 25,9; Hos 12,7)19 Gad[12], Räuberscharen bedrängen ihn, und er, er drängt ⟨ihnen nach auf der⟩ Ferse. (1Chr 12,9)20 Von Asser: Fettes ist sein Brot; und er, königliche Leckerbissen gibt er.21 Naftali ist eine flüchtige[13] Hirschkuh; er gibt schöne Worte[14].22 Ein junger Fruchtbaum ist Josef, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige ranken über die Mauer[15]. (1Mo 41,52; Hos 13,15)23 Und es reizen ihn die Bogenschützen[16] und schießen und feinden ihn an;24 aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme[17] seiner Hände, durch die Hände des Mächtigen Jakobs, von dort, dem Hirten, dem Stein Israels, (Jos 17,18; Ri 1,22; Hi 29,20; Ps 132,2)25 von dem Gott deines Vaters – der helfe dir – und ⟨von⟩ Gott, dem Allmächtigen[18] – der segne dich mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Flut[19], die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes.26 Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen der uralten Berge[20], das begehrenswerte ⟨Gut⟩ der ewigen Hügel. Sie seien auf dem Haupt Josefs und auf dem Scheitel des Abgesonderten[21] unter seinen Brüdern.27 Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt; am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute. (Ri 20,21)28 Alle diese sind die zwölf Stämme Israels, und das ist es, was ihr Vater zu ihnen redete. Und er segnete sie, jeden nach seinem Segen, mit dem er sie segnete. (5Mo 33,1)29 Und er befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk[22], dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Feld des Hetiters Efron ⟨liegt⟩; (1Mo 25,9)30 in der Höhle, die auf dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, ⟨auf⟩ dem Feld, das Abraham von dem Hetiter Efron zum Erbbegräbnis gekauft hat. (1Mo 23,17)31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben. (1Mo 25,9; 1Mo 35,29)32 Das Feld und die Höhle, die darauf ist, sind Besitz⟨, gekauft⟩ von den Söhnen[23] Het. (1Mo 23,17)33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Völkern[24] versammelt. (1Mo 25,8; 2Kön 13,14; Apg 7,15)

1.Mose 49

Lutherbibel 2017

1 Und Jakob rief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dass ich euch verkünde, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten. (5Mo 33,1)2 Kommt zuhauf und hört zu, ihr Söhne Jakobs, und hört euren Vater Israel.3 Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, der Oberste in der Würde und der Oberste in der Macht. (1Mo 29,32; 5Mo 21,17)4 Du walltest auf wie Wasser. Du sollst nicht der Oberste bleiben, denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du mein Bett entweiht, das du bestiegst. (1Mo 35,22)5 Die Brüder Simeon und Levi, ihre Schwerter sind mörderische Waffen. (1Mo 34,25)6 Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und meine Ehre sei nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet, und in ihrem Mutwillen haben sie Stiere gelähmt.7 Verflucht sei ihr Zorn, dass er so heftig ist, und ihr Grimm, dass er so grausam ist. Ich will sie versprengen in Jakob und zerstreuen in Israel. (Jos 19,1; Jos 21,1)8 Juda, du bist’s! Dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Nacken sein, vor dir werden deines Vaters Söhne sich verneigen. (4Mo 10,14; Ri 1,1)9 Juda ist ein junger Löwe. Du bist hochgekommen, mein Sohn, vom Raube. Wie ein Löwe hat er sich hingestreckt und wie eine Löwin sich gelagert. Wer will ihn aufstören? (4Mo 23,24; Hes 19,2; Offb 5,5)10 Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der komme, dem es gehört[1], und ihm werden die Völker anhangen. (4Mo 24,17; 1Chr 5,2; 1Chr 28,4; Hes 21,32; Hebr 7,14)11 Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seiner Eselin Füllen an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut. (Joe 4,18)12 Seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.13 Sebulon wird am Gestade des Meeres wohnen und am Gestade der Schiffe und reichen bis Sidon. (Jos 19,10)14 Issachar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den Sattelkörben:15 Er sah die Ruhe, dass sie gut ist, und das Land, dass es lieblich ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein fronpflichtiger Knecht geworden.16 Dan wird Richter sein in seinem Volk wie nur irgendein Stamm in Israel. (Ri 13,2; Ri 13,24)17 Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige und das Pferd in die Fersen beißen, dass sein Reiter zurückfalle.18 HERR, ich warte auf dein Heil! (Ps 119,166; Hab 2,3)19 Gad wird gedrängt werden von Kriegshaufen, er aber drängt ihnen nach auf der Ferse.20 Assers Brot wird fett sein, und er wird leckere Speise wie für Könige geben. (Jos 19,24)21 Naftali ist eine flüchtige Hirschkuh, er gibt schöne Rede. (Ri 4,6)22 Ein junger Fruchtbaum ist Josef, ein junger Fruchtbaum an einer Quelle, dessen Zweige emporsteigen über die Mauer.23 Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und gegen ihn kämpfen und ihm nachstellen,24 so bleibt doch sein Bogen fest und seine Arme und Hände stark durch den Mächtigen in Jakob. Von dort kommt der Hirte, der Fels Israels. (5Mo 32,18)25 Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes. (1Mo 1,2; 5Mo 28,3; 5Mo 33,13)26 Die Segnungen deines Vaters waren stärker als die Segnungen der ewigen Berge, die köstlichen Güter der ewigen Hügel. Mögen sie kommen auf das Haupt Josefs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern!27 Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen und des Abends wird er Beute austeilen. (Ri 20,25; 1Sam 9,1)28 Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist’s, was ihr Vater zu ihnen geredet hat, als er sie segnete, einen jeden mit einem besonderen Segen.29 Und Jakob gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volk; begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Acker Efrons, des Hetiters, (1Mo 23,13)30 in der Höhle auf dem Felde von Machpela, die gegenüber von Mamre liegt im Lande Kanaan, die Abraham kaufte samt dem Acker von Efron, dem Hetiter, zum Erbbegräbnis.31 Da haben sie Abraham begraben und Sara, seine Frau. Da haben sie auch Isaak begraben und Rebekka, seine Frau. Da habe ich auch Lea begraben (1Mo 25,9; 1Mo 35,29)32 in dem Acker und der Höhle, die von den Hetitern gekauft ist.33 Und als Jakob dies Gebot an seine Söhne vollendet hatte, tat er seine Füße zusammen auf dem Bett und verschied und wurde versammelt zu seinen Vätern.

1.Mose 49

Neue Genfer Übersetzung

1 Jakob rief alle seine Söhne zu sich. »Versammelt euch um mich«, bat er sie, »ich will euch sagen, was die Zukunft für euch und eure Nachkommen bereithält.2 Kommt und hört mir zu, meine Söhne[1]. Hört auf euren Vater Israel!3 Ruben, du bist mein Erstgeborener, der beste Beweis meiner Manneskraft.[2] An Ansehen und Einfluss übertriffst du alle anderen.4 Doch zügellos bist du wie wilde Wogen, und darum sollst du nicht der Erste bleiben. Mit einer meiner Frauen hast du geschlafen[3] und damit das Bett deines Vaters geschändet.5 Simeon und Levi sind vom gleichen Schlag, ihre Schwerter missbrauchen sie für Gewalttaten.6 Mit ihren Plänen will ich nichts zu tun haben, von ihren Intrigen halte ich mich fern.[4] Aus Wut haben sie Menschen abgeschlachtet und zum Vergnügen Stiere gelähmt.7 Verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig ist! Verflucht sei ihre Wut, die sich so grausam zeigt! Darum bekommen sie kein eigenes Stammesgebiet, ihre Nachkommen leben verstreut in ganz Israel.[5]8 Juda, dich rühmen deine Brüder. Deine Feinde packst du am Genick, und deine Brüder werfen sich vor dir nieder.9 Mein Sohn Juda ist wie ein junger Löwe, der ein Tier gerissen hat. Majestätisch[6] liegt er neben seiner Beute. Wer wagt es, ihn zu stören?10 Für immer hält Juda das Zepter in der Hand, aus seinem Stamm geht stets der König hervor[7], bis der große Herrscher kommt[8], dem alle Völker dienen werden.11 Juda lebt im Überfluss: Am Weinstock bindet er den Esel fest, an der edelsten Rebe das Fohlen seiner Eselin. Er wäscht sein Gewand in Wein und seinen Mantel in Traubensaft.12 Seine Augen sind dunkler als Wein, und seine Zähne weißer als Milch.[9]13 Sebulon wohnt an der Meeresküste und bietet Schiffen einen Hafen. Bis nach Sidon erstreckt sich sein Gebiet.[10]14 Issachar gleicht einem kräftigen Esel, der zwischen seinen Satteltaschen[11] ruht.15 Er liebt seine Ruhe und sein liebliches Land und nimmt dafür in Kauf, seinen Rücken unter Lasten zu beugen und Frondienste zu leisten.16 Dan verhilft seinem Volk zum Recht[12], er ist zwar klein, aber den anderen Stämmen ebenbürtig.17 Er ist gefährlich wie eine Schlange am Straßenrand, wie eine giftige Viper auf der Lauer[13]: Sie beißt das Pferd in die Fesseln, und der Reiter stürzt rücklings zu Boden.18 Ich warte auf deine Hilfe, HERR!19 Gad wird von plündernden Horden angegriffen, doch er geht zum Gegenangriff über und schlägt sie in die Flucht.[14]20 Ascher hat Nahrung im Überfluss und versorgt Könige mit köstlichen Speisen.21 Naftali gleicht einer flinken Hirschkuh, die in der Wildnis umherstreift und schöne Kälber hat[15].22 Josef gleicht einem Weinstock, einem Weinstock an der Quelle, dessen Reben über die Mauer des Weinbergs wachsen.23 Bogenschützen greifen ihn an, nehmen ihn unter Beschuss und kämpfen gegen ihn.24 Doch er hält seinen Bogen ruhig und fest und schießt mit rascher Hand zurück. Denn Jakobs starker Gott steht ihm bei, der unerschütterliche Fels und treue Hirte Israels[16].25 Der Gott, dem schon dein Vater diente, wird dir helfen. Er, der allmächtige Gott, wird dich segnen: Er gibt dir Regen aus dem Himmel und Wasser aus den Quellen der Tiefe. Er schenkt dir viele Nachkommen und Kinder in großer Zahl.[17]26 Der Segen, den dein Vater einst empfing, ist reicher als die kostbaren Gaben der uralten Berge und Hügel[18]. Diesen Segen sollst nun du bekommen, er steht dir zu, dem Auserwählten, der seine Brüder überragt.[19]27 Benjamin gleicht einem reißenden Wolf: Am Morgen verschlingt er seine Feinde, und am Abend teilt er seine Beute.«28 Mit diesen Worten segnete Jakob die zwölf Stämme Israels. Er sprach jedem seiner Söhne und deren Nachkommen einen besonderen Segen zu.[20]29 »Ich werde bald sterben«, sagte Jakob zu seinen Söhnen, »und wenn ich im Tod mit meinen verstorbenen Verwandten[21] vereint werde, dann begrabt mich in unserem Familiengrab in Kanaan. Es liegt in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron,30 in Machpela östlich von Mamre[22]. Abraham hat Efron das Grundstück abgekauft und zur Grabstätte gemacht.31 Dort wurden er selbst und seine Frau Sara sowie Isaak und seine Frau Rebekka begraben. Auch Lea habe ich dort beigesetzt.32 Das Grundstück und die Höhle sind unser rechtmäßiger Besitz, seit wir sie den Hetitern abgekauft haben.«33 Als Jakob seinen Söhnen diese Anweisungen gegeben hatte, legte er sich auf sein Bett zurück. Dann tat er seinen letzten Atemzug und wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint.