Zweite Rede des Bildad: Unwillen über Hiobs anmaßendes Reden – Unvermeidlicher Untergang der Gottlosen
1Und Bildad von Schuach antwortete und sagte: (Hi 8,1)2Wie lange wollt ihr den Worten Grenzen setzen? Nehmt Einsicht an, und danach wollen wir reden!3Warum werden wir denn für Vieh gehalten, sind dumm[1] in deinen[2] Augen? (Hi 17,10)4Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn, soll deinetwegen die Erde verlassen werden, ein Fels von seiner Stelle wegrücken? (Hi 14,18)5Doch das Licht des Gottlosen[3] wird erlöschen, und die Flamme seines Feuers wird nicht leuchten. (Hi 20,5; Hi 21,17; Spr 13,9)6Das Licht in seinem Zelt wird finster, und seine Leuchte erlischt über ihm. (Hi 15,29; Spr 21,4)7Gehemmt werden seine kräftigen Schritte, und sein eigener Ratschlag wird ihn stürzen. (Spr 11,5)8Denn durch seine eigenen Füße wird er ins Netz getrieben, und auf Fallgittern geht er einher. (Est 7,10; Spr 5,22)9Das Klappnetz wird seine[4] Ferse festhalten, die Schlinge ihn packen. (Ps 9,16; Spr 29,6)10Sein Strick ist verborgen in der Erde und die Falle für ihn auf dem Pfad.11Ringsum jagen ihn ⟨plötzliche⟩ Schrecken auf, sie hetzen ihn auf Schritt und Tritt. (1Sam 28,5; Hi 15,21; Hi 20,25; Hi 22,10; Hi 27,20)12Sein Reichtum wird zum Hunger[5], und das Verderben steht an seiner Seite bereit. (Hi 15,23)13Stücke von seiner Haut wird er fressen, seine Glieder wird er fressen, der Erstgeborene des Todes.14Von seinem Zelt, wo er sich sicher fühlte[6], wird er fortgerissen, und es treibt ihn zum König der Schrecken.15Was nicht sein ist, wird in seinem Zelt wohnen[7], auf seine Wohnstätte wird Schwefel gestreut werden. (1Mo 19,24; Hi 15,34)16Von unten werden seine Wurzeln verdorren, und von oben wird sein Gezweig abwelken. (Jes 5,24; Am 2,9; Mal 3,19)17Seine ⟨Namens⟩nennung verschwindet von der Erde, und weit und breit[8] hat er keinen Namen. (Ps 9,6; Ps 109,13; Spr 10,7; Jes 14,20; Jes 26,14)18Man stößt ihn aus dem Licht in die Finsternis und verjagt ihn aus der Welt. (1Sam 2,9)19Er wird keinen Spross und keinen Nachkommen haben in seinem Volk, noch wird ein Entkommener in seinen Schutzorten sein. (Ps 37,28; Jes 14,22; Jer 22,30)20Über seinen ⟨Gerichts⟩tag entsetzen sich die Leute im Westen, und die im Osten packt Schauder[9].21Ja, dies sind die Wohnungen des Übeltäters, und dies ist die Stätte dessen, der Gott nicht erkennt. (Hi 20,29)
Der zweite Freund: Böse Menschen nehmen ein böses Ende
1Da sagte Bildad von Schuach:2»Wie lange redet ihr noch drumherum? Denkt nach! Dann lasst uns klar und deutlich reden!3Sind wir so dumm wie Vieh, wie er behauptet? Seid ihr der Meinung, dass wir unrein sind?4Du, Ijob, reißt dich selbst vor Wut in Stücke. Die ganze Erde soll entvölkert werden, die Felsen sollen fort von ihrer Stelle – und alles nur, damit du recht behältst!5Es bleibt dabei: Ein böser Mensch geht unter, das Licht in seinem Leben wird erlöschen, das Feuer seines Herdes nicht mehr leuchten; (Hi 21,17; Spr 13,9)6in seinem Zelte brennt die Lampe nieder – genauso geht sein Lebensglück zu Ende.7Sein Schritt, sonst weit und fest, wird kurz und zögernd; er stolpert über seinen eigenen Plan. (Spr 4,12)8Er läuft ins Netz, fällt durch das Zweiggeflecht, das er einst selber auf die Grube legte. (Ps 35,7)9Die Falle springt und packt ihn an der Ferse, die Schlinge zieht sich zu und hält ihn fest.10Ein Fallstrick liegt versteckt vor ihm am Boden, die Falle wartet schon auf seinem Weg.11Von überall bedrängen ihn die Schrecken, sie jagen ihn auf Schritt und Tritt in Angst. (Hi 15,20)12Der Hunger raubt ihm seine letzte Kraft, das Unglück ist sein ständiger Begleiter.13Und auch die Krankheit kommt, des Todes Tochter, lässt seine Haut und seine Glieder faulen.14Aus seinem sicheren Zelt wird er vertrieben, um vor den Herrn der Totenwelt zu treten.15Das herrenlose Zelt ist frei für jeden; wo der Verfemte wohnte, streut man Schwefel.[1]16Er gleicht dem Baum: Die Wurzel ist verdorrt, und seine Zweige oben sind verwelkt.17Sein Name wird im ganzen Land vergessen, bald kann sich niemand mehr an ihn erinnern. (Spr 10,7)18Aus der bewohnten Welt ist er verbannt und aus dem Licht ins Dunkel fortgetrieben.19Kein Kind, kein Enkel setzt die Sippe fort, an seinem Wohnort überlebt nicht einer.20Entsetzen herrscht im Osten wie im Westen bei allen, die von diesem Schicksal[2] hören.21Ja, so geht’s denen, die das Unrecht lieben; wer nicht nach Gott fragt, nimmt ein solches Ende.«
1Da erwiderte Bildad von Schuach:2„Wie weit wollt ihr es mit den Worten noch treiben? / Kommt zur Besinnung, danach können wir reden!3Warum hält man uns für Vieh, / warum denkst du, wir sind dumm?4Du zerreißt dich selbst in deinem Zorn. / Soll wegen dir die Erde veröden, / von seiner Stelle rücken ein Fels?“
Der Gottlose bekommt seine Strafe!
5„Doch das Licht des Gottlosen erlischt, / die Flamme seines Feuers leuchtet nicht.6Das Licht in seinem Zelt wird dunkel, / und die Leuchte über ihm erlischt.7Seine starken Schritte werden kurz, / sein eigener Rat bringt ihn zu Fall.8Mit eigenen Füßen gerät er ins Netz, / läuft auf eine Fallgrube zu.9Das Fangeisen packt seine Ferse, / die Schlinge hält ihn fest.10Sein Strick ist in der Erde verborgen, / seine Falle auf dem Pfad.11Ringsum überfallen ihn Schrecken / und hetzen ihn auf Schritt und Tritt.12Das Unheil ist hungrig nach ihm, / das Unglück steht für ihn bereit,13es frisst ihm Stücke von der Haut. / Der Vorbote des Todes verzehrt ihm die Glieder.14Sein Vertrauen reißt man aus seinem Zelt, / man treibt ihn zum König der Schrecken.15Keiner, der zu ihm gehört, wird in seinem Zelt wohnen, / auf seine Wohnung wird Schwefel gestreut.16Unten verdorren seine Wurzeln, / und oben wird jeder Zweig dürr.17Sein Andenken verschwindet im Land, / auf der Gasse kennt ihn keiner mehr.18Aus dem Licht wird er ins Dunkel gestürzt, / man jagt ihn aus der Welt hinaus.19Kein Kind, kein Enkel pflanzt die Sippe fort, / nicht einer überlebt in seinem Ort.20Die im Westen erschaudern über seinen Tag, / und die im Osten packt das Entsetzen.21Ja, das ist die Wohnung des Bösen, / die Stätte dessen, der Gott nicht kennt.“