Daniel 5 | Lutherbibel 2017 English Standard Version

Daniel 5 | Lutherbibel 2017

Belsazars Gastmahl

1 König Belsazar machte ein herrliches Mahl für seine tausend Mächtigen und soff sich voll mit ihnen. 2 Und als er betrunken war, ließ er die goldenen und silbernen Gefäße herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der König mit seinen Mächtigen, mit seinen Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus tränke. 3 Da wurden die goldenen und silbernen Gefäße herbeigebracht, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden waren; und der König, seine Mächtigen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus. 4 Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, bronzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter. 5 Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand im Königspalast. Und der König erblickte die Hand, die da schrieb. 6 Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, sodass seine Glieder schwach wurden und ihm die Knie schlotterten. 7 Und der König rief laut, dass man die Zauberer, Wahrsager und Sternkundigen herbeiholen sollte. Und er ließ den Weisen von Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und als der Dritte in meinem Königreich herrschen. 8 Da wurden alle Weisen des Königs hereingeführt, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem König kundtun. 9 Darüber erschrak der König Belsazar noch mehr und verlor seine Farbe ganz, und seinen Mächtigen wurde angst und bange. 10 Auf die Worte des Königs und seiner Mächtigen hin kam die Königinmutter in den Saal und sprach: Der König lebe ewig! Lass dich von deinen Gedanken nicht so erschrecken und entfärbe dich nicht! 11 Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Götter Weisheit. Und dein Vater, der König Nebukadnezar, setzte ihn über die Zeichendeuter, Zauberer, Wahrsager und Sternkundigen, dein eigener Vater, o König, 12 weil ein überragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand und Klugheit, Träume zu deuten, dunkle Rätsel zu erraten und Verschlungenes aufzulösen. Das ist Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet. 13 Da wurde Daniel vor den König geführt. Und der König sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? 14 Ich habe von dir sagen hören, dass du den Geist der Götter habest und Erleuchtung, Verstand und überragende Weisheit bei dir zu finden sei. 15 Nun hab ich vor mich rufen lassen die Weisen und Zauberer, damit sie mir diese Schrift lesen und kundtun sollen, was sie bedeutet; aber sie können mir nicht sagen, was das alles bedeutet. 16 Von dir aber höre ich, dass du Deutungen zu geben und Verschlungenes aufzulösen vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals tragen und als der Dritte in meinem Königreich herrschen. 17 Da fing Daniel an und sprach vor dem König: Behalte deine Gaben und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem König lesen und kundtun, was sie bedeutet. 18 O König, der höchste Gott hat deinem Vater Nebukadnezar Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. 19 Und um solcher Macht willen, die ihm gegeben war, fürchteten und scheuten sich vor ihm alle Völker, Nationen und Sprachen. Er tötete, wen er wollte; er ließ leben, wen er wollte; er erhöhte, wen er wollte; er demütigte, wen er wollte. 20 Als sich aber sein Herz überhob und er stolz und hochmütig wurde, da wurde er vom königlichen Thron gestoßen und verlor seine Ehre 21 und wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen, und sein Herz wurde gleich dem der Tiere, und er musste bei den Wildeseln hausen und fraß Kraut wie die Rinder, und sein Leib wurde nass vom Tau des Himmels, bis er lernte, dass der höchste Gott Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. 22 Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest, 23 sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die Gefäße seines Hauses hat man vor dich bringen müssen, und du, deine Mächtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, bronzenen, eisernen, hölzernen, steinernen Götter gelobt, die weder sehen noch hören noch etwas wissen können. Den Gott aber, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht verehrt. 24 Darum wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben. 25 So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene tekel u-parsin. 26 Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Königtum gezählt und beendet. 27 Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden. 28 Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben. 29 Da befahl Belsazar, dass man Daniel mit Purpur kleiden sollte und ihm eine goldene Kette um den Hals geben; und er ließ von ihm verkünden, dass er der dritte Herrscher im Königreich sei. 30 Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft. www.die-bibel.de

English Standard Version

The Handwriting on the Wall

1 King Belshazzar made a great feast for a thousand of his lords and drank wine in front of the thousand. 2 Belshazzar, when he tasted the wine, commanded that the vessels of gold and of silver that Nebuchadnezzar his father* had taken out of the temple in Jerusalem be brought, that the king and his lords, his wives, and his concubines might drink from them. 3 Then they brought in the golden vessels that had been taken out of the temple, the house of God in Jerusalem, and the king and his lords, his wives, and his concubines drank from them. 4 They drank wine and praised the gods of gold and silver, bronze, iron, wood, and stone. 5 Immediately the fingers of a human hand appeared and wrote on the plaster of the wall of the king’s palace, opposite the lampstand. And the king saw the hand as it wrote. 6 Then the king’s color changed, and his thoughts alarmed him; his limbs gave way, and his knees knocked together. 7 The king called loudly to bring in the enchanters, the Chaldeans, and the astrologers. The king declared* to the wise men of Babylon, “Whoever reads this writing, and shows me its interpretation, shall be clothed with purple and have a chain of gold around his neck and shall be the third ruler in the kingdom.” 8 Then all the king’s wise men came in, but they could not read the writing or make known to the king the interpretation. 9 Then King Belshazzar was greatly alarmed, and his color changed, and his lords were perplexed. 10 The queen,* because of the words of the king and his lords, came into the banqueting hall, and the queen declared, “O king, live forever! Let not your thoughts alarm you or your color change. 11 There is a man in your kingdom in whom is the spirit of the holy gods.* In the days of your father, light and understanding and wisdom like the wisdom of the gods were found in him, and King Nebuchadnezzar, your father—your father the king—made him chief of the magicians, enchanters, Chaldeans, and astrologers, 12 because an excellent spirit, knowledge, and understanding to interpret dreams, explain riddles, and solve problems were found in this Daniel, whom the king named Belteshazzar. Now let Daniel be called, and he will show the interpretation.”

Daniel Interprets the Handwriting

13 Then Daniel was brought in before the king. The king answered and said to Daniel, “You are that Daniel, one of the exiles of Judah, whom the king my father brought from Judah. 14 I have heard of you that the spirit of the gods* is in you, and that light and understanding and excellent wisdom are found in you. 15 Now the wise men, the enchanters, have been brought in before me to read this writing and make known to me its interpretation, but they could not show the interpretation of the matter. 16 But I have heard that you can give interpretations and solve problems. Now if you can read the writing and make known to me its interpretation, you shall be clothed with purple and have a chain of gold around your neck and shall be the third ruler in the kingdom.” 17 Then Daniel answered and said before the king, “Let your gifts be for yourself, and give your rewards to another. Nevertheless, I will read the writing to the king and make known to him the interpretation. 18 O king, the Most High God gave Nebuchadnezzar your father kingship and greatness and glory and majesty. 19 And because of the greatness that he gave him, all peoples, nations, and languages trembled and feared before him. Whom he would, he killed, and whom he would, he kept alive; whom he would, he raised up, and whom he would, he humbled. 20 But when his heart was lifted up and his spirit was hardened so that he dealt proudly, he was brought down from his kingly throne, and his glory was taken from him. 21 He was driven from among the children of mankind, and his mind was made like that of a beast, and his dwelling was with the wild donkeys. He was fed grass like an ox, and his body was wet with the dew of heaven, until he knew that the Most High God rules the kingdom of mankind and sets over it whom he will. 22 And you his son,* Belshazzar, have not humbled your heart, though you knew all this, 23 but you have lifted up yourself against the Lord of heaven. And the vessels of his house have been brought in before you, and you and your lords, your wives, and your concubines have drunk wine from them. And you have praised the gods of silver and gold, of bronze, iron, wood, and stone, which do not see or hear or know, but the God in whose hand is your breath, and whose are all your ways, you have not honored. 24 “Then from his presence the hand was sent, and this writing was inscribed. 25 And this is the writing that was inscribed: Mene, Mene, Tekel, and Parsin. 26 This is the interpretation of the matter: Mene, God has numbered* the days of your kingdom and brought it to an end; 27 Tekel, you have been weighed* in the balances and found wanting; 28 Peres, your kingdom is divided and given to the Medes and Persians.”* 29 Then Belshazzar gave the command, and Daniel was clothed with purple, a chain of gold was put around his neck, and a proclamation was made about him, that he should be the third ruler in the kingdom. 30 That very night Belshazzar the Chaldean king was killed. 31 * And Darius the Mede received the kingdom, being about sixty-two years old.