Dritte Rede des Elifas: Hiobs selbst verschuldetes Elend – Aufruf zur Buße
1Und Elifas von Teman antwortete und sagte: (Hi 4,1)2Kann denn ein Mann Gott Nutzen bringen? Vielmehr sich selbst[1] bringt der Einsichtige Nutzen. (Hi 35,7; Spr 9,12)3Ist es dem Allmächtigen von Wert[2], wenn du gerecht bist, oder ist es ihm ein Gewinn, wenn du deine Wege vollkommen machst? (Hi 21,15; Hi 34,9)4Für deine ⟨Gottes⟩furcht sollte er dich strafen, mit dir vor Gericht gehen?5Ist nicht deine Bosheit vielfältig und ohne Ende deine Schuld? (Hi 15,5; Hi 32,3)6Denn du pflegtest deinen Bruder ohne Grund zu pfänden, und die Kleider zogest du den Nackten aus. (5Mo 24,10; Hi 24,3; Hi 31,19)7Nicht ⟨einmal⟩ Wasser gabst du dem Durstigen[3] zu trinken, und dem Hungrigen verweigertest du Brot.8Und dem Mann der Faust[4] gehört das Land, und der Angesehene[5] darf darin wohnen.9Die Witwen hast du mit leeren Händen weggeschickt, und die Arme der Waisen sind zerschlagen[6]. (Hi 29,12)10Darum sind rings um dich her Fallen[7], und in Bestürzung versetzt dich plötzlicher Schrecken (Hi 18,11)11oder Finsternis, ⟨in der⟩ du nichts sehen kannst[8], und Wasserflut, die dich bedeckt. (Ps 69,2; Kla 3,54)12Ist Gott nicht so hoch wie der Himmel? Schau an die höchsten Sterne[9], wie hoch sie sind! (Hi 35,5; Pred 5,1)13Und du sagst: Was weiß denn Gott? Kann er durch das Wolkendunkel hindurch richten? (Hi 34,22; Ps 10,11; Ps 73,11; Ps 139,7; Jer 23,24; Am 9,2; Hebr 4,13)14Die Wolken sind ihm ein Versteck, dass er nichts sieht, und am Kreis des Himmels wandelt er. –15Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, den die Männer des Unheils betraten, (1Mo 6,5)16die gepackt wurden[10] vor der Zeit – ein Strom hat ihr Fundament weggerissen[11] –, (Hi 36,14)17die zu Gott sagten: Weiche von uns!, und: Was kann der Allmächtige uns[12] schon tun? (2Mo 5,23; Hi 21,14)18Und er hatte ihre Häuser ⟨doch⟩ mit Gutem erfüllt! – Aber von mir bleibe fern der Rat der Gottlosen! – (Hi 21,16; Apg 14,17)19Die Gerechten sehen es und freuen sich, und der Schuldlose verspottet sie: (Ps 107,42)20Fürwahr, unsere Gegner sind[13] vernichtet, und ihren Rest hat das Feuer gefressen![14] (Hi 20,29)21Söhne dich doch aus mit ihm[15] und halte Frieden! Dadurch kommt zu dir ⟨dann⟩ wieder Gutes.22Nimm aus seinem Mund doch Weisung an und lege seine Worte dir ins Herz! (Hi 23,12)23Wenn du umkehrst zum Allmächtigen,[16] wirst du wieder aufgebaut[17], hältst du Unrecht fern von deinem Zelt. (2Chr 33,13; Hi 8,6; Ps 130,4; Jes 55,7; Hos 6,1; 2Tim 2,19)24Wirf in den Staub das Golderz und in den Kies der Bäche ⟨dein Gold aus⟩ Ofir, (1Kön 9,28)25so wird der Allmächtige dir dein Golderz und erlesenes Silber sein. (Kla 3,24; Mt 6,19)26Denn dann wirst du am Allmächtigen deine Lust haben und zu Gott dein Gesicht erheben. (Hi 11,15; Hi 27,10; Ps 37,4; Jes 58,14)27Du wirst zu ihm beten, und er wird dich erhören; und deine Gelübde wirst du erfüllen. (2Kön 13,4; 1Chr 4,10; 2Chr 33,13; Ps 50,14; Ps 66,13; Jes 58,9; Jer 29,12)28Beschließt du eine Sache, wird sie zustande kommen, und über deinen Wegen leuchtet Licht auf. (Hi 29,3; Ps 1,3; Ps 97,11)29Denn er erniedrigt hochmütiges Reden[18], aber dem mit niedergeschlagenen Augen hilft er[19]. (Jes 57,15; 1Petr 5,6)30⟨Selbst⟩ den nicht Schuldlosen[20] wird er retten[21]; ja, er wird gerettet[22] durch die Reinheit deiner Hände. (Hi 42,8)
1Da antwortete Elifas von Teman und sprach:2Kann denn der Mensch Gott nützen? / Nein, sich selber nützt der Kluge.3Ist es dem Allmächtigen von Wert, / dass du gerecht bist, / ist es für ihn Gewinn, wenn du unsträfliche Wege gehst? (Hi 35,7; Lk 17,7)4Wegen deiner Gottesfurcht sollte er dich strafen, / vor Gericht mit dir gehen?5Ist nicht groß deine Bosheit, / ohne Ende dein Verschulden?6Du pfändest ohne Grund deine Brüder, / ziehst Nackten ihre Kleider aus. (2Mo 22,25; 5Mo 24,10)7Den Durstigen tränkst du nicht mit Wasser, / dem Hungernden versagst du das Brot. (Jes 58,7; Hes 18,7; Mt 25,42)8Dem Mann der Faust gehört das Land, / der Günstling darf darin wohnen.9Witwen hast du weggeschickt mit leeren Händen, / der Verwaisten Arme zerschlagen. (1Mo 31,42; 2Mo 22,21; 5Mo 24,17; Jes 1,17; Mi 2,9)10Deswegen liegen Fallstricke rings um dich her / und jäher Schrecken ängstigt dich (Hi 18,8; Hi 19,6)11oder Finsternis, worin du nicht siehst, / und Wasserflut, die dich bedeckt. (Ps 69,2)
Allwissender Gott
12Ist Gott nicht wie der Himmel hoch? / Schau, wie die höchsten Sterne ragen. (Ps 103,11; Jes 40,26; Jes 55,8)13Und da sagst du: Was weiß denn Gott? / Richtet er denn durch das dunkle Gewölk? (Hi 35,13; Ps 73,11; Jes 29,15)14Wolken umhüllen ihn, sodass er nicht sieht, / am Himmelskreis geht er einher. (Jer 23,23; Sir 24,5)15Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, / den die Männer des Unheils zogen,16die vor der Zeit dahingerafft wurden, / über deren Grund sich ein Strom ergoss,17die zu Gott sagten: Weiche von uns! / und: Was kann uns der Allmächtige tun? (Hi 21,14)18Und doch, er hat ihre Häuser mit Gütern gefüllt. / Der Plan der Frevler ist mir fern.19Die Gerechten werden es sehen und sich freuen, / der Unschuldige wird sie verspotten: (Ps 58,11)20Wahrhaftig, vernichtet sind unsere Gegner, / ihren Rest hat das Feuer verzehrt.
Mahnung zu Umkehr und Demut
21Werde sein Freund und halte Frieden! / Nur dadurch kommt das Gute dir zu.22Nimm doch Weisung an aus seinem Mund, / leg dir seine Worte ins Herz:23Kehrst du zum Allmächtigen um, / so wirst du aufgerichtet. Hältst Unrecht deinem Zelt du fern,24wirfst in den Staub das Edelgold, / zum Flussgestein das Feingold, (Hi 28,15; Spr 3,14; Mt 13,44)25dann wird der Allmächtige dein Edelgold / und erlesenes Silber für dich sein.26Dann wirst du am Allmächtigen dich erfreuen / und zu Gott dein Angesicht erheben. (Hi 27,10)27Flehst du ihn an, so hört er dich / und du wirst deine Gelübde erfüllen.28Was du beschließt, trifft ein, / Licht strahlt über deinen Wegen auf.29Wer hochmütig redet, den erniedrigt man, / doch hilft er dem, der die Augen senkt. (1Sam 2,7; Ps 18,28; Spr 3,34; Spr 29,23; Jes 2,11; Lk 1,52; 1Petr 5,5)30Er rettet den, der schuldlos ist; / durch deiner Hände Reinheit wird er gerettet. (Hi 42,7)