Kommentare zu Lukas 17

Enduring Word (Deutsch) (13)

Die Gefahr, andere zu Fall zu bringen

Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Anstöße [zur Sünde] kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! Es wäre für ihn besser, wenn ein großer Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen einen Anstoß [zur Sünde] gibt. (Lukas 17,1-2)

Er sprach aber zu den Jüngern: Jesus hat mit seinem Gleichnis von Lazarus und dem reichen Mann deutlich gemacht, dass die Ewigkeit real ist. Niemand wird aus dem Jenseits zurückkommen, um uns zu warnen. Umso wichtiger ist es, mit unserem Leben andere in die Ewigkeit einzuladen und ihnen Jesus zu zeigen, denn das Heute ist entscheidend für die Ewigkeit.

Es ist unvermeidlich: Es ist unvermeidlich, dass Menschen versucht werden, aber wehe dem, durch den die Versuchungen kommen. Es ist wichtig zu verstehen, was Jesus meinte, als er von Anstößen sprach.

  • Das altgriechische Wort, das hier für Anstöße verwendet wird, ist Skandalon. Es kommt von dem Wort für einen gebogenen Stock - der Stock, der die Falle spannt oder den Köder auslegt. Es wurde auch für ‚Stolperstein' verwendet, etwas, an dem Menschen ins Taumeln geraten.
  • In der Bibel ist ein Skandalon manchmal positiv - etwa die Art und Weise, wie Menschen über Jesus ‚stolpern' und am Evangelium Anstoß nehmen (Römer 9,33; 1. Korinther 1,23; Galater 5,11).
  • Aber in der Gemeinde Jesu ist ein Skandalon negativ. Es kann falscher Rat sein (Matthäus 16,23), oder es kann einen Bruder durch vermeintliche ‚Freiheit' zur Sünde verführen (Römer 14,13). Spaltung und falsche Lehre bringen ein Skandalon unter das Volk Gottes (Römer 16,17).

Wehe aber dem, durch welchen sie kommen: Im Wesentlichen sagte Jesus: „Die Leute werden den Köder schlucken - aber wehe dem, der den Haken auswirft. Die Menschen werden stolpern - aber wehe dem, der den Stolperstein in den Weg gelegt hat."

  • Es wäre besser für den Übeltäter, einen schrecklichen Tod zu sterben, wie z.B. mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen zu werden.
  • Das ist eine Lektion, die die Kirche auf die harte Tour gelernt hat, als sie versuchte, Gott dabei zu helfen, die Juden wegen ihrer Ablehnung des Messias zu verdammen. Diese Verdammnis fiel umso schlimmer auf die Kirche zurück. Wenn du denkst, jemand verdiene aus irgendeinem Grund Gottes Strafe oder Züchtigung, überlasse es Gott. Es ist nicht deine Aufgabe. Gott allein richtet. Gott braucht uns nicht als Instrument seines Gerichts, sondern nur als Instrument seiner Liebe.
  • In 1. Johannes 2,10 finden wir die Lösungsstrategie dafür, kein Skandalon zu sein: Liebe! Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und nichts Anstößiges ist in ihm. Wenn wir unseren Bruder lieben, werden wir keinen Anstoß zur Sünde geben.