Hesekiel 18 | Einheitsübersetzung 2016 Gute Nachricht Bibel 2018

Hesekiel 18 | Einheitsübersetzung 2016

Umkehr – Weg in die Freiheit

1 Das Wort des HERRN erging an mich: 2 Wie kommt ihr dazu, auf dem Ackerboden Israels das Sprichwort zu gebrauchen: Die Väter essen saure Trauben und den Söhnen werden die Zähne stumpf? 3 So wahr ich lebe - Spruch GOTTES, des Herrn -, keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen. 4 Siehe, alle Menschenleben gehören mir. Das Leben des Vaters ebenso wie das Leben des Sohnes: Sie gehören mir. Der Mensch, der sündigt, nur er soll sterben. 5 Wenn jemand gerecht ist und nach Recht und Gerechtigkeit handelt: 6 Er hält keine Opfermahlzeiten auf den Bergen. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten. Einer Frau tritt er nicht nahe während ihrer Blutung. 7 Er unterdrückt niemanden. Er gibt sein Schuldpfand zurück. Er begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er sein Brot und den Nackten bedeckt er mit Kleidung.* 8 Er gibt nicht gegen Zins und treibt keinen Wucher. Er hält seine Hand vom Unrecht fern. Zwischen allen fällt er einen gerechten Richtspruch. 9 Wenn er also nach meinen Satzungen geht und meine Rechtsentscheide bewahrt und sie treu befolgt: Gerecht ist er, er wird gewiss am Leben bleiben - Spruch GOTTES, des Herrn. 10 Zeugt er aber einen Sohn, der gewalttätig wird, der Blut vergießt und eines von diesen Dingen verübt, 11 während er selbst all das nicht getan hat: Wenn dieser sogar auf den Bergen Opfermahlzeiten hält, die Frau seines Nächsten schändet, 12 den Elenden und Armen unterdrückt, Raub begeht, ein Pfand nicht zurückgibt, zu den Götzen aufblickt und Gräueltaten verübt, 13 gegen Zins gibt und Wucher treibt - soll der am Leben bleiben? Er soll nicht am Leben bleiben. Er hat alle diese Gräueltaten verübt. Er hat den Tod verdient. Seine Bluttaten werden auf ihm sein. 14 Und siehe, auch er zeugt einen Sohn und der sieht alle die Sünden, die sein Vater begeht. Er sieht sie, begeht sie aber nicht. 15 Er hält auf den Bergen keine Opfermahlzeiten. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten. 16 Er unterdrückt niemand. Er fordert kein Pfand und begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er sein Brot, den Nackten bedeckt er mit Kleidung. 17 Er hält seine Hand vom Armen fern. Er nimmt keinen Zins und treibt keinen Wucher. Er befolgt meine Rechtsentscheide und geht nach meinen Satzungen. Er wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben; er wird gewiss am Leben bleiben. 18 Sein Vater aber, da er Erpressung verübte, Raub gegen seinen Bruder beging und inmitten seines Volkes tat, was nicht recht ist, siehe, er musste wegen seiner Schuld sterben. 19 Ihr aber sagt: Warum trägt der Sohn nicht mit an der Schuld des Vaters? Der Sohn hat nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt. Er hat alle meine Satzungen bewahrt und sie befolgt. Er wird bestimmt am Leben bleiben. 20 Der Mensch, der sündigt, nur er soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters mittragen und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes mittragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten kommt über ihn selbst und die Schuld des Schuldigen kommt über ihn selbst. 21 Wenn der Schuldige sich von allen Sünden, die er getan hat, abwendet, alle meine Satzungen bewahrt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er bestimmt am Leben bleiben, er wird nicht sterben. 22 Keines seiner Vergehen, die er begangen hat, wird ihm angerechnet. Wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, wird er am Leben bleiben. 23 Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen - Spruch GOTTES, des Herrn - und nicht vielmehr daran, dass er umkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? 24 Wenn jedoch ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, all die Gräueltat, die auch der Schuldige verübt, sollte er dann etwa am Leben bleiben? Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen seiner Treulosigkeit, die er verübt, und wegen der Sünde, die er begangen hat, ihretwegen muss er sterben. 25 Ihr aber sagt: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr vom Haus Israel: Mein Weg soll nicht richtig sein? Sind es nicht eure Wege, die nicht richtig sind? 26 Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben. 27 Wenn ein Schuldiger von dem Unrecht umkehrt, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren. 28 Wenn er alle seine Vergehen, die er verübt hat, einsieht und umkehrt, wird er bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben. 29 Die vom Haus Israel aber sagen: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Mein Weg soll nicht richtig sein, ihr vom Haus Israel? Sind es nicht vielmehr eure Wege, die nicht richtig sind? 30 Darum will ich euch richten, jeden nach seinem Weg, ihr vom Haus Israel - Spruch GOTTES, des Herrn. Kehrt um, kehrt euch ab von all euren Vergehen! Sie sollen für euch nicht länger der Anlass sein, in Schuld zu fallen. 31 Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr denn sterben, ihr vom Haus Israel? 32 Ich habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss - Spruch GOTTES, des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Gute Nachricht Bibel 2018
1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: 2 »Was habt ihr da für ein Sprichwort im Land Israel? Ihr sagt: ›Die Väter essen unreife Trauben und die Söhne bekommen davon stumpfe Zähne.‹ 3 So gewiss ich, der HERR, lebe: Niemand von euch, niemand in Israel wird dieses Wort noch einmal wiederholen! 4 Ich habe das Leben jedes Einzelnen in der Hand, das Leben des Sohnes so gut wie das Leben des Vaters. Alle beide sind mein Eigentum. Nur wer sich schuldig macht, muss sterben. 5 Nehmt den Fall eines Menschen, der stets das Rechte tut und sich nichts zuschulden kommen lässt: 6 Er betet nicht zu den Götzen der Leute von Israel und hält für sie auf den Bergen keine Opfermähler. Er rührt keine fremde Frau an und keine Frau, die gerade ihre Blutung hat. 7 Er beutet andere nicht aus und gibt dem armen Schuldner sein Pfand zurück. Er nimmt niemand etwas weg, sondern gibt den Hungernden zu essen und den Frierenden* etwas anzuziehen. 8 Er nimmt keinen Zins, wenn er Geld ausleiht. Er unterstützt vor Gericht nicht die ungerechte Sache, sondern fällt stets ein unparteiisches Urteil. 9 Mit einem Wort: Er gehorcht meinen Geboten und tut, was recht ist. Ein solcher Mensch hat keine Schuld, er soll am Leben bleiben. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott. 10 Nun kann es sein, dass dieser rechtschaffene Mann einen missratenen Sohn hat, der Blut vergießt oder sonst etwas von alldem tut, 11 was sein Vater gemieden hat: auf den Bergen Opfermähler hält, mit fremden Frauen schläft, 12 die Schutzlosen unterdrückt und ausraubt, das Pfand nicht zurückgibt, sich mit den Götzen einlässt und zu ihnen betet 13 oder Geld gegen Zins leiht. Soll ein solcher Mensch am Leben bleiben? Nein! Wer solche Verbrechen begeht, muss getötet werden. Ihn trifft die gerechte Strafe. 14 Dieser verbrecherische Mensch hat vielleicht wieder einen Sohn, der die Untaten seines Vaters sieht und sich durch sein schlimmes Beispiel warnen lässt. 15 Er betet nicht zu den Götzen der Leute von Israel und hält für sie auf den Bergen keine Opfermähler; er rührt keine fremde Frau an; 16 er beutet niemand aus; er fordert kein Pfand, wenn er etwas ausleiht; er nimmt niemand etwas weg, sondern gibt den Hungernden zu essen und den Frierenden Kleidung; 17 er begeht kein Unrecht an den Schutzlosen und nimmt keinen Zins – mit einem Wort: Er gehorcht meinen Geboten und tut, was recht ist. Ein solcher Mensch muss nicht für die Schuld seines Vaters büßen; er soll am Leben bleiben. 18 Nur sein Vater, der andere erpresst und beraubt und seiner Familie ein schlechtes Beispiel gegeben hat, muss sterben.«

Jeder Mensch bereitet sich selbst sein Schicksal

19 »Ihr fragt, warum der Sohn nicht mit dem Vater bestraft wird? Weil er das Rechte getan und meine Gebote befolgt hat! Deshalb bleibt er am Leben. 20 Nur wer sich schuldig macht, muss sterben. Der Sohn soll nicht für den Vater büßen und der Vater nicht für den Sohn. Am Rechtschaffenen wird sich seine Rechtschaffenheit auswirken und am Verbrecher sein Verbrechen. 21 Wenn aber der Verbrecher umkehrt und das Böse lässt, das er getan hat, wenn er alle meine Gebote befolgt und das Rechte tut, bleibt auch er am Leben und muss nicht sterben. 22 All das Böse, das er früher getan hat, wird ihm nicht angerechnet. Weil er danach das Rechte getan hat, bleibt er am Leben. 23 Meint ihr, ich hätte Freude daran, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss?«, sagt Gott, der HERR. »Nein, ich freue mich, wenn er von seinem falschen Weg umkehrt und am Leben bleibt! 24 Wenn aber der Rechtschaffene sich vom rechten Weg abwendet und Böses zu tun beginnt, dieselben Abscheulichkeiten wie der Verbrecher, soll er dann am Leben bleiben? Nein! All das Gute, das er früher getan hat, wird ihm nicht angerechnet. Weil er mir untreu geworden ist und Böses getan hat, muss er sterben.«

Gott gibt jedem noch eine Chance

25 »Nun behauptet ihr Israeliten: ›Der HERR tut uns Unrecht!‹ Hört her, ihr Leute von Israel: Bin ich es, der Unrecht tut? Seid es nicht vielmehr ihr? 26 Wenn ein Mensch, der immer das Rechte getan hat, sich davon abkehrt und Unrecht tut und daraufhin stirbt, dann stirbt er wegen des Unrechts, das er getan hat. 27 Und wenn ein Mensch, der immer Böses getan hat, sich davon abkehrt und das Rechte tut, dann rettet er dadurch sein Leben. 28 Wenn er zur Besinnung kommt und umkehrt, wenn er mit allem Unrecht Schluss macht, dann soll er am Leben bleiben und nicht sterben. 29 Und da sagen die Leute von Israel: ›Der HERR tut uns Unrecht!‹ Tue ich Unrecht, ihr Leute von Israel, oder tut es ihr? 30 Jeder Einzelne von euch bekommt das Urteil, das er mit seinen Taten verdient hat. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott! Kehrt also um und macht Schluss mit allem Unrecht! Sonst verstrickt ihr euch immer tiefer in Schuld. 31 Trennt euch von allen Verfehlungen! Schafft euch ein neues Herz und eine neue Gesinnung! Warum wollt ihr unbedingt sterben, ihr Leute von Israel? 32 Ich habe keine Freude daran, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott. Also kehrt um, damit ihr am Leben bleibt!«