1.Samuel 19

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Saul nun redete mit seinem Sohn Jonatan und mit all seinen Knechten, dass er David töten wolle. Jonatan aber, der Sohn Sauls, hatte großen Gefallen an David. (1Mo 37,18; 1Sam 18,1; 1Sam 18,25; 1Sam 20,1; 2Sam 4,8)2 Und Jonatan berichtete es David und sagte: Mein Vater Saul sucht dich zu töten. Nun hüte dich doch morgen und bleibe im Versteck sitzen und verbirg dich! (1Sam 20,5)3 Ich aber will hinausgehen und mich auf dem Feld neben meinen Vater stellen, wo du bist, und ich will mit meinem Vater über dich reden und sehen, wie es steht, und es dir berichten. (1Sam 20,9; Spr 17,17)4 Und Jonatan redete mit seinem Vater Saul Gutes von David und sagte zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knecht, an David! Denn er hat sich nicht an dir versündigt, und seine Taten sind dir sehr nützlich. (1Mo 42,22; Ps 59,4; Phlm 1,11)5 Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und der HERR hat ganz Israel eine große Rettung verschafft. Du hast es gesehen und dich ⟨darüber⟩ gefreut. Warum willst du dich an unschuldigem Blut versündigen, dass du David ohne Ursache tötest? (Ri 12,3; 1Sam 11,13; 1Sam 17,49; 1Sam 20,32; 1Sam 22,14; Ps 109,5)6 Und Saul hörte auf die Stimme Jonatans, und Saul schwor: So wahr der HERR lebt, wenn er getötet wird! (Spr 31,8)7 Da rief Jonatan David, und Jonatan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonatan brachte David zu Saul, und er diente ihm wie früher. (1Sam 18,2)8 Und es kam wieder zum Krieg. David zog aus und kämpfte gegen die Philister und brachte ihnen eine große Niederlage bei, sodass sie vor ihm flohen. (1Sam 18,14; 1Sam 23,5; 1Kön 20,21)9 Und ein böser Geist von dem HERRN kam über Saul, als er in seinem Haus saß, seinen Speer in seiner Hand. David aber spielte ⟨auf der Zither⟩[1]. (1Sam 16,14; 1Sam 22,6)10 Und Saul suchte David mit dem Speer an die Wand zu spießen. Aber er wich aus vor Saul, sodass er den Speer in die Wand stieß. Und David floh und entrann in jener Nacht. (1Sam 18,10; Ps 37,32; Joh 10,33)11 Da sandte Saul Boten in das Haus Davids, um ihn zu bewachen und ihn ⟨dann⟩ am Morgen zu töten. Aber seine Frau Michal teilte es David mit: Wenn du nicht in dieser Nacht dein Leben rettest, dann wirst du morgen umgebracht werden. (Ri 16,2; 1Sam 20,31; Ps 59,1)12 Und Michal ließ David durchs Fenster hinab. Und er eilte fort, floh und entrann. (Jos 2,15)13 Und Michal nahm den Terafim[2] und legte ihn aufs Bett und legte ein Geflecht von Ziegenhaar[3] an sein Kopfende und bedeckte ihn mit einem Tuch[4]. (1Mo 31,19; Ri 17,5)14 Und Saul sandte Boten, um David zu holen. Und sie sagte: Er ist krank. (Jos 2,5)15 Da sandte Saul noch einmal Boten, nach David zu sehen, und sagte: Bringt ihn im Bett zu mir herauf, damit ich ihn töte!16 Und die Boten kamen, und siehe, der Terafim[5] ⟨lag⟩ im Bett, und das Geflecht von Ziegenhaar an seinem Kopfende.17 Da sagte Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entfliehen lassen, dass er entrinnen konnte? Und Michal antwortete Saul: Er sagte zu mir: Lass mich gehen, sonst töte ich dich![6]18 David aber war geflohen und hatte sich gerettet. Und er kam zu Samuel nach Rama und berichtete ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann ging er mit Samuel, und sie wohnten in Najot. (1Sam 1,19; 1Sam 20,1; 1Sam 21,11)19 Und es wurde Saul berichtet: Siehe, David ist in Najot[7] in Rama.20 Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie aber die Schar[8] der Propheten, die weissagten[9], sahen und Samuel dabeistehen, wie er sie leitete, kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, und auch sie weissagten[10]. (4Mo 11,25; 1Sam 10,5)21 Und man berichtete es Saul, und er sandte andere Boten, und auch die weissagten[11]. Und Saul sandte zum dritten Mal Boten, und auch sie weissagten[12].22 Da ging auch er nach Rama und kam an die große Zisterne, die in Sechu ist. Und er fragte: Wo sind Samuel und David? Man antwortete ⟨ihm⟩: Siehe, in Najot in Rama.23 Und er ging von dort[13] nach Najot in Rama. Und auch über ihn kam der Geist Gottes, und er ging daher und weissagte[14], bis er in Najot in Rama ankam.24 Und auch er zog seine Oberkleider aus, und auch er weissagte[15] vor Samuel, und er fiel hin ⟨und lag⟩ nackt ⟨da⟩ den ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher sagt man: Ist auch Saul unter den Propheten[16]? (1Sam 10,10; Jes 20,2)

1.Samuel 19

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Saul sprach zu seinem Sohn Jonatan und zu seinen Offizieren ganz offen darüber, dass er David umbringen wolle. Jonatan aber hatte David lieb gewonnen, (1Sam 18,3)2 deshalb warnte er ihn: »Mein Vater will dich töten. Nimm dich morgen in Acht und halte dich von früh an versteckt.3 Ich werde mit meinem Vater aufs freie Feld hinausgehen und dort, in der Nähe deines Verstecks, mit ihm über dich sprechen. Ich werde seine Stimmung erkunden und dir dann Bescheid geben.«4 Jonatan setzte sich bei seinem Vater für David ein und sagte: »Mein König, vergehe dich nicht an deinem Diener David! Er hat dir doch nichts getan, im Gegenteil: Er hat dir gute Dienste geleistet.5 Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, als er gegen Goliat antrat; durch ihn hat der HERR ganz Israel geholfen. Du hast es selber gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich jetzt an ihm vergehen und einen Unschuldigen ohne jeden Grund umbringen?« (1Sam 17,50)6 Saul ließ sich von Jonatan umstimmen und schwor: »So gewiss der HERR lebt: David soll nicht sterben!«7 Jonatan rief David zu sich und erzählte ihm alles. Dann brachte er ihn zu Saul, und David stand wieder in Sauls Diensten wie zuvor.8 Von Neuem kam es zum Kampf mit den Philistern und David zog gegen sie ins Feld. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei und schlug sie in die Flucht.9 Als David heimgekehrt war, kam wieder der böse Geist über Saul, den der HERR ihm schickte. David spielte vor dem König auf der Harfe, während dieser mit dem Speer in der Hand dasaß. (1Sam 18,10)10 Plötzlich schleuderte Saul den Speer auf David, um ihn zu durchbohren; doch David konnte ausweichen und der Speer fuhr in die Wand. David flüchtete sich in sein Haus. Da es schon Abend war, (1Sam 18,11)11 schickte Saul bewaffnete Männer aus, die das Haus Davids bewachen und ihn am nächsten Morgen umbringen sollten. Michal warnte David und sagte zu ihm: »Wenn du dich nicht noch heute Nacht in Sicherheit bringst, bist du morgen ein toter Mann.« (Ps 59,1)12 Sie ließ David durchs Fenster hinab und er entkam.13 Nun legte Michal die geschnitzte Figur des Hausgottes ins Bett, deckte sie mit einem Mantel zu und legte ans Kopfende ein Geflecht aus Ziegenhaar.14 Als Saul seine Leute schickte, um David zu holen, sagte sie zu ihnen: »Er ist krank.«15 Saul schickte die Männer noch einmal hin und befahl ihnen, bis zu David vorzudringen. »Bringt ihn samt dem Bett«, sagte er, »damit ich ihn töten kann.«16 Als sie ins Haus eindrangen, fanden sie im Bett nur den Hausgott und das Geflecht aus Ziegenhaar.17 Saul stellte seine Tochter zur Rede: »Warum hast du mich hintergangen und meinen Feind entkommen lassen?« Aber Michal erwiderte: »Er hat gedroht, mich zu töten, wenn ich ihn nicht gehen lasse.«18 David war geflohen und hatte sich in Sicherheit gebracht. Er kam zu Samuel nach Rama und erzählte ihm, was Saul ihm alles angetan hatte. Dann ging er mit Samuel in die Wohnsiedlung der Propheten und blieb dort.19 Als Saul erfuhr, dass David in der Prophetensiedlung in Rama war,20 schickte er bewaffnete Männer, die ihn festnehmen sollten. Sie kamen gerade dazu, wie die ganze Gemeinschaft der Propheten in ekstatischer Begeisterung tanzte und sang. Samuel als ihr Vorsteher stand dabei. Da kam der Geist Gottes auch über die Männer Sauls und sie gerieten in denselben Zustand wie die Propheten.21 Als es Saul berichtet wurde, schickte er andere Boten, aber auch die wurden von der Begeisterung der Propheten angesteckt. Da schickte Saul ein drittes Mal Boten, doch denen erging es ebenso.22 Nun machte sich Saul selbst auf den Weg nach Rama. Bei der großen Zisterne in Sechu erkundigte er sich, wo Samuel und David zu finden seien, und bekam die Antwort: »Da drüben, in der Prophetensiedlung in Rama!« (1Sam 10,10)23 Als er dorthin ging, versetzte der Geist Gottes auch ihn in ekstatische Begeisterung, und in diesem Zustand legte er den Weg bis zur Siedlung in Rama zurück.24 Dort angekommen, warf er auch noch seine Kleider ab und schrie und tanzte vor Samuel herum, bis er erschöpft zu Boden fiel. Den Rest des Tages und die ganze Nacht lag er nackt auf der Erde. Daher kommt die Redensart: »Ist Saul auch unter die Propheten geraten?«

1.Samuel 19

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Saul redete mit seinem Sohn Jonatan und mit allen Leuten an seinem Hof ´offen` darüber, dass er David umbringen wollte. Jonatan aber hatte David lieb gewonnen,2 darum warnte er ihn: »Mein Vater Saul will dich umbringen. Sei morgen Vormittag besonders vorsichtig! Halte dich versteckt und lass dich nicht blicken!3 Ich werde morgen mit meinem Vater aufs Feld hinausgehen. In der Nähe deines Verstecks bleibe ich stehen und rede mit ihm über dich. So finde ich heraus, wie die Lage einzuschätzen ist, und berichte es dir.«4 Bei der Unterredung mit seinem Vater setzte Jonatan sich für David ein und sagte: »Mein König! Vergreife[1] dich nicht an deinem Diener David! Er hat dir nie etwas Böses getan. Im Gegenteil: Er hat dir gute Dienste geleistet.5 Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister Goliat erschlagen. ´Durch ihn` hat der HERR ganz Israel zu einem großen Sieg verholfen. Du hast es doch selbst gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich jetzt an einem unschuldigen Menschen versündigen und David ohne Grund umbringen?«6 Saul ließ sich von Jonatan umstimmen und schwor: »So wahr der HERR lebt: David soll nicht sterben!«7 Jonatan rief David ´aus seinem Versteck` und erzählte ihm alles. Danach brachte er ihn zurück zu Saul, und David versah seinen Dienst beim König wie früher.8 Von Neuem kam es zum Krieg, und David zog gegen die Philister in den Kampf. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, und sie ergriffen die Flucht.9 Wieder einmal kam der böse Geist, den der HERR geschickt hatte, über Saul. Er saß in seinem Haus und hatte den Speer in der Hand, während David auf seiner Harfe spielte.10 Saul versuchte ´erneut`, David mit seinem Speer an die Wand zu spießen. Doch David konnte ausweichen, und der Speer fuhr in die Wand und blieb dort stecken. David floh und konnte sich im Schutz der Nacht ´in seinem Haus` in Sicherheit bringen.11 Saul schickte ´bewaffnete` Männer zu Davids Haus, die es umstellen und David am nächsten Morgen töten sollten. Davids Frau Michal warnte ihn: »Wenn du dich heute Nacht nicht in Sicherheit bringst, bist du morgen ein toter Mann!«12 Sie ließ David durchs Fenster hinunter. David floh, so schnell er konnte, und entkam.13 Michal nahm den Hausgötzen[2], legte ihn in Davids Bett und breitete eine Decke über ihn. Um den Kopf wickelte sie ein Geflecht aus Ziegenhaaren.14 Als die Männer eintrafen, die David festnehmen sollten[3], sagte sie: »Er ist krank.«15 Doch Saul schickte seine Leute erneut, um David zu holen. »Bringt ihn samt dem Bett hierher, damit ich ihn töten kann«, befahl er.16 Die Männer kehrten zu Davids Haus zurück und fanden im Bett die Götzenfigur mit dem Geflecht aus Ziegenhaar um den Kopf.17 Saul stellte Michal zur Rede: »Warum hast du mich so betrogen? Warum hast du meinem Feind zur Flucht verholfen, sodass er sich in Sicherheit bringen konnte?« Michal erwiderte: »Er hat gedroht, mich zu töten, wenn ich ihn nicht gehen lasse.«18 Durch seine Flucht war David ´den Nachstellungen Sauls fürs Erste` entkommen. Er suchte Samuel in Rama auf und berichtete ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Zusammen mit Samuel ging er in die Wohnsiedlung der Propheten[4], und die beiden blieben dort.19 Als Saul die Nachricht bekam, dass David sich in der Prophetensiedlung in Rama[5] aufhielt,20 schickte er sofort ´bewaffnete` Männer los, die David festnehmen sollten. ´Als diese dort eintrafen`, sahen sie, dass die ganze Prophetengruppe unter Samuels Leitung in Verzückung geraten war und prophetisch redete[6]. Da kam der Geist Gottes über die Männer Sauls, und auch sie gerieten in Verzückung und redeten prophetisch.21 Als Saul davon erfuhr, schickte er weitere Männer los. Auch sie begannen, prophetisch zu reden. Da sandte er zum dritten Mal Männer dorthin, und ihnen erging es ebenso.22 Darauf machte Saul sich selbst auf den Weg nach Rama. Bei der großen Zisterne in Sechu erkundigte er sich, wo Samuel und David sich aufhielten, und er bekam zur Antwort: »Da drüben, in der Prophetensiedlung in Rama.«23 Auf dem Weg dorthin kam der Geist Gottes auch über Saul. Er geriet in Verzückung und redete prophetisch, bis er in der Prophetensiedlung in Rama ankam.24 Dort warf er - wie schon die anderen vor ihm[7] - sein Obergewand ab und redete vor Samuel weiter in Verzückung. Schließlich fiel er zu Boden. Den ganzen Tag und die ganze folgende Nacht lag er ohne Obergewand[8] dort. Daher kommt die Redensart: »Gehört Saul auch zu den Propheten?«