von SCM Verlag1Kennst du die Wurfzeit der Steinböcke? Beobachtest du das Kreißen der Hirschkühe? (Ps 29,9; Ps 104,18)2Zählst du die Monate, die sie erfüllen müssen, und kennst du die Zeit ihres Werfens?3Sie kauern sich, lassen ihre Jungen durchbrechen, entledigen sich ihrer Wehen[1].4Ihre Kinder werden stark, wachsen auf im Freien; sie ziehen hinaus und kehren nicht ⟨mehr⟩ zu ihnen zurück.5Wer hat den Wildesel[2] frei laufen lassen, und wer hat die Fesseln des Wildlings[3] gelöst, (1Mo 16,12; Hi 24,5; Hos 8,9)6dem ich die Steppe zur Behausung machte und zu seiner Wohnung das salzige Land? (Jer 2,24)7Er lacht über das Getümmel der Stadt, das Geschrei des Treibers hört er nicht.8Was er auf den Bergen erspäht, ist seine Weide[4], und allem Grünen spürt er nach. (Hi 6,5)9Wird der Büffel dir dienen wollen, oder wird er an deiner Krippe übernachten?10Hältst du den Büffel in der Furche an seinem Seil, oder wird er die Talgründe hinter dir her eggen?11Traust du ihm, weil seine Kraft so groß ist, und überlässt du ihm deine Arbeit[5]? (4Mo 23,22)12Kannst du dich auf ihn verlassen, dass er dein Korn heimbringt und ⟨das Getreide für⟩ deine Tenne einsammelt[6]?13Munter schwingt sich der Flügel der Straußenhenne – ist es die Schwinge des Storches[7] oder des Falken[8]?14Denn sie überlässt ihre Eier der Erde und lässt sie auf dem Staub warm werden.15Und sie vergisst, dass ein Fuß sie zerdrücken und das Wild des Feldes sie zertreten kann.16Sie behandelt ihre Jungen hart[9], als gehörten sie ihr nicht. War ihre Mühe umsonst, es erschüttert sie nicht. (Kla 4,3)17Denn Gott ließ sie die Weisheit vergessen und gab ihr keinen Anteil an der Einsicht.18Wenn sie dann aber[10] in die Höhe schnellt, lacht sie über das Ross und seinen Reiter.19Gibst du dem Ross die Kraft, bekleidest du seinen Hals mit einer Mähne? (Ps 33,17; Ps 147,10)20Bringst du es zum Springen wie die Heuschrecke? Schrecklich ist sein hoheitsvolles Schnauben.21Es scharrt[11] in der Ebene und freut sich an ⟨seiner⟩ Kraft; es zieht aus[12], den Waffen entgegen.22Es lacht über die Furcht und erschrickt nicht und kehrt vor dem Schwert nicht um.23Über ihm klirrt der Köcher, die Klinge von Speer und Kurzschwert.24Mit Ungestüm und Erregung schlürft es den Boden[13] und lässt sich nicht halten, wenn das Horn ertönt. (Jer 8,6)25Sooft das Horn erklingt, ruft es: Hui! Und ⟨schon⟩ von Weitem wittert es die Schlacht, das Lärmen der Obersten und das Kriegsgeschrei. (Sach 10,3)26Schwingt sich kraft deiner Einsicht der Falke empor, breitet seine Flügel aus für den Südwind?27Oder erhebt sich auf deinen Befehl der Geier so hoch und baut in der Höhe sein Nest? (Jer 49,16; Ob 1,4)28Den Fels bewohnt er und horstet[14] ⟨dort⟩ auf der Felsenzacke und der Burg.29Von dort aus erspäht er Nahrung, in die Ferne blicken seine Augen.30Seine Jungen gieren nach Blut, und wo Erschlagene sind, da ist er. (Mt 24,28)
Hiob 39
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches Bibelwerk1Kennst du der Steinböcke Wurfzeit, / überwachst du das Werfen der Hirsche?2Zählst du die Monde, die tragend sie füllen, / kennst du die Zeit ihres Wurfs?3Sie kauern sich, werfen ihre Jungen, / werden los ihre Wehen.4Ihre Jungen erstarken, wachsen im Freien, / laufen hinaus und kehren nicht zu ihnen zurück.5Wer hat den Wildesel freigelassen, / des wilden Esels Fesseln, wer schloss sie auf?6Ich gab ihm zur Behausung die Steppe, / zu seiner Wohnung die salzige Trift.7Er verlacht das Lärmen der Stadt, / hört nicht des Treibers Geschrei.8Die Berge sucht er nach Weide ab, / jeglichem Grün spürt er nach.9Wird dir der Wildstier dienen wollen, / bleibt er an deiner Krippe zur Nacht?10Hältst du am Seil ihn in der Furche, / pflügt er die Täler hinter dir her?11Traust du ihm, weil er so stark ist? / Überlässt du ihm deine Arbeit?12Glaubst du ihm, dass er wiederkommt / und deine Saat auf die Tenne bringt?13Fröhlich schlägt die Straußenhenne mit den Flügeln. / Ist ihre Schwinge so / wie die des Storches und Falken? (3Mo 11,16; 5Mo 14,15; Hi 30,29; Hi 39,1; Jes 13,21; Jes 34,11; Jes 43,20; Jer 50,39; Mi 1,8)14Nein, sie gibt der Erde ihre Eier preis, / lässt sie erwärmen im Sand,15vergisst, dass sie ein Fuß zerdrücken, / das Wild des Feldes sie zertreten kann.16Sie behandelt ihre Jungen hart wie Fremde; / war umsonst ihre Mühe, es erschreckt sie nicht.17Denn Gott ließ sie Weisheit vergessen, / gab ihr an Einsicht keinen Teil.18Im Augenblick aber, da sie hochschnellt, / verlacht sie Ross und Reiter.19Gabst du dem Ross die Heldenstärke, / kleidest du mit einer Mähne seinen Hals?20Lässt du wie die Heuschrecke es springen? / Furchtbar ist sein stolzes Wiehern.21Es scharrt im Tal und freut sich seiner Kraft, / es zieht aus, den Waffen entgegen.22Es spottet der Furcht und hat keine Angst / und kehrt nicht um vor dem Schwert.23Über ihm klirrt der Köcher, / blitzen Speer und Sichelschwert.24Mit Donnerbeben wirbelt es den Staub auf, / steht nicht still beim Klang des Horns.25Sooft das Horn ertönt, wiehert es hui / und wittert den Kampf schon von Weitem, / der Anführer Lärm und das Geschrei.26Kommt es von deiner Einsicht, / dass der Falke sich aufschwingt / und nach Süden seine Flügel ausbreitet? (Jer 8,7)27Fliegt auf dein Geheiß der Geier empor / und baut seinen Horst in der Höhe?28Auf Felsen wohnt und nächtigt er, / auf der Felsenzacke und an steiler Wand.29Von dort erspäht er die Beute, / seine Augen schauen ins Weite.30Nach Blut gieren seine Jungen; / wo Erschlagene sind, ist er zur Stelle. (Mt 24,28)