Daniel 4 | Lutherbibel 2017 English Standard Version

Daniel 4 | Lutherbibel 2017
1 Ich, Nebukadnezar, hatte Ruhe in meinem Hause und lebte zufrieden in meinem Palast. 2 Da hatte ich einen Traum, der erschreckte mich, und die Erscheinungen, die ich auf meinem Bett hatte, und die Gesichte, die ich gesehen hatte, beunruhigten mich. 3 Und ich befahl, dass alle Weisen Babels vor mich gebracht würden, damit sie mir sagten, was der Traum bedeutete. 4 Da brachte man herein die Zeichendeuter, Weisen, Wahrsager und Sternkundigen, und ich erzählte den Traum vor ihnen; aber sie konnten mir nicht sagen, was er bedeutete, 5 bis zuletzt Daniel vor mich trat, der Beltschazar heißt nach dem Namen meines Gottes und der den Geist der heiligen Götter hat. Und ich erzählte vor ihm den Traum: 6 Beltschazar, du Oberster unter den Zeichendeutern, von dem ich weiß, dass du den Geist der heiligen Götter hast und dir kein Geheimnis zu dunkel ist, sage, was die Gesichte meines Traumes, die ich gesehen habe, bedeuten. 7 Dies sind aber die Gesichte, die ich gesehen habe auf meinem Bett: Siehe, es stand ein Baum in der Mitte der Erde, der war sehr hoch. 8 Und er wurde groß und mächtig, und seine Höhe reichte bis an den Himmel, und er war zu sehen bis ans Ende der ganzen Erde. 9 Sein Laub war dicht und seine Frucht reichlich, und er gab Nahrung für alle. Die Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm, und die Vögel des Himmels saßen auf seinen Ästen, und alles Fleisch nährte sich von ihm. 10 Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bett, und siehe, ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab. 11 Der rief laut und sprach: Haut den Baum um und schlagt ihm die Äste weg, streift ihm das Laub ab und zerstreut seine Frucht, dass die Tiere, die unter ihm liegen, weglaufen und die Vögel von seinen Zweigen fliehen. 12 Doch lasst den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase liegen. Vom Tau des Himmels soll er nass werden und soll sein Teil haben mit den Tieren an den Kräutern der Erde. 13 Und das menschliche Herz soll von ihm genommen und ein tierisches Herz ihm gegeben werden, und sieben Zeiten sollen über ihn hingehen. 14 Dieser Befehl ist im Rat der Wächter beschlossen, und das Gebot ist eine Entscheidung der Heiligen, damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie geben kann, wem er will, und selbst den niedrigsten der Menschen über sie setzen kann. 15 Solch einen Traum hab ich, König Nebukadnezar, gehabt; du aber, Beltschazar, sage, was er bedeutet. Denn alle Weisen in meinem Königreich können mir nicht kundtun, was er bedeutet; du aber kannst es, denn der Geist der heiligen Götter ist bei dir. 16 Da entsetzte sich Daniel, der auch Beltschazar heißt, eine Zeit lang, und seine Gedanken beunruhigten ihn. Aber der König sprach: Beltschazar, lass dich durch den Traum und seine Deutung nicht beunruhigen. Beltschazar fing an und sprach: Ach, mein Herr, dass doch der Traum deinen Feinden und seine Deutung deinen Widersachern gelte! 17 Der Baum, den du gesehen hast, der groß und mächtig wurde und dessen Höhe an den Himmel reichte und der zu sehen war auf der ganzen Erde, 18 dessen Laub dicht und dessen Frucht reichlich war, sodass er Nahrung für alle gab, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und auf dessen Ästen die Vögel des Himmels saßen – 19 das bist du, König, der du so groß und mächtig bist; denn deine Macht ist groß und reicht bis an den Himmel und deine Gewalt bis ans Ende der Erde. 20 Dass aber der König einen heiligen Wächter gesehen hat vom Himmel herabfahren, der sagte: »Haut den Baum um und zerstört ihn, doch den Stock mit seinen Wurzeln lasst in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase liegen, und vom Tau des Himmels soll er nass werden und mit den Tieren des Feldes zusammenleben, bis über ihn sieben Zeiten hingegangen sind«; 21 das, König, bedeutet – und zwar erging es als Ratschluss des Höchsten über meinen Herrn, den König –: 22 Man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du musst bei den Tieren des Feldes bleiben, und man wird dich Kraut fressen lassen wie die Rinder, und du wirst vom Tau des Himmels nass werden, und sieben Zeiten werden über dich hingehen, bis du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. 23 Wenn aber gesagt wurde, man sollte dennoch den Stock des Baumes mit seinen Wurzeln übrig lassen, das bedeutet: Dein Königreich soll dir erhalten bleiben, sobald du erkannt hast, dass der Himmel die Gewalt hat. 24 Darum, mein König, lass dir meinen Rat gefallen und mache dich los und ledig von deinen Sünden durch Gerechtigkeit und von deiner Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird es dir lange wohlergehen. 25 Dies alles widerfuhr dem König Nebukadnezar. 26 Denn nach zwölf Monaten, als der König auf dem Dach des königlichen Palastes in Babel sich erging, 27 hob er an und sprach: Das ist das große Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit. 28 Ehe noch der König diese Worte ausgeredet hatte, kam eine Stimme vom Himmel: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Dein Königreich ist dir genommen, 29 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du sollst bei den Tieren des Feldes bleiben; Kraut wird man dich fressen lassen wie die Rinder, und sieben Zeiten sollen hingehen, bis du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. 30 Im gleichen Augenblick wurde das Wort erfüllt an Nebukadnezar, und er wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen; und er fraß Kraut wie die Rinder, und vom Tau des Himmels wurde sein Leib nass, bis sein Haar wuchs so groß wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelklauen wurden. 31 Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder, und ich lobte den Höchsten. Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt, 32 gegen den alle, die auf Erden wohnen, für nichts zu rechnen sind. Er macht’s, wie er will, mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du? 33 Zur selben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurück, und meine Herrlichkeit und mein Glanz kamen wieder an mich zur Ehre meines Königreichs. Und meine Räte und Mächtigen suchten mich auf, und ich wurde wieder über mein Königreich eingesetzt und gewann noch größere Macht. 34 Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz einherschreitet, den kann er demütigen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft. www.die-bibel.de

English Standard Version

Nebuchadnezzar Praises God

1 * King Nebuchadnezzar to all peoples, nations, and languages, that dwell in all the earth: Peace be multiplied to you! 2 It has seemed good to me to show the signs and wonders that the Most High God has done for me. 3 How great are his signs, how mighty his wonders! His kingdom is an everlasting kingdom, and his dominion endures from generation to generation.

Nebuchadnezzar’s Second Dream

4 * I, Nebuchadnezzar, was at ease in my house and prospering in my palace. 5 I saw a dream that made me afraid. As I lay in bed the fancies and the visions of my head alarmed me. 6 So I made a decree that all the wise men of Babylon should be brought before me, that they might make known to me the interpretation of the dream. 7 Then the magicians, the enchanters, the Chaldeans, and the astrologers came in, and I told them the dream, but they could not make known to me its interpretation. 8 At last Daniel came in before me—he who was named Belteshazzar after the name of my god, and in whom is the spirit of the holy gods*—and I told him the dream, saying, 9 “O Belteshazzar, chief of the magicians, because I know that the spirit of the holy gods is in you and that no mystery is too difficult for you, tell me the visions of my dream that I saw and their interpretation. 10 The visions of my head as I lay in bed were these: I saw, and behold, a tree in the midst of the earth, and its height was great. 11 The tree grew and became strong, and its top reached to heaven, and it was visible to the end of the whole earth. 12 Its leaves were beautiful and its fruit abundant, and in it was food for all. The beasts of the field found shade under it, and the birds of the heavens lived in its branches, and all flesh was fed from it. 13 “I saw in the visions of my head as I lay in bed, and behold, a watcher, a holy one, came down from heaven. 14 He proclaimed aloud and said thus: ‘Chop down the tree and lop off its branches, strip off its leaves and scatter its fruit. Let the beasts flee from under it and the birds from its branches. 15 But leave the stump of its roots in the earth, bound with a band of iron and bronze, amid the tender grass of the field. Let him be wet with the dew of heaven. Let his portion be with the beasts in the grass of the earth. 16 Let his mind be changed from a man’s, and let a beast’s mind be given to him; and let seven periods of time pass over him. 17 The sentence is by the decree of the watchers, the decision by the word of the holy ones, to the end that the living may know that the Most High rules the kingdom of men and gives it to whom he will and sets over it the lowliest of men.’ 18 This dream I, King Nebuchadnezzar, saw. And you, O Belteshazzar, tell me the interpretation, because all the wise men of my kingdom are not able to make known to me the interpretation, but you are able, for the spirit of the holy gods is in you.”

Daniel Interprets the Second Dream

19 Then Daniel, whose name was Belteshazzar, was dismayed for a while, and his thoughts alarmed him. The king answered and said, “Belteshazzar, let not the dream or the interpretation alarm you.” Belteshazzar answered and said, “My lord, may the dream be for those who hate you and its interpretation for your enemies! 20 The tree you saw, which grew and became strong, so that its top reached to heaven, and it was visible to the end of the whole earth, 21 whose leaves were beautiful and its fruit abundant, and in which was food for all, under which beasts of the field found shade, and in whose branches the birds of the heavens lived— 22 it is you, O king, who have grown and become strong. Your greatness has grown and reaches to heaven, and your dominion to the ends of the earth. 23 And because the king saw a watcher, a holy one, coming down from heaven and saying, ‘Chop down the tree and destroy it, but leave the stump of its roots in the earth, bound with a band of iron and bronze, in the tender grass of the field, and let him be wet with the dew of heaven, and let his portion be with the beasts of the field, till seven periods of time pass over him,’ 24 this is the interpretation, O king: It is a decree of the Most High, which has come upon my lord the king, 25 that you shall be driven from among men, and your dwelling shall be with the beasts of the field. You shall be made to eat grass like an ox, and you shall be wet with the dew of heaven, and seven periods of time shall pass over you, till you know that the Most High rules the kingdom of men and gives it to whom he will. 26 And as it was commanded to leave the stump of the roots of the tree, your kingdom shall be confirmed for you from the time that you know that Heaven rules. 27 Therefore, O king, let my counsel be acceptable to you: break off your sins by practicing righteousness, and your iniquities by showing mercy to the oppressed, that there may perhaps be a lengthening of your prosperity.”

Nebuchadnezzar’s Humiliation

28 All this came upon King Nebuchadnezzar. 29 At the end of twelve months he was walking on the roof of the royal palace of Babylon, 30 and the king answered and said, “Is not this great Babylon, which I have built by my mighty power as a royal residence and for the glory of my majesty?” 31 While the words were still in the king’s mouth, there fell a voice from heaven, “O King Nebuchadnezzar, to you it is spoken: The kingdom has departed from you, 32 and you shall be driven from among men, and your dwelling shall be with the beasts of the field. And you shall be made to eat grass like an ox, and seven periods of time shall pass over you, until you know that the Most High rules the kingdom of men and gives it to whom he will.” 33 Immediately the word was fulfilled against Nebuchadnezzar. He was driven from among men and ate grass like an ox, and his body was wet with the dew of heaven till his hair grew as long as eagles’ feathers, and his nails were like birds’ claws.

Nebuchadnezzar Restored

34 At the end of the days I, Nebuchadnezzar, lifted my eyes to heaven, and my reason returned to me, and I blessed the Most High, and praised and honored him who lives forever, for his dominion is an everlasting dominion, and his kingdom endures from generation to generation; 35 all the inhabitants of the earth are accounted as nothing, and he does according to his will among the host of heaven and among the inhabitants of the earth; and none can stay his hand or say to him, “What have you done?” 36 At the same time my reason returned to me, and for the glory of my kingdom, my majesty and splendor returned to me. My counselors and my lords sought me, and I was established in my kingdom, and still more greatness was added to me. 37 Now I, Nebuchadnezzar, praise and extol and honor the King of heaven, for all his works are right and his ways are just; and those who walk in pride he is able to humble.