Johannes 6

Das Buch

von SCM Verlag
1 Einige Zeit danach setzte Jesus über auf die andere Seite des galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias genannt wird.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie seine wunderbaren Krankenheilungen miterlebt hatte.3 Da stieg Jesus auf einen Berg und setzte sich dort hin, zusammen mit seinen Schülern.4 Das jüdische Passafest stand vor der Tür.5 Als er aufblickte und sah, dass eine riesige Volksmenge sich um ihn herum versammelt hatte, sagte er zu Philippus: »Wo können wir Brot einkaufen, damit alle diese Menschen zu essen bekommen?«6 Das sagte Jesus, weil er Philippus auf die Probe stellen wollte. Er hatte jedoch schon längst entschieden, was er tun wollte.7 Philippus antwortete: »Wenn wir Brote für zweihundert Denare kaufen, dann reicht das noch nicht einmal dafür, dass jeder auch nur ein kleines Stück abbekommt!«8 Einer seiner Schüler, es war Andreas, der Bruder von Simon Petrus, sagte daraufhin zu Jesus:9 »Hier ist noch ein kleines Kind, das fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele Leute?«10 Jesus sagte: »Sorgt dafür, dass die Menschen sich hier niederlassen!« An dieser Stelle wuchs viel Gras. Darauf ließen sich die Menschen nieder, die Männer allein waren schon etwa fünftausend an der Zahl.11 Da nahm Jesus die Brote und sprach das Dankgebet. Dann verteilte er sie an alle, die dort saßen, und genauso die Fische. Jeder nahm, so viel er wollte.12 Als alle satt geworden waren, sagte Jesus zu seinen Schülern: »Sammelt alle übrig gebliebenen Reste auf, damit nichts verschwendet wird!«13 Sie sammelten alles auf und füllten damit zwölf Handkörbe. Das war das, was an Brocken von den fünf Broten übrig geblieben war, nachdem alle satt geworden waren.14 Da merkten die Leute, dass vor ihren Augen ein außergewöhnliches Wunder geschehen war, das die Größe von Jesus zeigte. Sie sagten: »Dieser Mann ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen sollte!«15 Jesus erkannte, dass sie ihn ergreifen und zum König krönen wollten. Deshalb stieg er wieder auf den Berg hinauf, und zwar ganz allein.16 Als es Abend geworden war, gingen die Schüler von Jesus hinunter ans Seeufer.17 Sie stiegen in ihr Boot, um ans andere Ufer nach Kapernaum überzusetzen. Es war schon dunkel geworden und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.18 Da wurde der See von einem starken Wind aufgewühlt.19 Als sie schon etwa fünf Kilometer gerudert waren, sahen sie Jesus auf der Seeoberfläche laufen. Er war schon in die Nähe des Bootes gekommen. Da erfasste sie große Furcht.20 Doch Jesus sagte zu ihnen: »Ich bin es selbst, habt keine Angst!«21 Als sie ihn dann in ihr Boot aufnehmen wollten, stieß es schon auf Land. Sie waren an ihrem Ziel angekommen.22 Am nächsten Morgen bemerkte die Menschenmenge, die sich noch auf der anderen Seite des Sees befand, dass dort kein anderes Boot gewesen war außer dem einen. Sie wussten auch, dass Jesus nicht zusammen mit seinen Schülern dort eingestiegen war, sondern dass nur seine Schüler darin fortgefahren waren.23 Da kamen einige Boote aus der Gegend von Tiberias. Sie legten nahe an dem Ort an, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem Jesus, der Herr, das Dankgebet gesprochen hatte.24 Als die Leute erkannten, dass auch Jesus, genau wie seine Schüler, nicht mehr dort war, stiegen sie in diese Boote und fuhren hinüber nach Kapernaum auf der Suche nach Jesus.25 Als sie ihn dort, am anderen Ufer des Sees, fanden, sagten sie zu ihm: »Meister, wann bist du hierhin gekommen?«26 Das ist die Antwort, die Jesus ihnen gab: »Ich versichere euch: Der wahre Grund dafür, dass ihr mich sucht, sind nicht die Wunderzeichen, die ihr miterlebt habt, sondern dass ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.27 Doch bemüht euch nicht um vergängliche Nahrung! Sondern bemüht euch um die Nahrung, die bis in das unvergängliche Leben hinein Bestand hat! Diese Nahrung ist es, die euch der ewige Menschensohn geben wird. Das ist der, auf den Gott der Vater sein Siegel der Bestätigung gesetzt hat.«28 Sie fragten ihn: »Was müssen wir denn tun, um diese Werke zu tun, die Gott entsprechen?«29 Jesus antwortete ihnen: »Das eine Werk, das Gottes Willen ganz und gar entspricht, ist: dem zu vertrauen, den er, Gott, in die Welt gesandt hat.«30 Da fragten sie weiter: »Was für ein Wunderzeichen tust du denn, sodass wir dir glauben können? Was ist dein Werk?31 Unsere Vorfahren aßen damals das Manna, als sie in der Wüste waren. Das steht ja auch in Gottes Buch: ›Er gab ihnen Himmelsbrot zu essen.‹«32 Jesus sagte ihnen: »Ich versichere euch feierlich: Es war nicht Mose, der euch damals das Brot aus dem Himmel gab. Sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt.33 Denn das Brot Gottes ist nichts und niemand anderes als der, der vom Himmel herabsteigt und der Welt das Leben gibt.«34 Da sagten sie zu ihm: »Herr, dann gib uns immer dieses Brot!«35 Jesus antwortete ihnen: »Ich selbst bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird niemals vom Hunger gequält, und wer mir sein Vertrauen schenkt, wird niemals von Durst geplagt werden.36 Doch es ist, wie ich es schon gesagt habe: Ihr habt mich gesehen, und doch vertraut ihr mir nicht.37 Alle Menschen, die mir mein Vater anvertraut hat, werden auch zu mir kommen. Und wer auch immer zu mir kommt – ich werde ihn nie und nimmer hinauswerfen.38 Denn dazu bin ich aus der himmlischen Welt in diese irdische Welt herabgekommen, nicht, um meinen eigenen Willen durchzusetzen, sondern um den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.39 Und was ist sein Wille? Er will, dass ich keinen von den Menschen, die er mir anvertraut hat, verliere, sondern dass ich sie wieder zum Leben erwecke am Ende der Zeit.40 Und auch das will mein Vater: Jeder, der den Sohn sieht und ihm sein Vertrauen schenkt, soll ewiges Leben haben. Ja, ich werde ihn am Ende der Zeiten zum Leben erwecken.«41 Da regten sich einige Judäer über Jesus auf, weil er gesagt hat: »Ich selbst bin das Brot, das vom Himmel herabkommt.«42 Sie sagten: »Das ist doch Jesus, der Sohn von Josef! Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Was soll da seine Aussage, dass er aus dem Himmel herabgestiegen ist?«43 Jesus antwortete ihnen: »Es bringt nichts, dass ihr euch darüber aufregt!44 Denn niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich in die Welt gesandt hat, ihn nicht zu mir hinzieht. Solch einen Menschen werde ich am Ende der Zeit zum Leben erwecken.45 Schon in den Büchern der Propheten steht geschrieben: ›Sie werden alle von Gott selbst unterwiesen werden!‹ Das erfüllt sich hier und jetzt: Wer die Worte des Vaters gehört hat und seine Lehre angenommen hat, der kommt dann auch zu mir.46 Aber niemand hat Gott den Vater selbst zu Gesicht bekommen außer dem Einen, der seine ganze Existenz von Gott empfangen hat. Der allein ist es, der den Vater gesehen hat.47 Ich sage euch mit allem Nachdruck: Wer vertraut, der hat schon das ewige Leben!48 Ich selbst bin das Brot des Lebens.49 Eure Vorfahren haben das Manna in der Wüste gegessen und sind dann doch am Ende ihres Lebens gestorben.50 Doch hier vor euch steht er, das Brot, das aus dem Himmel herabkommt. Es stimmt: Wer sich von diesem Brot ernährt, der soll nicht sterben.51 Ich selbst bin das lebendige Brot, das aus der himmlischen Welt herabkommt. Wenn jemand von diesem Brot essen wird, dann wird er bis in Ewigkeit leben. Und das Brot, das ich ihm geben werde, ist mein eigenes Fleisch. Das ist die Nahrung, aus der die ganze Welt ihr Leben bezieht.«52 Als Jesus das sagte, gerieten die Juden miteinander in einen Streit über die Frage: »Wie kann dieser Mensch uns sein Fleisch zu essen geben?«53 Da antwortete Jesus ihnen: »Ich sage euch mit allem Nachdruck: Wenn ihr nicht das Fleisch des ewigen Menschensohns als eure Speise annehmt und sein Blut nicht trinkt, dann tragt ihr das wahre Leben nicht in euch!54 Aber wer sich von meinem Fleisch ernährt und mein Blut trinkt, der hat das ewige, unzerstörbare Leben in sich, und ich werde ihn am Ende der Zeit zum Leben erwecken.55 Denn mein Fleisch – ich selbst – ist die wirkliche Nahrung und mein Blut ist der wahre Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt fest in meiner Gegenwart, und genauso bleibe ich untrennbar in ihm.57 Genauso wie mich mein Vater ausgesandt hat, so lebe ich auch durch den Vater. Jeder Mensch, der sich durch mich ernährt, wird auch durch mich leben.58 Das ist das Brot, das aus dem Himmel heruntergekommen ist. Es ist nicht so wie das Brot, das unsere Vorfahren gegessen haben, denn sie sind trotzdem schlussendlich gestorben. Aber wer sich von diesem Brot ernährt, wird in alle Ewigkeiten hinein leben.«59 All dies sagte Jesus, als er die Menschen im Versammlungshaus in Kapernaum unterrichtete.60 Viele von seinen Schülern, die das hörten, sagten: »Diese Aussagen sind eine Zumutung. Wer will sich so etwas anhören?«61 Jesus wusste in seinem Innern, dass seine Schüler an diesen Aussagen Anstoß nahmen. Da sagte er zu ihnen: »Reicht das schon aus, um euch aus der Bahn zu werfen?62 Wie wird es erst sein, wenn ihr mit euren eigenen Augen sehen werdet, wie der ewige Menschensohn wieder hinaufsteigt an den Ort, wo er vorher gewesen ist?63 Der Geist Gottes ist es, der das wahre Leben schenkt. Menschen können das nicht aus eigener menschlicher Anstrengung. Meine Worte sind genau das: Geist Gottes und wahres Leben.64 Aber hier sind einige unter euch, die kein echtes Vertrauen haben.« Denn Jesus wusste schon von Anfang an, wer die Menschen waren, die nicht an ihn glaubten. Genauso wusste er, wer es war, der ihn ausliefern würde.65 Deshalb sagte er: »Ich habe euch schon gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, außer wenn der Vater ihm diese Möglichkeit schenkt.«66 Von diesem Zeitpunkt an verließen viele seiner Schüler ihn und hörten auf, mit ihm durch das Land zu ziehen.67 Da sagte Jesus zu den zwölf Männern aus seinem engsten Schülerkreis: »Wollt ihr nicht auch noch von mir fortgehen?«68 Doch Simon Petrus gab ihm die Antwort: »Herr, wo sollten wir uns denn hinwenden? Deine Worte tragen das unzerstörbare, ewige Leben in sich.69 Und wir haben dir unser Vertrauen geschenkt und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass du wirklich der Heilige bist, der, der ganz auf Gottes Seite steht!«70 Da antwortete Jesus: »Habe ich euch zwölf nicht selbst ausgewählt und zu meinen Nachfolgern gemacht?! Und doch ist einer von euch ein teuflischer Zerstörer.«71 Er meinte damit Judas, den Sohn von Simon, mit dem Beinamen Iskariot. Denn der war es, der ihn ausliefern würde. Und er gehörte zu den zwölf engsten Schülern von Jesus!

Johannes 6

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Danach fuhr Jesus über den See von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. (Mt 14,13; Mk 6,30; Lk 9,10)2 Eine große Menge Menschen folgten ihm, weil sie seine Wunder an den Kranken gesehen hatten. (Joh 2,23)3 Jesus stieg auf einen Berg[1] und setzte sich mit seinen Jüngern. (Mt 5,1)4 Es war kurz vor dem jüdischen Passafest. (Joh 2,13)5 Jesus blickte auf und sah die Menschenmenge auf sich zukommen. Er wandte sich an Philippus: »Wo können wir Brot kaufen, damit alle diese Leute zu essen bekommen?«6 Das sagte er, um Philippus auf die Probe zu stellen; er selbst wusste schon, was er tun würde.7 Philippus antwortete: »Zweihundert Silberstücke wären nicht genug, um so viel zu kaufen, dass jeder auch nur einen Brocken abbekommt.«8 Andreas, ein anderer Jünger, der Bruder von Simon Petrus, sagte: (Mk 1,16; Mk 13,3; Joh 1,40; Joh 12,22)9 »Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das schon bei so einer Menschenmenge?«10 »Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen«, sagte Jesus. Es gab viel Gras an dem Ort. Sie setzten sich; ungefähr fünftausend Männer waren da.11 Jesus nahm die Brote, sprach darüber das Dankgebet und verteilte sie an die Menge. Mit den Fischen tat er dasselbe, und alle hatten reichlich zu essen. (Joh 21,9; Joh 21,13)12 Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: »Sammelt die Brotreste auf, damit nichts verdirbt.«13 Sie taten es und füllten zwölf Körbe mit den Resten. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.14 Als die Leute das Wunder sahen, das Jesus vollbracht hatte, sagten sie: »Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!« (5Mo 18,15; 5Mo 18,18; Lk 7,16; Joh 1,21; Joh 4,19; Joh 7,40; Joh 9,17)15 Jesus merkte, dass sie drauf und dran waren, ihn mit Gewalt zu ihrem König zu machen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, ganz für sich allein. (Joh 5,13)16 Als es Abend geworden war, gingen seine Jünger zum See hinunter. (Mt 14,22; Mk 6,45)17 Sie stiegen in ein Boot, um über den See nach Kafarnaum zurückzufahren. Es wurde Nacht und Jesus war immer noch nicht zu ihnen gekommen.18 Das Wetter war sehr stürmisch und das Wasser schlug hohe Wellen.19 Die Jünger hatten eine Strecke von etwa fünf Kilometern[2] zurückgelegt, da sahen sie plötzlich Jesus, wie er über das Wasser ging und sich ihrem Boot näherte. Die Angst packte sie.20 Aber Jesus sagte: »Habt keine Angst, ich bin’s!«[3]21 Sie wollten ihn zu sich ins Boot nehmen. Aber da waren sie auch schon am Ufer, dort, wo sie hinwollten.22 Die Volksmenge, die am anderen Ufer geblieben war, erinnerte sich am nächsten Tag, dass nur ein einziges Boot am Ufer gelegen hatte. Die Leute wussten, dass Jesus nicht ins Boot gestiegen war und seine Jünger ohne ihn abgefahren waren.23 Es legten aber andere Boote, die von Tiberias kamen, nahe bei dem Ort an, wo der Herr das Dankgebet gesprochen und die Menge das Brot gegessen hatte. (Joh 6,11)24 Als die Leute nun sahen, dass Jesus nicht mehr da war und seine Jünger auch nicht, stiegen sie in diese Boote. Sie fuhren nach Kafarnaum und wollten Jesus dort suchen.25 Sie fanden ihn tatsächlich auf der anderen Seite des Sees und fragten ihn: »Rabbi, wann bist du hierhergekommen?«26 Jesus antwortete: »Amen, ich versichere euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr meine Wunder als Zeichen verstanden habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid. (Joh 2,11)27 Bemüht euch nicht um vergängliche Nahrung, sondern um wirkliche Nahrung, die für das ewige Leben vorhält. Diese Nahrung wird euch der Menschensohn geben, denn ihn hat Gott, der Vater, als seinen Gesandten bestätigt.«28 Da fragten sie ihn: »Was müssen wir denn tun, um Gottes Willen zu erfüllen?«29 Jesus antwortete: »Gott verlangt nur eins von euch: Ihr sollt den anerkennen,[4] den er gesandt hat.«30 Sie erwiderten: »Gib uns einen Beweis für deine Bevollmächtigung! Lass uns ein eindeutiges Wunderzeichen sehen, damit wir dir glauben. (Mt 12,38; Mk 8,11; Mk 13,22; Joh 4,48; 1Kor 1,22)31 Unsere Vorfahren aßen das Manna in der Wüste. In den Heiligen Schriften heißt es von Mose:[5] ›Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‹« (Ps 78,24)32 Jesus entgegnete: »Amen, ich versichere euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33 Das wahre Brot Gottes ist das, das vom Himmel herabsteigt und der Welt das Leben gibt.«34 »Herr«, sagten sie, »gib uns immer von diesem Brot!« (Joh 4,15)35 »Ich bin das Brot, das Leben schenkt«,[6] sagte Jesus zu ihnen. »Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein. Wer sich an mich hält,[7] wird keinen Durst mehr haben. (Joh 4,13; Joh 6,48; Joh 7,37)36 Aber ich habe es euch bereits gesagt: Obwohl ihr meine Taten gesehen habt, schenkt ihr mir keinen Glauben. (Joh 16,9; Joh 20,29)37 Alle, die mein Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und niemand, der zu mir kommt, wird von mir abgewiesen. (Joh 17,2; Joh 17,24)38 Ich bin vom Himmel gekommen, nicht um zu tun, was ich will, sondern um zu tun, was der will, der mich gesandt hat. (Mk 14,36; Joh 4,34)39 Und er will von mir, dass ich niemand von denen verliere, die er mir gegeben hat. Vielmehr soll ich sie alle am letzten Tag zum Leben erwecken. (Joh 10,28; Joh 17,12; Joh 18,9)40 Mein Vater will, dass alle, die den Sohn sehen und sich an ihn halten,[8] ewig leben. Ich werde sie am letzten Tag vom Tod auferwecken.« (Joh 5,24)41 Die Zuhörenden[9] murrten, weil er gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist.«42 Sie sagten: »Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Er ist doch Jesus, der Sohn Josefs! Wie kann er behaupten: ›Ich komme vom Himmel‹?« (Mk 6,3)43 Jesus sagte zu ihnen: »Was murrt ihr?44 Nur die können zu mir kommen, die der Vater, der mich gesandt hat, zu mir führt. Und ich werde alle, die zu mir kommen, am letzten Tag vom Tod auferwecken.45 In den Schriften der Propheten heißt es: ›Alle werden von Gott unterwiesen sein.‹ Wer den Vater hört und von ihm lernt, kommt zu mir. (Jes 54,13)46 Nicht, dass je ein Mensch den Vater gesehen hätte. Nur der Eine, der von Gott gekommen ist, hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47 Amen, ich versichere euch: Wer sich an mich hält,[10] hat das ewige Leben.48 Ich bin das Brot, das Leben schenkt. (Joh 6,35)49 Eure Vorfahren aßen das Manna in der Wüste und sind trotzdem gestorben.50 Hier aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt, damit, wer davon isst, nicht stirbt.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Leib.[11] Ich gebe ihn hin, damit die Menschen zum Leben gelangen können.«52 Das löste unter den Zuhörern einen heftigen Streit aus. »Wie kann dieser Mensch uns seinen Leib, sein Fleisch, zu essen geben?«, fragten sie.53 Jesus sagte zu ihnen: »Amen, ich versichere euch: Ihr habt keinen Anteil am Leben, wenn ihr das Fleisch des Menschensohns nicht esst und sein Blut nicht trinkt. (Mk 14,22; 1Kor 10,16)54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn am letzten Tag vom Tod erwecken.55 Denn mein Fleisch ist die wahre Nahrung, und mein Blut ist der wahre Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt mit mir verbunden und ich mit ihm. (Joh 15,4)57 Der Vater, von dem das Leben kommt, hat mich gesandt, und ich lebe durch ihn. Genauso wird jeder, der mich isst, durch mich leben.58 Das also ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist etwas ganz anderes als das Brot, das eure Vorfahren gegessen haben. Sie sind gestorben, wer aber dieses Brot isst, wird ewig leben.«59 Dies sagte Jesus in der Synagoge von Kafarnaum, so lehrte er dort die Menschen.60 Als sie das hörten, sagten viele, die sich Jesus angeschlossen hatten: »Was er da redet, geht zu weit! So etwas kann man nicht mit anhören!«61 Jesus wusste schon von sich aus, dass sie murrten, und sagte zu ihnen: »Daran nehmt ihr Anstoß?62 Wartet doch, bis ihr den Menschensohn dorthin zurückkehren seht, wo er vorher war!63 Gottes Geist allein macht lebendig; alle menschlichen Möglichkeiten richten nichts aus.[12] Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind von diesem Geist erfüllt und bringen das Leben. (Joh 3,5; 1Kor 15,45; 2Kor 3,6)64 Doch einige von euch haben keinen Glauben.« Jesus kannte nämlich von Anfang an die, die ihn nicht annehmen würden, und wusste auch, wer ihn verraten würde. (Joh 13,11; Joh 16,9)65 Und er fügte hinzu: »Aus diesem Grund habe ich zu euch gesagt: Nur die können zu mir kommen, die der Vater dazu fähig macht.« (Joh 6,44)66 Als sie das hörten, wandten sich viele seiner Anhänger von ihm ab und wollten nicht länger mit ihm gehen.67 Da fragte Jesus die Zwölf: »Und ihr, was habt ihr vor? Wollt ihr mich auch verlassen?« (Mk 8,27)68 Simon Petrus antwortete ihm: »Herr, zu wem sonst sollten wir gehen? Deine Worte bringen das ewige Leben.69 Wir glauben und wissen, dass du der bist, in dem Gott uns begegnet.«[13] (Mk 1,24)70 Jesus antwortete ihm: »Euch zwölf habe ich doch selber ausgewählt. Trotzdem ist einer von euch ein Teufel!«71 Er meinte Judas, den Sohn von Simon Iskariot. Judas war es, der Jesus später verriet – einer aus dem Kreis der Zwölf. (Joh 12,4)

Johannes 6

Menge Bibel

1 Hierauf begab sich Jesus auf die andere Seite des Galiläischen Sees, des Sees von Tiberias;2 es zog ihm aber dorthin eine große Volksmenge nach, weil sie die Wunderzeichen sahen, die er an den Kranken tat.3 Jesus stieg aber auf den Berg hinauf und ließ sich dort mit seinen Jüngern nieder;4 das jüdische Passah stand aber nahe bevor.5 Als nun Jesus sich dort umschaute und eine große Volksmenge zu sich kommen sah, sagte er zu Philippus: »Woher sollen wir Brote kaufen, damit diese zu essen haben?«6 So fragte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wußte wohl, was er tun wollte.7 Philippus antwortete ihm: »Für zweihundert Denare[1] Brot reicht für sie nicht hin, damit jeder auch nur ein kleines Stück erhält.«8 Da sagte einer von seinen Jüngern, nämlich Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm:9 »Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische (zum Verkauf bei sich) hat, doch was ist das für so viele?«10 Jesus aber sagte: »Laßt die Leute sich lagern!«, es war nämlich dichter Rasen an dem Ort. So lagerten sich denn die Männer, etwa fünftausend an Zahl.11 Jesus nahm sodann die Brote, sprach den Lobpreis (Gottes) und ließ sie unter die Leute austeilen, die sich gelagert hatten; ebenso auch von den Fischen, soviel sie begehrten.12 Als sie dann satt geworden waren, sagte er zu seinen Jüngern: »Sammelt die übriggebliebenen Brocken, damit nichts umkommt.«13 Da sammelten sie und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken, die beim Essen übriggeblieben waren.14 Als nun die Leute das Wunderzeichen sahen, das er getan hatte, erklärten sie: »Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll!«15 Da nun Jesus erkannte, daß sie kommen und sich seiner Person mit Gewalt bemächtigen würden, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er für sich allein.16 Als es dann Abend geworden war, gingen seine Jünger an den See hinab,17 stiegen in ein Boot und wollten über den See nach Kapernaum hinüberfahren. Die Dunkelheit war bereits eingetreten und Jesus immer noch nicht zu ihnen gekommen;18 dabei ging der See hoch, weil ein starker Wind wehte.19 Als sie nun etwa fünfundzwanzig bis dreißig Stadien[2] weit gefahren waren, sahen sie Jesus über den See hingehen und sich ihrem Boote nähern; da gerieten sie in Angst.20 Er aber rief ihnen zu:21 »Ich bin’s; fürchtet euch nicht!« Sie wollten ihn nun in das Boot hineinnehmen, doch sogleich befand sich das Boot am Lande, (und zwar da) wohin sie fahren wollten.22 Am folgenden Tage überzeugte sich die Volksmenge, die am jenseitigen Ufer des Sees stand[3], daß dort weiter kein Fahrzeug außer dem einen gewesen war und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern zusammen das Boot bestiegen hatte, sondern daß seine Jünger allein abgefahren waren.23 Doch es kamen jetzt andere Fahrzeuge von Tiberias her in die Nähe des Platzes, wo sie das Brot nach dem Dankgebet des Herrn gegessen hatten.24 Als die Volksmenge nun sah, daß Jesus ebensowenig da war wie seine Jünger, stiegen auch sie in die Fahrzeuge und kamen nach Kapernaum, um Jesus zu suchen.25 Als sie ihn dann auf der anderen Seite des Sees angetroffen hatten, fragten sie ihn: »Rabbi[4], wann bist du hierher gekommen?«26 Jesus antwortete ihnen: »Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr sucht mich nicht deshalb, weil ihr Wunderzeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.27 Verschafft euch doch nicht die Speise, die vergänglich ist, sondern die Speise, die für das[5] ewige Leben vorhält und die der Menschensohn euch geben wird; denn diesen hat Gott der Vater besiegelt[6]28 Da entgegneten sie ihm: »Was sollen wir denn tun, um die Werke Gottes zu wirken?«29 Jesus antwortete ihnen mit den Worten: »Das Werk Gottes besteht darin, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat.«30 Da fragten sie ihn: »Welches Zeichen tust du nun, damit wir es sehen und zum Glauben an dich kommen? Womit kannst du dich ausweisen?31 Unsere Väter haben das Manna in der Wüste zu essen bekommen, wie geschrieben steht (2.Mose 16,4.14; Ps 78,24): ›Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.‹«32 Da sagte Jesus zu ihnen: »Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Himmelsbrot gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Himmelsbrot;33 denn das Brot Gottes ist das, welches[7] aus dem Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.«34 Da riefen sie ihm zu: »Herr, gib uns dieses Brot allezeit!«35 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ich bin das Brot des Lebens! Wer zu mir kommt, den wird nimmermehr hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals wieder dürsten.36 Aber ich habe euch (schon) gesagt: Ihr habt mich wohl gesehen, glaubt aber doch nicht.37 Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nimmer hinausstoßen[8];38 denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen auszuführen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.39 Das aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß ich von allem dem, was er mir gegeben hat, nichts verloren gehen lasse, sondern es am jüngsten Tage auferwecke.40 Denn das ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe, und ich werde ihn am jüngsten Tage auferwecken.«41 Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist«,42 und sie sagten: »Ist dieser nicht Jesus, Josephs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er da jetzt behaupten: ›Ich bin aus dem Himmel herabgekommen?‹«43 Jesus antwortete ihnen mit den Worten: »Murret nicht untereinander!44 Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht, und ich werde ihn dann am jüngsten Tage auferwecken.45 Es steht ja bei den Propheten geschrieben (Jes 54,13): ›Sie werden alle von Gott gelehrt[9] sein.‹ Jeder, der (es) vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.46 Nicht als ob jemand den Vater gesehen hätte; denn nur der eine, der von Gott her (gekommen) ist, nur der hat den Vater gesehen.47 Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer da glaubt, hat ewiges Leben!48 Ich bin das Brot des Lebens.49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind dann doch gestorben;50 hier dagegen ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon esse und nicht sterbe.51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist: wenn jemand von diesem Brote ißt, so wird er ewiglich leben; und zwar ist das Brot, das ich (zu essen) geben werde, mein Fleisch, (das ich geben werde) für das Leben der Welt.«52 Nun gerieten die Juden in Streit untereinander und sagten: »Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?«53 Da sagte Jesus zu ihnen: »Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch;54 wer (dagegen) mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn am jüngsten Tage auferwecken.55 Denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank.56 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.57 Wie mich mein Vater, der das Leben in sich trägt, gesandt hat und ich Leben in mir trage um des Vaters willen, so wird auch der, welcher mich ißt, das Leben haben um meinetwillen.58 Von solcher Beschaffenheit ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; es ist nicht von der Art, wie die Väter es gegessen haben und gestorben sind; nein, wer dieses Brot ißt, wird leben in Ewigkeit.«59 So sprach Jesus, als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte.60 Viele nun von seinen Jüngern[10], die ihm zugehört hatten, erklärten: »Das ist eine harte[11] Rede: wer kann sie anhören?«61 Weil aber Jesus bei sich[12] wußte, daß seine Jünger darüber murrten, sagte er zu ihnen: »Das ist euch anstößig?62 Wie nun (wird es sein), wenn ihr den Menschensohn dahin auffahren seht, wo er vordem war?63 Der Geist ist es, der das Leben schafft, das Fleisch hilft nichts; die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben;64 aber es sind unter euch auch solche, die nicht glauben.« Jesus wußte nämlich von Anfang an, wer die waren, welche ungläubig blieben, und wer der war, der ihn verraten würde.65 Er fuhr dann fort: »Aus diesem Grunde habe ich euch gesagt: ›Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater verliehen ist.‹«66 Von da an[13] zogen sich viele seiner Jünger von ihm zurück und begleiteten ihn nicht mehr auf seinen Wanderungen.67 Daher sagte Jesus zu den Zwölfen: »Ihr wollt doch nicht auch weggehen?«68 Simon Petrus antwortete ihm: »Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens;69 und wir haben den Glauben und die Erkenntnis gewonnen, daß du der Heilige Gottes bist.«70 Jesus antwortete ihnen: »Habe nicht ich selbst euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.«71 Er meinte damit aber den Judas, den Sohn Simons aus Kariot; denn dieser sollte ihn verraten, (und war doch) einer von den Zwölfen.