1Wehe denen, die Ordnungen des Unheils anordnen, und den Schreibern, die Mühsal schreiben[1],2um die Geringen[2] von ⟨ihrem⟩ Rechtsanspruch zu verdrängen und den Elenden meines Volkes ⟨ihr⟩ Recht zu rauben, damit die Witwen ihr Plündergut werden und sie die Waisen plündern! (2Mo 23,6; Hi 31,16; Ps 94,6; Spr 22,22; Jes 1,17; Jes 5,23; Am 2,6; Mi 3,1)3Und was wollt ihr tun am Tag der Heimsuchung und beim Sturm[3], der von weither kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe und wo euren Reichtum lassen[4]? (Spr 11,4; Jes 2,20; Jes 5,26; Jes 28,20; Jer 4,30; Am 5,19; Zef 1,18)4Beugt man sich nicht unter Gefangenen, so muss man unter Erschlagenen fallen[5]. – Bei alldem wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. (Jes 9,11; Jer 15,2; Nah 1,1; Zef 2,13; Jak 2,13)
Weheruf über Assur und dessen Niederlage
5Wehe, Assur, Rute meines Zorns! Und der Stock meines Zorns – in ihrer Hand ist er[6]. (Jes 7,20; Hab 1,12)6Gegen eine gottlose Nation sende ich ihn, und gegen das Volk meines Grimmes entbiete ich ihn, Raub zu rauben und Beute zu erbeuten und es zertreten zu lassen wie Straßenkot. (2Sam 22,43; 2Kön 18,25; Jes 8,4; Jes 30,9)7Er aber meint es nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern zu verheeren hat er im Sinn und nicht wenige Nationen auszurotten. (Jes 36,18; Jes 37,19; Mi 4,12)8Denn er sagt: Sind meine Obersten nicht allesamt Könige? (Hos 8,10)9Ist Kalne nicht wie Karkemisch, Hamat nicht wie Arpad, Samaria nicht wie Damaskus? (1Mo 10,10; 2Kön 16,9; 2Kön 18,10; 2Chr 35,20; Jes 33,8; Jer 46,2; Jer 49,23; Am 6,2)10Wie meine Hand die Königreiche der Götzen erreicht[7] hat – und ihre geschnitzten Bilder waren mehr als die von Jerusalem und von Samaria –,11werde ich nicht, wie ich Samaria und seinen Götzen getan habe, ebenso Jerusalem und seinen Götzenbildern tun? (Jes 36,18; Jes 37,19; Hes 16,46)12Aber es wird geschehen, wenn der Herr sein ganzes Werk am Berg Zion und an Jerusalem vollendet[8] hat, wird er[9] die Frucht des überheblichen Herzens des Königs von Assur heimsuchen und den hochmütigen Stolz seiner Augen. (4Mo 24,24; Jes 2,12; Jes 46,10; Jer 50,18; Dan 11,45; 1Petr 4,17)13Denn er hat gesagt: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es getan und durch meine Weisheit, denn ich bin verständig. Und ich beseitige die Grenzen der Völker und plündere ihre Schätze und stoße die Bewohner hinab wie ein Starker[10]. (Ri 7,2; 2Kön 19,23; Spr 28,11; Jes 5,21; Hab 1,11)14Meine Hand hat den Reichtum der Völker erreicht[11] wie ein Nest. Und wie man verlassene Eier zusammenrafft, so habe ich die ganze Erde zusammengerafft: Da war keiner, der mit dem Flügel schlug oder den Schnabel aufriss und piepste. – (2Chr 32,13; Jes 37,25)15Rühmt sich die Axt gegen den, der damit haut? Oder brüstet sich die Säge gegen den, der sie zieht? Als schwänge ein Stock den, der ihn hochhebt[12], als ob ein Stab den hochhöbe, der kein Holz ist! (Jes 37,23)16Darum wird der Herr, der HERR der Heerscharen, Schwindsucht senden unter seine Fetten, und unter seiner Herrlichkeit wird ein Brand auflodern wie ein Feuerbrand. (Jes 9,4; Jes 17,4; Jes 26,11; Jes 30,30; Jes 31,9)17Und das Licht Israels wird zum Feuer werden und sein Heiliger zur Flamme; die wird seine Dornen und seine Disteln in Brand setzen und verzehren an einem Tag. (5Mo 4,24; Zef 1,18)18Und man wird die Herrlichkeit seines Waldes und seines Fruchtgartens von der Seele bis zum Fleisch vernichten, und es wird sein, wie wenn ein Kranker dahinsiecht.19Dann wird der Rest der Bäume seines Waldes zu zählen sein; ein Junge könnte sie aufschreiben. (Jes 13,12)
Rettung des Restes Israels und Jerusalems
20An jenem Tag wird es geschehen: Da wird der Rest Israels, und was vom Haus Jakob entkommen ist, sich nicht mehr länger auf den stützen, der es schlägt, sondern es wird sich auf den HERRN, den Heiligen Israels, stützen in Treue. (2Chr 28,16; Jes 1,9; Jes 17,7; Jes 46,3; Jer 3,23)21Ein Rest wird umkehren[13], ein Rest Jakobs, zu dem starken Gott. (Esr 1,4; Jer 50,20)22Denn wenn auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres wäre; ⟨nur⟩ ein Rest davon wird umkehren. Vernichtung ist beschlossen, einherflutend ⟨mit⟩ Gerechtigkeit. (2Kön 19,31; Jes 6,13; Jes 37,31; Jes 59,20; Jer 3,14; Jer 44,28)23Denn der Herr, der HERR der Heerscharen, vollzieht fest beschlossene Vernichtung inmitten der ganzen Erde. (Ps 46,9; Jes 28,22; Dan 9,27; Dan 11,36; Röm 9,27)24Darum, so spricht der Herr, der HERR der Heerscharen: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stock schlägt und seinen Stab gegen dich erhebt in der Art Ägyptens! (2Mo 1,14; 2Kön 19,6; Jes 37,6)25Denn nur noch eine ganz kurze Weile[14], dann wird der Grimm[15] zu Ende sein, und mein Zorn ⟨richtet sich⟩ auf ihre Vernichtung. (Spr 22,8; Jes 14,25; Jes 31,8; Jes 37,36; Dan 11,36)26Und der HERR der Heerscharen wird über ihn die Geißel schwingen wie bei der Niederlage Midians am Felsen Oreb[16] und seinen Stab über das Meer, und er wird ihn erheben in der Art Ägyptens. (Ri 7,25; Jes 9,3; Jes 30,30)27An jenem Tag wird es geschehen, da weicht seine Last von deiner Schulter, und sein Joch wird von deinem Hals weggerissen, und vernichtet wird das Joch vor dem Fett[17]. (Jer 30,8)28Er kommt auf Ajat zu, zieht durch Migron; in Michmas lässt er seinen Tross. (Jos 7,2; 1Sam 13,2; 1Sam 14,2)29Sie ziehen durch die Schlucht, »Geba sei unser Nachtquartier!« Rama bebt, Gibea Sauls flieht. (Jos 18,25; 1Sam 13,23; 1Sam 14,2; 1Sam 14,5; Hos 5,8)30Schreie gellend, Tochter Gallims! Horche auf, Lajescha! Elendes Anatot[18]! (1Sam 25,44; Neh 11,32)31Madmena eilt davon, die Bewohner von Gebim bringen ⟨sich⟩ in Sicherheit.32Noch heute macht er halt in Nob. – Er schwingt seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, den Hügel Jerusalems. – (1Sam 21,1; 2Chr 32,1; Jes 8,8; Mi 1,9)33Siehe, der Herr, der HERR der Heerscharen, haut mit Schreckensgewalt die Äste herunter. Und die Hochgewachsenen werden gefällt, und die Emporragenden werden niedersinken. (Jes 2,12; Jes 18,5; Jes 32,19; Jer 22,7)34Und er schlägt das Dickicht des Waldes mit dem Eisen nieder, und der Libanon fällt durch einen Mächtigen[19].
Jesaja 10
Lutherbibel 2017
1Wehe denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, (Jes 1,17; Jes 1,23; Jes 5,8)2um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden!3Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen?4Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)
Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien
5Wehe Assur, der Rute meines Zorns und dem Stecken meines Grimms! (Jes 15,1)6Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er’s beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse.7Aber er meint’s nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker.8Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?9Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus?10Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre Götterbilder mehr waren als die zu Jerusalem und Samaria: (2Kön 18,33; Jes 36,19)11Sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzenbildern getan habe?«12Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner hoffärtigen Augen, (Jes 37,36)13weil er spricht: »Ich hab’s durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der Länder aufgehoben und ihre Schätze geraubt und wie ein Mächtiger die Bewohner zu Boden gestoßen.14Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Völker wie ein Vogelnest, und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte.«15Vermag sich auch eine Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder eine Säge großzutun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz ist! (Jes 5,1)16Darum wird der Herr, der HERR Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und unter Assurs Herrlichkeit wird er einen Brand entfachen, ein loderndes Feuer.17Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird Assurs Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem einzigen Tag. (5Mo 4,24)18Und die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichtewerden mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und wie ein Verschmachtender dahinschwinden,19dass die Bäume seiner Wälder, die übrig bleiben, gezählt werden können und ein Knabe sie aufschreiben kann.
Errettung eines Restes von Israel
20Zu der Zeit werden die Übriggebliebenen von Israel und was entkommen ist vom Hause Jakob sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlägt, sondern sie werden sich verlassen auf den HERRN, den Heiligen Israels, in Treue. (Jes 4,3)21Ein Rest wird umkehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem Helden. (Jes 7,3; Jes 9,5)22Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest von ihm umkehren. Verderben ist beschlossen und bringt Fluten von Gerechtigkeit. (1Mo 22,17; Röm 9,27)23Denn Gott der HERR Zebaoth wird Verderben ergehen lassen, wie beschlossen ist, auf der ganzen Erde. (Jes 28,22)24Darum spricht Gott der HERR Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah.25Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird mein Grimm ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.26Alsdann wird der HERR Zebaoth eine Geißel über ihn schwingen wie beim Schlag gegen Midian am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten. (2Mo 14,16; 2Mo 14,26; Ri 7,25; Jes 9,3; Jes 30,31)27Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen und sein Joch von deinem Halse, ja, das Joch wird von deinem Nacken genommen. (Jes 9,3; Jes 14,5; Jes 14,25)
Der Ansturm Assurs
28Assur kommt nach Aja, er zieht durch Migron, nach Michmas befiehlt er seinen Tross.29Sie ziehen durch den engen Weg: »Geba sei unser Nachtlager!« Rama erschrickt, das Gibea Sauls flieht.30Du Tochter Gallim, schreie laut! Merke auf, Lajescha! Elend ist Anatot! (1Sam 25,44)31Madmena weicht, die Bewohner von Gebim laufen davon.32Noch heute macht er halt in Nob; er streckt seine Hand aus gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems. (1Sam 21,2)33Siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird die Äste mit Macht abhauen und was hoch aufgerichtet steht niederschlagen, dass die Hohen erniedrigt werden. (Jes 2,12)34Und der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen.
Jesaja 10
Hoffnung für alle
1Der Herr sagt: »Wehe denen, die Gesetze verabschieden, um andere ins Unglück zu stürzen, und Verordnungen erlassen, um andere zu unterdrücken!2Sie betrügen die Armen und Schwachen meines Volkes um ihr Recht. Kaltblütig beuten sie Witwen und hilflose Waisen aus.3Doch was wollt ihr tun, wenn die Zeit gekommen ist, in der ich euch bestrafe, wenn das Unglück von ferne über euch hereinbricht? Zu wem wollt ihr dann fliehen, bei wem Hilfe suchen? Wo wollt ihr euer ganzes Vermögen in Sicherheit bringen?4Ihr werdet entweder als Gefangene gefesselt daherstolpern oder tot bei den Gefallenen liegen.« Und auch dann ist Gottes Zorn noch nicht gestillt; drohend schwebt seine Hand über diesem Volk.
Assyrien missbraucht seine Macht
5»Wehe den Assyrern!«, ruft der Herr. »Noch gebrauche ich sie als Stock, mit dem ich mein Volk bestrafe. Mein grimmiger Zorn gegen Israel treibt die Assyrer an.6Ich schicke sie in den Kampf gegen dieses gottlose Volk, das immer und immer wieder meinen Zorn erregt. Ich lasse das assyrische Heer das Land ausplündern und reiche Beute machen. Sollen sie es doch zertrampeln wie Dreck auf der Straße!«7Doch der König von Assyrien will nicht wahrhaben, dass er vom Herrn diese Macht bekommen hat. Er verfolgt seine eigenen Pläne. Vernichten will er, Völker auslöschen – je mehr, desto besser!8»Jeder Befehlshaber über meine Truppen ist so mächtig wie ein König!«, prahlt er.9»Habe ich nicht eine Stadt nach der anderen eingenommen? Kalne war ebenso unfähig zum Widerstand wie Karkemisch, Hamat genauso schwach wie Arpad, und Samaria besiegte ich so leicht wie Damaskus.10Ich habe Königreiche erobert, deren Götterstatuen die von Samaria und Jerusalem weit übertrafen.11Samaria und seine Götter habe ich bereits zerstört, sollte ich Jerusalem und seine Götter davonkommen lassen?«12Sobald der Herr die Assyrer nicht mehr braucht, weil er sein Ziel mit Jerusalem erreicht hat, geht er mit dem König von Assyrien ins Gericht. Denn dieser ist selbstherrlich und hochnäsig, voller Stolz blickt er auf andere herab.13Er brüstet sich und behauptet: »Aus eigener Kraft habe ich das alles geschafft! Meiner Klugheit ist es zu verdanken! Ich wische die Grenzen zwischen den Völkern hinweg, ich plündere ihre Schätze und stürze die Könige von ihren Thronen. So groß ist meine Macht!14Wie man Vogelnester ausnimmt, so habe ich den Reichtum der Völker zusammengerafft. Alle Länder habe ich eingesammelt wie Eier aus einem verlassenen Nest. Keiner hat es gewagt, auch nur mit den Flügeln zu schlagen, sie haben den Schnabel gehalten und keinen Pieps von sich gegeben.«15Aber das sind nichts als leere Worte! Oder behauptet etwa eine Axt, sie sei stärker als der Holzarbeiter? Ist die Säge mehr als der, der sie gebraucht? Das wäre ja so, als ob ein Stock den schwingt, der ihn in der Hand hält, oder als ob ein Stab den Menschen hochhebt.16Weil sie so prahlen und lästern, wird der HERR, der allmächtige Gott, die feisten Assyrer spindeldürr werden lassen. Er entzündet ein gewaltiges Feuer, das ihre ganze Pracht verzehrt.17Der heilige Gott, Israels Licht – er selbst ist dieses Feuer! An einem einzigen Tag verbrennt es Assyrien mitsamt Dornen und Disteln.18Der Herr rodet die prächtigen Wälder und zerstört die fruchtbaren Gärten so gründlich, dass keine Pflanze übrig bleibt. Assyrien wird es ergehen wie einem Todkranken, der langsam dahinsiecht.19Es wird nur noch so wenige Bäume geben, dass sogar ein Kind sie zählen kann.
Ein kleiner Rest wird gerettet
20Die Nachkommen von Jakob aber, die dann noch übrig geblieben sind, werden ihre Hilfe nicht mehr von den Assyrern erwarten, von denen sie doch nur Schläge erhielten. Auf den HERRN, den heiligen Gott Israels, werden sie sich verlassen und ihm die Treue halten.21Ein Überrest des Volkes, ein kleiner Rest wird zurückkehren zu seinem starken Gott.22Auch wenn ihr Israeliten heute noch so zahlreich seid wie der Sand am Meer, so bleiben doch nur wenige von euch übrig, die zu Gott zurückkehren. Euer Untergang ist bereits besiegelt: Wie eine Sturmflut wird Gottes gerechte Strafe euch überrollen.23Ja, er ist fest entschlossen, das ganze Land zu verwüsten.24Darum sagt der HERR, der allmächtige Gott: »Mein Volk auf dem Berg Zion, fürchtet euch nicht vor den Assyrern, auch wenn sie euch so hart unterdrücken, wie es damals die Ägypter mit euren Vorfahren getan haben.25Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich nicht mehr zornig über euch. Stattdessen werde ich mit den Assyrern abrechnen.«26Der HERR, der allmächtige Gott, wird seine Peitsche über den Assyrern schwingen. Er schlägt sie wie die Midianiter, die damals beim Orebfelsen endgültig besiegt wurden.[1] Er streckt seinen Stab über sie aus wie Mose, der damals seinen Stock über das Meer und über das ägyptische Heer ausstreckte.[2] (2Mo 14,26; Ri 7,25)27Dann wird dir, Israel, die Last von der Schulter genommen. Vom Joch Assyriens wirst du befreit.[3]
Jerusalem wird nicht überrannt werden
28Seht, das mächtige Heer der Assyrer ist auf dem Vormarsch! Schon sind sie in Aja, jetzt in Migron. Ihre Ausrüstung lassen sie in Michmas zurück29und überqueren den Pass. Sie übernachten in Geba. Die Menschen in Rama zittern vor Angst, die in Gibea, der Stadt Sauls, ergreifen die Flucht.30Ja, schreit nur laut, ihr Leute von Gallim, ihr habt allen Grund dazu! Hört, ihr Einwohner von Lajescha, die Feinde rücken immer näher! Armes Anatot, was steht dir bevor!31Alle Einwohner Madmenas fliehen; die von Gebim laufen um ihr Leben.32Noch heute trifft das Heer in Nob ein und schlägt dort sein Lager auf. Der assyrische König ballt drohend die Faust gegen Jerusalem und den Berg Zion.33-34Doch seht, jetzt greift der HERR ein! Mit furchtbarer Gewalt schlägt er, der allmächtige Gott, das assyrische Heer. Wie ein Holzfäller im Wald auf dem Libanon schwingt er die Axt. Er fällt die hohen Stämme und schlägt die Äste ab. Selbst das größte Dickicht im Wald haut er um. Er, der Mächtige, fällt sie alle!
Jesaja 10
Zürcher Bibel
Wehe den ungerechten Richtern
1Wehe denen, die Satzungen des Unrechts setzen, und den Schreibern, die die Qual festschreiben,2um die Machtlosen aus dem Gericht zu drängen und die Elenden meines Volks um das Recht zu bringen, damit die Witwen ihre Beute werden und sie die Waisen berauben. (Jes 1,17; Jes 5,23)3Und was werdet ihr tun am Tag der Heimsuchung und beim Unheil, das heraufzieht von ferne? Zu wem werdet ihr fliehen, um Hilfe zu finden, und wo werdet ihr eure Herrlichkeit lassen? (Jes 2,20; Zef 1,18)4Wer nicht mit den Gefangenen in die Knie gegangen ist, wird fallen mit denen, die erschlagen werden! Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgewandt, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt. (Jes 5,25; Jer 15,2)
Assur wird heimgesucht
5Wehe Assur, dem Knüppel meines Zorns: Es ist ein Stock in ihrer Hand - meine Wut. (Jes 10,15)6Auf eine gottlose Nation lasse ich ihn niederfahren, und gegen das Volk meines Zorns befehlige ich ihn, um Beute zu erbeuten und Raub zu rauben und um es zu zertreten wie Dreck in den Gassen. (2Sam 22,43)7Er aber denkt nicht so, und sein Herz urteilt anders: In seinem Herzen trägt er den Wunsch, zu vernichten und nicht wenige Nationen auszurotten.8Denn er spricht: Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?9Ist nicht Kalno wie Karkemisch oder Chamat wie Arpad oder Samaria wie Damaskus? (2Chr 35,20; Jer 49,23; Am 6,2)10Da meine Hand nach den Königreichen der Götzen gegriffen hat - und ihre Bilder waren zahlreicher als die in Jerusalem und in Samaria -, (2Kön 18,33; Jes 37,19)11werde ich da nicht Jerusalem und seinen Götzenbildern antun, was ich Samaria und seinen Götzen angetan habe? (Jes 36,19)12Wenn aber der Herr sein ganzes Werk am Berg Zion und an Jerusalem beendet, werde ich heimsuchen die Frucht der Überheblichkeit des Königs von Assur und die hochmütige Schönheit seiner Blicke. (Jes 2,11)13Denn er hat gesagt: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es vollbracht und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Und die Grenzen der Völker entferne ich und ihre Vorräte habe ich geplündert, und Thronende stürze ich wie der Starke. (2Kön 19,23; Jes 5,21; Jes 37,25)14Und nach dem Reichtum der Völker hat meine Hand gegriffen wie nach einem Vogelnest, und wie man verlassene Eier einsammelt, habe ich die ganze Erde eingesammelt, und niemand hat mit dem Flügel geschlagen, und niemand hat den Schnabel aufgerissen und gepiepst.15Rühmt sich das Beil vor dem, der mit ihm schlägt? Oder brüstet sich die Säge vor dem, der sie zieht? Als schwänge der Knüppel die, die ihn aufheben, als höbe der Stock den auf, der nicht aus Holz ist! (Röm 9,5; Röm 9,20)16Deshalb wird der Herr, der HERR der Heerscharen, die Schwindsucht schicken gegen seine Fetten, und unter seiner Herrlichkeit wird ein Brand brennen wie der Brand des Feuers. (Jes 17,4)17Und das Licht Israels wird zu Feuer und sein Heiliger zur Flamme. Und sie wird brennen und seine Dornen und seine Disteln verzehren - an einem einzigen Tag.18Und der Herrlichkeit seines Waldes und seines Weinbergs wird er ein Ende bereiten, Seele und Leib, so, als ob ein Verzagter zerflösse.19Und was übrig bleibt von den Bäumen seines Waldes, wird man zählen können, und ein Knabe kann es aufschreiben. (Jes 13,12)
Ein Rest wird zurückkehren
20Und an jenem Tag werden der Rest Israels und die Entronnenen vom Haus Jakob sich nicht mehr auf den stützen, der sie schlägt. Sondern auf den HERRN, den Heiligen Israels, werden sie sich in Treue stützen. (Jes 1,9; Jes 17,7)21Ein Rest wird zurückkehren[1], der Rest Jakobs, zum Heldengott.22Denn mag dein Volk Israel auch sein wie der Sand am Meer, nur ein Rest davon wird zurückkehren. Vernichtung ist beschlossen, überflutet alles mit Gerechtigkeit. (1Mo 22,17; Jer 44,28; Röm 9,27)23Denn die Vertilgung und was beschlossen ist, führt der Herr aus, der HERR der Heerscharen, inmitten der ganzen Erde. (Jes 28,22)24Darum, so spricht der Herr, der HERR der Heerscharen: Mein Volk, das du in Zion wohnst, fürchte dich nicht vor Assur, das dich mit dem Knüppel schlägt und das seinen Stock gegen dich erhebt wie Ägypten es tat. (Jes 37,6)25Denn es fehlt nur noch wenig, dann ist der Zorn erloschen, und meine Wut gilt ihrer Vernichtung. (Jes 14,25; Jes 31,8; Jes 37,36)26Und der HERR der Heerscharen wird eine Peitsche schwingen über ihm wie damals, als er Midian schlug am Rabenfelsen, und seinen Stab über dem Meer, er wird ihn erheben wie einst gegen Ägypten. (2Mo 14,16; Jes 9,3; Jes 30,31)27Und an jenem Tag wird seine Last von deiner Schulter weichen und sein Joch von deinem Hals. Und weggerissen wird das Joch vom Nacken. (Jes 9,3)28Er zieht heran gegen Ajjat, hat Migron durchzogen, nach Michmas befiehlt er seine Waffen. (1Sam 13,2; 1Sam 14,2)29Durch den Engpass sind sie gezogen: Geba ist unser Nachtquartier! Rama ist erschrocken, das Gibea Sauls geflohen. (1Sam 13,23; 1Sam 14,2; Hos 5,8)30Schreie laut, Tochter Gallim! Gib acht, Laischa! Antworte ihr, Anatot!31Madmena ist geflüchtet, die Bewohner Gebims haben sich in Sicherheit gebracht.32Am selben Tag noch steht er in Nob, schwingt seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems. (1Sam 21,2; 2Chr 32,1; Mi 1,9)33Sieh, der Herr, der HERR der Heerscharen, haut die Äste ab mit Schreckensgewalt, und die Höhen der Hügel sind in Stücke geschlagen, und was hoch ist, wird niedrig sein. (Jes 2,12; Jes 9,13; Jes 32,19; Jer 22,7)34Und das Gestrüpp des Waldes zerfetzt er mit dem Eisen, und es fällt der Libanon durch einen Starken.
Jesaja 10
Gute Nachricht Bibel 2018
Anklage gegen die Unterdrücker
1Weh denen, die ihre Macht missbrauchen, um Verordnungen zu erlassen, die Menschen ins Unglück stürzen!2Sie bringen die Armen und Schwachen in meinem Volk um ihr Recht und plündern die Witwen und Waisen aus. (Jes 1,17)3Der Tag des Gerichts kommt gewiss und das Unwetter aus der Ferne wird euch mit Sicherheit erreichen. Was wollt ihr dann tun? Zu wem wollt ihr fliehen? Wo wollt ihr dann eure Reichtümer lassen?4Ihr habt nur die Wahl, ob ihr tot oder gefangen sein wollt! Trotzdem legt Gottes Zorn sich nicht, noch ist seine Hand drohend erhoben.
Assyrien geht zu weit!
5Der HERR sagt: »Jetzt bekommt es Assyrien mit mir zu tun! Ich habe es benutzt, um mein Strafgericht zu vollziehen. Assyrien war der Stock, mit dem ich meinen Zorn zu fühlen gab. (Jes 5,26; Jes 7,20; Jes 10,24; Jes 14,24; Jes 30,27; Jes 37,22; Mi 7,11; Nah 1,1; Hab 1,12; Zef 2,13)6Ich habe es gesandt, um ein Volk zu bestrafen, das sich von mir losgesagt und meinen Zorn herausgefordert hat. Ich habe Assyrien erlaubt, dieses Volk zu berauben und auszuplündern und es zu zertreten wie Straßendreck.7Aber der König von Assyrien wollte mehr, er schmiedete seine eigenen Pläne. Vernichten wollte er, ganze Völker ausrotten, so viele wie möglich.8Er sagte sich: ›Alle Befehlshaber meiner Truppen sind so mächtig wie Könige.9Eine Stadt nach der anderen habe ich erobert: Kalne und Karkemisch, Hamat und Arpad, Samaria und Damaskus.10Mit meiner Macht habe ich Königreiche unterworfen, die mehr Götter und Götterbilder haben als Jerusalem und Samaria.11Ich habe Samaria und seine Götter vernichtet. Und ausgerechnet Jerusalem und seine Götterbilder sollten diesem Schicksal entgehen?‹«12Aber der Herr sagt: »Erst will ich zu Ende führen, was ich gegen Jerusalem und den Zionsberg im Sinn habe. Dann werde ich mit dem König von Assyrien abrechnen, mit seiner überheblichen Selbstherrlichkeit und dem Hochmut, mit dem er auf andere herabsieht. (Jes 2,12; Jes 13,11)13Dieser König hat es gewagt, zu sagen: ›Aus eigener Kraft habe ich das alles getan, durch meine Klugheit habe ich es fertiggebracht. Die Grenzen zwischen den Völkern habe ich beseitigt, ihre Vorräte geplündert und ihre Könige vom Thron gestoßen wie ein Stier.[1]14Wie jemand ein Vogelnest ausnimmt, so habe ich die Schätze der Völker genommen. Wie jemand die Eier einsammelt, die der Vogel verlassen hat, so habe ich alle Länder eingesammelt. Da war keiner, der mit den Flügeln nach mir schlug, keiner, der den Schnabel öffnete und einen Piep von sich gab.‹«15Aber der HERR sagt: »Kann die Axt etwa angeben gegenüber dem, der sie gebraucht? Oder kann die Säge sich für wichtiger halten als den Zimmermann? Das wäre ja, als ob der Stock den schwänge, der ihn erhebt, als ob das tote Stück Holz den Mann bewegte!«16Darum wird der HERR, der Herrscher über die ganze Welt,[2] das reiche, satte Assyrien zum Hungerland machen. Unter seiner Pracht schwelt ein Brand, der alles in Flammen aufgehen lässt.17Der heilige Gott, das Licht Israels, wird zum Feuer, das die Dornen und Disteln ergreift und an einem einzigen Tag verzehrt.18Die prächtigen Wälder und Obstgärten vernichtet es mit Stumpf und Stiel. Assyrien wird dahinsiechen wie ein Sterbenskranker.19Von seinen Wäldern werden nur ein paar Bäume übrig bleiben, so wenige, dass ein Kind sie zählen kann.
Nur wenige bleiben übrig
20Es kommt eine Zeit, da wird der Rest Israels, die Überlebenden der Nachkommen Jakobs, sich nicht mehr auf Assyrien stützen, den Stock, der sie geschlagen hat. Auf den HERRN werden sie sich stützen, an den heiligen Gott Israels werden sie sich halten und ihm treu bleiben. (Jes 10,5; Hos 5,13)21Ein Rest wird zurückkehren; was übrig geblieben ist von den Nachkommen Jakobs, kehrt um zum starken Gott. (5Mo 4,29; Jes 4,3; Jes 7,3)22Israel, selbst wenn dein Volk so zahlreich wäre wie der Sand am Meer, nur ein kleiner Rest wird zurückkehren. Dein Untergang ist beschlossene Sache; er kommt wie eine Flut und verschafft dem Recht Geltung. (1Mo 22,17; 5Mo 4,27; Jes 11,11; Jes 37,32; Zef 3,12; Röm 9,27)23Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, ist fest entschlossen, dich zu vernichten vor den Augen aller Völker.
Keine Angst vor Assyrien!
24Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, sagt zu seinem Volk, das auf dem Zionsberg wohnt: »Habt keine Angst vor Assyrien, auch wenn es den Stock über euch schwingt und euch schlägt, wie es früher die Ägypter taten.25Nur noch einen ganz kleinen Augenblick, dann kehrt sich mein Zorn von euch ab und wendet sich gegen Assyrien.26Dann werde ich, der Herrscher der Welt,[3] strafend die Geißel über die Assyrer schwingen, so wie ich damals am Rabenfelsen auf die Midianiter eingeschlagen habe. Ich werde meinen Stock über das Meer ausstrecken, wie ich es gegen die Ägypter getan habe. (2Mo 14,16; 2Mo 14,26; Ri 7,25)27Wenn die Zeit gekommen ist, dann wird die Last Assyriens von euren Schultern gleiten und sein Joch von eurem Nacken gerissen.«[4] (Jer 30,8)
Der Feind rückt auf Jerusalem zu
28Die Assyrer überfallen Aja, sie ziehen durch Migron, lassen ihren Tross in Michmas,29marschieren durch die Talschlucht, um in Geba zu übernachten. Rama zittert vor Angst, Gibea, die Stadt Sauls, ergreift die Flucht.30Schrei gellend, Gallim! Lausche, Lajescha! Antworte,[5] Anatot!31Madmena flieht, die Bewohner von Gebim laufen um ihr Leben.32Schon steht der Feind in Nob und streckt seine Hand aus nach Jerusalem und dem Zionsberg!33Seht doch, wie der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, mit erschreckender Gewalt die Äste von den Bäumen schlägt! Die größten Bäume werden gefällt, die hochragenden niedrig gemacht.34Das Dickicht des Waldes wird mit der Axt gelichtet, die Pracht des Libanons sinkt zu Boden.