Richter 16 | Gute Nachricht Bibel 2018 Neue evangelistische Übersetzung

Richter 16 | Gute Nachricht Bibel 2018

Simson ist nicht so leicht zu fangen

1 Eines Tages kam Simson nach Gaza. Dort sah er eine Prostituierte und ging zu ihr ins Haus. 2 In der Stadt sprach es sich herum: »Simson ist hier!« Die Philister suchten überall nach ihm und legten sich gleichzeitig* beim Stadttor auf die Lauer. Die ganze Nacht über unternahmen sie nichts; denn sie dachten: »Morgen früh muss er herauskommen, dann bringen wir ihn um!« 3 Simson aber stand schon um Mitternacht auf, ging zum Stadttor, packte die beiden Torflügel und riss sie samt Pfosten und Riegel heraus. Dann nahm er sie auf die Schultern und trug sie bis auf den Berg gegenüber von Hebron.

Simsons schwache Stelle

4 Nach einiger Zeit verliebte sich Simson in eine Philisterin namens Delila aus dem Tal Sorek. 5 Da kamen die Fürsten der Philister zu ihr und sagten: »Überliste ihn durch deine Verführungskunst! Sieh zu, dass du herausbringst, woher er seine Kraft hat und was wir tun müssen, um ihn in unsere Gewalt zu bringen und zu fesseln. Du bekommst dafür von jedem von uns 1100 Silberstücke!« 6 Bei nächster Gelegenheit sagte Delila zu Simson: »Sag mir doch, warum du so stark bist! Gibt es etwas, womit man dich fesseln und bezwingen kann?« 7 Simson antwortete: »Wenn man mich mit sieben frischen Bogensehnen fesselt, die noch nicht trocken sind, verliere ich meine Kraft und bin nicht stärker als irgendein anderer Mensch.« 8 Die Philisterkönige gaben Delila sieben frische Bogensehnen und sie fesselte ihn damit. 9 Einige Männer lagen bei ihr auf der Lauer. Aber als Delila rief: »Simson, die Philister!«, zerriss er die Sehnen wie Zwirnfäden, die dem Feuer zu nahe gekommen sind. Simson hatte nicht preisgegeben, woher seine Kraft kam. 10 Da sagte Delila: »Du hast mich zum Narren gehalten und mir Lügen erzählt. Sag mir ehrlich, womit man dich fesseln kann!« 11 Simson antwortete: »Wenn man mich mit Stricken fesselt, die noch nie benutzt worden sind, verliere ich meine Kraft und bin nicht stärker als irgendein anderer Mensch.« 12 Delila nahm neue Stricke und fesselte ihn damit. Wieder lagen einige Männer bei ihr auf der Lauer. Doch als sie rief: »Simson, die Philister!«, riss er die Stricke von den Armen, als wären es Fäden. 13 Da sagte Delila: »Bis jetzt hast du mich zum Narren gehalten und mir Lügen erzählt. Sag mir doch endlich, womit man dich fesseln kann!« Er antwortete: »Wenn du meine sieben Zöpfe in das Gewebe auf deinem Webstuhl verwebst!« 14 Delila machte das und schlug seine Zöpfe mit dem Weberkamm fest.* Dann rief sie: »Simson, die Philister!« Da fuhr er aus dem Schlaf hoch und riss das ganze Gewebe samt dem Weberbaum heraus.

Simson verrät sein Geheimnis

15 Darauf sagte Delila: »Wie kannst du behaupten, mich zu lieben, wenn du mir kein Vertrauen schenkst? Dreimal hast du mich zum Narren gehalten und mir nicht verraten, woher deine große Kraft kommt!« 16 Täglich setzte sie ihm mit ihren Vorwürfen zu und quälte ihn so, dass ihm das ganze Leben verleidet war. 17 Da verriet er ihr sein Geheimnis und erzählte ihr: »Noch nie in meinem Leben sind mir die Haare geschnitten worden. Seit meiner Geburt bin ich dem HERRN geweiht. Wenn man mir die Haare abschneidet, verliere ich meine Kraft und bin nicht stärker als irgendein anderer Mensch.« 18 Delila merkte, dass er ihr diesmal die Wahrheit gesagt hatte. Sie ließ den Philisterfürsten ausrichten: »Diesmal müsst ihr selbst kommen! Er hat mir alles verraten.« Die Fürsten kamen und brachten das versprochene Geld mit. 19 Delila ließ Simson in ihrem Schoß einschlafen und rief einen von den Philistern, damit er ihm die sieben Haarzöpfe abschnitt.* So hatte sie endlich erreicht, dass seine Kraft ihn verließ. 20 Dann rief sie: »Simson, die Philister!« Simson fuhr aus dem Schlaf hoch und dachte: »Ich schaffe das genauso wie bisher! Ich werde alle Fesseln abschütteln.« Er wusste nicht, dass der HERR ihn verlassen hatte. 21 Die Philister überwältigten ihn, stachen ihm die Augen aus und brachten ihn ins Gefängnis nach Gaza. Sie legten ihm bronzene Ketten an und er musste im Gefängnis die Mühle drehen. 22 Aber sein Haar, das sie ihm geschnitten hatten, begann wieder zu wachsen.

Simson rächt sich an den Philistern

23 Nach einiger Zeit kamen die Fürsten der Philister zusammen, um ein großes Opfer- und Freudenfest zu Ehren ihres Gottes Dagon zu feiern. Sie sagten zueinander: »Unser Gott gab unseren Feind in unsere Hand!« 24 Als das Volk Simson sah, priesen sie ihren Gott und sangen: »Unser Gott gab unsern Feind in unsre Hand, der zur Wüste machte unser schönes Land, unsre besten Männer streckte in den Sand!«* 25 Als sie so richtig in Stimmung waren, riefen die Fürsten: »Bringt Simson her! Wir wollen unseren Spaß mit ihm haben.« Man brachte Simson aus dem Gefängnis und sie trieben ihren Spott mit ihm. Sie hatten ihn zwischen die Säulen gestellt. 26 Da bat Simson den Jungen, der ihn führte: »Lass meine Hand einen Augenblick los! Ich möchte die Säulen befühlen, die das Haus tragen, und mich ein wenig daran anlehnen.« 27 Das Haus war gedrängt voll von Männern und Frauen, die zusahen, wie Simson verspottet wurde. Auf dem flachen Dach allein saßen etwa 3000 Menschen. Auch alle Fürsten der Philister waren da. 28 Da rief Simson zum HERRN und sagte: »HERR, du mächtiger Gott! Höre mich und gib mir nur noch einmal meine alte Kraft! Ich will mich an den Philistern rächen – wenigstens für eines von den beiden Augen, die sie mir ausgestochen haben.« 29 Dann tastete er nach den beiden Mittelsäulen, die das Gebäude trugen, und stemmte sich gegen sie, gegen die eine mit der rechten, gegen die andere mit der linken Hand. 30 Er rief: »Euch Philister nehme ich mit in den Tod!«, nahm alle Kraft zusammen und stieß die Säulen um. Da stürzte das ganze Haus über den Philistern und ihren Fürsten zusammen. So riss Simson mehr Philister mit sich in den Tod, als er während seines ganzen Lebens umgebracht hatte. 31 Seine Brüder und alle Männer im Haus seines Vaters kamen und holten seinen Leichnam. Sie bestatteten ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Zwanzig Jahre lang war Simson der Richter Israels gewesen.

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Neue evangelistische Übersetzung

Simson und Delila

1 Einmal kam Simson nach Gaza. Dort sah er eine Prostituierte und ging zu ihr ins Haus. 2 Bald erfuhr die ganze Stadt, dass Simson in Gaza sei. Da suchten die Philister nach ihm und legten sich die Nacht über am Stadttor auf die Lauer. Sie beschlossen: „Solange es dunkel ist, unternehmen wir nichts. Morgen früh bringen wir ihn um.“ 3 Simson aber stand schon um Mitternacht auf, ging zum Stadttor, packte die beiden Torflügel und riss sie samt Pfosten und Riegel heraus. Dann nahm er sie auf seine Schultern und trug sie auf den Gipfel des Hügels, der in Richtung Hebron liegt. 4 Einige Zeit später verliebte er sich in eine Frau aus dem Tal Sorek.* Sie hieß Delila. 5 Da gingen die Fürsten der Philister zu ihr und sagten: „Du kannst ihn verführen! Sieh zu, dass du herausbekommst, woher seine große Kraft kommt und was wir tun müssen, um ihn in unsere Gewalt zu bringen. Du bekommst dafür von jedem von uns 1100 ‹Schekel› Silber.“* 6 Delila fragte Simson: „Willst du mir nicht anvertrauen, warum du so stark bist? Gibt es Fesseln, die du nicht zerreißen kannst?“ 7 „Wenn man mich mit sieben frischen Bogensehnen fesseln würde, die noch nicht ausgetrocknet sind“, erwiderte Simson, „werde ich schwach wie ein anderer Mensch sein.“ 8 Die Fürsten der Philister besorgten ihr sieben solcher Sehnen. Und Delila fesselte Simson damit, 9 während einige Männer bei ihr in der Kammer lauerten. Doch als sie dann rief: „Simson, die Philister!“, zerriss er die Sehnen wie Flachsfäden, wenn sie Feuer riechen. Er hatte ihr nicht verraten, woher seine Kraft kam. 10 Da warf Delila ihm vor: „Du hast mich zum Narren gehalten und mir Lügen erzählt! Nun verrate mir doch, womit man dich fesseln kann!“ 11 „Wenn man mich ganz fest mit neuen Stricken binden würde, die noch nie benutzt worden sind“, sagte Simson, „würde ich schwach werden wie andere Menschen auch.“ 12 Da nahm Delila neue Stricke und fesselte Simson damit. Wieder lagen einige Männer bei ihr auf der Lauer. Doch als sie rief: „Simson, die Philister!“, riss er die Stricke wie Flachsfäden von seinen Armen. 13 Da sagte Delila: „Immer hältst du mich zum Narren und erzählst mir Lügen! Nun verrate mir doch endlich, womit man dich fesseln kann!“ – „Du musst meine sieben Haarflechten im Webstuhl einweben“, erwiderte Simson. 14 Sie tat das, als er schlief, und klopfte sie mit dem Weberblatt fest ins Gewebe. Dann rief sie wieder: „Simson, die Philister!“ Da fuhr er hoch und riss das ganze Gewebe samt Weberbaum heraus. 15 „Wie kannst du nur behaupten, dass du mich liebst!“, warf Delila ihm vor. „Du vertraust mir ja nicht einmal! Dreimal hast du mich jetzt schon getäuscht und mir nicht verraten, woher deine große Kraft kommt.“ 16 Tag für Tag redete sie auf ihn ein und quälte ihn so sehr, dass ihm das ganze Leben verleidet war. 17 Da öffnete er ihr sein Herz und sagte: „Noch nie sind mir die Haare geschnitten worden. Ich bin nämlich von Geburt an ein Nasiräer Gottes. Würde man mir die Haare abschneiden, würde ich meine Kraft verlieren und schwach werden wie andere Menschen auch.“ 18 Delila merkte, dass er ihr jetzt alles offenbart hatte. Sie schickte jemand zu den Philisterfürsten und ließ ihnen ausrichten: „Diesmal müsst ihr selbst herkommen, denn er hat mir alles anvertraut!“ Da kamen sie und brachten das versprochene Silber mit. 19 Delila ließ Simson auf ihren Knien einschlafen. Dann rief sie einen Mann und ließ die sieben Haarflechten Simsons abschneiden. So fingen sie an, ihn zu bezwingen, und Simson verlor seine Kraft. 20 Delila rief: „Simson, die Philister!“ Simson fuhr aus dem Schlaf hoch und dachte: „Ich werde auch diesmal davonkommen wie bisher und mich freischütteln.“ Er wusste aber nicht, dass Jahwe nicht mehr mit ihm war. 21 Da packten ihn die Philister, stachen ihm die Augen aus und brachten ihn nach Gaza ins Gefängnis. Dort legten sie ihm Doppelfesseln aus Bronze an und zwangen ihn, die Mühle zu drehen. 22 Aber sein Haar begann langsam wieder zu wachsen.

Simsons Tod

23 Nach einiger Zeit kamen die Fürsten der Philister zu einem großen Freudenfest zusammen. Sie wollten ihrem Gott Dagon* ein großes Opfer schlachten. Dabei sangen sie: „Unserm Gott sei es gedankt, / Simson ist in unsrer Hand!“ 24 Als das Volk ihn ‹hinter Gittern› sah, rühmten sie ihren Gott und sangen: „Unserm Gott sei es gedankt, / Simson ist in unsrer Hand! / Er verheerte unser Land, / streckte viele in den Sand.“ 25 Und als sie dann richtig in Stimmung waren, grölten sie: „Ruft Simson her! Er soll uns vortanzen!“ Man brachte Simson herbei und sie hatten ihren Spaß mit ihm. Dann stellten sie ihn zwischen die Säulen.* 26 Simson bat den Jungen, der ihn führte: „Lass meine Hand kurz los. Ich möchte die Säulen betasten, die das Haus tragen, und mich ein wenig anlehnen.“ 27 Das Gebäude war voller Menschen, die zugesehen hatten, wie Simson verspottet wurde. Allein auf dem Flachdach saßen etwa dreitausend Männer und Frauen. Auch alle Fürsten der Philister waren da. 28 Da betete Simson zu Jahwe: „Mein Herr, Jahwe, denk doch an mich und gib mir nur noch einmal meine alte Kraft! Ich will mich an den Philistern rächen – nur eine Rache für meine beiden Augen!“ 29 Dann tastete Simson nach den beiden Mittelsäulen, auf denen das Dach ruhte, und stemmte sich gegen die eine mit der rechten und gegen die andere mit der linken Hand. 30 „Sollen die Philister mit mir sterben!“, rief er und riss die Säulen mit aller Kraft um. Da stürzte das ganze Haus über den Philistern und ihren Fürsten zusammen. Dabei starben mehr Menschen, als Simson in seinem ganzen Leben getötet hatte. 31 Simsons Brüder und alle Männer im Haushalt seines Vaters holten seinen Leichnam und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Zwanzig Jahre lang hatte Simson richterliche Gewalt in Israel ausgeübt.