von SCM Verlag1Und Laban stand früh am Morgen auf, küsste seine Söhne[1] und seine Töchter[2] und segnete sie; und Laban ging und kehrte an seinen Ort zurück. (1Mo 18,33; 1Mo 24,60; 1Mo 31,28)
Jakobs Begegnung mit Engeln
2Und Jakob zog seiner Wege. Da begegneten ihm Engel Gottes.3Und Jakob sagte, als er sie sah: Das ist das Heerlager Gottes. Und er gab dieser Stätte den Namen Mahanajim[3]. (Jos 13,30; 2Sam 2,8; 2Kön 6,17; 1Chr 12,23; Hl 7,1; Lk 2,13)
Jakobs Furcht vor Esau
4Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau in das Land Seïr, das Gebiet Edom. (1Mo 25,30; 1Mo 33,14; 1Mo 36,8; Ri 5,4; Jes 21,11)5Und er befahl ihnen: So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen: So spricht dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich als Fremder aufgehalten und bin bis jetzt geblieben; (1Mo 31,3)6und ich habe Rinder und Esel, Schafe und Knechte und Mägde; und ich sende ⟨Boten⟩, es meinem Herrn mitzuteilen, um Gunst zu finden in deinen Augen. (1Mo 31,18; 1Mo 33,8; 1Mo 34,11; 1Mo 47,25; Rut 2,2; 1Sam 1,18)7Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und sagten: Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch ⟨schon⟩ entgegen und vierhundert Mann mit ihm. (1Mo 33,1)8Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde angst; und er teilte das Volk, das bei ihm war, die Schafe, die Rinder und die Kamele in zwei Lager.9Er sagte ⟨sich⟩ nämlich: Wenn Esau über das eine Lager kommt und es schlägt, dann wird das übrig gebliebene Lager entkommen können.
Jakobs Gebet und Vorbereitungen zur Begegnung mit Esau
10Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir geredet hast: »Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will dir Gutes tun!« (1Mo 28,13; 1Mo 31,3)11Ich bin zu gering für alle Gnadenerweise und all die Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast; denn mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Lagern geworden. (1Mo 24,27; 2Sam 7,18)12Rette mich doch vor der Hand meines Bruders, vor der Hand Esaus – denn ich fürchte ihn –, dass er nicht etwa kommt und mich schlägt, die Mutter samt den Kindern!13Du hast doch selbst gesagt: Gutes, ja Gutes will ich dir tun und deine Nachkommenschaft ⟨zahlreich⟩ machen wie den Sand des Meeres, den man vor Menge nicht zählen kann. (1Mo 13,16; 1Mo 15,5)14Und er übernachtete dort in jener Nacht; und er nahm von dem, was in seine Hand gekommen war, ein Geschenk für seinen Bruder Esau: (1Mo 33,11; 1Mo 43,11; Spr 17,8)15zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder,16dreißig säugende Kamele mit ihren Fohlen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste.17Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, Herde ⟨für⟩ Herde besonders, und sagte zu seinen Knechten: Zieht vor mir her, und lasst einen Abstand zwischen Herde und Herde!18Und er befahl dem ersten und sagte: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: »Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehören diese da vor dir?«,19dann sollst du sagen: »Deinem Knecht Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt an meinen Herrn, an Esau; und siehe, er selbst ist hinter uns.« (1Sam 25,19)20Und auch dem zweiten, auch dem dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, befahl er: Nach diesem Wort sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn trefft,21und sollt sagen: »Siehe, dein Knecht Jakob ist selbst hinter uns.« Denn er sagte ⟨sich⟩: Ich will ihn versöhnen[4] durch das Geschenk, das vor mir hergeht, danach erst will ich sein Gesicht sehen; vielleicht wird er mich annehmen[5]. (1Mo 33,11; 1Mo 43,11; 1Sam 25,19; Spr 17,8)22So zog das Geschenk vor ihm her, er aber übernachtete in jener Nacht im Lager.
Jakobs Ringen mit Gott – Neuer Name
23Und er stand in jener Nacht auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt des Jabbok;24und er nahm sie und führte sie über den Fluss und führte hinüber, was er hatte.25Und Jakob blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam. (Hos 12,4)26Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte[6], berührte er sein Hüftgelenk; und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, während er mit ihm rang.27Da sagte er: Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen! Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich ⟨vorher⟩ gesegnet. (2Kön 4,30; 1Chr 4,10)28Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Er sagte: Jakob.29Da sprach er: Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel[7]; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt[8]. (1Mo 17,5; 1Mo 35,10; 1Kön 18,31; 2Kön 17,34; 1Chr 1,34)30Und Jakob fragte und sagte: Teile ⟨mir⟩ doch deinen Namen mit! Er aber sagte: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort. (1Mo 35,9; Ri 13,17; Jes 9,5)31Und Jakob gab der Stätte den Namen Pnuël[9]; denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! (1Mo 16,13; 2Mo 24,10; 5Mo 5,24; Ri 6,22; Jes 6,5)32Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pnuël[10] vorüberkam; und er hinkte an seiner Hüfte. (Ri 8,8; 1Kön 12,25)33Darum essen die Söhne Israel bis zum heutigen Tag nicht den Hüftmuskel[11], der über dem Hüftgelenk ist, weil er das Hüftgelenk Jakobs, den Hüftmuskel[12], berührt hat.
1.Mose 32
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1Am anderen Morgen küsste Laban seine Töchter und Enkel zum Abschied und segnete sie. Dann kehrte er in seine Heimat zurück.
Jakob bereitet sich auf die Begegnung mit Esau vor
2Als Jakob weiterzog, begegneten ihm Engel Gottes.3Erstaunt rief er: »Hier ist das Lager Gottes!« Deshalb nannte er den Ort Mahanajim (Doppellager).4Dann sandte er Boten voraus zu seinem Bruder Esau, der sich im Gebirge Seïr im Land Edom aufhielt.5Sie sollten Esau, seinem Herrn, ausrichten: »Dein ergebener Diener Jakob lässt dir sagen: ›Ich bin die ganze Zeit über bei Laban gewesen und komme jetzt zurück.6Ich habe reichen Besitz erworben: Rinder, Esel, Schafe und Ziegen, Sklaven und Sklavinnen. Ich lasse es dir, meinem Herrn, melden und bitte, dass du mich freundlich aufnimmst.‹«7Die Boten kamen zurück und berichteten Jakob: »Wir haben deinem Bruder Esau die Botschaft ausgerichtet. Er ist schon auf dem Weg zu dir; vierhundert Mann hat er bei sich.«8Als Jakob das hörte, erschrak er. Er verteilte seine Leute und das Vieh und die Kamele auf zwei Karawanen;9denn er dachte: Wenn Esau auf die eine trifft und alles niedermetzelt, wird wenigstens die andere gerettet.10Dann betete Jakob: »HERR, du Gott meines Großvaters Abraham und meines Vaters Isaak! Du hast zu mir gesagt: ›Kehr in deine Heimat und zu deiner Familie zurück; ich beschütze dich und lasse es dir gut gehen.‹ (1Mo 31,3)11Ich bin es nicht wert, dass du mir, deinem Diener, so viel Gutes getan und deine Zusage wahr gemacht hast. Ich besaß nur einen Wanderstock, als ich den Jordan überschritt, und nun komme ich zurück mit zwei großen Karawanen.12Rette mich doch jetzt vor meinem Bruder Esau! Ich habe solche Angst vor ihm. Er wird uns alle umbringen, auch die Frauen und Kinder.13Du hast mir doch versprochen: ›Ich beschütze dich; ich lasse es dir gut gehen. Deine Nachkommen sollen wie der Sand am Meer werden, den niemand zählen kann.‹« (1Mo 12,2; 1Mo 28,13)14Jakob blieb die Nacht über an diesem Ort. Dann stellte er aus seinem Besitz ein Geschenk für seinen Bruder Esau zusammen.15Er nahm 200 Ziegen und 200 Schafe, dazu 20 Ziegenböcke und 20 Schafböcke,1630 Kamelstuten mit ihren Jungen, 40 Kühe, 10 Stiere, 20 Eselinnen und 10 Esel.17Die gab er seinen Hirten, jedem eine Herde, und befahl ihnen: »Zieht voraus und lasst einen Abstand zwischen den Herden!«18Zum ersten sagte er: »Wenn mein Bruder Esau dir entgegenkommt, wird er dich fragen: ›Wer ist dein Herr? Wohin ziehst du? Wem gehört das Vieh, das du vor dir hertreibst?‹19Antworte ihm: ›Es gehört Jakob, deinem ergebenen Diener. Er möchte es dir, meinem Herrn, schenken; er selbst kommt gleich hinterher.‹«20Dasselbe befahl er auch dem zweiten und dritten und allen übrigen, und er schärfte ihnen ein: »Ihr müsst zu Esau sagen:21›Dein ergebener Diener Jakob kommt gleich hinter uns her.‹« Er dachte nämlich: Ich will zurückbleiben und ihn erst mit meinen Geschenken günstig stimmen; vielleicht nimmt er mich dann freundlich auf.22Jakob blieb also die Nacht über am Lagerplatz, während die Herden, die er als Geschenk für seinen Bruder bestimmt hatte, vorauszogen.
Jakob ringt mit Gott
23Mitten in der Nacht stand Jakob auf und nahm seine beiden Frauen und die beiden Nebenfrauen und seine elf Söhne und brachte sie an einer seichten Stelle über den Jabbok; (Hos 12,4)24auch alle seine Herden brachte er über den Fluss.25Nur er allein blieb zurück. Da trat ihm ein Mann entgegen und rang mit ihm bis zum Morgengrauen.26Als der andere sah, dass sich Jakob nicht niederringen ließ, gab er ihm einen Schlag auf das Hüftgelenk, sodass es sich ausrenkte.27Dann sagte er zu Jakob: »Lass mich los; es wird schon Tag!« Aber Jakob erwiderte: »Ich lasse dich nicht los, bevor du mich segnest!«28»Wie heißt du?«, fragte der andere, und als Jakob seinen Namen nannte,29sagte er: »Du sollst von nun an nicht mehr Jakob heißen, du sollst Israel[1] heißen! Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gesiegt.« (1Mo 35,10)30Jakob bat ihn: »Sag mir doch deinen Namen!« Aber er sagte nur: »Warum fragst du?«, und segnete ihn. (2Mo 3,13; Ri 13,17)31»Ich habe Gott von Angesicht gesehen«, rief Jakob, »und ich lebe noch!« Darum nannte er den Ort Penuël.[2] (2Mo 33,20)32Als Jakob den Schauplatz verließ, ging die Sonne über ihm auf. Er hinkte wegen seiner Hüfte.33Bis zum heutigen Tag essen die Leute von Israel, wenn sie Tiere schlachten, den Muskel über dem Hüftgelenk nicht, weil Jakob auf diese Stelle geschlagen wurde.
1.Mose 32
Menge Bibel
Labans Abschiednahme
1Am andern Morgen aber in der Frühe küßte Laban seine Enkel und seine Töchter und nahm Abschied von ihnen; dann brach er auf und kehrte an seinen Wohnort zurück.
Dem Jakob erscheinen Engel bei seinem Eintritt in das Verheißungsland
2Als nun auch Jakob seines Weges zog, begegneten ihm Engel Gottes.3Sobald Jakob sie erblickte, sagte er: »Hier ist Gottes Heerlager!« Darum nannte er jenen Ort ›Mahanaim‹[1].
Jakob sendet Boten an Esau mit demütiger Bitte und teilt seinen Zug aus Angst vor Esau in zwei Teile
4Hierauf sandte Jakob Boten voraus an seinen Bruder Esau nach der Landschaft Seir, ins Gebiet der Edomiter,5und gab ihnen folgenden Auftrag: »So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen: ›Dein Knecht Jakob läßt dir folgendes melden: Ich habe bei Laban in der Fremde gelebt und mich bis jetzt dort aufgehalten;6ich habe mir dort Rinder und Esel, Kleinvieh, Knechte und Mägde erworben und sende nun Boten, um es meinem Herrn mitzuteilen, damit ich Gnade in deinen Augen[2] finde.‹«7Die Boten kehrten dann zu Jakob zurück mit der Meldung: »Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen, und er zieht dir auch schon in Begleitung von vierhundert Mann entgegen.«8Da geriet Jakob in große Angst, und es wurde ihm bange; er teilte daher die Leute, die er bei sich hatte, und ebenso das Kleinvieh sowie die Rinder und Kamele in zwei Heere;9denn er dachte: »Wenn Esau den einen Zug überfällt und niederschlägt, so wird doch der andere Zug entrinnen können.«
Jakobs Gebet um Hilfe
10Dann betete Jakob: »Gott meines Vaters[3] Abraham und meines Vaters Isaak, HERR, der du mir geboten hast: ›Kehre in dein Vaterland und zu deiner Verwandtschaft zurück, ich will dir Gutes tun‹ –11ich bin zu gering für all die Gnadenerweise und all die Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast! Denn nur mit meinem Wanderstabe bin ich (einst) über den Jordan dort gezogen und bin jetzt zu zwei Heeren geworden.12Ach, errette mich nun aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus! Denn ich bin in Angst vor ihm, daß er kommt und uns erschlägt, die Mütter samt den Kindern!13Du hast mir doch verheißen: ›Gewiß, ich will dir Gutes tun und deine Nachkommen so zahlreich werden lassen, daß sie sind wie der Sand am Meer, den man vor Menge nicht zählen kann.‹«
Abordnung neuer Boten an Esau mit Geschenken
14Er blieb dann in jener Nacht dort und wählte aus dem Vieh, das ihm gerade zur Hand war, ein Geschenk für seinen Bruder Esau aus,15nämlich zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder,16dreißig säugende Kamele nebst ihren Füllen, vierzig junge Kühe und zehn junge Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselfüllen.17Er übergab diese seinen Knechten, jede Herde besonders, und befahl seinen Knechten: »Zieht vor mir her und laßt einen Abstand zwischen den einzelnen Herden!«18Dann gab er dem ersten[4] folgende Weisung: »Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: ›Wem gehörst du, und wohin willst du, und wem gehören die Tiere, die du da treibst?‹,19so antworte: ›Sie gehören deinem Knecht Jakob; es ist das ein Geschenk, das er meinem Herrn Esau sendet; er selbst kommt gleich hinter uns her.‹«20Dieselbe Weisung gab er auch dem zweiten und dem dritten und allen anderen, welche die Herden trieben, nämlich: »Ganz ebenso sollt ihr zu Esau sagen, wenn ihr ihm begegnet,21und sollt weiter sagen: ›Dein Knecht Jakob kommt selbst gleich hinter uns her.‹« Er dachte nämlich: »Ich will ihn durch das Geschenk versöhnen, das mir vorauszieht; erst dann will ich ihm selber vor die Augen treten; vielleicht nimmt er mich dann freundlich an.«22So zog also das Geschenk vor ihm her, während er selbst jene Nacht im Lager zubrachte.
Jakob läßt die Seinen den Jabbok überschreiten; Gottes nächtlicher Ringkampf mit ihm; sein neuer Name Israel
23Er machte sich aber noch in derselben Nacht auf, nahm seine beiden Frauen und seine beiden Leibmägde samt seinen elf Söhnen und setzte über die Furt des Jabbok.24Er nahm sie also und ließ sie über den Fluß fahren, und als er dann auch alle seine Habe hinübergebracht hatte,25blieb er allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm bis zum Aufgang der Morgenröte.26Als dieser nun sah, daß er ihn nicht bezwingen konnte, gab er ihm einen Schlag auf das Hüftgelenk; dadurch wurde Jakobs Hüftgelenk während seines Ringens mit ihm verrenkt[5].27Da sagte jener: »Laß mich los, denn die Morgenröte ist schon heraufgezogen!« Jakob aber antwortete: »Ich lasse dich nicht los, bevor du mich gesegnet hast.«28Da fragte jener ihn: »Wie heißt du?« Er antwortete: »Jakob.«29Da sagte er: »Du sollst hinfort nicht mehr Jakob heißen, sondern ›Israel‹[6]; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und bist Sieger geblieben.«30Da richtete Jakob die Bitte an ihn: »Teile mir doch deinen Namen mit!« Er aber erwiderte: »Warum willst du meinen Namen wissen?« Hierauf segnete er ihn dort.31Jakob nannte dann jenen Ort ›Pniel‹[7]; »denn«, sagte er, »ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch am Leben geblieben«.32Als er dann an Pniel[8] vorübergezogen war, ging ihm die Sonne auf; er hinkte aber an seiner Hüfte.33Darum essen die Israeliten bis auf den heutigen Tag den Muskel nicht, der über der Hüftpfanne liegt, weil er dem Jakob einen Schlag auf die Hüftpfanne, den Hüftmuskel, versetzt hatte.
1.Mose 32
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Am anderen Morgen früh aber küsste Laban seine Enkel und seine Töchter und segnete sie. Dann ging Laban und kehrte an seinen Ort zurück. (1Mo 24,60; 1Mo 31,28)2Auch Jakob ging seines Wegs. Da begegneten ihm Boten Gottes. (1Mo 28,12)3Als Jakob sie sah, sprach er: Dies ist das Heerlager Gottes. Und er nannte jenen Ort Machanajim[1]. (2Sam 2,8; 2Sam 17,24; 1Chr 12,23; Hl 7,1)
Jakobs Furcht vor Esau
4Jakob aber sandte Boten vor sich her zu Esau, seinem Bruder, in das Land Seir, in das Gebiet von Edom. (1Mo 33,14; 1Mo 36,1; 1Mo 36,8)5Und er befahl ihnen: So sollt ihr zu meinem Herrn Esau sprechen: So spricht dein Diener Jakob: Bei Laban habe ich als Fremder geweilt, und bis jetzt habe ich mich dort aufgehalten.6Ich bin zu Rindern und Eseln, zu Schafen und zu Knechten und Mägden gekommen, und nun sende ich meinem Herrn Nachricht, um Gnade in deinen Augen zu finden. (1Mo 12,16; 1Mo 33,8)7Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und berichteten: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen. Er zieht dir schon entgegen, und bei ihm sind vierhundert Mann. (1Mo 33,1)8Da fürchtete sich Jakob sehr, und es wurde ihm bange. Und er teilte die Leute, die bei ihm waren, die Schafe, die Rinder und Kamele in zwei Lager.9Er dachte nämlich: Wenn Esau das eine Lager überfällt und es niederschlägt, so kann doch das andere Lager entrinnen.10Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du mir gesagt hast: Kehr zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir Gutes tun. (1Mo 28,13; 1Mo 31,3)11Ich bin zu gering für alle Gnade und alle Treue, die du deinem Diener erwiesen hast. Ich hatte nur meinen Stab, als ich den Jordan da überschritt, und nun gebiete ich über zwei Lager. (1Mo 24,27)12Rette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus, denn ich fürchte, dass er kommt und mich erschlägt, mich und die Mutter samt den Kindern.13Du selbst hast gesagt: Ich werde dir Gutes tun, und deine Nachkommen will ich machen wie den Sand des Meeres, den man vor Menge nicht zählen kann. (1Mo 15,5; 1Mo 22,17; 2Sam 17,11; Hebr 11,12)14Und jene Nacht blieb er dort. Er nahm aber von dem, was in seinen Besitz gelangt war, ein Geschenk für Esau, seinen Bruder: (1Mo 33,11; 1Sam 25,27)15zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder,16dreissig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste.17Und er übergab sie seinen Knechten, jede Herde gesondert, und sprach zu seinen Knechten: Zieht vor mir her und lasst einen Abstand zwischen den einzelnen Herden.18Und dem Ersten gebot er: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: Zu wem gehörst du, wohin gehst du, und wem gehören diese da vor dir?,19dann sage: Deinem Diener Jakob. Es ist ein Geschenk, an meinen Herrn Esau gesandt. Und sieh, er selbst kommt hinter uns her. (1Sam 25,19)20Ebenso gebot er auch dem Zweiten und dem Dritten, allen, die hinter den Herden hergingen: So sollt ihr zu Esau sprechen, wenn ihr auf ihn trefft.21Und ihr sollt sagen: Sieh, auch kommt dein Diener Jakob hinter uns her. Denn er dachte: Ich will ihn mit dem Geschenk, das vor mir herzieht, versöhnen und dann erst sein Angesicht sehen, vielleicht nimmt er mich gnädig auf.22So zog das Geschenk ihm voraus, er selbst aber blieb jene Nacht im Lager.
Jakobs Kampf am Jabbok
23Noch in jener Nacht aber stand er auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde und seine elf Kinder und ging durch die Furt des Jabbok.24Er nahm sie und brachte sie über den Fluss. Dann brachte er hinüber, was er sonst noch hatte.25Jakob aber blieb allein zurück. Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte heraufzog. (Hos 12,4)26Und er sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, und berührte sein Hüftgelenk, so dass sich das Hüftgelenk Jakobs ausrenkte, als er mit ihm rang.27Und er sprach: Lass mich los, denn die Morgenröte ist heraufgezogen. Er aber sprach: Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich. (1Chr 4,10)28Da sprach er zu ihm: Wie heisst du? Und er sprach: Jakob.29Da sprach er: Du sollst nicht mehr Jakob heissen, sondern Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gestritten[2] und hast gesiegt. (1Mo 17,5; 1Mo 35,10; 1Kön 18,31; 2Kön 17,34)30Und Jakob fragte und sprach: Bitte nenne mir deinen Namen. Er aber sprach: Was fragst du nach meinem Namen? Und dort segnete er ihn. (2Mo 3,13; Ri 13,17)31Und Jakob nannte die Stätte Peniel. Denn, sagte er, ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin mit dem Leben davongekommen.[3] (1Mo 16,13; 2Mo 33,20)32Und als er an Penuel vorüber war, ging ihm die Sonne auf. Er hinkte aber wegen seiner Hüfte. (Ri 8,8; 1Kön 12,25)33Darum essen die Israeliten bis auf den heutigen Tag den Muskelstrang nicht, der über dem Hüftgelenk liegt, denn er hat Jakobs Hüftgelenk, den Muskelstrang, angerührt.