1Und nun, Menschenkind, nimm eine Tonplatte und leg sie vor dich hin. Zeichne eine Karte von Jerusalem[1] darauf. (Jes 20,2; Jer 13,1; Jer 19,1)2Belagere die Stadt: Bau Belagerungsrampen und wirf einen Wall auf. Umgib sie mit Heerlagern und fahre Sturmböcke auf.3Nimm eine Eisenpfanne und stell sie als eiserne Wand zwischen dich und die Stadt. Dann richte deinen Blick auf die Stadt und belagere und bedränge sie auf diese Weise. Das soll ein Zeichen für das Volk der Israeliten sein. (Jes 8,18; Jes 20,3; Jer 39,1)4Leg dich danach auf deine linke Seite und nimm die Schuld von Israel auf dich. Du sollst ihre Sünden so lang tragen, wie du dort auf der Seite liegst. (3Mo 10,17; 4Mo 18,1)5Aus den Jahren ihrer Sünde mache ich für dich Tage: 390 Tage sollst du die Schuld des israelitischen Volkes tragen. (4Mo 14,34)6Wenn du diese Zeit hinter dich gebracht hast, dann dreh dich um und leg dich auf deine rechte Seite und trag die Schuld des Hauses Juda. 40 Tage – einen Tag für jedes Jahr, so lege ich es dir auf. (Dan 9,24; Offb 11,2)7Richte dabei deinen Blick immer auf das belagerte Jerusalem. Entblöße deinen Arm und weissage gegen die Stadt. (Hes 21,7)8Ich binde dich mit Stricken fest, damit du dich nicht von einer Seite auf die andere umdrehen kannst, bis die Zeit deiner Belagerung zu Ende ist. (Hes 3,25)9Nun geh, hol dir Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Dinkel und füll alles in ein Gefäß. Dann back dir Brot daraus. Solange du die 390 Tage auf der Seite liegst, sollst du davon essen. (2Mo 9,32; Jes 28,25)10Die Nahrung, die du isst, soll genau abgewogen sein – 20 Schekel[2] für jeden Tag, und du sollst von Zeit zu Zeit davon essen. (Hes 45,12)11Auch das Wasser, das du trinkst, soll abgemessen sein: ein Sechstel Hin[3]; trink es von Zeit zu Zeit.12Wie Gerstenfladen sollst du das Brot zubereiten und essen. Vor aller Augen sollst du es auf Menschenkot backen. (Jes 36,12)13Denn so spricht der HERR: ›Genau so wird Israel in den Ländern, in die ich es verbannen werde, unreines Brot essen!‹« (Dan 1,8; Hos 9,3)14Da sagte ich: »O HERR, mein Gott, ich bin noch nie unrein gewesen. Von meiner Jugend an bis jetzt habe ich nie ein Tier gegessen, das an einer Krankheit starb oder gerissen wurde. Ich habe niemals unreines Fleisch gegessen.« (3Mo 17,15; 3Mo 22,8; 5Mo 14,3; Jes 65,4; Jes 66,17; Hes 9,8; Hes 21,5; Apg 10,14)15»Nun gut«, antwortete der HERR. »Nimm Kuhdung statt Menschenkot und back dein Brot darauf.«16Und er sagte zu mir: »Menschenkind, ich lasse die Nahrung in Jerusalem knapp werden[4]. Man wird das Brot abwiegen und voller Angst verzehren. Auch das Wasser wird man abmessen und mit Schaudern trinken. (3Mo 26,26; Jes 3,1; Kla 5,4; Hes 5,16; Hes 12,18)17Brot und Wasser werden knapp sein, sodass alle miteinander[5] verzweifeln und wegen ihrer Schuld vergehen werden. (3Mo 26,39; Hes 24,23; Hes 33,10)
Was Ezechiel machen muss, um zu zeigen, was Gott über Jerusalem zu sagen hat
1Dann sagt Gott zu mir: „Hey, du Mensch, ich möchte, dass du dir ein großes Blatt Papier nimmst, es auf den Boden legst und darauf den Stadtplan von Jerusalem zeichnest!2Wenn du damit fertig bist, nimmst du ein paar Legosteine und baust eine Mauer dadrum auf. Jetzt stellst du ein paar Spielzeugpanzer von Playmobil und einige Angriffsrampen dorthin, die gegen die Stadtmauern schießen. Dazu musst du in eine Ecke noch ein Truppenlager zeichnen, wo der Gegner sitzt, der die Stadt angreift.3Dann nimmst du noch eine elektrische Herdplatte und stellst die wie eine Mauer zwischen dich und die Stadt. Jetzt musst du ganz wütend auf die Stadt sehen und irgendwie klarmachen, dass du sie im Krieg angreifen und belagern willst. Auf die Art sollen die Leute von Israel kapieren, was bald abgehen wird.“4Später sagte Gott zu mir: „Ich will, dass du den ganzen Mist, den die Leute in Israel gebaut haben, einmal für eine Zeit lang auf dich nimmst. Das sollst du in der Form tun, indem du dich auf eine Seite auf den Boden legst. Die Zeit, wo du das tust, bezahlst du für den Mist, den sie gebaut haben.5Wobei ich aus Jahren Tage gemacht hab. Das bedeutet, du sollst 390 Tage auf die Art für den Mist bezahlen, den die Leute von Israel gebaut haben.6Wenn du das erledigt hast, dann sollst du dich wieder hinlegen, aber diesmal auf die andere Seite. Damit bezahlst du den Mist, den die Leute von Juda gebaut haben. Das waren ja vierzig Jahre, aber du tust das nur für vierzig Tage, für jedes Jahr einen Tag.7Ich will, dass du dabei die ganze Zeit das belagerte Jerusalem beobachtest. Zeig der Stadt den Stinkefinger, hole mit deiner Hand aus, so als würdest du der Stadt in die Fresse hauen wollen. Und dann musst du als Prophet ankündigen, dass sie bald kaputtgehen wird.8Pass auf, ich werde dir helfen, indem ich ein paar Gurte bei dir anlege, damit du dich nicht aus Versehen umdrehst, bevor du diese harte Zeit hinter dich gebracht hast.“9Gott sagte noch zu mir: „Geh los und organisiere dir Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Kartoffeln und Hirse. Vermisch das Ganze, mach Mehl draus, und dann backe es zu Brot. Von diesem Brot sollst du in den nächsten 390 Tagen leben, solange du auf der einen Seite liegst.10Du musst ganz genau 230 Gramm von dem Zeug über den Tag verteilt essen.11Dazu bekommst du drei Becher Wasser zu trinken. Auch das musst du über den Tag verteilt zu dir nehmen.12Das Brot sollst du genau so backen, wie man es mit Fladenbrot macht. Aber in dem Ofen, wo das Ganze gebacken wird, soll keine Holzkohle oder Holz zum Heizen genommen werden, sondern getrocknete Kackbrocken von Menschen.13Diese Aktion soll bedeuten, dass die Leute von Israel bald Sachen essen müssen, die ich eigentlich von der Speisekarte gestrichen hatte, sie sind nicht in Ordnung, sie sind unrein. Davon dürfen sie eigentlich nichts essen, auch wenn sie bei den Menschen wohnen, die nichts mit Gott zu tun haben. Dort werde ich sie nämlich bald hinschicken.“14Meine Antwort war dann: „O Mann, Gott, du bist doch der heftigste Gott weit und breit! Das kann ich doch nicht machen! Bis heute habe ich seit meiner Geburt nie etwas in den Mund genommen, was du uns verboten hat, weil es unrein ist. Noch nicht mal ein Stück Fleisch von einem Tier, was von einem Auto angefahren wurde oder irgendwo tot auf einer Wiese lag, hab ich gegessen!“15Gott sagte: „Pass auf, von mir aus kannst du auch getrocknete Kuhscheiße nehmen statt die von Menschen.“16Weiter sagte er: „Hey, du Mensch! Ich werde dafür sorgen, dass Brot und Brötchen in Jerusalem ausverkauft sein werden. Man wird deswegen Notrationen verteilen und sie pro Person genau abwiegen. Mit dem Wasser wird man es genauso machen. Alle werden Angst haben, ob das Ganze noch reichen wird oder ob sie bald verhungern müssen.17Für alle Menschen in Jerusalem werden das Brot und das Wasser sehr knapp werden. Alle werden Panik schieben, die Leute werden sterben wie die Fliegen, weil sie so einen großen Mist gebaut haben.“
Prophetische Zeichen gegen Jerusalem und gegen Israel und Juda
1Und du, Mensch, nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin, und ritze eine Stadt darauf: Jerusalem.2Und verhänge eine Belagerung gegen sie, und baue einen Belagerungswall gegen sie, und schütte eine Sturmrampe gegen sie auf, und errichte Heerlager gegen sie, und stelle ringsum Sturmböcke gegen sie bereit. (Hes 17,17; Hes 21,27; Hes 26,8)3Und du, nimm dir eine Eisenplatte und stelle sie als eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt und richte dein Angesicht gegen sie: Sie soll unter Belagerung sein, und du wirst sie belagern. Ein Zeichen ist dies für das Haus Israel! (3Mo 2,5; 2Kön 14,8; 2Kön 20,12; 2Kön 25,1)4Und du, lege dich auf deine linke Seite, und lege die Schuld des Hauses Israel darauf. So viele Tage du auf ihr liegst, so lange wirst du ihre Schuld tragen. (Hes 9,9; Hes 39,23)5Und ich, ich auferlege dir die Jahre ihrer Schuld in einer Zahl von Tagen, dreihundertneunzig Tagen, und du wirst die Schuld des Hauses Israel tragen. (Hes 4,9)6Und du wirst diese vollenden und dich ein zweites Mal niederlegen, auf deine rechte Seite, und du wirst die Schuld des Hauses Juda tragen, vierzig Tage lang; je einen Tag für jedes Jahr auferlege ich dir. (Hes 9,9)7Und richte dein Angesicht und deinen entblössten Arm auf die Belagerung Jerusalems und weissage gegen es. (Hes 4,3)8Und sieh, ich lege dir Stricke an, und du wirst dich nicht von einer Seite auf die andere wenden können, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast. (Hes 3,25)9Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Emmer, und schütte dies in ein Gefäss und mache dir Brot daraus. So viele Tage du auf deiner Seite liegst, dreihundertneunzig Tage, so lange wirst du davon essen. (3Mo 4,5; 3Mo 19,19)10Und dein Essen, das du isst, wird abgewogen sein: zwanzig Schekel am Tag; von Zeit zu Zeit wirst du davon essen. (3Mo 26,26; Hes 4,16; Hes 5,16; Hes 12,18; Hes 14,13)11Auch das Wasser wirst du abgemessen trinken: ein Sechstel Hin; von Zeit zu Zeit wirst du trinken.12Als Gerstenbrot wirst du es essen; in Menschenkot sollst du es backen, vor ihren Augen. (5Mo 12,3; 5Mo 21,11; 5Mo 23,13)13Und der HERR sprach: So werden die Israeliten ihr Brot essen: unrein, unter den Nationen, wohin ich sie versprengen werde. (Hos 9,3; Am 7,17)14Ich aber sprach: Ach Herr, HERR, sieh, ich bin noch nie verunreinigt worden, und seit meiner Kindheit bis jetzt habe ich kein Aas und kein zerrissenes Tier gegessen, und verdorbenes Fleisch ist nicht in meinen Mund gekommen. (2Mo 22,30; 3Mo 22,8; Hes 44,31; Apg 10,14)15Da sprach er zu mir: Schau, statt Menschenkot gebe ich dir Kuhdreck: Mache dein Brot darauf.16Dann sprach er zu mir: Mensch, sieh, ich zerbreche den Brotstab in Jerusalem: Abgewogen werden sie das Brot essen, voller Kummer, und abgemessen werden sie das Wasser trinken, mit Entsetzen, (Hes 4,10)17damit sie Mangel leiden an Brot und an Wasser und sich entsetzen, einer wie der andere, und ihrer Schuld wegen verfaulen! (3Mo 26,39; Hes 24,23; Hes 33,10; Sach 14,12)