Matthäus 22

Das Buch

von SCM Verlag
1 Wieder ergriff Jesus das Wort und sprach noch einmal durch eine Beispielerzählung zu ihnen:2 »Ich will die neue Wirklichkeit Gottes vergleichen mit einem Herrscher, der für seinen Sohn eine großartige Hochzeit ausrichtete.3 Er schickte seine Diener los, um die zum Fest zu rufen, die eine Einladung erhalten hatten. Aber die Eingeladenen wollten einfach nicht kommen.4 Wiederum schickte er andere Diener los mit dem Auftrag: ›Sagt den eingeladenen Gästen: Ich habe das gesamte Fest vorbereitet. Die Ochsen sind geschlachtet, auch das restliche Fleisch ist fertig, alles steht bereit. Also los, kommt zur Hochzeit!‹5 Doch die Eingeladenen interessierte das überhaupt nicht und sie gingen ihrer Wege, der eine zu seinem Acker, der andere auf seine Handelsreise.6 Die anderen aber packten seine Diener, misshandelten sie und brachten sie um.7 Da wurde der König zornig und schickte seine Truppen, ließ die Mörder umbringen und ihre Stadt verbrennen.8 Danach sagte er zu seinen Dienern: ›Es ist immer noch alles fertig für das Hochzeitsfest. Aber die, die eingeladen waren, haben sich als für diese Einladung nicht würdig erwiesen.9 Geht also jetzt in die Seitenstraßen und ladet alle ein, die ihr dort antrefft. Sie sollen alle zum Fest kommen!‹10 Da gingen die Diener in alle Richtungen und brachten alle Leute zusammen, die sie finden konnten, Verbrecher und rechtschaffene Leute gleichermaßen. So füllte sich der Hochzeitssaal und die Leute nahmen an den Tischen Platz.11 Als der König nun hereinkam, um die Leute zu begrüßen, die dort an den Tischen saßen, sah er einen Mann, der kein besonderes Festgewand für die Hochzeit angezogen hatte.12 Er sagte zu ihm: ›Freund, wie bist du hier überhaupt ohne Festgewand hereingekommen?‹ Der aber gab keine Antwort.13 Da befahl der König seinen Dienern: ›Bindet ihn an den Füßen und Händen und werft ihn hinaus in die dunkelste Nacht, dorthin, wo Wehklagen und Angstgeschrei zu hören sind!‹14 Wie viele haben doch die Einladung gehört, aber wie wenige werden am Ende bei Gottes Fest mitfeiern!«15 Da gingen die Pharisäer weg und beratschlagten miteinander, wie sie Jesus eine Falle stellen könnten.16 Also schickten sie einige ihrer Schüler zusammen mit ein paar Anhängern des Herodes zu ihm. Die stellten Jesus folgende Frage: »Lehrer, wir wissen, dass du durch und durch ehrlich bist und dass du die Menschen im Weg Gottes in Wahrhaftigkeit unterrichtest. Du schaust nicht nach rechts oder links und versuchst auch nicht, den Menschen zu gefallen.17 Sage uns also, was du zu folgender Frage meinst: Ist es vor Gott erlaubt, dem römischen Kaiser die Steuer zu entrichten oder nicht?«18 Jesus kannte ihre bösen Beweggründe und sagte: »Warum wollt ihr mich in eine Falle locken? Ihr frommen Schauspieler!19 Zeigt mir doch einmal die Steuermünze her!« Da überreichten sie ihm einen Denar.20 Jesus fragte sie: »Wen stellt dieses Bild dar? Und wen bezeichnet die Aufschrift?«21 Da antworteten sie: »Den Kaiser!« Da sagte Jesus zu ihnen: »Dann gebt doch dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und gebt Gott, was ihm gehört!«22 Als sie das hörten, staunten sie sehr, ließen ihn in Ruhe und gingen fort.23 Am selben Tag traten auch noch einige Sadduzäer an ihn heran. Das sind die, die behaupten, es gäbe keine Auferstehung.24 Sie stellten ihm diese Frage: »Lehrer! Mose hat in seinem Gesetzbuch Folgendes festgelegt: Wenn ein verheirateter Mann stirbt, ohne dass aus der Ehe Kinder hervorgegangen sind, so soll sein Bruder als nächster Verwandter dessen Frau heiraten und so dafür sorgen, dass sein Bruder einen Nachkommen hat.25 Bei uns trug sich jetzt Folgendes zu: Es war eine Familie mit sieben Brüdern. Der erste heiratete und starb bald darauf, ohne einen Nachkommen gezeugt zu haben. So hinterließ er seine Frau seinem Bruder.26 Dem ging es aber genauso, und auch dem dritten und allen bis zum siebten.27 Ganz zum Schluss starb dann auch noch die Frau.28 Wenn jetzt diese Auferstehung kommt, zu welchem ihrer sieben Ehemänner gehört denn dann die Frau? Denn sie waren ja alle mit ihr verheiratet!«29 Jesus antwortete ihnen: »Ihr seid vollkommen im Irrtum, denn ihr habt keine Ahnung, weder von Gottes Buch noch von der großen Kraft Gottes!30 Im Zeitalter der Auferstehung werden die Menschen nicht heiraten und werden auch nicht miteinander verheiratet. Sondern sie sind wie die Engel, die in Gottes Wirklichkeit leben.31 Aber was die Frage nach der Auferstehung grundsätzlich betrifft, so frage ich euch: Habt ihr nicht gelesen, was euch Gott direkt gesagt hat? Denn er sagt schließlich:32 ›Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.‹ Jetzt ist Gott ja kein Gott von Toten, sondern von Lebenden!«33 Als das die Menschenmenge, die dabei stand, hörte, staunte sie über seine Lehre.34 Als die Pharisäer vernahmen, dass er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie noch einmal zusammen.35 Einer von ihnen, ein Gelehrter des Gottesgesetzes, stellte ihm eine Frage, um ihn auf die Probe zu stellen:36 »Du Lehrer, welches ist das bedeutendste Gebot im Gesetz Gottes?«37 Da sagte Jesus: »›Du sollst dem Herrn, deinem Gott, deine ganze Liebe schenken. Das betrifft dein ganzes Herz, deine ganze Seele und deine gesamte Verstandeskraft.‹38 Das ist das bedeutendste und vorrangigste Gebot.39 Das zweite aber ist genauso wichtig: ›Du sollst deinen Mitmenschen lieben, so wie du dich selbst liebst!‹40 In diesen beiden Geboten ist das gesamte Gottesgesetz zusammengefasst, und auch die Propheten sagen nichts anderes als das.«41 Weil die Pharisäer jetzt alle vor ihm versammelt waren, fragte Jesus sie:42 »Was ist eure Meinung über den Messias? Wessen Nachfahre ist er?« Sie antworteten: »Er ist ein Nachfahre von David.«43 Daraufhin fragte Jesus: »Wie kommt es dann, dass David, als er unter der Eingebung des Geistes Gottes sprach, ihn als ›Herrn‹ bezeichnete? Er sagte doch:44 ›Gott der Herr hat zu meinem Herrn gesprochen: Nimm Platz an meiner rechten Seite, bis ich dir alle deine Feinde zu Füßen gelegt habe.‹45 Wenn jetzt David ihn als ›Herrn‹ bezeichnet, wie kann er dann sein Nachfahre sein?«46 Da war niemand in der Lage, ihm auch nur den Ansatz einer Antwort zu geben. Von diesem Tag an wagte keiner von ihnen mehr, Jesus irgendwelche Fragen zu stellen.

Matthäus 22

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Darauf erzählte ihnen Jesus noch ein weiteres Gleichnis: (Lk 14,16)2 »Gott hat angefangen, seine Herrschaft aufzurichten, und er handelt wie jener König,[1] der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete: (Mt 9,15)3 Er schickte seine Diener aus, um die geladenen Gäste zum Fest zu bitten; aber sie wollten nicht kommen.4 Darauf schickte er noch einmal andere Diener zu den Geladenen und ließ ihnen sagen: ›Hört! Ich habe mein Festessen vorbereitet, meine Ochsen und meine Mastkälber sind geschlachtet, alles steht bereit. Kommt zur Hochzeitsfeier!‹5 Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern gingen ihren Geschäften nach. Einer ging auf seine Felder, ein anderer in seinen Laden.6 Manche packten sogar die Diener des Königs, trieben ihren Spott mit ihnen und töteten sie. (Mt 21,35; Mt 23,37)7 Da wurde der König zornig und schickte seine Heere. Er ließ die Mörder umbringen und ihre Stadt niederbrennen. (Mt 21,41)8 Dann sagte er zu seinen Dienern: ›Die Vorbereitungen zum Fest sind getroffen, aber die geladenen Gäste waren es nicht wert, daran teilzunehmen.9 Geht jetzt hinaus auf die Landstraßen und ladet alle zur Hochzeit ein, die euch begegnen!‹ (Mt 28,18)10 Die Diener gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle mit, die sie fanden – schlechte und gute Leute. So wurde der Hochzeitssaal voll.11 Als nun der König kam, um sich die Gäste anzusehen, entdeckte er einen, der nicht hochzeitlich gekleidet war.12 Er sprach ihn an: ›Wie bist denn du hier hereingekommen? Du bist ja gar nicht hochzeitlich angezogen.‹ Der Mann hatte keine Entschuldigung.13 Da befahl der König seinen Dienern: ›Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis! Dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen.‹ (Mt 8,12)14 Denn viele sind berufen«, schloss Jesus, »aber nur wenige von ihnen sind erwählt.«15 Daraufhin beschlossen die Pharisäer, Jesus mit einer verfänglichen Frage in die Falle zu locken. (Mk 12,13; Lk 20,20)16 Sie schickten ihre Jünger zu Jesus und auch einige Parteigänger von Herodes; die sagten zu ihm: »Lehrer, wir wissen, dass es dir nur um die Wahrheit geht. Du lehrst klar und deutlich, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. Denn du lässt dich nicht von Menschen beeinflussen, auch wenn sie noch so mächtig sind.17 Nun sag uns deine Meinung: Ist es nach dem Gesetz Gottes erlaubt, dem römischen Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?«18 Jesus erkannte ihre böse Absicht und sagte: »Ihr Scheinheiligen, ihr wollt mir doch nur eine Falle stellen!19 Zeigt mir eins von den Geldstücken, mit denen ihr die Steuer bezahlt.« Sie gaben ihm eine Silbermünze,20 und er fragte: »Wessen Bild und wessen Name sind denn hier aufgeprägt?«21 »Das Bild und der Name des Kaisers«, antworteten sie. Da sagte Jesus: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, – aber gebt Gott, was Gott gehört!« (Röm 13,7)22 Solch eine Antwort hatten sie nicht erwartet. Sie ließen Jesus in Ruhe und gingen weg.23 Noch am selben Tag kamen Sadduzäer zu Jesus. Die Sadduzäer bestreiten, dass die Toten auferstehen werden. (Mk 12,18; Lk 20,27)24 »Lehrer«, sagten sie, »Mose hat angeordnet: ›Wenn ein verheirateter Mann kinderlos stirbt, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dem Verstorbenen Nachkommen verschaffen.‹ (1Mo 38,8; 5Mo 25,5)25 Nun gab es hier einmal sieben Brüder. Der älteste heiratete und starb kinderlos.26 Darauf heiratete der zweite die Witwe, starb aber auch kinderlos; und dem dritten erging es nicht anders. So war es bei allen sieben.27 Zuletzt starb auch die Frau.28 Wie ist das nun bei der Auferstehung der Toten: Wem von den sieben soll die Frau dann gehören? Sie war ja mit allen verheiratet!«29 »Ihr denkt ganz falsch«, antwortete Jesus. »Ihr kennt weder die Heiligen Schriften noch wisst ihr, was Gott in seiner Macht tun kann.30 Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden leben wie die Engel im Himmel.31 Was aber die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was Gott euch in den Heiligen Schriften gesagt hat? Er sagt dort:32 ›Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.‹ Und er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden!« (2Mo 3,6)33 Die ganze Menschenmenge, die zugehört hatte, war tief beeindruckt von dem, was Jesus da lehrte.34 Als die Pharisäer erfuhren, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei Jesus zusammen. (Mk 12,28; Lk 10,25)35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, stellte Jesus eine Falle. Er fragte ihn:36 »Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot des Gesetzes?«37 Jesus antwortete: »›Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!‹ (5Mo 6,4)38 Dies ist das größte und wichtigste Gebot.39 Aber gleich wichtig ist ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!‹ (3Mo 19,18; Mk 12,31)40 In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefasst, was das Gesetz und die Propheten fordern.« (Mt 7,12)41 Da die Pharisäer nun einmal versammelt waren, stellte Jesus auch ihnen eine Frage. (Mt 20,30; Mk 12,35; Lk 20,41)42 Er sagte zu ihnen: »Was denkt ihr über den versprochenen Retter?[2] Wessen Sohn ist er?« Sie antworteten: »Der Sohn Davids.«43 Da sagte Jesus: »Wie kann David ihn dann, vom Geist Gottes erleuchtet, ›Herr‹ nennen? Denn David sagt ja:44 ›Gott, der Herr, sagte zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite! Ich will dir deine Feinde unterwerfen, sie als Schemel unter deine Füße legen.‹ (Ps 110,1; Mk 12,36)45 Wenn also David ihn ›Herr‹ nennt, wie kann er dann sein Sohn sein?«46 Keiner konnte ihm darauf eine Antwort geben. Und von dem Tag an wagte es auch niemand mehr, ihm noch irgendeine Frage zu stellen. (Mk 12,34; Lk 20,40)

Matthäus 22

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: (Lk 14,16)2 »Mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem König, der für seinen Sohn ein großes Hochzeitsfest vorbereitete.3 Viele wurden zu der Feier eingeladen. Als alles fertig war, schickte der König seine Diener, um die Gäste zum Fest zu bitten. Aber keiner wollte kommen.4 Da schickte er andere Diener und ließ den Eingeladenen nochmals ausrichten: ›Es ist alles fertig, die Ochsen und Mastkälber sind geschlachtet. Das Fest kann beginnen. Kommt doch zur Hochzeit!‹5 Aber den geladenen Gästen war das gleichgültig. Sie gingen weiter ihrer Arbeit nach. Der eine hatte auf dem Feld zu tun, der andere im Geschäft.6 Einige wurden sogar handgreiflich, misshandelten und töteten die Diener des Königs.7 Da wurde der König sehr zornig. Er sandte seine Truppen aus, ließ die Mörder umbringen und ihre Stadt in Brand stecken.8 Dann sagte er zu seinen Dienern: ›Die Hochzeitsfeier ist vorbereitet, aber die geladenen Gäste waren es nicht wert, an diesem Fest teilzunehmen.9 Geht jetzt auf die Landstraßen und ladet alle ein, die euch über den Weg laufen!‹10 Das taten die Boten und brachten alle mit, die sie fanden: böse und gute Menschen. So füllte sich der Festsaal mit Gästen.11 Als der König kam, um die Gäste zu sehen, bemerkte er einen Mann, der nicht festlich angezogen war.12 ›Mein Freund, wie bist du hier ohne Festgewand hereingekommen?‹, fragte er ihn. Darauf konnte der Mann nichts antworten.13 Da befahl der König seinen Knechten: ›Fesselt ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die tiefste Finsternis, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern[1] gibt!‹14 Denn viele sind eingeladen, aber nur wenige sind auserwählt.«15 Da kamen die Pharisäer zusammen und berieten, wie sie Jesus mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken könnten. (Mk 12,13; Lk 20,20)16 Sie schickten ein paar von ihren Jüngern und einige Anhänger von König Herodes zu ihm. Die fragten ihn scheinheilig: »Lehrer, wir wissen, dass es dir allein um die Wahrheit geht. Du sagst uns klipp und klar, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. Du redest den Leuten nicht nach dem Mund – ganz gleich, wie viel Ansehen sie besitzen.17 Deshalb sage uns: Ist es eigentlich Gottes Wille, dass wir dem römischen Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?«18 Jesus durchschaute ihre Hinterhältigkeit. »Ihr Heuchler!«, rief er. »Warum wollt ihr mir eine Falle stellen?19 Zeigt mir eines der Geldstücke, mit denen ihr die Steuern bezahlt!« Sie gaben ihm eine römische Münze.20 Er fragte sie: »Wessen Bild und Name sind hier eingeprägt?«21 Sie antworteten: »Die des Kaisers.« Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was ihm zusteht, und gebt Gott, was ihm gehört!«22 Diese Antwort überraschte sie. Sie ließen Jesus in Ruhe und gingen weg.23 Am selben Tag kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten. Sie fragten ihn: (Mk 12,18; Lk 20,27)24 »Lehrer, Mose hat bestimmt: Wenn ein verheirateter Mann stirbt und keine Kinder hat, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält.[2] (5Mo 25,5)25 Nun lebten da unter uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb. Weil er keine Nachkommen hatte, heiratete sein Bruder die Witwe.26 Auch der zweite Bruder starb kinderlos, und der nächste Bruder nahm sie zur Frau. So ging es weiter, bis die Frau mit allen sieben verheiratet gewesen war.27 Schließlich starb auch sie.28 Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.«29 Jesus antwortete: »Ihr irrt euch, denn ihr kennt weder die Heilige Schrift noch die Macht Gottes.30 Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten. Es wird ganz anders sein: Sie sind dann wie die Engel Gottes im Himmel.31 Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was Gott euch in der Heiligen Schrift sagt:32 ›Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‹? Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden!« (2Mo 3,6)33 Die vielen Menschen, die Jesus zugehört hatten, waren tief beeindruckt von dem, was er lehrte.34-35 Als die Pharisäer hörten, wie Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus, um ihm eine Falle zu stellen. Ein Gesetzeslehrer fragte ihn: (Mk 12,28; Lk 10,25)36 »Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?«37 Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‹ (5Mo 6,5)38 Das ist das erste und wichtigste Gebot.39 Ebenso wichtig ist aber ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹ (3Mo 19,18)40 Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten sind in diesen beiden Geboten enthalten.«41 Bei dieser Gelegenheit fragte Jesus die Pharisäer, die sich bei ihm versammelt hatten: (Mk 12,35; Lk 20,41)42 »Was denkt ihr über den Christus, der als Retter zu euch kommen soll? Wessen Nachkomme ist er?« Sie antworteten: »Er ist ein Nachkomme von König David.«43 Da entgegnete Jesus: »Warum hat David ihn dann, geleitet vom Geist Gottes, ›Herr‹ genannt? Denn David sagte:44 ›Gott, der Herr, sprach zu meinem Herrn: Setze dich auf den Ehrenplatz an meiner rechten Seite, bis ich dir alle deine Feinde unterworfen habe und du deinen Fuß auf ihren Nacken setzt!‹ (Ps 110,1)45 Wenn David den Christus also ›Herr‹ nennt, wie kann er dann Davids Nachkomme sein?«46 Darauf wussten sie keine Antwort. Und von da an wagte niemand mehr, ihm weitere Fragen zu stellen.

Matthäus 22

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Jesus fuhr fort, ihnen Gleichnisse zu erzählen. Er sagte: (Lk 14,16)2 »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der für seinen Sohn das Hochzeitsfest vorbereitet hatte.3 Er sandte seine Diener aus, um die, die zum Fest eingeladen waren, rufen zu lassen. Doch sie wollten nicht kommen.4 Daraufhin sandte der König andere Diener aus und ließ den Gästen sagen: ›Ich habe das Festessen zubereiten lassen, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!‹5 Aber sie kümmerten sich nicht darum, sondern wandten sich ihrer Feldarbeit oder ihren Geschäften zu.6 Einige jedoch packten die Diener des Königs, misshandelten sie und brachten sie um.7 Da wurde der König zornig. Er schickte seine Truppen und ließ die Mörder töten und ihre Stadt niederbrennen.8 Dann sagte er zu seinen Dienern: ›Das Hochzeitsfest ist vorbereitet, aber die Gäste, die ich eingeladen hatte, waren es nicht wert, ´daran teilzunehmen`.9 Darum geht hinaus auf die Straßen[1] und ladet alle zur Hochzeit ein, die ihr dort antrefft.‹10 Die Diener gingen auf die Straßen und holten alle herein, die sie fanden, Böse ebenso wie Gute, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen.11 Als der König eintrat, um zu sehen, wer an dem Mahl teilnahm, bemerkte er einen, der kein Festgewand[2] anhatte.12 ›Mein Freund‹, sagte er zu ihm, ›wie bist du ohne Festgewand hier hereingekommen?‹ Der Mann wusste darauf nichts zu antworten.13 Da befahl der König seinen Dienern: ›Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn in die Finsternis hinaus, dorthin, wo es nichts gibt als lautes Jammern und angstvolles Zittern und Beben.‹14 Denn viele sind gerufen[3], aber nur wenige sind auserwählt.«15 Daraufhin kamen die Pharisäer zusammen und berieten, wie sie Jesus zu einer Äußerung verleiten könnten, die sich gegen ihn verwenden ließe[4]. (Mk 12,13; Lk 20,20)16 Sie schickten ihre Schüler in Begleitung der Anhänger des Herodes zu ihm und ließen ihm folgende Frage vorlegen: »Meister, wir wissen, dass es dir nur um die Wahrheit geht. Wenn du lehrst, wie man nach Gottes Willen leben soll, lässt du dich allein von der Wahrheit leiten[5] und fragst nicht, was die Leute dazu sagen; denn du lässt dich von keinem Menschen beeinflussen, wie angesehen er auch sein mag.17 So sag uns nun: Ist es nach deiner Meinung richtig[6], dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?«18 Aber Jesus durchschaute ihre böse Absicht. »Ihr Heuchler«, sagte er, »warum stellt ihr mir eine Falle?19 Zeigt mir die Münze, mit der ihr die Steuer bezahlt[7]!« Sie reichten ihm einen Denar.20 »Wessen Bild und Name ist darauf?[8]«, fragte er.21 Sie antworteten: » ´Das Bild und der Name` des Kaisers.« Da sagte Jesus zu ihnen: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und gebt Gott, was Gott gehört!«22 Über diese Antwort waren sie so verblüfft, dass sie Jesus in Ruhe ließen und weggingen.23 Auch aus den Reihen der Sadduzäer, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen an jenem Tag einige zu Jesus und legten ihm eine Frage vor. (Mk 12,18; Lk 20,27)24 »Meister«, sagten sie, »Mose hat Folgendes bestimmt: ›Wenn ein Mann kinderlos stirbt, soll sein Bruder die Witwe heiraten[9] und dem Verstorbenen Nachkommen verschaffen.‹ (5Mo 25,5)25 Nun lebten da unter uns sieben Brüder. Der erste heiratete, starb jedoch kinderlos und hinterließ darum seine Frau seinem Bruder.26 Aber auch dieser ´starb kinderlos`, ebenso der dritte, und so ging es weiter bis zum siebten.27 Zuletzt starb auch die Frau.28 Wie ist es nun bei der Auferstehung? Wem von den sieben gehört sie dann? Sie alle waren schließlich mit ihr verheiratet gewesen.«29 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Ihr irrt euch, weil ihr weder die Schrift noch die Kraft Gottes kennt.30 Denn nach der Auferstehung heiraten die Menschen nicht mehr[10], sondern sind wie die Engel[11] im Himmel.31 Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr jenes Wort, das Gott zu euch sagt, nie gelesen:32 ›Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs‹? Gott ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden!« (2Mo 3,6)33 Die ganze Menschenmenge, die Jesus zugehört hatte, war tief beeindruckt von seiner Lehre.34 Die Pharisäer hatten gehört, dass[12] Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, und waren daraufhin ´zur Beratung`[13] zusammengekommen. (Mk 12,28)35 Nun versuchte einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, Jesus eine Falle zu stellen. Er fragte ihn:36 »Meister, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz?«37 Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe[14] und mit deinem ganzen Verstand!‹ (5Mo 6,5)38 Dies ist das größte und wichtigste Gebot.39 Ein zweites ist ebenso wichtig: ›Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‹ (3Mo 19,18)40 Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten fordern.[15]«41 Während die Pharisäer versammelt waren, stellte Jesus ihnen die Frage: (Mk 12,35; Lk 20,41)42 »Was denkt ihr über den Messias[16]? Wessen Sohn ist er?« – »Er ist der Sohn Davids«, antworteten sie.43 Da sagte Jesus: »Wie kommt es dann, dass David, geleitet vom Heiligen Geist,[17] ihn ›Herr‹ nennt? David sagt nämlich:44 ›Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite, bis ich deine Feinde unter deine Füße gelegt habe.‹ (Ps 110,1)45 Wenn der Messias also von David ›Herr‹ genannt wird, wie kann er dann Davids Sohn sein?«46 Keiner konnte ihm darauf eine Antwort geben. Und von diesem Tag an wagte niemand mehr, ihm eine Frage zu stellen.