Hiob 4

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Elifas von Teman antwortete und sagte: (Hi 2,11; Hi 15,1; Hi 22,1; Jer 49,7)2 Wenn man ein Wort an dich versucht, wird es dich ermüden[1]? Aber Worte zurückhalten, wer könnte das? (Hi 32,18)3 Siehe, du hast viele zurechtgebracht, und ermattete Hände hast du gestärkt. (Hi 16,5)4 Den Stürzenden richteten deine Worte auf, und wankende Knie hast du stark gemacht. (Spr 25,11; Jes 50,4; Hebr 12,12)5 Doch nun kommt es an dich, und es ermüdet[2] dich; es trifft dich, und du bist bestürzt. (Ps 30,8; Spr 24,10)6 Ist nicht deine ⟨Gottes⟩furcht deine Zuversicht, die Vollkommenheit deiner Wege deine Hoffnung[3]? (2Kön 20,3; Ps 26,1; Jes 33,6)7 Bedenke doch: Wer ist ⟨je⟩ als Unschuldiger umgekommen, und wo sind Rechtschaffene vertilgt worden? (Ps 37,25)8 So wie ich es gesehen habe: Die Unheil pflügen und Mühsal säen, die ernten es. (Ps 7,16; Spr 22,8; Hos 10,13; Gal 6,7)9 Vom Odem Gottes kommen sie um, und vom Hauch seiner Nase vergehen sie. (2Mo 15,8; Hi 15,30; 2Thess 2,8)10 Das Brüllen des Löwen und die Stimme des Junglöwen ⟨sind verstummt⟩, und die Zähne der jungen Löwen sind ausgebrochen. (Ps 58,7)11 Der Löwe kommt um aus Mangel an Beute, und die Jungen der Löwin werden zerstreut. (Ps 34,11)12 Ein Wort stahl sich zu mir, und mein Ohr vernahm ein Geflüster davon.13 In beunruhigenden Gedanken⟨, wie sie⟩ aus Visionen in der Nacht ⟨entstehen⟩, wenn tiefer Schlaf auf Menschen fällt, (1Mo 15,12; 1Mo 20,3; 4Mo 12,6; Hi 33,14)14 kam Schrecken und Zittern über mich, und durchschauerte alle meine Gebeine.15 Und ein Hauch fuhr an meinem Gesicht vorbei, das Haar an meinem Leib sträubte sich.16 Da stand jemand[4], und ich erkannte sein Aussehen nicht, eine Gestalt war vor meinen Augen, ein leises Wehen und eine Stimme hörte ich:17 Sollte ein Mensch gerechter sein als Gott oder ein Mann reiner als sein Schöpfer? (Röm 3,4)18 Siehe, ⟨selbst⟩ seinen Knechten vertraut er nicht, und seinen Engeln legt er Irrtum zur Last; (Hi 15,15; Hi 25,4)19 wie viel mehr denen, die in Lehmhäusern wohnen ⟨und⟩ deren Grund im Staub ist! Wie Motten werden sie zertreten. (Hi 10,9; Hi 25,6; 2Kor 5,1)20 Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschmettert. Ohne einen Namen[5] kommen sie um auf ewig. (Ps 90,5)21 Nicht wahr? Wird ihr Zeltstrick an ihnen losgerissen, so sterben sie, und ⟨zwar⟩ nicht in Weisheit. (Hi 32,9; Hi 36,12)

Hiob 4

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Jetzt nahm Elifas von Teman das Wort:2 »Erträgst du es, wenn ich dir etwas sage? Ich kann beim besten Willen nicht mehr schweigen!3 Du hast doch viele Menschen unterwiesen und schlaff gewordene Hände stark gemacht.4 Wenn jemand strauchelte, du halfst ihm auf, den weichen Knien gabst du Halt und Kraft.5 Jetzt, wo du selber dran bist, wirst du schwach und kannst dem Unglück nicht ins Auge sehen.6 Hast du nicht Gott zu jeder Zeit geehrt? War nicht dein Leben frei von jedem Tadel? Dann könntest du doch Mut und Hoffnung haben!7 Denk einmal nach: Ging je ein Mensch zugrunde, der treu und ehrlich war und ohne Schuld? (Ps 34,20; Spr 12,21; 2Petr 2,9; Sir 2,10)8 Ich kann nur sagen, was ich selber sah: Da pflügen Leute auf dem Feld der Bosheit, sie säen Unheil – und das ernten sie! (Spr 22,8; Gal 6,7; Sir 7,3)9 Die solches tun, erregen Gottes Zorn, der sie hinwegfegt wie ein heißer Sturm.10 Die Unheilstifter brüllen wie die Löwen, doch Gott bricht ihnen alle Zähne aus.11 Sie gehen ein wie Löwen ohne Beute und ihre Kinder werden weit zerstreut.12 Ganz heimlich ist ein Wort zu mir gekommen, wie leises Flüstern drang es an mein Ohr,13 so wie ein Traum den Menschen überfällt und ihm die Ruhe seines Schlafes raubt.14 Das Grauen packte mich, ließ mich erschaudern, ich zitterte vor Angst an allen Gliedern.15 Ein kalter Hauch berührte mein Gesicht, die Haare sträubten sich mir vor Entsetzen.16 Vor meinen Augen sah ich etwas stehen, doch konnt’ ich nicht erkennen, was es war, und eine leise Stimme hörte ich:17 ›Wie kann ein Mensch vor seinem Gott bestehen? Wie kann er schuldlos sein vor seinem Schöpfer? (Hi 14,4; Hi 15,14; Hi 25,4; Ps 14,3; Ps 143,2; Spr 20,9; Röm 3,10)18 Gott traut nicht einmal seinen eigenen Dienern, selbst seinen Engeln wirft er Fehler vor. (Hi 15,15)19 Meinst du, er traute dem Geschöpf aus Lehm, das aus dem Staub hervorgegangen ist, das man zerdrücken kann wie eine Motte?‹20 Am Morgen munter, sind sie abends tot, sie gehen dahin für immer, unbeachtet. (Ps 90,5)21 Wenn Gott die Seile ihres Zeltes löst, ist ihre Zeit vorbei, sie müssen fort.[1]

Hiob 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jetzt gab Elifas von Teman Antwort.2 „Verstimmt es dich, wenn man ein Wort an dich versucht? / Aber wer könnte seine Worte noch hemmen?3 So viele hast du unterwiesen / und müde Hände stark gemacht.4 Deine Worte richteten Strauchelnde auf, / weichen Knien gabst du wieder Kraft.5 Doch jetzt kommt's über dich, und du gibst auf, / dich trifft es, und du bist verstört.6 Ist nicht deine Gottesfurcht dein Trost, / dein tadelloses Leben deine Zuversicht?7 Bedenke doch: 'Wer kam je als Unschuldiger um, / wo sind Aufrichtige beseitigt worden?'8 So wie ich es sah: / Die Unheil pflügen / und Unrecht säen, / die ernten es auch.9 Durch Gottes Atem kommen sie um, / vom Hauch seines Zorns vergehen sie.10 Der Löwe brüllt nicht mehr, der Fresser verstummt, / Gott bricht ihnen die Zähne aus.11 Der Löwe kommt um aus Mangel an Raub, / die Jungen der Löwin werden zerstreut.“12 „Zu mir aber stahl sich sein Wort, / mein Ohr vernahm ein Flüstern davon.13 In Gedanken aus nächtlicher Schau, / wenn Tiefschlaf über Menschen fällt,14 kam Furcht und Zittern über mich / und schreckte meine Glieder auf.15 Ein kalter Hauch berührte mein Gesicht, / die Haare standen mir zu Berg.16 Da stand er, den ich nicht kannte. / Vor meinen Augen war eine Gestalt, / ein leises Flüstern wehte mich an:17 Kann ein Mensch gerecht sein vor Gott, / ein Mann vor seinem Schöpfer rein?18 Selbst seinen Dienern traut er nicht, / wirft auch seinen Engeln Irrtum vor;19 wie viel mehr dann den Geschöpfen aus Lehm, / die aus dem Staub hervorgegangen sind, / die man wie Motten zerdrückt,20 die man von Morgen bis Abend erschlägt? / Unbeachtet gehen sie für immer dahin.21 Gott bricht ihre Zelte ab, / sie sterben und wissen nicht einmal wie.'“