1.Mose 43

Zürcher Bibel

1 Die Hungersnot aber lastete schwer auf dem Land. (1Mo 12,10)2 Als sie das Getreide, das sie aus Ägypten gebracht hatten, ganz aufgezehrt hatten, sagte ihr Vater zu ihnen: Zieht wieder hin und kauft uns etwas Getreide. (1Mo 41,56; 1Mo 42,2; 1Mo 44,25)3 Da sagte Juda zu ihm: Der Mann hat uns eingeschärft: Tretet mir nicht mehr unter die Augen, wenn nicht euer Bruder bei euch ist. (1Mo 42,15)4 Wenn du bereit bist, unseren Bruder mit uns ziehen zu lassen, so wollen wir hinabziehen und für dich Getreide kaufen.5 Willst du ihn aber nicht mitziehen lassen, so ziehen wir nicht hinab, denn der Mann hat zu uns gesagt: Tretet mir nicht mehr unter die Augen, wenn nicht euer Bruder bei euch ist.6 Da sprach Israel: Warum habt ihr mir das zuleide getan und dem Mann gesagt, dass ihr noch einen Bruder habt?7 Sie sprachen: Der Mann hat sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft erkundigt und gefragt: Lebt euer Vater noch? Habt ihr noch einen Bruder? Da haben wir ihm berichtet, wie die Dinge stehen. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder her? (1Mo 42,11; 1Mo 44,19)8 Juda aber sprach zu seinem Vater Israel: Lass den Knaben mit mir ziehen, dann wollen wir uns aufmachen und gehen, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder.9 Ich selbst will Bürge sein für ihn, von meiner Hand kannst du ihn fordern. Wenn ich ihn dir nicht wieder zurückbringe und vor dich hinstelle, so will ich mein Leben lang vor dir die Schuld tragen. (1Mo 42,37; 1Mo 44,32)10 Fürwahr, wenn wir nicht gezögert hätten, wären wir jetzt schon zweimal wieder zurück.11 Da sprach ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es denn sein muss, so tut dies: Nehmt in eurem Gepäck vom Besten des Landes mit und bringt es dem Mann als Geschenk: etwas Mastix und etwas Honig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln. (Spr 18,16)12 Und nehmt den doppelten Betrag an Silber mit euch, denn auch das Silber, das oben in eure Kornsäcke gelegt worden ist, müsst ihr zurückbringen, vielleicht war es ein Versehen. (1Mo 42,25)13 Nehmt auch euren Bruder mit und macht euch auf und kehrt zu dem Mann zurück.14 El-Schaddai erweise euch Erbarmen vor dem Mann, dass er euren Bruder und auch Benjamin wieder mit euch ziehen lässt. Und wenn ich denn kinderlos sein soll, so bin ich kinderlos. (1Mo 42,36)15 Da nahmen die Männer das Geschenk, auch den doppelten Betrag in Silber nahmen sie mit sich, dazu Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten hinab und traten vor Josef.16 Und Josef sah Benjamin bei ihnen, und er sprach zu seinem Hausverwalter: Führe die Männer ins Haus, schlachte ein Tier und richte es zu, denn die Männer werden mit mir zu Mittag essen.17 Der Mann tat, wie Josef gesagt hatte, und der Mann führte die Männer in Josefs Haus.18 Die Männer aber fürchteten sich, weil sie in Josefs Haus geführt wurden, und sprachen: Des Silbers wegen, das beim ersten Mal wieder in unsere Kornsäcke gekommen ist, werden wir hierher gebracht. Man will sich auf uns stürzen und über uns herfallen und uns samt unseren Eseln zu Sklaven nehmen.19 So traten sie an den Mann heran, der über das Haus Josefs gesetzt war, und sprachen ihn am Eingang des Hauses an.20 Sie sagten: Bitte, Herr, wir sind schon einmal herabgekommen, um Getreide zu kaufen.21 Als wir aber in die Herberge kamen und unsere Kornsäcke öffneten, sieh, da lag das Silber eines jeden oben in seinem Kornsack, unser Silber nach seinem vollen Gewicht; das haben wir nun wieder zurückgebracht. (1Mo 42,27)22 Aber auch noch anderes Silber haben wir mit uns gebracht, um Getreide zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Silber in unsere Kornsäcke gelegt hat.23 Er sprach: Seid ohne Sorge, fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Kornsäcke gelegt; euer Silber ist mir zugekommen. Und er führte Simeon zu ihnen heraus. (1Mo 42,24)24 Dann führte der Mann die Männer in Josefs Haus. Er reichte ihnen Wasser, dass sie sich die Füsse waschen konnten, und gab ihren Eseln Futter. (1Mo 18,4)25 Sie aber machten das Geschenk bereit, bis Josef am Mittag kam, denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.26 Und Josef kam ins Haus, und sie brachten ihm das Geschenk, das sie bei sich hatten, ins Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. (1Mo 37,7)27 Er fragte sie nach ihrem Befinden und sprach: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr erzählt habt? Ist er noch am Leben? (1Mo 37,14)28 Sie sprachen: Es geht deinem Diener, unserem Vater, gut. Er ist noch am Leben. Und sie verneigten sich und warfen sich nieder. (1Mo 37,7)29 Und er blickte auf und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn. (1Mo 35,24; 1Mo 42,13)30 Dann aber eilte Josef weg, denn sein Herz war tief bewegt beim Anblick seines Bruders, und er war dem Weinen nahe. Und er ging in die Kammer und weinte dort. (1Mo 42,24)31 Dann wusch er sein Gesicht und kam wieder heraus, nahm sich zusammen und sprach: Tragt das Essen auf! (1Mo 45,1)32 Da trug man auf, gesondert für ihn, für sie und für die Ägypter, die mit ihm assen. Denn Ägypter dürfen nicht mit Hebräern essen, für Ägypten ist dies ein Greuel. (1Mo 39,6; 1Mo 46,34; 2Mo 8,22)33 Und sie setzten sich ihm gegenüber, vom Erstgeborenen bis zum Jüngsten, genau nach ihrem Alter, und verwundert sahen die Männer einander an. (1Mo 44,12)34 Dann liess er ihnen von den Gerichten auftragen, die vor ihm standen. Und was man Benjamin auftrug, war fünfmal mehr als das, was man allen anderen auftrug. Und sie tranken mit ihm und waren guter Dinge. (1Mo 45,22)

1.Mose 43

Lutherbibel 2017

1 Die Hungersnot aber drückte das Land.2 Und als verzehrt war, was sie an Getreide aus Ägypten gebracht hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Getreide.3 Da antwortete ihm Juda und sprach: Der Mann schärfte uns das hart ein und sprach: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder mit euch. (1Mo 42,15; 1Mo 42,34)4 Willst du nun unsern Bruder mit uns senden, so wollen wir hinabziehen und dir zu essen kaufen.5 Willst du ihn aber nicht senden, so ziehen wir nicht hinab. Denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, euer Bruder sei denn mit euch.6 Israel sprach: Warum habt ihr so übel an mir getan, dass ihr dem Mann sagtet, dass ihr noch einen Bruder habt?7 Sie antworteten: Der Mann forschte so genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr auch noch einen Bruder? Da antworteten wir ihm, wie er uns fragte. Wie konnten wir wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder mit herab? (1Mo 42,7)8 Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Lass den Knaben mit mir ziehen, dass wir uns aufmachen und reisen und leben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder.9 Ich will Bürge für ihn sein; von meiner Hand sollst du ihn fordern. Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und vor deine Augen stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen.10 Denn wenn wir nicht gezögert hätten, wären wir wohl schon zweimal wiedergekommen.11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Wenn es denn so ist, wohlan, so tut’s und nehmt von des Landes besten Früchten in eure Säcke und bringt dem Manne Geschenke hinab, ein wenig Balsam und Honig, Harz und Myrrhe, Pistazien und Mandeln. (Spr 18,16)12 Nehmt auch doppelt so viel Geld mit euch. Das Geld, das ihr obenauf in euren Säcken wiederbekommen habt, bringt wieder hin. Vielleicht ist da ein Irrtum geschehen. (1Mo 42,27; 1Mo 42,35)13 Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und geht wieder zu dem Manne.14 Aber der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, dass er mit euch ziehen lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich aber muss sein wie einer, der seiner Kinder ganz und gar beraubt ist. (1Mo 42,36)15 Da nahmen sie diese Geschenke und das doppelte Geld mit sich, dazu Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Josef.16 Als Josef sie sah mit Benjamin, sprach er zu seinem Haushalter: Führe diese Männer ins Haus und schlachte und richte zu, denn sie sollen zu Mittag mit mir essen.17 Und der Mann tat, wie ihm Josef gesagt hatte, und führte die Männer in Josefs Haus.18 Sie fürchteten sich aber, weil sie in Josefs Haus geführt wurden, und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir in unsern Säcken das vorige Mal wiedergefunden haben; man will auf uns eindringen und über uns herfallen und uns zu Sklaven machen und uns die Esel nehmen. (1Mo 42,28)19 Darum traten sie zu Josefs Haushalter und redeten mit ihm vor der Haustür20 und sprachen: Mein Herr, wir sind das vorige Mal herabgezogen, Getreide zu kaufen,21 und als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe, da war eines jeden Geld oben in seinem Sack mit vollem Gewicht. Darum haben wir’s wieder mit uns gebracht,22 haben auch anderes Geld mit uns herabgebracht, Getreide zu kaufen. Wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt hat.23 Er aber sprach: Seid guten Mutes, fürchtet euch nicht! Euer Gott und eures Vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld habe ich erhalten. Und er führte Simeon zu ihnen heraus (1Mo 42,24)24 und brachte sie in Josefs Haus, gab ihnen Wasser, dass sie ihre Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter.25 Sie aber richteten das Geschenk zu, bis Josef mittags käme; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.26 Als nun Josef ins Haus trat, brachten sie ihm das Geschenk ins Haus, das sie mitgebracht hatten, und fielen vor ihm nieder zur Erde.27 Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch?28 Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, gut und er lebt noch. Und sie verneigten sich und fielen vor ihm nieder. (1Mo 37,7; 1Mo 37,9)29 Und er hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin, seiner Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir sagtet? Und sprach weiter: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!30 Und Josef eilte hinaus; denn sein Herz entbrannte ihm für seinen Bruder, und er suchte, wo er weinen könnte, und ging in seine Kammer und weinte daselbst.31 Und als er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und hielt an sich und sprach: Legt die Speisen auf!32 Und man trug ihm besonders auf und jenen auch besonders und den Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders. Denn die Ägypter dürfen nicht essen mit den Hebräern; denn es ist ein Gräuel für sie. (1Mo 39,6; 1Mo 46,34; 2Mo 8,22)33 Und man setzte sie ihm gegenüber, den Erstgeborenen nach seiner Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Darüber verwunderten sie sich untereinander.34 Und man trug ihnen Essen auf von seinem Tisch, aber Benjamin bekam fünfmal mehr als die andern. Und sie tranken und wurden trunken mit ihm.