Hesekiel 19 | Einheitsübersetzung 2016 Gute Nachricht Bibel 2018

Hesekiel 19 | Einheitsübersetzung 2016

Totenklage über das davidische Königtum

1 Du aber, stimm eine Totenklage an über die Fürsten von Israel 2 und sag: Was war doch deine Mutter für eine Löwin / unter den Löwen! Bei jungen Löwen hatte sie ihr Lager / und zog ihren Nachwuchs auf. 3 Eins von ihren Jungen zog sie groß / und es wurde ein starker Löwe. Er lernte, Beute zu reißen, / er fraß Menschen. 4 Da hörten Völker von ihm. / In ihrer Grube wurde er gefangen. Sie schleppten ihn an Haken / ins Land Ägypten. 5 Als sie sah, dass sie vergeblich harrte, / ihre Hoffnung zunichte war, nahm sie ein anderes von ihren Jungen / und machte es zum starken Löwen.* 6 Er schritt einher unter den Löwen / und wurde ein starker Löwe. Er lernte, Beute zu reißen, / er fraß Menschen. 7 Er zerbrach ihre Burgen / und verheerte ihre Städte; die Erde, und was sie erfüllt, / entsetzte sich bei seinem lauten Gebrüll.* 8 Da setzte man Völker gegen ihn ein / aus den Provinzen ringsum. Sie warfen ihr Netz über ihn; / in ihrer Grube wurde er gefangen. 9 Sie legten ihn mit Haken in das Halseisen / und brachten ihn zum König von Babel. Sie brachten ihn in Gewahrsam, / damit man seine Stimme nicht mehr hörte / auf Israels Bergen. 10 Deine Mutter war einem Weinstock vergleichbar, / der am Wasser gepflanzt ist. Voll von Früchten und Ranken war er / wegen der reichlichen Wasser.* 11 Es wuchsen ihm kräftige Zweige, / für Zepter von Herrschern geeignet; sein Wuchs war hoch, / bis mitten unter die Wolken. Und sichtbar war er wegen seiner Höhe / und wegen seines dichten Laubes. 12 Doch im Zorn wurde er ausgerissen, / wurde auf die Erde geworfen. Der Ostwind ließ seine Früchte verdorren. / Sie wurden abgerissen und verdorrten. Sein kräftiger Stamm - / Feuer verzehrte ihn. 13 Nun ist er in die Wüste verpflanzt, / in trockenes und dürstendes Land. 14 Und Feuer ging aus von den Zweigen am Stamm, / es fraß seine Früchte. Kein kräftiger Zweig war mehr an ihm, / kein Zepter für Herrscher. - Eine Totenklage ist dies; zur Totenklage ist es geworden.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Gute Nachricht Bibel 2018

Klage über den Untergang der Könige von Juda

1 Der HERR befahl mir, ein Klagelied über den Tod der Könige Israels anzustimmen: 2 »Ach, eure Mutter war wie eine Löwin, im Kreis der andern Löwen hoch geachtet, umgeben von den Jungen, die sie großzog. 3 Ihr Liebling unter ihnen wurde mächtig, ein junger Löwe, der auf Raub ausging, und viele Menschen wurden seine Beute. 4 Die Völker zogen aus, als sie es hörten, sie fingen ihn in einer tiefen Grube und schleppten ihn mit Haken nach Ägypten. 5 Die Löwenmutter setzte ihre Hoffnung auf einen andern ihrer jungen Löwen. 6 Auch dieser wurde mächtig, ging auf Raub aus und viele Menschen wurden seine Beute. 7 Er drang in Städte und Paläste ein,* verlassen lagen sie, verwüstet ganz. Voll Schrecken hörte jeder sein Gebrüll. 8 Da rief man alle Völker rings zusammen; sie spannten ihre Jägernetze aus und fingen ihn in einer tiefen Grube. 9 Sie zogen ihm den Haken durch die Nase, sie spannten seinen Hals in einen Block und brachten ihn nach Babylon zum König. Dort sperrten sie ihn ein in einem Zwinger. Nun wird man auf den Höhen Israels sein mächtiges Gebrüll nie wieder hören. 10 Ach, eure Mutter war wie eine Rebe, ein Weinstock, dem es nicht an Wasser fehlte, der Ranken trieb und reiche Früchte trug. 11 Die Ranken aber wurden stark und kräftig, zu Holz, aus dem man Herrscherstäbe schnitzt. Besonders eine wuchs zu stolzer Höhe, sie streckte sich hinauf bis zu den Wolken. Durch ihre vielen dicht belaubten Zweige und ihre Größe fiel sie allen auf. 12 Doch eine harte Hand griff nach dem Weinstock, sie riss ihn aus dem Boden, warf ihn hin; der heiße Ostwind ließ ihn bald verdorren. Auch seine Früchte wurden abgerissen; der hochgewachsene Trieb vertrocknete, am Ende wurde er ein Raub der Flammen. 13 Nun ist der Weinstock wieder eingepflanzt und steht in einer wasserlosen Wüste. 14 Das Feuer kam von jenem hohen Trieb, verzehrte alle Zweige und die Frucht. Kein Zweig an ihm wird jemals stark genug, um noch zu einem Herrscherstab zu taugen.« Dies ist ein Klagelied – es bleibt nur noch die Klage.