1Nachdem sich der Tumult gelegt hatte, rief Paulus die Jesusnachfolger zu sich und sprach Worte der Ermutigung. Dann umarmte er sie zum Abschied und machte sich auf den Weg nach Mazedonien.2Er reiste durch alle Gebiete dort und ermutigte überall die Christen mit vielen Worten. Schließlich erreichte er Griechenland.3Dort hielt Paulus sich drei Monate lang auf. Gerade, als er mit dem Schiff nach Syrien abfahren wollte, versuchten einige Juden, einen Anschlag gegen ihn auszuführen. Da fasste er den Entschluss, stattdessen wieder auf dem Landweg über Mazedonien zu reisen.4Zu seinen Reisebegleitern gehörte Sopater aus Beröa, der Sohn von Pyrrhus. Ebenso reisten aus Thessalonich Aristarch und Sekundus sowie Gajus aus Derbe mit, außerdem noch Timotheus und als Vertreter der Provinz Asia Tychikus und Trophimus.5Die alle reisten voraus und warteten auf uns in Troas.
In Troas
6Wir segelten dann nach dem Passafest von Philippi ab und kamen nach fünf Tagen zu ihnen nach Troas. Dort blieben wir sieben Tage lang.7Am ersten Tag der Woche waren wir zusammengekommen, um miteinander das Brotbrechen zu feiern. Paulus unterhielt sich mit den Anwesenden, weil er vorhatte, am nächsten Tag weiterzureisen. Er dehnte seine Lehrunterweisung bis Mitternacht aus.8In dem Obergeschoss, wo wir uns aufhielten, brannten viele Öllampen.9Ein junger Mann namens Eutychus hatte sich in einer Fensternische hingesetzt und fiel in einen tiefen Schlaf, während Paulus immer weiter redete. Vom Schlaf überwältigt fiel er aus dem dritten Stock hinunter. Als man ihn aufhob, war er tot.10Da stieg Paulus hinab, warf sich über ihn, umfasste ihn und sagte: »Macht euch keine Sorgen! Denn sein Leben ist noch in ihm!«11Dann ging er wieder hoch. Sie brachen das Brot miteinander und aßen, während Paulus noch bis zum Tagesanbruch weiter mit ihnen über Jesus redete. Danach reiste er ab.12Sie brachten dann den Jungen wieder lebend ins Haus. Dadurch wurden alle sehr ermutigt.
Unterwegs nach Milet
13Der Plan war, dass wir mit dem Schiff vorausfahren sollten. So legten wir ab in Richtung Assos. Dort wollten wir Paulus aufs Schiff nehmen. So hatte er es angeordnet, weil er selbst zu Fuß gehen wollte.14Als wir ihn dann in Assos trafen, nahmen wir ihn an Bord und kamen nach Mitylene.15Von dort segelten wir weiter und kamen am nächsten Tag an der Küste an, die der Insel Chios gegenüberliegt. Am nächsten Tag gelangten wir bis Samos und kamen am darauf folgenden Tag nach Milet.16Paulus hatte nämlich beschlossen, an Ephesus vorüberzusegeln, sodass er dort in der Provinz Asia nicht aufgehalten würde. Es war nämlich sein Ziel, wenn irgend möglich am Pfingstfest in Jerusalem zu sein.
Abschied von Ephesus
17Deshalb hatte er von Milet aus Boten nach Ephesus geschickt mit der Aufforderung, die leitenden Leute der Christengemeinde zu sich herüberkommen zu lassen.18Als die zu ihm gekommen waren, sagte er zu ihnen: »Ihr wisst ja, wie ich mich bei euch verhalten habe, vom ersten Tag an, als ich in der Provinz Asia ankam.19Ich habe Jesus gedient, mit aller notwendigen Demut, wobei es auch Tränen und viele Prüfungen gab, besonders, weil die Juden versuchten, mir das Leben zu nehmen.20Und dennoch habe ich nichts zurückgehalten von all dem, was hilfreich ist. Ich habe euch Gottes Botschaft weitergegeben und euch unterrichtet, sowohl öffentlich als auch in den Hausversammlungen.21Ich habe Juden und Griechen eindringlich aufgefordert, dass sie sich ganz zu Gott hinwenden und ihr Vertrauen auf unseren Herrn, auf Jesus setzen sollen.22Und jetzt ist es so: Ich werde von Gottes Geist gedrängt, nach Jerusalem zu reisen, wobei ich nicht weiß, was dort auf mich zukommt.23Nur das ist klar: Der heilige Gottesgeist erklärt mir deutlich in jeder Stadt, in die ich komme, dass mich Fesseln und große Schwierigkeiten erwarten.24Aber ich achte mein eigenes Leben nicht der Rede wert. Was ich will, ist, meinen Lebenslauf bis zum Ziel zu führen und auch die Aufgabe, die ich von Jesus, dem Herrn, empfangen habe. Und das ist: die befreiende Botschaft von der bedingungslosen Zuwendung Gottes überall zu verbreiten.25Und jetzt hört zu! Ich weiß, dass ihr mich nicht mehr wiedersehen werdet, ihr, bei denen ich mich aufgehalten habe, um euch Gottes kommende Königsherrschaft anzukündigen.26Deshalb sage ich es euch heute feierlich: Ich trage keine Verantwortung mehr für das Leben von euch allen.27Denn ich habe mit nichts hinter dem Berg gehalten, sondern euch ausführlich den guten Willen Gottes erklärt.28Deshalb achtet genau auf euch selbst und auf die gesamte Herde, mit deren Versorgung und Leitung der heilige Gottesgeist euch beauftragt hat. Ich meine damit die Gemeinde, die Gott sich selbst erworben hat durch das Blut seines eigenen Sohnes.29Ich weiß, dass nach meinem Tod grausame Wölfe bei euch Eingang finden werden. Sie werden die Herde Gottes angreifen.30Selbst aus eurer Mitte werden Personen aufstehen, die verdrehte Aussagen machen werden, um die Nachfolger von Jesus abzuziehen und zu ihren eigenen Nachfolgern zu machen.31Seid deshalb wachsam und erinnert euch daran, dass ich drei Jahre lang in der Nacht und am Tag ohne Unterbrechung jeden Einzelnen auf Gottes Weg hingewiesen habe, oft auch unter Tränen.32Und jetzt vertraue ich euch Gott und der Botschaft von seiner unverdienten Gnade an. Er ist sehr wohl in der Lage, euch stark zu machen und euch das versprochene Erbe zu geben, das ihr zusammen mit allen erhalten werdet, die er, Gott, ganz auf seine Seite gezogen hat.33Silber oder Gold oder besondere Kleidung habe ich nicht von euch gewollt.34Ihr wisst ja selbst, dass ich mit meinen eigenen Händen den Lebensunterhalt für mich und die, die mit mir zusammen waren, erarbeitet habe.35Ich habe euch in allen Lebensbereichen gezeigt, dass es richtig ist, so zu arbeiten und für die Schwachen zu sorgen, in Erinnerung an die Worte von Jesus, dem Herrn, der gesagt hat: ›Geben bedeutet größeres Glück als Nehmen!‹«36Als er das gesagt hatte, kniete Paulus nieder und betete zusammen mit ihnen.37Da fingen alle laut an zu weinen, fielen Paulus um den Hals und küssten ihn liebevoll.38Sie waren vor allem darüber traurig, dass er gesagt hatte, dass sie ihn nicht mehr persönlich sehen würden. Dann geleiteten sie ihn bis zum Schiff.
Paulus verlässt Ephesus und reist nach Griechenland
1Nachdem der Tumult vorüber war, rief Paulus die ganze Gemeinde zusammen, um sie zu ermutigen und sich von ihr zu verabschieden. Dann brach er nach Mazedonien auf.2Unterwegs besuchte er alle Gemeinden und nahm sich viel Zeit, sie im Glauben zu stärken. So erreichte er Griechenland,3wo er drei Monate lang blieb. Er bereitete sich gerade auf die Überfahrt nach Syrien vor, als er davon erfuhr, dass die Juden ihn auf dieser Reise umbringen wollten. Deshalb entschloss er sich, auf dem Landweg über Mazedonien zurückzukehren.4Auf seiner Reise begleiteten ihn Männer aus folgenden Gemeinden: aus Beröa Sopater, der Sohn von Pyrrhus, Aristarch und Sekundus aus Thessalonich, Gajus aus Derbe und Timotheus, außerdem Tychikus und Trophimus, die aus der Provinz Asia stammten.5Sie waren schon vorausgereist und warteten in Troas auf uns.6Wir anderen verließen nach dem Fest der ungesäuerten Brote Philippi mit einem Schiff und trafen nach fünftägiger Fahrt in Troas wieder mit ihnen zusammen. Dort blieben wir eine Woche.
Besuch in Troas
7Am Sonntagabend, dem ersten Tag der neuen Woche, kamen wir zusammen, um das Abendmahl zu feiern,[1] und Paulus predigte. Weil er schon am nächsten Tag weiterreisen wollte, nahm er sich viel Zeit und sprach bis Mitternacht.8Der Raum im Obergeschoss, in dem wir uns befanden, war durch viele Öllampen erhellt.9Ein junger Mann – er hieß Eutychus – saß auf der Fensterbank. Während der langen Predigt von Paulus wurde er vom Schlaf überwältigt. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel durch das offene Fenster drei Stockwerke tief. Als die Männer ihn aufhoben, war er tot.10Paulus lief hinunter, beugte sich über den Toten und nahm ihn in seine Arme. Dann sagte er zu den Leuten: »Beruhigt euch! Er lebt.«11Paulus ging wieder hinauf; er brach das Brot, und sie feierten gemeinsam das Abendmahl. Er sprach noch lange mit ihnen, bevor er sie dann bei Tagesanbruch verließ.12Eutychus brachten sie unversehrt nach Hause. Dass Gott ihn auferweckt hatte, war für die Gemeinde eine große Ermutigung.
Reise nach Milet
13Wir bestiegen ein Schiff und segelten nach Assos. Paulus aber wollte unbedingt bis dorthin zu Fuß gehen.14In Assos nahmen wir ihn dann an Bord und segelten weiter nach Mitylene.15Am nächsten Tag kamen wir bis in die Nähe von Chios, tags darauf legten wir in Samos an, und noch einen Tag später erreichten wir Milet.16Um keine Zeit zu verlieren, hatte sich Paulus entschlossen, nicht nach Ephesus zu reisen. Wenn irgend möglich, wollte er nämlich zum Pfingstfest in Jerusalem sein.
Abschied von den Christen aus Ephesus
17Von Milet aus schickte Paulus jedoch einen Boten mit der Nachricht nach Ephesus, dass er gern mit den Leitern der Gemeinde sprechen würde.18Als sie alle gekommen waren, sagte er zu ihnen: »Ihr wisst, wie ich mich während meines ganzen Aufenthalts in der Provinz Asia verhalten habe, und zwar vom ersten Tag an.19Ohne an mich selbst zu denken, habe ich dem Herrn gedient, oft unter Tränen und in schweren Prüfungen, weil die Juden mich verfolgten.20Ihr wisst auch, dass ich nichts verschwiegen habe. Ich habe euch alles gepredigt und gelehrt, was eurer Rettung dient – öffentlich, aber auch in euren Häusern.21Juden wie Nichtjuden habe ich eindringlich aufgefordert, dass sie zu Gott umkehren und an Jesus, unseren Herrn, glauben sollen.22Ich gehe jetzt nach Jerusalem, und es ist der Heilige Geist, der mich dazu drängt. Was dort mit mir geschehen wird, weiß ich nicht.23Nur dies eine weiß ich, dass mich Gefangenschaft und Leiden erwarten. Denn das bestätigt mir der Heilige Geist deutlich in allen Städten, die ich besuche.24Aber mein Leben ist mir nicht wichtig. Vielmehr will ich bis zum Schluss den Auftrag ausführen, den mir Jesus, der Herr, gegeben hat: die rettende Botschaft von Gottes Gnade zu verkünden.25Hört, was ich euch nun sagen möchte: Ich weiß, dass keiner von euch, denen ich von Gottes Reich gepredigt und bei denen ich gelebt habe, mich wiedersehen wird.26Deshalb erkläre ich euch heute: Ich bin nicht schuld daran, wenn einer von euch verloren geht.27Denn ich habe nichts verschwiegen, sondern euch den ganzen Plan Gottes zur Rettung der Welt verkündet.28Von jetzt an müsst ihr auf euch selbst achten und auf die ganze Gemeinde, für die euch der Heilige Geist als Hirten eingesetzt hat. Ihr sollt die Gemeinde Gottes hüten, die er sich durch das Blut seines Sohnes[2] erworben hat.29Denn ich weiß: Wenn ich nicht mehr da bin, werden sich falsche Lehrer in die Gemeinde einschleichen und wie reißende Wölfe über euch herfallen.30Sogar innerhalb der Gemeinde wird es Männer geben, die nur deshalb die Wahrheit verfälschen, weil sie Menschen, die zu Jesus gehören, für sich selbst gewinnen wollen.31Seid also wachsam! Denkt daran, dass ich drei Jahre lang unermüdlich jedem von euch Tag und Nacht den rechten Weg gewiesen habe, manchmal sogar unter Tränen.32Und nun vertraue ich euch Gottes Schutz an und der Botschaft von seiner Gnade. Sie allein hat die Macht, euch im Glauben wachsen zu lassen und euch das Erbe zu geben, das Gott denen zugesagt hat, die zu ihm gehören.33Niemals habe ich von jemand Geld oder Kleidung verlangt.34Ihr wisst selbst, dass ich den Lebensunterhalt für mich und meine Begleiter mit meinen eigenen Händen verdient habe.35Damit wollte ich euch zeigen, dass man hart arbeiten muss, um auch noch den Armen etwas abgeben zu können. Dabei sollen wir immer an die Worte denken, die unser Herr Jesus selbst gesagt hat: Geben macht glücklicher als Nehmen.«36Nach diesen Worten knieten alle nieder, und Paulus betete mit ihnen.37Sie küssten und umarmten Paulus zum Abschied; viele weinten laut,38vor allem deshalb, weil er ihnen gesagt hatte, sie würden ihn nicht wiedersehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.
1Als der Tumult sich gelegt hatte, ließ Paulus die Jünger zu sich kommen und sprach ihnen Mut zu. Dann nahm er Abschied und machte sich auf die Reise nach Mazedonien.2Dort besuchte er die Gläubigen und nahm sich viel Zeit, sie zu ermutigen. Schließlich kam er nach Griechenland3und hielt sich drei Monate dort auf. Als er dann mit dem Schiff nach Syrien fahren wollte, planten die Juden einen Anschlag auf ihn. So entschloss er sich, den Rückweg wieder über Mazedonien zu nehmen.4Auf dieser Reise begleiteten ihn Sopater, der Sohn von Pyrrhus, aus Beröa, Aristarch und Sekundus aus Thessalonich und Gajus aus Derbe, außerdem Timotheus und schließlich Tychikus und Trophimus aus der Asia.5Sie reisten voraus und wollten in Troas auf uns warten.6Wir selbst segelten erst nach dem Fest der ungesäuerten Brote[1] von Philippi ab. Nach fünftägiger Fahrt erreichten wir Troas und blieben eine Woche dort.
Abschiedsbesuch in Troas
7Am ‹letzten Abend›, einem Sonntag, kamen wir zum Mahl des Herrn zusammen. Zunächst sprach Paulus zu den Versammelten und beantwortete ihre Fragen. Weil er aber schon am nächsten Tag weiterreisen wollte, zogen sich seine Unterweisungen bis Mitternacht hin.8Der Raum im Obergeschoss, in dem wir uns versammelt hatten, war durch viele Öllampen erhellt.9Ein junger Mann jedoch – er hieß Eutychus – saß in der Fensteröffnung. Weil Paulus nun so lange redete, wurde er vom Schlaf überwältigt und stürzte drei Stockwerke tief aus dem Fenster. Als man ihn aufhob, war er tot.10Da eilte Paulus nach unten. Er warf sich über den leblosen Körper und umfasste ihn. Dann sagte er: „Beruhigt euch, er lebt!“11Nachdem er wieder hinaufgestiegen war und das Brot in Stücke gebrochen hatte, aß er mit ihnen. Dann redete er noch lange mit den Versammelten. Als es Morgen wurde, machte er sich auf den Weg.12Den jungen Mann aber hatten sie lebendig ins Haus bringen können, was sie sehr ermutigte.
Treffen mit den Ältesten von Ephesus
13Wir anderen waren inzwischen an Bord eines Schiffes gegangen und nach Assos[2] abgesegelt. Paulus wollte den Landweg nehmen und dort an Bord kommen.14Als er in Assos wieder zu uns stieß, nahmen wir ihn an Bord und fuhren miteinander weiter nach Mitylene.[3]15Am nächsten Tag kamen wir auf die Höhe von Chios.[4] Am Tag darauf legten wir in Samos[5] an und einen Tag später erreichten wir Milet.[6]16Um nicht zu viel Zeit in der Asia zu verlieren, hatte Paulus beschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, denn er wollte schnell weiterkommen, um möglichst am Pfingsttag in Jerusalem zu sein.17Von Milet aus schickte Paulus jedoch eine Nachricht an die Ältesten der Epheser-Gemeinde und bat sie, zu ihm zu kommen.18Als sie sich bei ihm eingefunden hatten, sagte er ihnen Folgendes:
„Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an, als ich in die Asia kam, unter euch gelebt habe,19wie ich dem Herrn demütig wie ein Sklave diente, manchmal unter Tränen und schweren Anfechtungen, in die ich durch die Angriffe der Juden kam.20Ihr wisst, dass ich euch nichts von dem verschwiegen habe, was wichtig für euch ist. Ich habe euch öffentlich und in den Häusern alles verkündigt und gelehrt.21Juden und Nichtjuden habe ich beschworen, ihre Einstellung zu Gott zu ändern und ihr Vertrauen auf Jesus, unseren Herrn, zu setzen.22Seht, durch die Weisung des Geistes gebunden, gehe ich jetzt nach Jerusalem und weiß nicht, was mir dort begegnen wird.23Aber ich weiß, dass der Heilige Geist mir in jeder Stadt, durch die ich komme, ankündigt, dass Gefangenschaft und Leiden dort auf mich warten.24Doch halte ich mein persönliches Ergehen und mein Leben für nicht der Rede wert. Wichtig ist nur, dass ich das Ziel erreiche und den Auftrag erfülle, den ich von Jesus, unserem Herrn, erhalten habe: den Menschen die Freudenbotschaft von Gottes Gnade zu bringen.25Und nun muss ich euch noch etwas sagen: Ich weiß, dass ihr alle, bei denen ich gewesen bin und die Botschaft von der Königsherrschaft ‹Gottes› gepredigt habe, mich nicht wiedersehen werdet.26Deshalb erkläre ich heute vor euch allen: Mich trifft keine Schuld, wenn einer von euch ins Verderben geht.27Denn ich habe euch nichts vorenthalten, sondern euch den Heilswillen Gottes vollständig verkündigt.28Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in die euch der Heilige Geist als Leiter eingesetzt hat, damit ihr treue Hirten der Gemeinde Gottes seid. Gott hat sie ja durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben.29Ich weiß, dass nach meinem Abschied gefährliche Wölfe bei euch eindringen und erbarmungslos unter der Herde wüten werden.30Selbst aus euren eigenen Reihen werden Männer auftreten und die Wahrheit verdrehen, um die Jünger des Herrn zu ihren Nachfolgern zu machen.31Seid also wachsam und denkt daran, dass ich mich drei Jahre lang Tag und Nacht um jeden Einzelnen in der Gemeinde bemüht habe, manchmal sogar unter Tränen.32Und nun vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, euch im Glauben wachsen zu lassen und euch das Erbe unter allen zu geben, die zu seinem heiligen Volk gehören. –33Noch etwas: Nie habe ich Geld oder Kleidung von jemand gefordert.34Ihr wisst, dass diese meine Hände für alles gesorgt haben, was ich und meine Begleiter zum Leben brauchten.35Mit meiner ganzen Lebensführung habe ich euch gezeigt, dass wir hart arbeiten müssen, um den Bedürftigen etwas abgeben zu können. Dabei sollen wir immer an die Worte denken, die Jesus, unser Herr, gesagt hat: 'Geben macht glücklicher als Nehmen.'“[7] (Lk 6,38; Lk 11,9; Joh 13,34)36Nachdem Paulus geendet hatte, kniete er sich zusammen mit allen hin und betete.37Da fingen sie alle an zu weinen, fielen ihm um den Hals und küssten ihn.38Am meisten bedrückte sie, dass er gesagt hatte, sie würden ihn nicht wiedersehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.
1Als der Tumult sich gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zusammen, um ihnen noch einmal Mut zuzusprechen. Dann verabschiedete er sich von ihnen und machte sich auf die Reise nach Mazedonien.2Überall, wo er hinkam, nahm er sich viel Zeit, um mit den Christen zu reden und sie in ihrem Glauben zu ermutigen.[1] ´Von Mazedonien aus` reiste er nach Griechenland[2] weiter3und verbrachte dort drei Monate. Als er sich daraufhin nach Syrien einschiffen wollte, ´erfuhr er, dass` die Juden einen Anschlag auf ihn vorbereiteten[3]. Deshalb ´änderte er seinen Plan und` beschloss, wieder den Landweg über Mazedonien zu nehmen.4Unter seinen Begleitern waren Sopater, der Sohn des Pyrrhus, aus Beröa, Aristarch und Sekundus aus Thessalonich und Gaius aus Derbe, außerdem Timotheus sowie Tychikus und Trophimus, beide aus der Provinz Asien.5Sie alle[4] reisten nach Troas voraus und warteten dort auf uns.[5]6Wir selbst segelten erst nach dem Fest der ungesäuerten Brote[6] von Philippi ab. Nach fünftägiger Fahrt legte unser Schiff in Troas an, wo wir wieder mit den anderen zusammentrafen und eine Woche lang blieben.
Auferweckung eines tödlich Verunglückten in Troas
7Am letzten Abend – es war ein Sonntag, der erste Tag der Woche – kamen wir und die Geschwister der Gemeinde von Troas zusammen, um das Mahl des Herrn zu feiern[7]. Paulus, der am nächsten Morgen weiterreisen wollte, sprach zu[8] den Versammelten. Er hatte ihnen noch so vieles zu sagen, dass es darüber Mitternacht wurde.8In dem Raum im Obergeschoss, in dem wir uns getroffen hatten, brannten zahlreiche Lampen.9Ein junger Mann – er hieß Eutychus – saß im offenen Fenster. Als sich die Rede von Paulus immer mehr in die Länge zog, wurde er von Müdigkeit übermannt und sank in tiefen Schlaf. Er ´verlor das Gleichgewicht und` fiel aus dem Fenster – drei Stockwerke tief[9]. Die Geschwister, die hinuntereilten und ihn aufhoben, konnten nur noch seinen Tod feststellen.[10]10Paulus, der ebenfalls hinuntergegangen war[11], legte sich auf ihn und umfasste den leblosen Körper mit beiden Armen.[12] Dann sagte er zu den Umstehenden: »Hört auf zu klagen! Er lebt!«[13]11Nachdem Paulus wieder ins Obergeschoss gegangen war, feierten sie das Mahl des Herrn; Paulus teilte das Brot aus und aß auch selbst davon[14]. Danach sprach er noch lange mit[15] den Versammelten. Als er sich schließlich von ihnen trennte, wurde es bereits hell.12Den jungen Mann[16] aber brachte man lebendig ´und gesund` nach Hause[17]. Dieses Erlebnis war für die ´Christen` eine große Ermutigung.
Weiterreise nach Milet
13Paulus hatte beschlossen, bis Assos den Landweg zu nehmen[18]. Wir anderen bestiegen ein Schiff und fuhren nach Assos voraus, wo wir ihn dann – so hatte er es mit uns vereinbart – an Bord nehmen sollten.14Als er in Assos wieder zu uns stieß, ging er an Bord, und wir fuhren gemeinsam nach Mitylene.15Von dort ging es am nächsten Tag weiter bis auf die Höhe der Insel Chios. Tags darauf legten wir in Samos an, und wieder einen Tag später erreichten wir Milet.16Paulus hatte bewusst eine Route gewählt, die nicht über Ephesus führte, um in der Provinz Asien nicht unnötig Zeit zu verlieren. Er war deshalb so in Eile, weil er – wenn irgend möglich – am Pfingstfest[19] in Jerusalem sein wollte.
Abschiedsrede an die Verantwortlichen der Gemeinde von Ephesus
17´Eins allerdings ließ Paulus sich nicht nehmen:` Er schickte von Milet aus eine Nachricht an die Ältesten der Gemeinde von Ephesus und bat sie, zu ihm zu kommen.18Als sie in Milet eingetroffen waren, richtete er folgende Worte an sie: »Vom ersten ´bis zum letzten` Tag meines Aufenthalts in der Provinz Asien war ich bei euch, und in dieser ganzen Zeit habt ihr gesehen, wie ich lebte und was ich tat[20]. Ihr wisst,19dass ich dem Herrn diente, ohne je überheblich aufzutreten; ich diente ihm, auch wenn das oft mit Tränen verbunden war und mein Glaube wegen der Angriffe der Juden auf eine harte Probe gestellt wurde[21].20Ihr wisst auch, dass ich euch nichts von dem verschwiegen habe, was gut und hilfreich für euch ist; ich habe euch alles verkündet und habe euch alles gelehrt, sowohl öffentlich als auch in den Häusern, ´in denen ihr zusammenkommt`.21Juden wie Nichtjuden[22] forderte ich eindringlich auf, zu Gott umzukehren und an Jesus, unseren Herrn, zu glauben.22Und jetzt gehe ich nach Jerusalem, von Gottes Geist dazu gedrängt und an seine Weisung gebunden[23]. Was dort im Einzelnen mit mir geschehen wird, weiß ich nicht.23Ich weiß nur, dass der Heilige Geist mich in jeder Stadt, ´durch die ich komme,` ausdrücklich darauf hinweist, dass Gefangenschaft und Leiden auf mich warten.24Doch es liegt mir nichts an meinem Leben; mein persönliches Ergehen hat keinerlei Bedeutung. Wichtig ist nur, dass ich das Ziel meines Laufes erreiche und den Auftrag voll und ganz erfülle, den ich von Jesus, dem Herrn, erhalten habe – den Auftrag, allen Menschen die gute Nachricht von Gottes Gnade zu bringen.25Und noch etwas muss ich euch sagen, euch und allen anderen[24], bei denen ich gewesen bin, um ihnen die Botschaft von ´Gottes` Reich zu verkünden: Ich weiß, dass ihr mich nicht wiedersehen werdet.26Deshalb erkläre ich hiermit vor euch allen, dass mich keine Schuld trifft, wenn irgendjemand, der diese Botschaft gehört hat, nicht gerettet wird[25].27Denn ich bin meinem Auftrag nicht untreu gewesen, sondern habe euch den Plan Gottes in seinem ganzen Umfang verkündet.28Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, die Gemeinde Gottes, zu deren Leitern euch der Heilige Geist eingesetzt hat. Sorgt für sie als gute Hirten; Gott hat sie ja durch das Blut seines eigenen Sohnes[26] erworben.29Ich weiß, dass nach meinem Abschied[27] reißende Wölfe bei euch eindringen und erbarmungslos unter der Herde wüten werden.30Sogar aus euren eigenen Reihen werden Männer auftreten, die die Wahrheit verdrehen, um die Jünger ´des Herrn` irrezuführen und auf ihre Seite zu ziehen.31Seid also wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang unermüdlich, Tag und Nacht, jedem Einzelnen von euch den rechten Weg gewiesen habe, und das oft genug unter Tränen.32Und nun vertraue ich euch Gott und der Botschaft von seiner Gnade an. Diese Botschaft hat die Macht[28], euch ´im Glauben` zu festigen, sodass ihr zusammen mit allen anderen, die zu Gottes heiligem Volk gehören,[29] das ´ewige` Erbe erhaltet.33Nie war ich auf Silber oder Gold aus; keinen von euch habe ich je um Kleidung gebeten.34Seht hier meine Hände: Ihr könnt bestätigen, dass ich durch eigene Arbeit für alles gesorgt habe[30], was ich und meine Begleiter zum Leben brauchten.35Mit meiner ganzen Lebensführung[31] habe ich euch gezeigt, dass wir Arbeit und Mühe nicht scheuen dürfen; denn dann können wir den Bedürftigen helfen, wie es unsere Aufgabe ist. Denkt immer an die Worte, die Jesus, der Herr, selbst gesagt hat: ›Auf dem Geben liegt ein größerer Segen als auf dem Nehmen.‹[32]«36Als Paulus geendet hatte, kniete er zusammen mit allen Ältesten nieder und betete mit ihnen.37Danach brachen alle in lautes Weinen aus, fielen ihm um den Hals und küssten ihn wieder und wieder.38Am meisten bedrückte sie, dass er gesagt hatte, sie würden ihn nicht wiedersehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.