Sein unsträfliches Verhalten gegen Gott und Menschen – Bereitschaft, mit Gott zu rechten
1Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie hätte ich da auf eine Jungfrau ⟨lüstern⟩ blicken sollen?[1] (Spr 4,25; Spr 6,25; Mt 5,28)2Denn was wäre ⟨dafür⟩ die Zuteilung von Gott droben gewesen und das Erbteil vom Allmächtigen in den Höhen? (Hi 27,13)3Ist nicht Verderben für den Übeltäter ⟨bestimmt⟩ und Missgeschick für die, die Unrecht tun? (Ri 9,53; 2Sam 18,10; Ps 55,24)4Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? (Hi 14,16; Hi 23,10; Ps 139,3; Spr 5,21; Jer 16,17)5Wenn ich mit Gehaltlosem umgegangen bin und mein Fuß zum Betrug geeilt ist – (Ps 26,4)6er soll mich auf der Waage der Gerechtigkeit wiegen, so wird Gott meine Rechtschaffenheit[2] erkennen! (Hi 23,10; Spr 21,2)7Wenn mein Schritt vom Weg abgebogen und mein Herz meinen Augen gefolgt ist und an meinen Händen ein Makel klebt[3], (4Mo 15,39; Hi 16,17; Hi 17,9; Hi 23,11; Hi 27,5; Ps 7,4; Jes 33,15)8dann möge ich säen und ein anderer essen, und meine Sprösslinge mögen entwurzelt werden! (3Mo 26,16; 5Mo 28,32; Jos 22,22)9Wenn mein Herz sich wegen einer Frau hat betören lassen und ich an der Tür meines Nächsten gelauert habe, (5Mo 5,21; Jer 5,8)10⟨dann⟩ soll meine Frau für einen anderen mahlen, und andere mögen über ihr niederknien! (5Mo 28,30; 2Sam 12,11)11Denn das wäre eine Schandtat und das eine Schuld, die vor die Richter gehört[4]. (3Mo 20,10)12Ja, ein Feuer wäre es, das bis zum Untergang[5] fräße und meinen ganzen Ertrag entwurzeln[6] würde. (Spr 6,27)13Wenn ich missachtet habe das Recht meines Knechtes und meiner Magd in ihrem Rechtsstreit mit mir, (Kol 4,1)14was wollte ich dann tun, wenn Gott sich erhöbe; und wenn er untersuchte, was ihm erwidern? (3Mo 25,43; Kol 3,25)15Hat nicht er, der mich im Mutterleib gemacht hat, ⟨auch⟩ ihn gemacht, und hat nicht einer im Mutterschoß uns[7] bereitet? (Hi 34,19; Spr 22,2; Mal 2,10)16Wenn ich Geringen einen Wunsch verweigert habe, die Augen der Witwe erlöschen ließ (Spr 22,22; Jes 10,2)17und meinen Bissen alleine aß, sodass die Waise nichts ⟨mehr⟩ davon essen konnte –18ist sie doch von meiner Jugend an bei mir aufgewachsen wie ⟨bei⟩ einem Vater, und wie eine Schwester[8] habe ich sie[9] geleitet –, (Est 2,7; Hi 29,12; Jak 1,27)19wenn ich ⟨ruhig⟩ zusah, wie einer ohne Kleidung umherirrte[10] und der Arme keine Decke hatte, (Jes 58,7; Mt 25,36; Jak 2,16)20wenn seine Lenden mich nicht segneten und er sich von der Wolle[11] meiner Lämmer nicht wärmen durfte, (Hi 22,6; Hi 29,13; Sach 7,9)21wenn ich ⟨drohend⟩ meine Hand gegen eine Waise geschwungen habe, weil ich im Tor meinen Beistand sah[12], (Ps 82,3)22dann soll mir meine Schulter vom Nacken fallen, und mein Arm soll vom Gelenk abbrechen!23Denn schrecklich wäre mir das Verderben Gottes, und seiner Hoheit könnte ich nicht standhalten. (Ps 119,120)24Wenn[13] ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum feinen Gold gesagt habe: Du meine Hoffnung! (Spr 11,28; 1Tim 6,17)25Wenn[14] ich mich freute, dass mein Vermögen so umfangreich war[15] und dass meine Hand Gewaltiges erreicht hatte[16]! (5Mo 8,17; 1Sam 10,7; Jes 39,2; Lk 12,19)26Wenn[17] ich das Licht ⟨der Sonne⟩ sah, wie sie es leuchten ließ, und den Mond, wie er prächtig daherzog,27und mein Herz sich ⟨dann⟩ im Geheimen betören ließ und ich Kusshände warf[18]! (5Mo 4,19; 1Kön 19,18; Hes 8,16)28Auch das ist Schuld, die vor den Richter gehört! Ich hätte ja Gott droben verleugnet. (5Mo 17,2)29Wenn[19] ich mich freute über den Untergang meines Hassers und aufjauchzte[20], als Unglück ihn traf! (Spr 17,5; Ob 1,13; Mt 5,44)30Nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt zu sündigen, mit einem Fluch dessen Seele zu fordern. (Röm 12,14)31Wenn[21] die Männer in meinem Zelt nicht bezeugt[22] haben: Wer wäre wohl nicht von seinem Fleisch satt geworden! (Hi 30,25; Jes 58,10)32Der Fremde musste nicht im Freien übernachten, ich öffnete dem Wanderer[23] mein Tor[24]. (1Mo 19,2; Hi 29,16; Mt 25,35)33Wenn[25] ich wie Adam[26] meine Vergehen zugedeckt habe, um meine Schuld in meiner Brust[27] zu verbergen, (1Mo 3,8; Spr 28,13)34weil ich etwa erschrocken gewesen wäre ⟨vor⟩ der großen Menge und die Verachtung der Sippen mich niedergeschmettert hätte, sodass ich mich still verhalten hätte, nicht zur Türe hinausgegangen wäre!35Ach hätte ich doch einen, der auf mich hörte – hier ist meine Unterschrift[28]! Der Allmächtige antworte mir! ⟨Wo ist⟩ die ⟨Klage⟩schrift, die mein Rechtsgegner geschrieben hat? (Hi 13,17)36Wahrlich, ich würde sie auf meine Schulter heben, sie mir um ⟨den Kopf⟩ winden als Kranz.[29]37Ich würde ihm über die Zahl meiner Schritte Auskunft geben, wie ein Fürst würde ich ihm nahen.38Wenn gegen mich mein Ackerboden Anklage erhob[30] und seine Furchen miteinander weinten, (Hab 2,11)39wenn ich seinen Ertrag, ohne zu bezahlen[31], verzehrt habe und die Seele seiner Besitzer[32] zum Keuchen brachte, (1Kön 21,13; Jer 22,13)40⟨dann⟩ soll statt Weizen Dorngestrüpp hervorkommen und anstelle von Gerste Unkraut![33] Zu Ende sind die Worte Hiobs. (1Mo 3,18)
1Einen Bund schloss ich mit meinen Augen, / nie eine Jungfrau lüstern anzusehen. (Ps 26,1; Mt 5,27; Sir 9,8)2Was wäre sonst mein Teil von Gott dort oben, / mein Erbe vom Allmächtigen in der Höhe?3Ist nicht Verderben dem Frevler bestimmt / und Missgeschick den Übeltätern?4Sieht er denn meine Wege nicht, / zählt er nicht alle meine Schritte? (Ps 139,2)5Wenn ich in Falschheit einherging, / wenn zum Betrug mein Fuß eilte, (5Mo 25,13; Spr 20,10; Am 8,5)6dann wäge Gott mich auf gerechter Waage, / so wird er meine Unschuld anerkennen.7Wenn mein Schritt vom Wege wich, / mein Herz meinen Augen folgte, / an meinen Händen Makel klebte, (4Mo 15,39)8dann esse ein anderer, was ich säe, / entwurzelt werde, was mir sprosst.9Wenn sich mein Herz von einer Frau betören ließ / und ich an der Tür meines Nachbarn lauerte, (Spr 7,1; Sir 9,8)10dann mahle meine Frau einem andern / und andere sollen sich beugen über sie. (5Mo 28,30)11Denn das wäre eine Schandtat / und ein Verbrechen, von Richtern zu strafen. (5Mo 22,22; Spr 6,32)12Denn das wäre Feuer, das zum Abgrund frisst / und meine ganze Habe entwurzelt.13Wenn ich das Recht meines Knechts missachtet / und das meiner Magd im Streit mit mir, (2Mo 21,2; 3Mo 25,39; Jer 34,8)14was könnte ich tun, wenn Gott sich erhöbe, / was ihm entgegnen, wenn er mich prüfte?15Hat nicht er, der mich im Mutterleib gemacht hat, ihn gemacht, / hat nicht Einer uns im Mutterschoß geformt? (1Mo 1,26; Spr 17,5)16Wenn ich der Armen Wunsch versagte, / verschmachten ließ der Witwe Augen, (Hi 22,9; Jes 58,7; Mt 25,35; Tob 4,7)17wenn ganz allein ich meinen Bissen aß, / das Waisenkind nicht davon aß -18von Jugend an hat wie ein Vater er mich großgezogen, / vom Mutterschoß an mich geleitet -,19wenn ich den Verlorenen sah ohne Kleid / und ohne Decke den Verarmten,20wenn seine Lenden mich nicht segneten, / er nicht von der Schur meiner Lämmer sich wärmte,21wenn meine Hand der Waise drohte, / weil ich am Tor Helfer für mich sah,22dann falle die Schulter mir vom Nacken, / breche der Arm mir aus dem Gelenk.23Ja, Schrecken träfe mich, Gottes Verderben, / vor seiner Hoheit hielte ich nicht stand.24Wenn ich auf Gold meine Hoffnung setzte, / zum Feingold sprach: Du meine Zuversicht!, (Ps 49,7; Ps 52,9; Ps 62,11; Spr 11,28; Sir 31,5)25wenn ich mich freute, dass groß mein Vermögen, / dass viel erreicht hat meine Hand,26wenn ich die leuchtende Sonne sah, wie sie strahlte, / den Mond, wie er herrlich dahinzog, (5Mo 4,19; Jer 8,2; Hes 8,16)27wenn heimlich sich mein Herz betören ließ / und meine Hand dem Mund zum Kuss sich bot,28auch das wäre ein Verbrechen, vom Richter zu strafen, / denn Gott da droben hätte ich verleugnet.29Wenn ich am Unglück meines Feinds mich freute / und mich erhob, als das Unheil ihn traf - (Spr 24,17; Spr 25,21; Mt 5,43)30habe ich doch meinem Mund zu sündigen verboten, / sein Leben mit Fluch zu verwünschen.31Wenn meine Zeltgenossen nicht gestanden: / Wer wurde von seinem Fleisch nicht gesättigt?32Kein Fremder musste draußen übernachten, / ich hielt meine Tore zur Straße hin offen.33Wenn ich nach Menschenart meine Frevel verhehlte, / meine Schuld verbarg in meiner Brust, (Ps 32,5)34weil ich die große Menge scheute / und die Verachtung der Sippen mich schreckte, / so schwiege ich still und ginge nicht zur Tür hinaus.
Warten auf Gottes Antwort
35Gäbe es doch einen, der mich hört! / Hier ist mein Zeichen! Der Allmächtige antworte mir! / Hier ist das Schriftstück, das mein Gegner geschrieben. (Hes 9,6)36Auf meine Schulter wollte ich es heben, / als Kranz es um den Kopf mir winden.37Ich täte die Zahl meiner Schritte ihm kund, / ich nahte mich ihm wie ein Fürst.38Wenn über mich mein Acker schrie, / seine Furchen miteinander weinten,39wenn seinen Ertrag ich verzehrte, ohne zu bezahlen, / das Verlangen seines Herrn ich unerfüllt ließ, (2Mo 23,10; 3Mo 25,2)40sollen Dornen wachsen statt Weizen, / statt Gerste stinkendes Kraut.
Zu Ende sind die Worte Ijobs.