Hiob 15 | Schlachter 2000 New International Reader’s Version

Hiob 15 | Schlachter 2000

Die zweite Rede des Eliphas

1 Da antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach: 2 Soll ein Weiser mit windigem Wissen antworten und seinen Leib mit Ostwind füllen? 3 Soll er mit Worten streiten, die nichts taugen, oder mit Reden, durch die er nichts nützt? 4 Ja, du machst die Gottesfurcht zunichte und schwächst die Andacht vor Gott! 5 Denn deine Missetat lehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen. 6 Dein eigener Mund verurteilt dich und nicht ich; und deine Lippen zeugen gegen dich! 7 Bist du als erster der Menschen geboren, und bist du vor den Hügeln hervorgebracht worden? 8 Hast du Gottes Geheimnis belauscht und alle Weisheit an dich gerissen? 9 Was weißt du, das wir nicht wüssten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre? 10 Auch unter uns sind ergraute Häupter, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater! 11 Sind dir Gottes Tröstungen zu gering, und ein Wort, das sanft mit dir verfährt? 12 Was hat dir die Besinnung geraubt, und wie übermütig wirst du, 13 dass du dein Schnauben gegen Gott kehrst und solche Worte aus deinem Mund ausstößt? 14 Was ist der Sterbliche, dass er rein sein sollte, und wie kann der von einer Frau Geborene gerecht sein? 15 Siehe, seinen Heiligen traut Er nicht, die Himmel sind nicht rein in seinen Augen; 16 wie viel weniger der Abscheuliche und Verdorbene, der Mensch, der Unrecht wie Wasser säuft? 17 Ich will’s dir mitteilen, höre mir zu; und was ich gesehen habe, will ich erzählen, 18 was Weise verkündeten und nicht verborgen haben von ihren Vätern her, 19 als ihnen das Land noch allein gehörte und noch kein Fremder in ihrer Mitte umherzog: 20 Der Gottlose quält sich mit Angst sein Leben lang; nur abgezählte Zeit ist dem Gewalttäter bestimmt; 21 Schreckensrufe sind in seinen Ohren, mitten im Frieden überfällt ihn der Verderber. 22 Er soll nicht glauben, dass er aus der Finsternis je wiederkehrt; für das Schwert ist er ausersehen! 23 Er irrt umher nach Brot: wo [kann er’s finden]? Er weiß, dass der Tag der Finsternis ihm bereitet ist. 24 Not und Bedrängnis überfallen ihn; sie überwältigen ihn wie ein König, der zum Angriff gerüstet ist. 25 Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgestreckt und sich gegen den Allmächtigen aufgelehnt; 26 er ist hartnäckig gegen ihn angelaufen, unter dem dicken Buckel seiner Schilde; 27 denn sein Angesicht hat er mit Fett gepolstert, und Speck hat er an seinen Lenden angesetzt. 28 Und er hat seine Wohnung in zerstörten Städten aufgeschlagen, in Häusern, die unbewohnt bleiben sollten, zu Trümmerhaufen bestimmt. 29 Er wird nicht reich, sein Vermögen hat keinen Bestand, und sein Besitz breitet sich nicht aus im Land. 30 Der Finsternis entgeht er nicht, die Flamme versengt seine Sprösslinge; vor dem Hauch Seines Mundes flieht er dahin. 31 Er verlasse sich nicht auf Betrug, sonst wird er irregeführt; und Betrug wird seine Vergeltung sein. 32 Ehe sein Tag kommt, so erfüllt sich [sein Geschick]; sein Zweig grünt nicht mehr. 33 Wie ein Weinstock, der seine unreifen Trauben abstößt, und wie ein Ölbaum [ist er], der seine Blüten abwirft. 34 Denn die Rotte der Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer verzehrt die Zelte der Bestechung. 35 Mit Mühsal gehen sie schwanger und gebären Unheil, und ihr Schoß bereitet ihnen Enttäuschung!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

New International Reader’s Version

The second speech of Eliphaz

1 Then Eliphaz the Temanite replied, 2 ‘Job, would a wise person answer with a lot of meaningless talk? Would they fill their stomach with the hot east wind? 3 Would they argue with useless words? Would they give worthless speeches? 4 But you even cause others to lose their respect for God. You make it hard for them to be faithful to him. 5 Your sin makes you say evil things. You talk like people who twist the truth. 6 Your own mouth judges you, not mine. Your own lips witness against you. 7 ‘Are you the first man who was ever born? Were you created before the hills? 8 Do you listen in when God speaks with his angels? Do you think you are the only wise person? 9 What do you know that we don’t know? What understanding do you have that we don’t have? 10 People who are old and grey are on our side. And they are even older than your parents! 11 Aren’t God’s words of comfort enough for you? He speaks them to you gently. 12 Why have you let your wild ideas carry you away? Why do your eyes flash with anger? 13 Why do you get so angry with God? Why do words like those pour out of your mouth? 14 ‘Can human beings really be pure? Can those who are born really be right with God? 15 God doesn’t trust his holy angels. Even the heavens aren’t pure in his sight. 16 So he’ll certainly find fault with human beings. After all, they are evil and sinful. They drink up evil as if it were water. 17 ‘Listen to me. I’ll explain things to you. Let me tell you what I’ve seen. 18 I’ll tell you what those who are wise have said. They don’t hide anything they’ve received from their people of long ago. 19 The land was given only to those people. Their wisdom didn’t come from outsiders. And here’s what those who are wise have said. 20 Sinful people always suffer pain. Mean people suffer all their lives. 21 Terrifying sounds fill their ears. When everything seems to be going well, robbers attack them. 22 They lose all hope of escaping the darkness of death. They will certainly be killed by swords. 23 Like vultures, they look around for food. They know that the day they will die is near. 24 Suffering and pain terrify them. Their troubles overpower them, like a king ready to attack his enemies. 25 They shake their fists at God. They boast about themselves and oppose the Mighty One. 26 They boldly charge against him with their thick, strong shields. 27 ‘Their faces are very fat. Their stomachs hang out. 28 They’ll live in towns that have been destroyed. They’ll live in houses where no one else lives. The houses will crumble to pieces. 29 They won’t be rich anymore. Their wealth won’t last. Their property will no longer spread out over the land. 30 They won’t escape the darkness of death. A flame will dry up everything they have. The breath of God will blow them away. 31 Don’t let them fool themselves by trusting in what is worthless. They won’t get anything out of it. 32 Even before they die, they will dry up. No matter what they do, it won’t succeed. 33 They’ll be like vines that are stripped of their unripe grapes. They’ll be like olive trees that drop their flowers. 34 People who are ungodly won’t have any children. Fire will burn up the tents of people who accept money from those who want special favours. 35 Instead of having children, ungodly people create suffering. All they produce is evil. They are full of lies.’