1.Samuel 25

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Samuel starb. Und ganz Israel versammelte sich und hielt ihm die Totenklage, und sie begruben ihn in seiner Heimat[1] in Rama. Da machte sich David auf und zog hinab in die Wüste Paran[2]. (1Mo 21,21; 1Mo 23,2; 5Mo 34,8; 1Sam 1,19; 1Sam 28,3; Sach 1,5)2 Nun war da ein Mann in Maon, der seine Tätigkeit in Karmel[3] hatte. Und der Mann war sehr vermögend und hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Der hielt sich gerade in Karmel auf, um seine Schafe zu scheren. (1Mo 31,19; 1Sam 15,12; 1Sam 23,24)3 Der Name des Mannes aber war Nabal und der Name seiner Frau Abigajil. Sie war eine Frau von klarem Verstand und von schöner Gestalt. Der Mann aber war roh und boshaft in seinem Tun, und er war ein Kalebiter. (1Mo 12,11; 1Sam 25,25; 1Sam 30,14; Spr 19,14; Spr 30,22)4 Und David hörte in der Wüste, dass Nabal seine Schafe schor.5 Da sandte David zehn junge Männer aus und sagte zu den jungen Männern: Geht nach Karmel hinauf! Und wenn ihr zu Nabal kommt, fragt ihn in meinem Namen nach seinem Wohlergehen (1Sam 17,18)6 und sagt so: Lebe lange[4]! Friede ⟨sei⟩ mit dir und Friede mit deinem Haus und Friede mit allem, was dein ist! (1Mo 43,23; Lk 10,5)7 Ich habe gerade gehört, dass ⟨du⟩ Schafscherer bei dir ⟨hast⟩. Nun, deine Hirten sind mit uns zusammengewesen, wir haben ihnen nichts zuleide getan, und nicht das Geringste ist von ihnen vermisst worden all die Tage, die sie in Karmel gewesen sind.8 Frag deine Leute[5], sie werden es dir bestätigen! Lass die Leute[6] in deinen Augen Gunst finden, denn wir sind an einem Festtag gekommen! Gib nun deinen Knechten und deinem Sohn David, was deine Hand findet[7]! (Pred 11,2)9 Als die Männer[8] Davids hinkamen, redeten sie mit Nabal all diese Worte im Namen Davids und warteten dann ab.10 Aber Nabal antwortete den Knechten Davids und sagte: Wer ist David, und wer ist der Sohn Isais? Heutzutage gibt es viele Knechte, die alle ihren Herren davonlaufen, ein jeder seinem Herrn. (2Mo 5,2; Ri 9,28)11 Und ich sollte mein Brot und mein Wasser nehmen, mein Geschlachtetes, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und es Männern geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind? (Ri 8,6)12 Und die Leute[9] Davids machten sich wieder auf ihren Weg und kehrten zurück. Und als sie ankamen, berichteten sie ihm, was alles geschehen war[10].13 Da sagte David zu seinen Männern: ⟨Es⟩ gürte sich jeder sein Schwert um! Und jeder gürtete sich sein Schwert um, und auch David gürtete sich sein Schwert um. Und sie zogen hinauf, hinter David her, etwa vierhundert Mann, während zweihundert bei dem Tross blieben. (1Sam 22,2; 1Sam 27,2; Spr 20,22; Mt 5,39)14 Aber einer von den Leuten[11] berichtete der Abigajil, der Frau Nabals: Siehe, David hat Boten aus der Wüste gesandt, um unseren Herrn zu grüßen[12]; aber er hat sie angeschrien[13].15 Und doch sind die Männer sehr gut zu uns gewesen. Wir sind nicht belästigt worden, und wir haben nicht das Geringste vermisst alle Tage, die wir mit ihnen umhergezogen sind, wenn wir auf dem Feld waren.16 Sie sind eine Mauer um uns her gewesen bei Nacht und bei Tag, alle die Tage, die wir in ihrer Nähe waren und die Schafe weideten.17 Und nun erkenne und sieh zu, was du tun kannst! Denn das Unglück ist ⟨gewiss⟩ über unsern Herrn und über sein ganzes Haus beschlossen. Und er ist ein so bösartiger Mensch[14], dass man nicht mit ihm reden kann. (2Sam 23,6; 2Sam 24,13)18 Da eilte Abigajil und nahm zweihundert Brote, zwei Schläuche Wein, fünf zubereitete Schafe, fünf Maß Röstkorn, hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud sie auf Esel. (2Sam 16,1; 1Chr 12,41)19 Und sie sagte zu ihren Knechten: Geht[15] vor mir her! Siehe, ich komme hinter euch her. Aber ihrem Mann Nabal sagte sie nichts davon. (1Mo 32,19; 1Sam 14,1)20 Und es geschah, als sie auf dem Esel ritt und im Schutz des Berges hinabritt, siehe, da kamen David und seine Männer ihr entgegen, sodass sie auf sie stieß.21 David aber hatte gedacht: Fürwahr, umsonst habe ich alles behütet, was diesem ⟨Menschen⟩ in der Wüste gehört, sodass nicht das Geringste vermisst wurde von allem, was er hatte. Und er hat mir Gutes mit Bösem vergolten. (Ps 35,12)22 So tue Gott den Feinden Davids, und so füge er hinzu, wenn ich von allem, was ihm gehört, bis zum Morgen einen übrig lasse, der männlich ist[16]! (1Sam 3,17)23 Als Abigajil David sah, stieg sie eilends vom Esel herab, fiel vor David auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder. (Jos 15,18; Rut 2,10; 1Sam 25,41; 1Chr 21,21)24 Sie fiel ihm zu Füßen und sagte: Auf mich allein, mein Herr, ⟨falle⟩ die Schuld! Lass doch deine Magd reden vor deinen Ohren und höre die Worte deiner Magd!25 Mein Herr ärgere sich doch nicht über[17] diesen boshaften Menschen[18], über Nabal! Denn wie sein Name, so ist er: Nabal ist sein Name, und Torheit[19] ist bei ihm. Ich aber, deine Magd, habe die Leute[20] meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. (Spr 29,7)26 Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und du selbst lebst, der HERR hat dich davor bewahrt[21], in Blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu helfen[22]! So sollen nun deine Feinde und ⟨alle,⟩ die meinem Herrn übelwollen[23], wie Nabal werden! (1Mo 20,6; 1Sam 1,26; 1Sam 2,9; 1Sam 20,16; 2Sam 18,32)27 Hier nun ist das Segensgeschenk[24], das deine Magd meinem Herrn gebracht hat, das den Leuten[25] gegeben werde, die im Gefolge meines Herrn ziehen. (1Mo 33,11)28 Vergib doch deiner Magd die Anmaßung[26]! Denn sicher wird der HERR meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, weil mein Herr die Kämpfe des HERRN kämpft. Und möge dein Leben lang nichts Böses an dir gefunden werden![27] (4Mo 23,21; 1Sam 18,17; 1Sam 24,21; 1Sam 29,3; 2Sam 7,11; 1Kön 15,5)29 Und ist ein Mensch aufgestanden, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so möge das Leben meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebendigen bei dem HERRN, deinem Gott! Aber das Leben deiner Feinde soll er fortschleudern mit der Schleuderpfanne! (Hi 27,22)30 Und es wird geschehen, wenn der HERR meinem Herrn all das Gute tun wird, das er dir zugesagt hat, und dich zum Fürsten über Israel bestellt, (1Sam 15,28; 1Sam 23,17; 1Sam 24,21)31 so wird dir, meinem Herrn, das kein Anstoß[28] und ⟨kein⟩ Vorwurf des Herzens sein, dass du ohne Ursache Blut vergossen habest und dass mein Herr sich mit eigener Hand geholfen[29] habe. Und wenn der HERR meinem Herrn wohltun wird, so denke an deine Magd! (1Mo 40,14; Röm 12,19)32 Und David sagte zu Abigajil: Gepriesen[30] sei der HERR, der Gott Israels, der dich an diesem Tag mir entgegengesandt hat! (Jos 22,33; 1Kön 8,15; Ps 31,22; Ps 41,14)33 Und gepriesen[31] sei deine Klugheit[32], und gepriesen[33] seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit meiner ⟨eigenen⟩ Hand zu helfen[34]! (Spr 13,14)34 Aber, so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich bewahrt[35] hat, dir Böses zu tun: Wenn du mir nicht eilends entgegengekommen wärest, so wäre dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht ⟨einer⟩, der männlich ist[36], übrig geblieben!35 Und David nahm aus ihrer Hand, was sie ihm mitgebracht hatte, und sagte zu ihr: Zieh in Frieden hinauf in dein Haus! Siehe, ich habe auf deine Stimme gehört und dein Angesicht ⟨wieder⟩ aufgerichtet. (1Sam 1,17; Spr 25,11)36 Und als Abigajil zu Nabal kam, siehe, da hatte er ein Mahl in seinem Haus wie das Mahl eines Königs zubereitet. Und sein Herz war guter Dinge[37], und er war über die Maßen betrunken. Und sie berichtete ihm nichts, weder wenig noch viel, bis der Morgen hell wurde. (2Sam 3,20; Spr 20,1; Spr 23,34; Lk 21,34)37 Und es geschah am Morgen, als der Rausch von Nabal gewichen war, berichtete ihm seine Frau alles[38]. Da erstarb sein Herz in seiner Brust[39], und er wurde wie ein Stein.38 Und es geschah nach ungefähr zehn Tagen, da schlug der HERR den Nabal, sodass er starb. (2Chr 13,20; Ps 73,19; Apg 12,23)39 Und als David hörte, dass Nabal gestorben sei, sagte er: Gepriesen[40] sei der HERR, der meine Schmach an Nabal gerächt[41] und seinen Knecht von einer bösen Tat abgehalten hat! Die böse Tat Nabals hat der HERR auf seinen ⟨eigenen⟩ Kopf zurückfallen lassen. Und David sandte hin und warb um Abigajil[42], um sie sich zur Frau zu nehmen. (1Sam 26,10; 2Sam 1,16; Est 9,25; Ps 9,5; Spr 22,23; Kla 3,58; Mi 7,9)40 Und die Knechte Davids kamen zu Abigajil nach Karmel und redeten mit ihr: David hat uns zu dir gesandt, um dich zu seiner Frau zu nehmen. (Spr 11,16)41 Da stand sie auf, beugte sich nieder, das Gesicht zur Erde, und sagte: Siehe, deine Magd ist bereit, den Knechten meines Herrn zu dienen und ihnen die Füße zu waschen.[43] (Rut 2,13)42 Und Abigajil machte sich eilends auf und setzte sich auf einen Esel, und ihre fünf Mägde folgten ihr. Und sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau.43 Und David hatte auch Ahinoam von Jesreel ⟨zur Frau⟩ genommen; so wurden alle beide seine Frauen. (Jos 15,56; 1Sam 27,3; 1Sam 29,11; 1Sam 30,5; 2Sam 2,2)44 Saul aber hatte seine Tochter Michal, die Frau Davids, Palti, dem Sohne des Lajisch, aus Gallim gegeben. (2Sam 3,14; Jes 10,30)

1.Samuel 25

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Um diese Zeit starb Samuel. Ganz Israel versammelte sich und hielt die Totenklage für ihn. Dann bestatteten sie ihn in seinem Heimatort Rama. David zog sich damals weit nach Süden in die Wüste Paran zurück. (1Sam 1,19; 1Sam 2,11; 1Sam 15,34; 1Sam 28,3)2 In der Ortschaft Maon lebte ein sehr reicher Mann, der im Nachbardorf Karmel Viehzucht betrieb. Er hatte in Karmel 3000 Schafe und 1000 Ziegen und befand sich gerade dort, weil Schafschur war.3 Dieser Mann hieß Nabal und war ein Nachkomme Kalebs. Seine Frau hieß Abigajil, sie war schön und klug, er selbst aber grob und gemein.4 Als David in der Wüste hörte, dass Nabal zur Schafschur nach Karmel gekommen war,5 schickte er zehn junge Männer los mit dem Auftrag: »Geht hinauf nach Karmel, bestellt Nabal einen Gruß von mir6 und richtet ihm Folgendes aus: ›Ich wünsche dir alles Gute! Glück und Heil für dich und deine Familie und für alles, was dir gehört!7 Ich habe gehört, dass du deine Schafe scheren lässt. Darf ich dich daran erinnern, dass deine Hirten die Schafe ganz in unserer Nähe weiden ließen? Wir haben ihnen nichts zuleide getan, und während der ganzen Zeit ist ihnen in Karmel kein einziges Schaf abhanden gekommen.8 Frage sie nur, sie werden es dir bestätigen. Nimm also meine Boten freundlich auf! Heute ist doch ein Festtag für dich. Hab die Güte und gib ihnen mit, was du für deinen ergebenen Diener David erübrigen kannst.‹«9 Nachdem sie Nabal das alles im Namen Davids ausgerichtet hatten, blieben die Boten abwartend stehen.10 Nabal aber entgegnete ihnen: »David? Wer ist das? Sohn von Isai? Nie von ihm gehört! Heutzutage gibt es genug Knechte, die ihren Herren davongelaufen sind und ein Räuberleben führen.[1]11 Mein Brot und mein Trinkwasser und die geschlachteten Tiere hier sind für meine Schafscherer. Soll ich es etwa Leuten geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie kommen?«12 Die Männer kehrten zu David zurück und berichteten ihm alles.13 »Schnallt die Schwerter um!«, befahl David. Auch er nahm sein Schwert. Mit 400 Mann zog er los; die restlichen 200 ließ er als Wache am Lagerplatz zurück.14 Einer von Nabals Knechten war zu Abigajil gelaufen. »Soeben waren Boten von David da«, berichtete er. »Er ließ unseren Herrn freundlich grüßen, aber der hat sie nur beschimpft.15 Dabei waren die Männer Davids immer sehr gut zu uns und haben uns nie etwas getan. In der ganzen Zeit, die wir draußen in ihrer Nähe umherzogen, ist uns kein einziges Schaf gestohlen worden.16 Sie waren wie eine schützende Mauer bei Tag und bei Nacht, solange die Herden in ihrer Nähe weideten.17 Sieh zu, ob du noch etwas retten kannst; sonst ist unser Herr verloren und wir alle mit. Er selbst ist ja so boshaft und eigensinnig, dass er nicht mit sich reden lässt.«18 Schnell ließ Abigajil einige Esel beladen. Sie nahm 200 Fladenbrote, zwei Krüge voll Wein, fünf geschlachtete Schafe, einen Sack geröstete Körner,[2] 100 Portionen gepresste Rosinen und 200 Portionen Feigenmark.19 Sie befahl ihren Knechten: »Geht ihr mit den Eseln voraus, ich komme gleich nach!« Ihrem Mann sagte sie nichts davon.20 Als Abigajil auf ihrem Esel den Berg hinunterritt, kamen ihr plötzlich an einer Biegung des Weges David und seine Leute entgegen.21 David schimpfte gerade: »Für nichts und wieder nichts habe ich in der Steppe alles beschützt, was diesem Schuft gehört! Nicht ein einziges Stück Vieh ist ihm weggekommen, nur Gutes habe ich ihm getan – und das ist jetzt der Dank dafür!22 Gott soll mich strafen, wenn er von allen seinen Leuten morgen früh noch einen hat, der an die Wand pinkelt!«23 Als Abigajil sah, dass es David war, stieg sie rasch von ihrem Esel, warf sich vor David nieder, das Gesicht zur Erde,24 und blieb vor seinen Füßen liegen. »Es ist alles meine Schuld, Herr!«, sagte sie. »Bitte hör mich an, lass es dir erklären!25 Nabal, diesen nichtsnutzigen Menschen, darfst du nicht ernst nehmen. Er ist genau das, was sein Name sagt: ein bösartiger Dummkopf.[3] Unglücklicherweise war ich nicht da, als deine Boten kamen.26 So gewiss der HERR lebt und du selbst lebst: Es ist gut, dass ich dir noch rechtzeitig begegnet bin![4] Der HERR hat dich so daran gehindert, dich zu rächen und dabei schwere Schuld auf dich zu laden. Nabal wird seiner Strafe nicht entgehen. Allen deinen Feinden, die dir schaden wollen, soll es so ergehen wie ihm!27 Bitte, Herr, nimm dieses Geschenk an, das ich dir mitgebracht habe, und verteile es unter deine Gefolgsleute.28 Ich bin dir treu ergeben; verzeih mir, dass ich so vermessen war, dir in den Weg zu treten. Ich weiß, der HERR wird dich zum König machen und dein Königshaus wird für immer bestehen. Du bist ja der Mann, durch den der HERR seine Kriege führt; und dein Leben lang wird dir niemand ein Unrecht vorwerfen können. (1Sam 18,17; 1Sam 24,21; 2Sam 7,16)29 Wenn dich jemand verfolgt und dich umbringen möchte, wird er dir nichts anhaben können, weil der HERR dein Leben bewahren wird, wie man einen kostbaren Stein im Beutel verwahrt; aber das Leben deiner Feinde wird der HERR wegwerfen, wie man einen Stein mit der Schleuder fortschleudert.30 Wenn dann der HERR alle seine Zusagen eingelöst und dir die Herrschaft über Israel gegeben hat, (1Sam 24,21)31 wirst du froh sein, dass dein Gewissen rein ist und du dir nicht selbst zu deinem Recht verholfen und ohne Grund Blut vergossen hast. Und denk dann auch an mich, deine Dienerin, wenn der HERR dich so weit gebracht hat.«32 »Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels«, rief David, »dass er dich in diesem Augenblick mir entgegengeschickt hat.33 Und gepriesen sei deine Klugheit! Gesegnet sollst du sein, weil du mich davor bewahrt hast, eigenmächtig Rache zu nehmen und Blutschuld auf mich zu laden.34 Ich schwöre dir beim HERRN, dem Gott Israels, der mich davor bewahrt hat, dir etwas zuleide zu tun: Wenn du mir nicht so schnell entgegengekommen wärst, hätte Nabal morgen früh, wenn es hell wird, von seinen Männern keinen mehr am Leben gefunden – keinen von allen, die an die Wand pinkeln!«35 David nahm die Gaben an, die Abigajil ihm gebracht hatte, und sagte zu ihr: »Geh unbesorgt nach Hause. Was du von mir erbeten hast, ist dir gewährt.«36 Als Abigajil nach Hause kam, saß Nabal mit seinen Leuten beim Festmahl; er feierte wie ein König. Er war in Hochstimmung und völlig betrunken, deshalb sagte sie ihm nichts.37 Erst am anderen Morgen, als er wieder nüchtern war, erzählte sie ihm, was vorgefallen war. Als er das hörte, traf ihn der Schlag und er konnte sich nicht mehr rühren.38 Zehn Tage später ließ der HERR ihn sterben.39 Als David davon hörte, sagte er: »Gepriesen sei der HERR! Er hat mir Recht verschafft und Nabal für seine Unverschämtheit bestraft. Er hat mich, seinen Diener, davor bewahrt, unbedacht Schuld auf mich zu laden. Er hat Nabals böse Tat auf ihn selbst zurückfallen lassen.« Dann schickte David zu Abigajil und bat sie, seine Frau zu werden. (1Sam 24,16)40 Seine Boten kamen zu ihr nach Karmel und sagten: »David schickt uns, er will dich zur Frau nehmen!«41 Da stand sie auf, warf sich nieder mit dem Gesicht zur Erde und sagte: »Ich bin seine Sklavin und bereit, den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.«42 Schnell machte sie sich reisefertig und setzte sich auf ihren Esel; ihre fünf Mägde begleiteten sie. Sie folgte den Boten Davids und wurde seine Frau.43 David hatte nun zwei Frauen; schon zuvor hatte er Ahinoam aus Jesreel geheiratet. (2Sam 3,2)44 Die Saulstochter Michal, die seine erste Frau gewesen war, hatte ihr Vater mit Palti, dem Sohn von Lajisch aus Gallim, verheiratet. (1Sam 18,27; 2Sam 3,14)

1.Samuel 25

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 ´Um diese Zeit` starb Samuel. Ganz Israel versammelte sich und hielt die Totenklage um ihn. Dann bestattete man ihn auf seinem Grundbesitz[1] in Rama. David zog sich in die Wüste Paran[2] zurück.2 In ´der Ortschaft` Maon lebte ein sehr reicher Mann, dessen Herden beim Nachbardorf Karmel weideten[3]. Er besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen und hielt sich gerade in Karmel auf, weil es die Zeit der Schafschur war.3 Der Mann hieß Nabal und war ein Nachkomme Kalebs. Seine Frau hieß Abigajil. Sie war sehr schön und klug, Nabal aber war grob und niederträchtig.4 Als David in der Wüste[4] erfuhr, dass Nabal bei der Schafschur war,5 schickte er zehn junge Männer nach Karmel. Sie sollten Nabal grüßen6 und ihm von David ausrichten: »Ich wünsche dir ein langes und glückliches Leben.[5] Möge es dir und deiner Familie mit allem, was dir gehört, gut gehen!7 Ich habe gehört, dass du deine Schafe scheren lässt. Wie du weißt, haben sich deine Hirten ´mit ihren Herden` ganz in unserer Nähe aufgehalten. Wir haben sie nie belästigt, und solange sie bei uns in Karmel waren, ist ihnen kein einziges Tier gestohlen worden.8 Frag deine Hirten, sie werden es dir bestätigen. So bitte ich dich jetzt, dass du meine Boten freundlich aufnimmst. Heute ´am Ende der Schafschur` ist doch ein Festtag für dich. Bitte gib den Boten mit, was du für deinen Diener David und seine Männer[6] erübrigen kannst.«9 Die jungen Männer richteten Nabal das alles im Namen Davids aus und warteten auf seine Antwort.10 »David? Wer ist das?«, empörte sich Nabal. »Wer ist schon der Sohn Isais? Heutzutage gibt es haufenweise Knechte, die ihrem Herrn davongelaufen sind!11 Und da soll ich mein Brot und mein Wasser nehmen und dazu das Fleisch der Schafe, die ich für meine Schafscherer geschlachtet habe, und alles solchen Halunken geben? Ich weiß ja nicht einmal, wo die herkommen!«12 Die jungen Männer kehrten zu David zurück und berichteten ihm alles.13 »Schnallt eure Schwerter um!«, befahl David. Auch er nahm sein Schwert. Mit vierhundert Mann zogen sie los, zweihundert blieben als Wache im Lager zurück.14 Inzwischen hatte einer von Nabals Knechten dessen Frau Abigajil berichtet: »David hat Boten aus der Wüste zu Nabal geschickt, um unserem Herrn alles Gute zu wünschen. Aber er hat sie beschimpft.15 Dabei waren die Männer ´Davids` sehr gut zu uns und haben uns nie belästigt. Während der ganzen Zeit, in der wir mit ihnen umherzogen, ist uns kein einziges Tier[7] gestohlen worden.16 Tag und Nacht waren sie wie eine schützende Mauer, solange wir unsere Herden in ihrer Nähe weideten.17 Bitte überleg, ob du noch etwas retten kannst, sonst ist unser Herr verloren - und wir alle mit. Er selbst ist ja so ein boshafter Mensch, dass man nicht mit ihm reden kann!«18 So schnell wie möglich ließ Abigajil einige Esel beladen. Sie nahm zweihundert Fladenbrote, zwei mit Wein gefüllte Schläuche, fünf fertig zubereitete Schafe, einen Sack[8] geröstete Körner, hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen[9].19 Sie befahl ihren Knechten: »Geht ´mit den Eseln` voraus, ich komme gleich nach!« Ihrem Mann Nabal sagte sie nicht, was sie vorhatte.20 Als sie im Schutz der Felsen auf ihrem Esel ´den Berg` hinabritt, sah sie David und seine Männer auf sich zukommen.21 David schimpfte gerade: »Für nichts und wieder nichts habe ich die Herden dieses Schufts in der Wüste beschützt[10]! Nicht ein einziges Tier ging ihm verloren. Ich habe ihm nur Gutes getan, und das ist jetzt der Dank dafür!22 Gott soll mich strafen[11], wenn ich bis morgen früh auch nur einen von seinen Männern, diesen Pissern[12], am Leben lasse!«23 Als Abigajil David sah, stieg sie schnell von ihrem Esel, verbeugte sich tief vor David und berührte mit ihrer Stirn den Boden.24 Sie warf sich ihm zu Füßen und sagte: »Es ist alles meine Schuld, mein Herr. Erlaube deiner Dienerin, es dir zu erklären. Bitte hör mich an!25 Nabal ist ein boshafter Mensch. Bitte beachte ihn nicht. Er ist genau das, was sein Name bedeutet: ein niederträchtiger Dummkopf! Leider habe ich die Boten, die du zu ihm geschickt hast, nicht gesehen.26 Doch so wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: Der HERR selbst hat dich aufgehalten. Er will verhindern, dass du dich eigenmächtig rächst und das Blut unschuldiger Menschen vergießt. ´Nabal wird seine gerechte Strafe bekommen.` Und all deinen Feinden, die dir schaden wollen, soll es ergehen wie ihm!27 Bitte, mein Herr, nimm die Gabe an, die ich dir mitgebracht habe, und verteile sie unter deinen Gefolgsleuten.28 Vergib, dass ich dir so vermessen in den Weg trete.[13] Gewiss wird der HERR dich zum König machen und dir ein Königshaus geben, das für immer besteht. Denn du bist der Mann, durch den der HERR seine Kriege führt[14], und dein Leben lang wird man dir nichts Böses vorwerfen können.29 Wenn dich jemand verfolgt und dich umbringen will, wird der HERR, dein Gott, dein Leben bewahren wie einen kostbaren Schatz[15]. Das Leben deiner Feinde aber wird er wegschleudern wie einen Stein mit der Schleuder.30 Wenn der HERR alle seine Zusagen erfüllt und dich zum Herrscher über Israel macht,31 dann wirst du nicht bereuen, dass du heute auf deine Vergeltung verzichtet hast. Dein Gewissen wird rein sein[16], weil du dich nicht eigenmächtig gerächt und nicht das Blut unschuldiger Menschen vergossen hast. Und wenn der HERR dir Gutes erwiesen hat, dann denk auch an mich, deine Dienerin.«32 »Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels«, sagte David, »dass er dich zur rechten Zeit zu mir geschickt hat!33 Und gepriesen sei deine Klugheit! Du sollst gesegnet sein, weil du mich heute davon abgehalten hast, mich eigenmächtig zu rächen und das Blut unschuldiger Menschen zu vergießen.34 Ich schwöre beim HERRN, dem Gott Israels, der mich davor bewahrt hat, dir etwas Böses anzutun: Wenn du mir nicht so schnell entgegengekommen wärst, hätte Nabal morgen früh keinen seiner Männer[17] mehr lebend vorgefunden!«35 David nahm die Gaben entgegen, die Abigajil ihm mitgebracht hatte, und sagte zu ihr: »Geh in Frieden nach Hause zurück. Ich werde beherzigen, was du gesagt hast, und deine Bitte erfüllen.[18]«36 Als Abigajil nach Hause kam, hatte Nabal gerade ein Festmahl aufgetischt und feierte wie ein König. Er war in ausgelassener Stimmung und völlig betrunken. Deshalb erzählte sie ihm vorerst kein Wort ´von ihrer Begegnung mit David`.37 Erst am nächsten Morgen, als Nabal wieder nüchtern war, berichtete sie ihm alles. Da traf ihn der Schlag, und er konnte sich nicht mehr rühren.[19]38 Zehn Tage später ließ der HERR ihn sterben.39 Als David von Nabals Tod erfuhr, sagte er: »Gelobt sei der HERR! Er hat mir zu meinem Recht verholfen und Nabal für seine Unverschämtheit bestraft. Mich hat er davor bewahrt, Böses zu tun; ihm aber hat er seine Bosheit heimgezahlt.« David schickte Boten zu Abigajil und ließ sie bitten, seine Frau zu werden.40 Als die Boten in Karmel ankamen, sagten sie zu Abigajil: »David schickt uns. Er will dich zur Frau nehmen.«41 Da stand sie auf, warf sich nieder mit dem Gesicht zur Erde und sagte: »Ich bin seine Dienerin. Er ist mein Herr, und ich bin bereit, seinen Dienern die Füße zu waschen.«42 Schnell machte sie sich reisefertig, bestieg ihren Esel und ritt den Boten Davids hinterher. Fünf ihrer Dienerinnen begleiteten sie. So wurde sie Davids Frau.43 David hatte vorher bereits Ahinoam aus Jesreel geheiratet und hatte nun zwei Frauen.44 Seine ´erste` Frau Michal, die Tochter Sauls, hatte Saul ´ihm weggenommen und sie` mit Palti, dem Sohn Lajischs aus Gallim, verheiratet.