1Sie kamen durch die Städte Amphipolis und Apollonia und gelangten nach Thessalonich. Dort befand sich eine jüdische Synagoge.2Wie es seiner Gewohnheit entsprach, ging Paulus dorthin und erklärte ihnen an drei aufeinanderfolgenden Sabbattagen Gottes Botschaft, ausgehend von Gottes Buch.3Er erklärte ihnen ausführlich, dass der Messias leiden und dann wieder von den Toten auferstehen musste. Er sagte: »Und das ist der Messias, der Jesus, von dem ich euch berichte!«4Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an. Darunter war auch eine große Menge der Griechen, die den Gott Israels anbeteten, und viele von den Frauen aus den vornehmen Familien.5Da wurden die Vertreter der Juden von Eifersucht erfüllt. Sie holten sich ein paar gewaltbereite Leute, die auf der Straße herumlungerten, und brachten so eine Volksmenge zusammen. Dadurch geriet die Stadt in Aufruhr. Sie versammelten sich vor dem Haus von Jason und versuchten, Paulus und Silas vor die Volksversammlung zu zerren.6Weil sie die beiden aber nicht fanden, schleppten sie Jason und einige andere Jesusnachfolger zu den Stadtoberen und riefen: »Diese Leute, die die ganze bewohnte Welt auf den Kopf stellen, die sind jetzt auch hier aufgetaucht!7Die hat Jason bei sich im Haus aufgenommen! Sie handeln alle gegen die Verordnungen des Kaisers, denn sie sagen, dass ein anderer der wahre König sei, nämlich ein gewisser Jesus!«8Damit versetzten sie die Volksmenge und die Stadtoberen, die das hörten, in Unruhe.9Nachdem sie von Jason und den anderen eine Geldsumme als Bürgschaft genommen hatten, ließen sie sie gehen.
In Beröa
10Die dortigen Jesusnachfolger sandten Paulus und Silas noch in derselben Nacht fort nach Beröa. Als sie dort angekommen waren, gingen sie in das Versammlungshaus der Juden.11Die waren vornehmer als die Leute in Thessalonich. Sie nahmen die Botschaft mit aller Bereitwilligkeit auf und durchforschten Tag für Tag das Buch Gottes, um herauszufinden, ob das wirklich so ist.12Viele von ihnen kamen zum Glauben, auch eine stattliche Anzahl von den vornehmen griechischen Frauen und Männern.13Als die Juden von Thessalonich erfuhren, dass Paulus auch in der Stadt Beröa die Botschaft Gottes verbreitete, kamen sie auch dorthin und sorgten auch dort für Aufruhr und versetzten die Bevölkerung in Unruhe.14Da schickten die Jesusnachfolger Paulus sofort weg mit dem Rat, in Richtung des Meeres fortzugehen, während Silas und Timotheus da blieben.15Die, die Paulus begleiteten, brachten ihn bis nach Athen. Dann reisten sie wieder zurück mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, so bald wie möglich zu ihm nachzukommen.
In Athen
16Während Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Innerstes ganz aufgewühlt, denn er sah mit eigenen Augen, dass die Stadt sich ganz dem Götzendienst verschrieben hatte.17Da kam er in der Synagoge ins Gespräch mit den Juden und den an Gott gläubigen Leuten aus anderen Nationen. Jeden Tag sprach er auf dem Marktplatz mit denen, die zufällig vorbeikamen.18Doch einige von den Philosophen, sowohl Epikuräer als auch Stoiker, diskutierten mit ihm. Manche sagten: »Was will dieser Vielredner überhaupt sagen?« Andere meinten: »Es scheint, dass Paulus ein Prediger von ausländischen Geistesmächten ist!« Das kam daher, dass Paulus die Nachricht von Jesus und von der Auferstehung verbreitete.19So führten sie ihn auf den Areopag, den Stadthügel, und sagten: »Können wir vielleicht erfahren, was diese neue Lehre bedeutet, die du hier verbreitest?20Denn du bringst uns etwas Fremdländisches zu Gehör. Deshalb wollen wir jetzt wissen, was das wohl ist.«21Es war so, dass alle Athener und alle Ausländer, die dort dauerhaft wohnten, ihre Zeit mit nichts anderem verbrachten, als die neusten Neuigkeiten zu verbreiten oder anzuhören.22Da stellte sich Paulus mitten auf dem Areopag hin und sagte: »Ihr Männer von Athen, ich nehme wahr, dass ihr in jeder Beziehung sehr den Gottheiten zugewandt seid.23Denn als ich umherging und eure Gottesdienststätten betrachtete, entdeckte ich auch einen Altar mit der Aufschrift: ›Für den unbekannten Gott!‹ Das, was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkündige ich euch jetzt.24Der Gott, der das Weltall geschaffen hat und alles, was sich darin befindet, er, der der Herrscher über den Himmel und die Erde ist, wohnt nicht in Tempelgebäuden, die Menschenhände errichtet haben.25Genauso wenig hat er es nötig, von menschlichen Händen versorgt zu werden, als hätte er Bedarf an irgendetwas. Denn er ist es doch, der allen Lebewesen das Leben und den Atem und alles andere gibt.26Aus einem einzigen Menschen hat er jede menschliche Volksgruppe erschaffen. Sie sollten auf der gesamten Erdoberfläche siedeln. Dabei hat er bestimmte Zeiten festgesetzt und auch die genaue Begrenzung ihrer Wohnstätten festgelegt.27Sie sollen Gott suchen, ob sie ihn vielleicht ertasten und so dann auch finden können. Dabei ist er ja wirklich nicht weit entfernt von jedem einzelnen von uns Menschen.28Denn in ihm leben wir und in ihm bewegen wir uns und sind wir. Genauso haben es ja einige von euren Dichtern ausgedrückt: ›Wir sind von seinem Stamm!‹29Weil wir nun unseren Ursprung in Gott haben, müssen wir nicht meinen, dass die Gottheit ähnlich sei dem Gold oder Silber oder Stein, etwa so wie ein kunstvolles Gebilde oder eine menschliche Erfindung.30Gott hat über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen. Aber jetzt fordert er alle Menschen an allen Orten auf, sich ihm zuzuwenden und ihr Leben zu ändern.31Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die gesamte Welt nach dem Maßstab seiner Gerechtigkeit richten wird. Das wird er ausführen durch einen bestimmten Mann, den er damit beauftragt hat. Dass diese Ankündigung tatsächlich wahr ist, hat er allen dadurch gezeigt, dass er ihn von den Toten auferweckte.«32Als sie etwas von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen darüber. Andere sagten: »Wir wollen darüber ein anderes Mal noch mehr von dir hören!«33So ging Paulus weg aus ihrer Mitte.34Doch einige Männer schlossen sich ihm an und kamen zum Glauben an Jesus. Unter ihnen war auch Dionysius, ein Mitglied des Stadtgerichtshofes, und eine Frau namens Damaris und andere zusammen mit ihnen.
1Paulus und Silas reisten über Amphipolis und Apollonia nach Thessalonich. In dieser Stadt gab es eine Synagoge.2Wie gewohnt ging Paulus zunächst dorthin und sprach an drei Sabbaten zu den Leuten. Er las ihnen aus der Heiligen Schrift vor3und erklärte ihnen die jeweiligen Stellen. So zeigte er ihnen, dass der versprochene Retter leiden und sterben und danach von den Toten auferstehen musste. »Und dieser versprochene Retter«, so betonte er, »ist der Jesus, von dem ich euch berichtet habe.«4Einige Juden ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an. Dazu kamen noch viele Griechen, die an den Gott Israels glaubten, sowie nicht wenige einflussreiche Frauen der Stadt.5Dies weckte Neid und Eifersucht bei den Juden. Mit Hilfe gewalttätiger Männer, die sie von der Straße holten, zettelten sie einen Tumult an und brachten die ganze Stadt in Aufruhr. Dann zogen sie vor das Haus von Jason, in dem Paulus und Silas zu Gast waren, drangen dort ein und wollten die beiden vor die aufgebrachte Menge[1] zerren.6Paulus und Silas waren aber nicht im Haus, und deshalb schleppte man Jason und einige andere Christen vor die führenden Männer der Stadt. »Diese Kerle, die in der ganzen Welt Unruhe stiften«, schrien sie, »sind jetzt auch hierhergekommen7und haben sich bei Jason einquartiert. Sie verstoßen gegen die Gesetze des Kaisers und behaupten, ein anderer sei König, nämlich Jesus.«8Die Volksmenge und die führenden Männer waren außer sich.9Erst nachdem Jason und die anderen Christen eine Kaution bezahlt hatten, ließ man sie wieder frei.
Neue Schwierigkeiten in Beröa
10Noch in derselben Nacht sorgte die Gemeinde in Thessalonich dafür, dass Paulus und Silas nach Beröa abreisen konnten. Auch dort gingen die beiden gleich wieder in die Synagoge.11Die Juden in Beröa waren eher bereit, Gottes Botschaft anzunehmen, als die in Thessalonich. Sie hörten sich aufmerksam an, was Paulus und Silas lehrten, und forschten täglich nach, ob dies mit der Heiligen Schrift übereinstimmte.12Daraufhin begannen viele von ihnen zu glauben, außer den Juden auch zahlreiche angesehene griechische Frauen und Männer.13Als die Juden in Thessalonich erfuhren, dass Paulus auch in Beröa Gottes Botschaft verkündete, kamen sie dorthin und wiegelten auch hier die Leute auf.14Doch die Christen in Beröa schickten Paulus sofort aus der Stadt und begleiteten ihn auf dem Weg zur Küste. Silas und Timotheus blieben zurück.15Die Brüder, die Paulus begleiteten, brachten ihn bis nach Athen, dann kehrten sie nach Beröa zurück. Paulus ließ durch sie ausrichten, dass Silas und Timotheus so schnell wie möglich nachkommen sollten.
Paulus in Athen
16Während Paulus in Athen auf Silas und Timotheus wartete, wurde er zornig über die vielen Götterstatuen in der Stadt.17Daraufhin sprach er in der Synagoge zu den Juden und den Griechen, die an den Gott Israels glaubten. Außerdem predigte er an jedem Tag auf dem Marktplatz zu den Menschen, die gerade vorbeikamen.18Bei einer solchen Gelegenheit kam es zu einem Streitgespräch mit einigen Philosophen, und zwar mit Epikureern und Stoikern[2]. Einige von ihnen meinten: »Dieser Mann ist doch ein Schwätzer!«, andere sagten: »Er scheint von irgendwelchen fremden Göttern zu erzählen.« Denn Paulus hatte von Jesus und seiner Auferstehung gesprochen.[3]19Weil die Philosophen mehr über die neue Lehre erfahren wollten, nahmen sie den Apostel mit zu einer Sitzung des Stadtrats von Athen[4].20»Was wir von dir hören, ist alles neu und fremd für uns«, erklärten sie Paulus. »Wir möchten gern Genaueres darüber wissen.«21Denn sowohl die Athener als auch die Fremden in dieser Stadt beschäftigten sich am liebsten damit, Neuigkeiten zu erfahren und weiterzuerzählen.22Da stellte sich Paulus vor alle, die auf dem Areopag versammelt waren, und rief: »Athener! Mir ist aufgefallen, dass ihr euren Göttern mit großer Hingabe dient;23denn als ich durch eure Stadt ging und mir eure Heiligtümer ansah, da habe ich sogar einen Altar gefunden, auf dem stand: ›Für einen unbekannten Gott.‹ Diesen Gott, den ihr verehrt, ohne ihn zu kennen, möchte ich euch nun bekannt machen.24Es ist der Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, geschaffen hat. Dieser Herr des Himmels und der Erde wohnt nicht in Tempeln, die Menschen gebaut haben.25Er braucht auch nicht die Hilfe und Unterstützung irgendeines Menschen; schließlich ist er es, der allen das Leben gibt und was zum Leben notwendig ist.26Aus dem einen Menschen, den er geschaffen hat, ließ er die ganze Menschheit hervorgehen, damit sie die Erde bevölkert. Er hat auch bestimmt, wie lange jedes Volk bestehen und in welchen Grenzen es leben soll.27Das alles hat er getan, weil er wollte, dass die Menschen ihn suchen. Sie sollen mit ihm in Berührung kommen und ihn finden können. Und wirklich, er ist jedem von uns ja so nahe!28Durch ihn allein leben und handeln wir, ja, ihm verdanken wir alles, was wir sind. So wie es einige eurer Dichter gesagt haben: ›Wir sind seine Kinder.‹[5]29Weil wir nun von Gott abstammen, ist es doch unsinnig zu glauben, dass wir Gott in Statuen aus Gold, Silber oder behauenen Steinen darstellen könnten. Diese sind doch nur Gebilde unserer Kunst und unserer Vorstellungen.30Bisher haben die Menschen das nicht erkannt, und Gott hatte Geduld mit ihnen. Aber jetzt befiehlt er allen Menschen auf der ganzen Welt, zu ihm umzukehren.31Denn der Tag ist schon festgesetzt, an dem Gott alle Menschen richten wird; ja, er wird ein gerechtes Urteil sprechen, und zwar durch einen Mann, den er selbst dazu bestimmt hat. Er hat ihn darin bestätigt, indem er ihn von den Toten auferweckte.«32Als Paulus von der Auferstehung der Toten sprach, begannen einige zu spotten, andere aber meinten: »Darüber wollen wir später noch mehr von dir hören.«33Paulus verließ jetzt die Versammlung.34Einige Leute schlossen sich ihm an und fanden zum Glauben. Darunter waren Dionysius, ein Mitglied des Stadtrats, eine Frau, die Damaris hieß, und manche andere.
1Über Amphipolis[1] und Apollonia[2] kamen Paulus und Silas nach Thessalonich.[3] Dort gab es eine jüdische Gemeinde.2Wie gewohnt ging Paulus als Erstes in ihre Synagoge. An drei aufeinander folgenden Sabbaten redete er mit den Versammelten. Auf Grundlage der heiligen Schriften3öffnete er ihnen das Verständnis für den Messias. Nach Gottes Plan würde der Messias nämlich leiden müssen und dann wieder vom Tod auferstehen. „Und dieser Jesus, von dem ich zu euch spreche, ist der Messias“, sagte Paulus.4Einige seiner jüdischen Zuhörer ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an. Dazu kam eine große Zahl von Griechen, die an den Gott Israels glaubten, unter ihnen eine ganze Reihe prominenter Frauen.5Das machte die Juden eifersüchtig. Sie holten sich einige gewissenlose Männer von der Straße, zettelten einen Tumult an und brachten die ganze Stadt in Aufruhr. Dann zogen sie vor das Haus Jasons, um Paulus und Silas vor die Bürgerschaft[4] zu zerren.6Als sie die beiden aber nicht fanden, schleppten sie Jason und einige andere Brüder zu den Stadtoberen[5] und schrien: „Diese Leute bringen Aufruhr in die römische Welt! Jetzt sind sie auch hierher gekommen.7Jason hat sie bei sich aufgenommen! Sie alle verstoßen gegen die Verordnungen des Kaisers, denn sie behaupten, ein anderer sei der wahre König, nämlich Jesus!“8Damit versetzten sie die Menschenmenge und die Stadtoberen in große Aufregung.9Erst als Jason und die anderen Christen eine Bürgschaft gestellt hatten, wurden sie wieder freigelassen.10Noch in derselben Nacht brachten die Brüder Paulus und Silas auf den Weg nach Beröa.[6] Als sie dort angekommen waren, suchten sie als Erstes wieder die Synagoge auf.11Die Juden in Beröa aber waren aufgeschlossener als die in Thessalonich. Sie nahmen die Botschaft bereitwillig auf und studierten täglich die ‹heiligen› Schriften, um zu sehen, ob das, was Paulus lehrte, wirklich zutraf.12Viele von ihnen kamen daraufhin zum Glauben, auch nicht wenige prominente griechische Frauen und Männer.13Als die Juden von Thessalonich aber erfuhren, dass Paulus auch in Beröa die Botschaft Gottes verkündigte, reisten sie ebenfalls dorthin, um die Massen mit ihren Hetzreden aufzuwiegeln.14Da schickten die Brüder Paulus fort an die Küste. Silas und Timotheus blieben jedoch in Beröa.15Die Brüder, die Paulus begleiteten, brachten ihn bis nach Athen[7] und kehrten dann wieder zurück. Für Silas und Timotheus nahmen sie den Auftrag mit, dass sie so bald wie möglich nachkommen sollten.
In Athen
16Während Paulus nun in Athen auf die beiden wartete, stellte er fest, dass die Stadt voll von Götzenbildern war. Das empörte und erschütterte ihn im Innersten.17So redete er mit den Juden und den griechischen Gottesfürchtigen in der Synagoge und diskutierte jeden Tag auf dem Markt mit denen, die er dort antraf.18Dabei wurde er auch von epikureischen[8] und stoischen[9] Philosophen angegriffen. Einige von ihnen sagten: „Was will dieser komische Vogel[10] eigentlich?“ Andere meinten: „Er scheint ein Verkünder fremder Götter zu sein.“ Das sagten sie, weil Paulus das Evangelium von Jesus und der Auferstehung verkündigte.19Schließlich nahmen sie ihn mit auf den Areopag.[11] „Wir wollen erfahren“, sagten sie, „was das für eine neue Lehre ist, die du da vorträgst.20Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren, und wir möchten wissen, worum es dabei geht.“21Die Athener nämlich und alle Fremden in der Stadt hatten für nichts so viel übrig, als Neuigkeiten zu erzählen oder zu hören.22Da stellte sich Paulus mitten auf den Areopag und begann: „Ihr Männer von Athen, nach allem, was ich sehe, seid ihr außergewöhnlich religiöse Leute.23Denn als ich durch die Straßen ging und eure Heiligtümer betrachtete, stieß ich auf einen Altar mit der Inschrift: 'Dem unbekannten Gott'. Diese Gottheit, die ihr ohne zu kennen verehrt, verkündige ich euch.24Meine Botschaft handelt von dem Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was dazu gehört. Als Herr von Himmel und Erde wohnt er natürlich nicht in Tempeln, die Menschen gebaut haben.25Er braucht auch keine Bedienung von Menschen, so als ob er noch etwas nötig hätte. Denn er ist es ja, der uns das Leben und die Luft zum Atmen und überhaupt alles gibt.26Aus einem einzigen Menschen hat er alle Völker hervorgehen lassen. Er wollte, dass sie die Erde bewohnen, er bestimmte die Zeit ihres Bestehens und die Grenzen ihres Gebietes.27Er wollte, dass sie nach ihm fragen, dass sie sich bemühen, ihn irgendwie zu finden, obwohl er keinem von uns wirklich fern ist.28Denn 'durch ihn leben wir, bestehen wir und sind wir'.[12] Oder wie es einige eurer Dichter[13] ausgedrückt haben: 'Denn auch wir sind von seiner Art.'29Wenn wir nun von Gott abstammen, sollten wir nicht denken, das Göttliche sei so wie ein goldenes, silbernes oder steinernes Gebilde, das menschliche Erfindungskunst hervorgebracht hat.30Gott hat zwar über die Unwissenheit vergangener Zeiten hinweggesehen, doch jetzt fordert er alle Menschen überall auf, ihre Einstellung zu ändern.31Er hat nämlich einen Tag festgesetzt, an dem er über die ganze Menschheit Gericht halten und ein gerechtes Urteil sprechen wird. Und zum Richter hat er einen Mann bestimmt, den er für alle dadurch beglaubigte, dass er ihn von den Toten auferweckt hat.“32Als sie von einer Auferstehung der Toten hörten, lachten ihn einige der Zuhörer aus. Andere aber sagten: „Darüber wollen wir später noch mehr von dir hören.“33Als Paulus dann die Versammlung verließ,34schlossen sich ihm einige Leute an und kamen zum Glauben. Unter ihnen war Dionysius,[14] ein Mitglied des Gerichts auf dem Areopag, auch eine Frau namens Damaris und noch einige andere.
1Über Amphipolis und Apollonia kamen Paulus und Silas nach Thessalonich. Dort gab es eine jüdische Gemeinde[1].2Wie es seine Gewohnheit war, ging Paulus als Erstes in ihre Synagoge[2], wo er an drei aufeinanderfolgenden Sabbaten[3] zu[4] den Versammelten sprach.3Er öffnete ihnen das Verständnis für die Aussagen der Schrift, die vom Leiden und Sterben des Messias[5] und von seiner Auferstehung von den Toten sprechen, und zeigte ihnen, dass das alles ´nach Gottes Plan` so kommen musste.[6] »Und ´deshalb` «, so sagte er, »ist der Jesus, den ich euch verkünde, niemand anders als der Messias, ´von dem die Schrift spricht`.«[7] (Ps 16,8; Ps 110,1; Ps 118,22)4Einige der jüdischen Zuhörer ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an. Außerdem ´kamen` zahlreiche Griechen[8] ´zum Glauben`, die sich zur Synagogengemeinde hielten[9], sowie[10] eine ganze Reihe von Frauen aus der oberen Gesellschaftsschicht.5Dieser Erfolg erregte den Neid derjenigen Juden, ´die vom Evangelium nichts wissen wollten`. Sie warben einige skrupellose Männer an, die sich auf dem Marktplatz herumtrieben, und wiegelten mit ihrer Hilfe die Volksmenge auf, sodass die ganze Stadt in Unruhe geriet. Dann zogen sie vor das Haus von Jason, ´bei dem Paulus und Silas zu Gast waren,` um die beiden von dort herauszuholen und vor die Bürgerversammlung zu stellen[11].6Doch als sie Paulus und Silas nicht fanden, schleppten sie statt dessen Jason selbst und einige andere Christen[12] vor die Politarchen, ´die höchsten Beamten der Stadt,` und schrien: »Die Leute, die in der ganzen Welt für Aufruhr sorgen, sind jetzt auch hierher gekommen;7Jason hat sie bei sich aufgenommen! Sie setzen sich alle über die Verordnungen des Kaisers hinweg, indem[13] sie behaupten, ein anderer sei der ´wahre` Herrscher, nämlich Jesus.«8Die Stadtbevölkerung und die Politarchen waren tief beunruhigt, als sie das hörten,9und erst nachdem Jason und die anderen ´Christen` eine Kaution hinterlegt hatten, wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.[14]
In Beröa: Große Aufgeschlossenheit für das Evangelium
10Noch in derselben Nacht[15] ließen die Christen[16] ´von Thessalonich` Paulus und Silas nach Beröa weiterziehen. Auch dort suchten die beiden ´zunächst einmal` die jüdische Synagoge auf.11Die Juden in Beröa waren nicht so voreingenommen wie die in Thessalonich. Mit großer Bereitwilligkeit gingen sie auf das Evangelium von Jesus Christus[17] ein, und sie studierten täglich die Heilige Schrift, um zu prüfen, ob das, was Paulus lehrte, mit den Aussagen der Schrift übereinstimmte[18].12Die Folge war, dass viele von ihnen zum Glauben kamen, außerdem eine beträchtliche Zahl einflussreicher griechischer Frauen und eine ganze Reihe griechischer Männer[19].13Als jedoch die Juden von Thessalonich erfuhren, dass Paulus jetzt in Beröa die Botschaft Gottes verkündete, reisten sie ihm nach und begannen auch dort, Unruhe zu stiften und die Volksmenge gegen ihn aufzuhetzen.14Die Christen von Beröa reagierten sofort und schickten Paulus weiter, hinunter zur Küste. Silas und Timotheus hingegen blieben in Beröa.15Einige ´Brüder` reisten mit Paulus und begleiteten ihn bis nach Athen. Er trug ihnen auf, Silas und Timotheus auszurichten, sie sollten so bald wie möglich nachkommen; dann kehrten sie nach Beröa zurück.
Paulus in Athen: Begegnung mit griechischen Philosophen
16Während Paulus nun in Athen auf die beiden wartete, sah er sich in der Stadt um. Empört und erschüttert stellte er fest, dass ihre Straßen von zahllosen Götterstatuen gesäumt waren[20],17und er begann, ´mit den Leuten Gespräche zu führen`. In der Synagoge redete er mit den Juden und mit denen[21], die sich zur jüdischen Gemeinde hielten[22], und auf dem Marktplatz unterhielt er sich Tag für Tag mit denen, die er dort antraf.18Dabei kam es auch zu Diskussionen mit epikureischen und stoischen Philosophen[23]. Einige von ihnen spotteten: »Was will eigentlich dieser sonderbare Vogel mit seinen aufgepickten Weisheiten? Glaubt er, er könne uns etwas beibringen?«[24] Andere meinten: »Es scheint, als wolle er Propaganda für irgendwelche fremden[25] Götter machen!« ´Zu diesem Schluss kamen sie,` weil sie Paulus, als er das Evangelium verkündete, von Jesus und von der Auferstehung reden hörten.[26]19Schließlich nahmen sie Paulus in ihre Mitte und führten ihn vor den Areopag, ´den Stadtrat von Athen`.[27] »Dürften wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du da vertrittst?«, sagten sie.20»Du redest über Dinge, die uns bisher noch nie zu Ohren gekommen sind, und es würde uns interessieren, worum es dabei eigentlich geht.« (21´Man muss dazu wissen, dass` sich sämtliche Einwohner Athens und sogar die Fremden, die sich nur vorübergehend in dieser Stadt aufhalten[28], ihre Zeit am liebsten damit vertreiben, stets das Allerneuste in Erfahrung zu bringen und es weiterzuerzählen.)
Aufruf an die Bürger von Athen, zum wahren Gott umzukehren
22Da trat Paulus vor die Ratsmitglieder und alle anderen, die zusammengekommen waren,[29] und begann: »Bürger von Athen! Ich habe mich mit eigenen Augen davon überzeugen können, dass ihr außergewöhnlich religiöse Leute seid.[30]23Als ich nämlich durch die Straßen eurer Stadt ging und mir eure Heiligtümer ansah, stieß ich auf einen Altar mit der Inschrift: ›Für einen unbekannten Gott‹. Ihr verehrt also ´ein göttliches Wesen`, ohne es zu kennen. Nun, gerade diese ´euch unbekannte Gottheit` verkünde ich euch.24´Meine Botschaft handelt von` dem Gott, der die ganze Welt mit allem, was darin ist, geschaffen hat. Er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschen[31] erbaut wurden.25Er ist auch nicht darauf angewiesen, dass wir Menschen[32] ihm dienen. Nicht er ist von uns abhängig, ´sondern wir von ihm`. Er ist es, der uns allen das Leben und die Luft zum Atmen gibt und uns mit allem versorgt, ´was wir zum Leben brauchen`.26Aus einem einzigen ´Menschen` hat er alle Völker[33] hervorgehen lassen. Er hat bestimmt, dass sich die Menschen über die ganze Erde ausbreiten, und hat festgelegt, wie lange jedes Volk bestehen und in welchem Gebiet es leben soll[34].27´Mit allem, was er tat,` wollte er die Menschen dazu bringen, nach ihm zu fragen; er wollte, dass sie – wenn irgend möglich – in Kontakt mit ihm kommen[35] und ihn finden. Er ist ja für keinen von uns in ´unerreichbarer` Ferne.28Denn in ihm[36], ´dessen Gegenwart alles durchdringt,` leben wir, bestehen wir[37] und sind wir.[38] Oder, wie es einige eurer eigenen Dichter ausgedrückt haben: ›Er ist es, von dem wir abstammen.‹[39]29Wenn wir nun aber von Gott abstammen, dürfen wir nicht meinen, die Gottheit gleiche ´jenen Statuen aus` Gold, Silber oder Stein, die das Produkt menschlicher Erfindungskraft und Kunstfertigkeit sind.30In der Vergangenheit hat Gott gnädig über die Verfehlungen hinweggesehen, die die Menschen in ihrer Unwissenheit begangen haben.[40] Doch jetzt fordert er alle Menschen an allen Orten zur Umkehr auf.31Er hat nämlich einen Tag festgesetzt, an dem er durch einen von ihm bestimmten Mann über die ganze Menschheit Gericht halten und über alle ein gerechtes Urteil sprechen wird. Diesen Mann hat er vor aller Welt ´als den künftigen Richter` bestätigt[41], indem er ihn von den Toten auferweckt hat.«
Unterschiedliche Reaktionen
32Als Paulus von der Auferstehung der Toten sprach, brach ein Teil der Zuhörer in Gelächter aus, und andere sagten: »Über dieses Thema wollen wir zu einem späteren Zeitpunkt mehr von dir erfahren.«33Damit endete die Anhörung, und Paulus verließ die Ratsversammlung.[42]34Doch einige Leute schlossen sich ihm an und kamen zum Glauben, so zum Beispiel Dionysios, ein Mitglied des Stadtrats[43], und eine Frau namens Damaris; und es gab noch andere, die zusammen mit diesen beiden ´an Jesus glaubten`.