Richter 7

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Jerubbaal, das ist Gideon, und alles Volk, das bei ihm war, machten sich früh auf und lagerten sich an der Quelle Harod: Das Heerlager Midians aber war nördlich von ihm, am Hügel More[1], im Tal. (Ri 6,32; Ri 6,33; 1Sam 29,1; 2Sam 23,25)2 Und der HERR sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als dass ich Midian in ihre Hand geben könnte. Israel soll sich nicht gegen mich rühmen können und sagen: Meine Hand hat mich gerettet! (5Mo 8,17; Jes 10,13; 1Kor 1,29)3 Und nun rufe doch vor den Ohren des Volkes aus: Wer furchtsam und verzagt ist, kehre um und wende sich zurück vom Gebirge Gilead! Da kehrten von dem Volk 22 000 ⟨Mann⟩ um, und 10 000 blieben übrig. (5Mo 20,8)4 Und der HERR sprach zu Gideon: Noch ⟨immer⟩ ist das Volk zu zahlreich. Führe sie ans Wasser hinab, ich will sie dir dort läutern[2]! Und es soll geschehen, von wem ich dir sagen werde: Dieser soll mit dir gehen! – der soll mit dir gehen. Und jeder, von dem ich dir sagen werde: Dieser soll nicht mit dir gehen! – der soll nicht gehen. (Ps 33,16)5 Da führte er das Volk ans Wasser hinab. Und der HERR sprach zu Gideon: Jeden, der mit seiner Zunge vom Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle gesondert für sich; und auch jeden, der sich auf seine Knie niederlässt, um zu trinken!6 Und die Zahl derer, die leckten⟨, indem sie das Wasser⟩ mit ihrer Hand an ihren Mund ⟨brachten⟩, betrug dreihundert Mann; und der ganze Rest des Volkes hatte sich auf seine Knie niedergelassen, um Wasser zu trinken.7 Da sprach der HERR zu Gideon: Mit den dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch retten und Midian in deine Hand geben. Das ganze ⟨übrige⟩ Volk aber soll gehen, jeder an seinen Ort. (1Sam 14,6)8 Und sie nahmen die Wegzehrung des ⟨übrigen⟩ Volkes an sich[3] und deren Hörner. So entließ er alle Männer von Israel, jeden in seine Zelte; aber die dreihundert Mann behielt er da. Das Heerlager Midians war aber unter ihm im Tal. (Ri 6,33)9 Und es geschah in derselben Nacht, da sprach der HERR zu ihm: Mach dich auf, geh in das Heerlager hinab, denn ich habe es in deine Hand gegeben! (1Mo 46,2; Ri 3,28; Ri 4,14; 1Sam 23,4; Apg 18,9)10 Und wenn du dich fürchtest hinabzugehen, dann geh du mit deinem Burschen Pura zum Heerlager hinab!11 Da wirst du hören, was sie reden. Und danach werden deine Hände stark werden, sodass du in das Heerlager hinabgehen kannst. Da ging er hinab, er und sein Bursche Pura, ⟨bis⟩ in unmittelbare Nähe[4] der Gerüsteten, die im Heerlager waren.12 Und Midian und Amalek und alle Söhne des Ostens waren in das Tal eingefallen wie die Heuschrecken an Menge. Zahllos waren ihre Kamele, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge. (Jos 11,4; Ri 6,5; 1Sam 13,5; 1Kön 20,27)13 Und als Gideon ankam, siehe, da erzählte ein Mann seinem Gefährten gerade einen Traum und sagte: Siehe, ich habe einen Traum gehabt. Und siehe, ein Laib Gerstenbrot rollte in das Heerlager Midians. Und es kam bis zum Zelt und schlug es nieder, dass es umfiel, und kehrte es um, ⟨das Unterste⟩ zuoberst, und das Zelt lag da. (Ri 8,10)14 Da antwortete sein Gefährte und sagte: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, des Mannes von Israel! Gott hat Midian und das ganze Heerlager in seine Hand gegeben! (Ri 3,28; 1Sam 14,12)15 Und es geschah, als Gideon die Erzählung des Traumes und seine Deutung hörte, da betete er an[5]. Und er kehrte ins Heerlager Israels zurück und sagte: Macht euch auf! Denn der HERR hat das Heerlager Midians in eure Hand gegeben. (1Mo 24,26; Ri 3,28; 1Sam 1,28; 1Sam 14,12)16 Und er teilte die dreihundert Mann in drei Abteilungen und gab ihnen allen Hörner in die Hand und leere Krüge, und in den Krügen waren Fackeln. (1Sam 11,11)17 Und er sagte zu ihnen: Seht es mir ab und macht es ebenso! Siehe, wenn ich an den Rand des Heerlagers komme, dann soll es geschehen, dass ihr es ebenso macht, wie ich es mache!18 Und stoße ich ins Horn, ich und alle, die bei mir sind, dann sollt auch ihr ins Horn stoßen rings um das ganze Heerlager und sollt rufen: Für den HERRN und für Gideon!19 Und Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, kamen an den Rand des Heerlagers, beim Beginn der mittleren Nachtwache; man hatte eben die Wachen aufgestellt. Und sie stießen in die Hörner und zerschmetterten die Krüge, die sie in der Hand hatten.20 Da stießen ⟨auch⟩ die drei Abteilungen in die Hörner und zerbrachen die Krüge. Und sie ergriffen mit ihrer linken Hand die Fackeln und mit ihrer rechten Hand die Hörner zum Blasen und riefen: Schwert für den HERRN und für Gideon!21 Und sie blieben stehen, jeder an seiner Stelle, rings um das Heerlager. Da lief das ganze Heerlager ⟨durcheinander⟩, und sie schrien laut und flohen. (2Kön 7,6; 2Chr 20,17)22 Während nun die dreihundert ⟨Mann⟩ in die Hörner stießen, da richtete der HERR das Schwert des einen gegen den andern, und zwar im ganzen Heerlager. Und das Heerlager floh bis Bet-Schitta, nach Zereda[6] hin, bis an die Grenze von Abel-Mehola bei Tabbat. (Jos 3,16; Jos 6,16; 1Sam 14,20; 1Kön 4,12; 2Chr 20,23; Jes 9,3; Sach 14,13)23 Und es wurden die Männer Israels zusammengerufen aus Naftali, aus Asser und aus ganz Manasse, und sie jagten Midian nach. (3Mo 26,7; 1Sam 14,21; 1Kön 20,20)24 Und Gideon sandte Boten in das ganze Gebirge Ephraim und ⟨ließ⟩ sagen: Kommt herab, Midian entgegen! Und nehmt ihnen die Wasser⟨stellen⟩ bis Bet-Bara und den Jordan! Da wurden alle Männer Ephraims zusammengerufen, und sie nahmen ⟨ihnen⟩ die Wasser⟨stellen⟩ bis Bet-Bara und den Jordan. (Ri 3,27)25 Und sie nahmen zwei Oberste von Midian, Oreb und Seeb, gefangen. Und sie erschlugen Oreb an dem Felsen Oreb, und Seeb erschlugen sie bei der Kelter Seeb; und sie jagten Midian nach. Und die Köpfe Orebs und Seebs brachten sie zu Gideon auf die andere Seite des Jordan. (Ri 8,3; Ps 83,10; Jes 10,26)

Richter 7

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Da machte sich Jerubbaal – das ist Gideon – früh auf und das ganze Kriegsvolk, das mit ihm war, und sie lagerten sich an der Quelle Harod, sodass das Heerlager Midians nördlich von ihm war, beim Hügel More im Tal. (Ri 6,32)2 Der HERR aber sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als dass ich Midian in seine Hände geben sollte; Israel könnte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet.3 So rufe nun aus vor den Ohren des Volks: Wer ängstlich und verzagt ist, der kehre um und verlasse das Gebirge Gilead. Da kehrten vom Kriegsvolk zweiundzwanzigtausend um, sodass nur zehntausend übrig blieben. (5Mo 20,8)4 Und der HERR sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich. Führe sie hinab ans Wasser; dort will ich sie dir sichten. Und von wem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von wem ich aber sagen werde, dass er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht mitziehen.5 Und er führte das Volk hinab ans Wasser. Und der HERR sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; ebenso, wer niederkniet, um zu trinken.6 Da war die Zahl derer, die geleckt hatten, dreihundert Mann. Alles übrige Volk hatte kniend getrunken aus der Hand zum Mund.7 Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und Midian in deine Hände geben; aber alles übrige Volk soll gehen, jeder an seinen Ort. (1Sam 14,6)8 Und sie nahmen die Verpflegung des Volks und ihre Posaunen an sich. Aber die übrigen Israeliten ließ er alle gehen, jeden in sein Zelt; die dreihundert Mann aber behielt er bei sich. Und das Heer der Midianiter lag unten vor ihm in der Ebene.9 Und der HERR sprach in derselben Nacht zu Gideon: Steh auf und geh hinab zum Lager; denn ich habe es in deine Hände gegeben.10 Fürchtest du dich aber hinabzugehen, so geh mit deinem Diener Pura hinab zum Lager,11 damit du hörst, was sie reden. Danach werden deine Hände stark sein, und du wirst hinabziehen zum Lager. Da ging Gideon mit seinem Diener Pura hinab bis an den Ort der Schildwache, die im Lager war.12 Und Midian und Amalek und alle aus dem Osten waren in die Ebene eingefallen wie eine Menge Heuschrecken, und ihre Kamele waren nicht zu zählen wie der Sand am Ufer des Meeres. (Ri 6,5)13 Als nun Gideon kam, siehe, da erzählte einer einem andern einen Traum und sprach: Siehe, ich habe geträumt: Ein Laib Gerstenbrot rollte zum Lager der Midianiter; und er kam an das Zelt, stieß es um, dass es einfiel, und kehrte es um, das Oberste zuunterst, sodass das Zelt am Boden lag.14 Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, des Israeliten. Gott hat die Midianiter in seine Hände gegeben mit dem ganzen Heerlager.15 Als Gideon diesen Traum erzählen hörte und seine Auslegung, fiel er anbetend nieder und kam zurück ins Lager Israels und sprach: Macht euch auf, denn der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hände gegeben!16 Und er teilte die dreihundert Mann in drei Heerhaufen und gab jedem eine Posaune in die Hand und leere Krüge mit Fackeln darin17 und sprach zu ihnen: Seht auf mich und tut ebenso; wenn ich nun an das Lager komme – wie ich tue, so tut ihr auch!18 Wenn ich die Posaune blase und alle, die mit mir sind, so sollt ihr auch die Posaunen blasen rings um das ganze Heerlager und rufen: Für den HERRN und für Gideon!19 So kam Gideon und hundert Mann mit ihm an das Lager zu Anfang der mittleren Nachtwache, als sie eben die Wachen aufgestellt hatten, und sie bliesen die Posaunen und zerschlugen die Krüge in ihren Händen.20 Da bliesen alle drei Heerhaufen die Posaunen und zerbrachen die Krüge. Sie hielten aber die Fackeln in ihrer linken Hand und die Posaunen in ihrer rechten Hand, um zu blasen, und riefen: Hier Schwert des HERRN und Gideons!21 Und sie blieben stehen, jeder an seiner Stelle, rings um das Lager her. Da fing das ganze Heer an zu laufen, und sie schrien und flohen.22 Und während die dreihundert Mann die Posaunen bliesen, richtete der HERR im ganzen Lager eines jeden Schwert gegen den andern. Und das Heer floh bis Bet-Schitta auf Zereda zu, bis an die Grenze von Abel-Mehola bei Tabbat. (Ps 83,10; Jes 9,3; Jes 10,26)23 Und die Männer Israels von Naftali, von Asser und von ganz Manasse wurden zusammengerufen und jagten Midian nach.24 Und Gideon sandte Botschaft auf das ganze Gebirge Ephraim und ließ sagen: Kommt herab Midian entgegen und nehmt ihnen die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und auch den Jordan. Da wurden zusammengerufen alle, die von Ephraim waren, und nahmen ihnen die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und auch den Jordan.25 Und sie fingen zwei Fürsten Midians, Oreb und Seeb, und erschlugen Oreb am Felsen Oreb und Seeb bei der Kelter Seeb[1] und jagten Midian nach und brachten die Häupter Orebs und Seebs zu Gideon über den Jordan.

Richter 7

Hoffnung für alle

von Biblica
1 In aller Frühe führte Gideon, den man auch Jerubbaal nannte, sein Heer zur Quelle Harod. Dort schlugen sie ihr Lager auf. Nördlich von ihnen im Tal lagerten die Midianiter am Fuß des Hügels More.2 Der HERR sprach zu Gideon: »Du hast zu viele Soldaten! Diesem großen Heer will ich nicht den Sieg über die Midianiter schenken! Sonst werden die Israeliten mir gegenüber prahlen: ›Wir haben uns aus eigener Kraft befreit!‹3 Ruf deshalb im Lager aus, dass alle, die Angst haben, umkehren sollen!« So verkleinerte Gideon sein Heer.[1] 22.000 Mann machten kehrt, und 10.000 blieben zurück.4 Doch der HERR sagte zu Gideon: »Es sind immer noch zu viele! Führ sie zur Quelle hinab. Ich will sie dort selbst noch einmal prüfen und dir dann sagen, wer mit dir ziehen soll und wer nicht.«5 Gideon ging mit den Männern an die Quelle. Der HERR befahl ihm: »Alle, die das Wasser auflecken wie ein Hund, stell auf die eine Seite! Auf die andere Seite lass alle gehen, die sich zum Trinken hingekniet haben.«6 300 Mann führten das Wasser mit der Hand zum Mund und leckten es dann auf, alle anderen knieten zum Trinken nieder.[2]7 Da sprach der HERR zu Gideon: »Durch die 300 Männer, die das Wasser aus der Hand getrunken haben, werde ich Israel befreien und die Midianiter in deine Gewalt geben! Alle anderen sollen nach Hause gehen.«8 Gideon entließ die Männer und behielt nur die 300 bei sich. Sie übernahmen die Vorräte und die Signalhörner der anderen. All dies geschah oberhalb der Talebene, in der die Midianiter lagerten.9 In der Nacht sprach der HERR zu Gideon: »Greif die Midianiter an! Ich gebe ihr Lager in deine Gewalt!10 Wenn du aber Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter11 und hör dir an, was sie dort reden. Das wird dir Mut geben, sie anzugreifen!« Da ging Gideon mit Pura zum Lager hinab und schlich sich an die bewaffneten Vorposten heran.12 Die Midianiter, Amalekiter und andere Völker aus dem Osten hatten sich im Tal ausgebreitet wie ein Heuschreckenschwarm. Ihre Kamele waren so zahlreich wie der Sand am Meer.13 Gideon kam ganz nahe an die feindlichen Soldaten heran und hörte, wie ein Mann gerade zu seinem Kameraden sagte: »Ich muss dir etwas erzählen! Ich habe geträumt, dass ein riesiges Gerstenbrot in unser Lager gerollt ist. Es hat ein Zelt getroffen und umgerissen. Alles flog durcheinander und stürzte zu Boden.«14 Der andere erwiderte: »Das kann nur eins bedeuten: das Schwert des Israeliten Gideon, des Sohnes von Joasch! Gott wird ihm den Sieg über uns Midianiter und unser ganzes Lager schenken!«15 Als Gideon den Traum und die Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und betete Gott an. Dann kehrte er ins israelitische Lager zurück und rief: »Los! Der HERR gibt die Midianiter in eure Gewalt!«16 Er teilte seine 300 Soldaten in drei Gruppen und gab jedem Mann ein Signalhorn und einen Krug mit einer Fackel darin.17-18 »Stellt euch rings um das ganze Heerlager auf«, befahl er, »und achtet genau auf das, was ich tue! Wenn ich mit meinen Leuten zu den Wachposten komme, blasen wir die Hörner. Sobald ihr das hört, tut ihr das Gleiche und schreit laut: ›Wir kämpfen für den HERRN und für Gideon!‹«19 Gideon erreichte mit seinen 100 Mann den Rand des Lagers, als die mittlere Nachtwache begann und die Posten gerade abgelöst worden waren. Da bliesen sie die Hörner und zerschlugen ihre Krüge.20 Sofort taten die Männer der beiden anderen Abteilungen das Gleiche. In der rechten Hand hielten sie die Hörner, in der linken die Fackeln und riefen: »Wir kämpfen für den HERRN und für Gideon!«21 Dabei blieben sie rings um das Heerlager stehen. Die feindlichen Soldaten liefen durcheinander, schrien und versuchten zu entkommen.22 Während die 300 Israeliten die Hörner bliesen, ließ der HERR überall im Lager Kämpfe unter den Verbündeten ausbrechen. Schließlich floh das ganze Heer in Richtung Bet-Schitta, Zereda[3], Abel-Mehola und Tabbat. (1Kön 11,26)23 Gideon rief die Männer der Stämme Naftali, Asser und Manasse zusammen, um die Midianiter zu verfolgen.24 Er sandte auch Boten zum Stamm Ephraim im Gebirge und ließ den Männern dort ausrichten: »Kommt herab und stellt euch den Midianitern in den Weg! Besetzt die Wasserstellen bis nach Bet-Bara und die Übergänge des Jordan!« Die Ephraimiter folgten der Anordnung,25 sie nahmen zwei midianitische Fürsten, Oreb und Seeb, gefangen und töteten sie. Die Orte, wo dies geschah, nannten sie Oreb-Fels und Seeb-Kelter. Danach nahmen sie die Verfolgung der Midianiter wieder auf. Als sie den Jordan überquert hatten, trafen sie auf Gideon und übergaben ihm die abgeschlagenen Köpfe der beiden Fürsten.

Richter 7

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Gideon, den man auch Jerubbaal nannte, brach früh am Morgen mit seinem ganzen Heer auf. Bei der Quelle Harod errichteten sie ihr Lager. Das Lager der Midianiter befand sich nördlich davon in der Ebene, nahe beim Hügel More.2 Aber der HERR sagte zu Gideon: »Dein Heer ist zu groß! So kann ich die Midianiter nicht in eure Hand geben. Sonst werden die Leute von Israel am Ende prahlen und sagen: ›Der eigenen Hand verdanken wir unsere Rettung!‹ (5Mo 8,17)3 Darum lass im ganzen Lager ausrufen, dass alle, die Angst haben, nach Hause gehen.«[1] Da gingen 22000 wieder heim, nur 10000 blieben bei Gideon. (5Mo 20,8)4 Doch der HERR sagte zu Gideon: »Dein Heer ist immer noch zu groß. Führe die Männer hinunter zur Quelle, dort will ich selbst die Auswahl treffen. Ich werde dir sagen, wer mit dir gehen soll und wer nicht.«5 Gideon führte die Männer zum Teich an der Quelle. Dort sagte der HERR zu ihm: »Wer sich hinwirft und das Wasser mit der Zunge aufleckt wie ein Hund, den stell auf die eine Seite; und wer sich zum Trinken hinkniet, den stell auf die andere.«6 Dreihundert Männer leckten das Wasser mit der Zunge, alle Übrigen knieten sich hin und führten es mit der hohlen Hand zum Mund.[2]7 Der HERR sagte zu Gideon: »Durch die 300 Männer, die das Wasser mit der Zunge geleckt haben, will ich Israel retten und die Midianiter in deine Hand geben. Die anderen sollen nach Hause gehen.« (1Sam 14,6)8 Gideon schickte alle zurück, nur die 300 Ausgewählten behielt er bei sich. Diese übernahmen von den anderen den Proviant und die Kriegshörner. Das Lager der Midianiter war unten in der Ebene.9 In der Nacht sagte der HERR zu Gideon: »Auf, greif das Lager an, ich gebe es in deine Hand!10 Wenn du aber Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter11 und hör dir an, was sie dort miteinander reden. Das wird dir Mut machen, sie anzugreifen.« Gideon und sein Diener gingen hinunter und schlichen sich bis an die äußeren Lagerwachen heran.12 Die Midianiter, die Amalekiter und die Beduinen aus dem Osten, die dort lagerten, bedeckten die ganze Ebene wie Heuschrecken und ihre Kamele waren unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand. (Ri 6,5)13 Als nun Gideon bei den Wachtposten ankam, erzählte gerade einer seinem Kameraden einen Traum. »Stell dir vor«, sagte er, »ich habe im Traum gesehen, wie ein Gerstenbrot vom Berg herab in unser Lager rollte. Es stieß an unser Zelt, warf es um und kehrte das Unterste zuoberst.«14 Sein Kamerad antwortete: »Das kann nur eine Bedeutung haben: Der Israelit Gideon wird uns besiegen; Gott hat uns und unser Lager in seine Hand gegeben!«15 Als Gideon den Traum und seine Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und dankte Gott. Dann kehrte er ins Lager Israels zurück und rief: »Steht auf! Der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben.«16 Er teilte die 300 Mann in drei Gruppen auf; jeder bekam ein Widderhorn und eine Fackel, dazu einen Krug, um die brennende Fackel zu verbergen.17-18 Gideon schärfte ihnen ein: »Stellt euch rings um das Lager auf und macht alles genauso wie ich! Ich gehe jetzt bis zum Rand des Lagers und ihr achtet genau darauf, was ihr mich tun seht, und macht es ebenso. Wenn ihr hört, wie ich und die Männer bei mir ins Horn stoßen, dann stoßt auch ihr ins Horn, rings um das Lager, und ruft: ›Für den HERRN und für Gideon!‹«19 Mitten in der Nacht kam Gideon mit seinen 100 Mann an den Rand des Lagers. Die Midianiter hatten gerade die Wachen gewechselt. Da bliesen die Männer um Gideon ihre Widderhörner und zerschlugen die Krüge.20 Alle drei Abteilungen folgten dem Beispiel, stießen in die Hörner und zerschlugen die Krüge. Jeder hielt in der linken Hand die Fackel und in der rechten das Horn. Sie riefen: »Auf zum Kampf! Für den HERRN und für Gideon!«21 Dabei standen sie rings um das Lager, jeder an seinem Platz. Im Lager liefen alle durcheinander, schrien und ergriffen die Flucht.22 Denn als die dreihundert in die Widderhörner stießen, ließ der HERR im Lager eine Panik entstehen und alle gingen mit dem Schwert aufeinander los. Darauf floh das ganze Heer in Richtung auf Bet-Schitta, Zereda, Sefat-Abel-Mehola und Tabbat. (Ps 83,10; Jes 9,3; Jes 10,26)23 Nun wurden die Männer der Stämme Naftali, Ascher und Manasse zusammengerufen, um die Midianiter zu verfolgen.24 Gideon schickte auch Boten ins Bergland von Efraïm und ließ dort sagen: »Kommt herab und verlegt den Midianitern den Fluchtweg! Besetzt alle Wasserstellen bis nach Bet-Bara und sichert die Jordanfurten!« Da sammelten sich alle Männer des Stammes Efraïm, besetzten die Wasserstellen und riegelten die Jordanfurten ab.25 Sie nahmen zwei Anführer der Midianiter, Oreb und Seeb (d. h. »Rabe« und »Wolf«), gefangen und töteten sie, Oreb am Rabenfelsen und Seeb bei der Wolfskelter. Dann verfolgten sie die Midianiter. Die abgeschlagenen Köpfe der beiden Anführer brachten sie zu Gideon auf die andere Seite des Jordans. (Ps 83,12)

Richter 7

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Am frühen Morgen brach Jerubbaal - das ist Gideon - mit allen Leuten, die er bei sich hatte, auf und sie errichteten bei der Harod- Quelle ihr Lager; das Lager Midians war nördlich davon beim Hügel More in der Ebene. (Ri 6,32)2 Der HERR sagte zu Gideon: Die Leute, die du bei dir hast, sind zu zahlreich, als dass ich Midian in ihre Hand geben könnte. Sonst könnte sich Israel mir gegenüber rühmen und sagen: Meine eigene Hand hat mich gerettet.3 Nun also, rufe vor den Ohren der Leute aus: Wer sich fürchtet und Angst hat, kehre um und enteile vom Berg Gilead! Darauf kehrten von den Leuten zweiundzwanzigtausend um, während zehntausend übrig blieben. (5Mo 20,8)4 Doch der HERR sagte zu Gideon: Die Leute sind immer noch zu zahlreich. Führ sie hinab ans Wasser; dort will ich sie für dich mustern. Von wem ich zu dir sagen werde: Er soll mit dir gehen!, der soll mit dir gehen und jeder, von dem ich zu dir sagen werde: Dieser soll nicht mit dir gehen!, der soll nicht gehen.5 Gideon führte die Leute zum Wasser hinab und der HERR sagte zu ihm: Stell alle, die das Wasser mit der Zunge auflecken, wie es ein Hund tut, auf einen besonderen Platz, und ebenso alle, die sich zum Trinken hinknien.6 Die Zahl derer, die aufleckten - mit der Hand zum Mund -, betrug dreihundert Mann. Alle übrigen Leute aber knieten sich hin, um das Wasser zu trinken.7 Der HERR sagte zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die aufgeleckt haben, will ich euch retten und Midian in deine Hand geben. Alle übrigen Leute sollen jeder an seinen Ort gehen.8 Sie nahmen die Verpflegung der Leute und ihre Widderhörner mit. Gideon entließ alle Israeliten, jeden zu seinen Zelten. Nur die dreihundert Mann behielt er bei sich. Das Lager Midians lag unterhalb von ihm in der Ebene.9 Und es geschah in jener Nacht: Der HERR sagte zu ihm: Auf, geh in das Lager hinab; denn ich habe es in deine Hand gegeben.10 Wenn du dich aber davor fürchtest hinabzusteigen, dann geh mit deinem Diener Pura bis zum Lager hinab.11 Du wirst hören, was man dort redet. Dann werden deine Hände stark werden und du wirst in das Lager hinabziehen. Gideon ging also mit seinem Diener Pura bis unmittelbar an die Krieger im Lager heran.12 Midian und Amalek und die Leute des Ostens waren in die Ebene eingefallen, zahlreich wie die Heuschrecken, und ihre Kamele waren zahllos wie der Sand am Ufer des Meeres.13 Als Gideon ankam, erzählte gerade einer dem andern einen Traum. Er sagte: Hör zu, ich hatte einen Traum: Siehe, ein Laib Gerstenbrot rollte im Lager Midians hin und her, gelangte bis zum Zelt und stieß dagegen, sodass es umfiel. Er stülpte es nach oben um und so lag das Zelt da.14 Der andere antwortete: Das bedeutet nichts anderes als das Schwert des Israeliten Gideon, des Sohnes des Joasch. Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Hand gegeben.15 Als Gideon die Erzählung von dem Traum und seine Deutung hörte, warf er sich nieder und betete. Dann kehrte er ins Lager Israels zurück und rief: Auf! Der HERR hat das Lager Midians in eure Hand gegeben.16 Gideon teilte die dreihundert Mann in drei Abteilungen und gab allen Männern Widderhörner und leere Krüge in die Hand; in den Krügen waren Fackeln.17 Er sagte zu ihnen: Seht auf mich und macht alles ebenso wie ich! Wenn ich an den Rand des Lagers komme, so sollt, wie ich es mache, auch ihr machen.18 Wenn ich und alle, die bei mir sind, das Widderhorn blasen, dann müsst auch ihr rings um das ganze Lager eure Hörner blasen und rufen: Für den HERRN und Gideon!19 Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, gelangten zu Beginn der mittleren Nachtwache an den Rand des Lagers; man hatte gerade die Wachen aufgestellt. Sie bliesen das Widderhorn und zerschlugen die Krüge, die sie in der Hand hatten.20 Es bliesen also die drei Abteilungen die Hörner, zerschlugen die Krüge, ergriffen mit der linken Hand die Fackeln, während sie in der rechten Hand die Widderhörner hielten, um zu blasen, und schrien: Schwert für den HERRN und Gideon!21 Dabei blieben sie rings um das Lager stehen, jeder an dem Platz, wo er gerade war. Im Lager liefen alle durcheinander, schrien und flohen.22 Als die dreihundert Männer ihre Hörner bliesen, richtete der HERR im ganzen Lager das Schwert des einen gegen den andern. Alle im Lager flohen bis nach Bet-Schitta, Zereda, Sefat-Abel-Mehola und Tabbat.23 Nun wurden die Israeliten aus Naftali, Ascher und ganz Manasse aufgeboten und sie jagten den Midianitern nach.24 Außerdem schickte Gideon Boten im ganzen Bergland von Efraim umher und ließ sagen: Zieht hinab gegen Midian und schneidet ihnen das Wasser bis nach Bet-Bara und den Jordan ab! So wurden alle Männer Efraims zusammengerufen und sie besetzten die Wasserstellen bis Bet- Bara und den Jordanübergang.25 Sie nahmen auch die zwei Midianiterfürsten Oreb, Rabe, und Seeb, Wolf, gefangen. Oreb töteten sie am Rabenfelsen und Seeb töteten sie an der Wolfskelter; dann setzten sie die Verfolgung Midians fort. Die Köpfe Orebs und Seebs aber brachten sie zu Gideon über den Jordan. (Ps 83,12)

Richter 7

New International Version

von Biblica
1 Early in the morning, Jerub-Baal (that is, Gideon) and all his men camped at the spring of Harod. The camp of Midian was north of them in the valley near the hill of Moreh.2 The Lord said to Gideon, ‘You have too many men. I cannot deliver Midian into their hands, or Israel would boast against me, “My own strength has saved me.”3 Now announce to the army, “Anyone who trembles with fear may turn back and leave Mount Gilead.” ’ So twenty-two thousand men left, while ten thousand remained.4 But the Lord said to Gideon, ‘There are still too many men. Take them down to the water, and I will thin them out for you there. If I say, “This one shall go with you,” he shall go; but if I say, “This one shall not go with you,” he shall not go.’5 So Gideon took the men down to the water. There the Lord told him, ‘Separate those who lap the water with their tongues as a dog laps from those who kneel down to drink.’6 Three hundred of them drank from cupped hands, lapping like dogs. All the rest got down on their knees to drink.7 The Lord said to Gideon, ‘With the three hundred men that lapped I will save you and give the Midianites into your hands. Let all the others go home.’8 So Gideon sent the rest of the Israelites home but kept the three hundred, who took over the provisions and trumpets of the others. Now the camp of Midian lay below him in the valley.9 During that night the Lord said to Gideon, ‘Get up, go down against the camp, because I am going to give it into your hands.10 If you are afraid to attack, go down to the camp with your servant Purah11 and listen to what they are saying. Afterwards, you will be encouraged to attack the camp.’ So he and Purah his servant went down to the outposts of the camp.12 The Midianites, the Amalekites and all the other eastern peoples had settled in the valley, thick as locusts. Their camels could no more be counted than the sand on the seashore.13 Gideon arrived just as a man was telling a friend his dream. ‘I had a dream,’ he was saying. ‘A round loaf of barley bread came tumbling into the Midianite camp. It struck the tent with such force that the tent overturned and collapsed.’14 His friend responded, ‘This can be nothing other than the sword of Gideon son of Joash, the Israelite. God has given the Midianites and the whole camp into his hands.’15 When Gideon heard the dream and its interpretation, he bowed down and worshipped. He returned to the camp of Israel and called out, ‘Get up! The Lord has given the Midianite camp into your hands.’16 Dividing the three hundred men into three companies, he placed trumpets and empty jars in the hands of all of them, with torches inside.17 ‘Watch me,’ he told them. ‘Follow my lead. When I get to the edge of the camp, do exactly as I do.18 When I and all who are with me blow our trumpets, then from all round the camp blow yours and shout, “For the Lord and for Gideon.” ’19 Gideon and the hundred men with him reached the edge of the camp at the beginning of the middle watch, just after they had changed the guard. They blew their trumpets and broke the jars that were in their hands.20 The three companies blew the trumpets and smashed the jars. Grasping the torches in their left hands and holding in their right hands the trumpets they were to blow, they shouted, ‘A sword for the Lord and for Gideon!’21 While each man held his position round the camp, all the Midianites ran, crying out as they fled.22 When the three hundred trumpets sounded, the Lord caused the men throughout the camp to turn on each other with their swords. The army fled to Beth Shittah towards Zererah as far as the border of Abel Meholah near Tabbath.23 Israelites from Naphtali, Asher and all Manasseh were called out, and they pursued the Midianites.24 Gideon sent messengers throughout the hill country of Ephraim, saying, ‘Come down against the Midianites and seize the waters of the Jordan ahead of them as far as Beth Barah.’ So all the men of Ephraim were called out and they seized the waters of the Jordan as far as Beth Barah.25 They also captured two of the Midianite leaders, Oreb and Zeeb. They killed Oreb at the rock of Oreb, and Zeeb at the winepress of Zeeb. They pursued the Midianites and brought the heads of Oreb and Zeeb to Gideon, who was by the Jordan.