Was abging mit den Völkern, die weiter in dem neuen Land wohnten
1-2Einige Völker ließ Gott in dem neuen Land weiter wohnen, um die Israeliten etwas auszutesten. Es ging darum zu sehen, wie radikal sie wirklich das tun wollten, was er ihnen gesagt hatte. Das war auch ein Grund, warum der Wehrdienst nie ganz abgeschafft wurde. Die jungen Männer, die keine Kriegserfahrung hatten, sollten daraus etwas lernen können.3Es waren da noch die fünf Präsidenten der Philister, alle Kanaaniter, die Phönizier und auch die Hiwiter, die im Libanongebirge zwischen dem Hermon und Lebo-Hamat wohnten.4Wie gesagt, sollten diese Völker dafür sorgen, dass die Israeliten immer mal wieder ausgetestet wurden, ob sie jetzt auch das tun wollten, was Gott in den Gesetzen sagte oder nicht. Die Gesetze hatten sie von ihren Vätern erzählt bekommen, und die hatten sie wiederum von Mose.5Die Israeliten wohnten also mitten unter den Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern, Jebusitern, Hetitern und den Amoritern.6Aber die Israeliten waren zu blöd und ließen sich auf die Frauen von diesen Völkern ein. Auch ihre Töchter verknallten sich in deren Männer, und keiner von den Israeliten protestierte dagegen. Am Ende zogen sie sogar die gleichen Opferrituale durch wie die, also für deren Plastikgötter.
Der Richtertyp Otniel
7Die Israeliten fingen also nach einer Zeit wieder an, irgendwelche Sachen zu tun, die Gott total ätzend fand. Sie vergaßen komplett, dass sie mal mit Gott zusammen waren und er ihr Chef gewesen war, und fingen an, zu den Plastikgöttern der Leute zu beten, die schon vorher in der Gegend lebten. Das waren vor allem die Kanaaniter mit ihren Pseudogöttern Baal und Aschera.8Gott wurde richtig aggro gegen sie. Sie verloren einen Krieg gegen den Präsidenten von Mesopotamien, der den Namen Kuschan-Rischatajim hatte. Der bestimmte über die Israeliten dann acht Jahre lang.9Schließlich klopften sie nach einer Zeit wieder bei Gott an. Sie brauchten seine Hilfe und wollten von ihm, dass er einen Heldentypen organisierte, der sie dort raushauen würde. Und Gott organisierte die sogenannten Richter. Als Erstes war das Otniel. Er kam aus der Familie vom Kenas und war ein jüngerer Bruder von Kaleb.10Gott zeigte Otniel, wo es langging, und machte ihn zu einem Richter und damit zum Chef von den Israeliten. Otniel organisierte sich eine Armee und zog gegen Kuschan-Rischatajim in den Krieg. Gott kämpfte auf seiner Seite, und Otniel pulte dem Präsidenten von Mesopotamien eine derbe Niederlage bei.11Danach lebte er noch 40 Jahre. In der Zeit ging es den Leuten echt gut, und sie konnten sich mal entspannen, weil die Feinde sie in Ruhe ließen.
Der Richtertyp Ehud
12Kaum war der aber tot, bauten die Israeliten schon wieder großen Mist. Sie taten Sachen, die Gott zum Kotzen findet, und darum sorgte er dafür, dass Eglon, der Präsident der Moabiter, sie sich in die Tasche stecken konnte.13Der unterschrieb einen Angriffspakt mit den Ammonitern und den Amalekitern gegen die Israeliten und besiegte sie. Die Stadt Jericho wurde auch von ihm eingenommen.14Achtzehn Jahre lang mussten die Israeliten an den Präsidenten von den Moabitern Steuern abdrücken.15Irgendwann hatten sie die Schnauze voll und fingen wieder an, nach Gott zu schreien. Gott schickte ihnen dann wieder einen Heldentypen, diesmal den Ehud. Ehud war ein Sohn von Gera und kam aus dem Familienstamm Benjamin. Er war übrigens ein Linkshänder. Als irgendwann die Chefs der Israeliten ihn auswählten, die Steuer beim Präsidenten Eglon in Bar abzuliefern,16organisierte er sich ein Butterfly-Messer. Das versteckte er in seiner Lederjacke.17Ehud kam dann beim Präsidenten ins Büro und übergab ihm den Umschlag mit der ganzen Kohle drin. Eglon war übrigens ziemlich übergewichtig und hatte einen dicken Schwabbelbauch.18Als er die Kohle abgeliefert hatten, schickte Ehud seine Begleiter nach Hause.19-20Er selbst drehte sich aber an der Stelle um, wo die Steinfiguren, die Plastikgötter, von den Moabitern aufgebaut waren. Ehud ging noch mal zum Präsidenten ins Büro und sagte zu ihm: „Ich habe noch eine streng vertrauliche Nachricht für Sie! Am besten, Ihre Mitarbeiter lassen uns für eine Weile allein.“ Nachdem alle Leute das Zimmer verlassen hatten, war Eglon mit Ehud alleine in seinem klimatisierten Büro. Er sagte zu ihm: „Also, meine Nachricht kommt direkt von Gott!“ Als Eglon dann von seinem Bürostuhl aufstand,21zog Ehud das Messer mit seiner linken Hand aus dem rechten Ärmel und stach ihm in den Bauch.22Das Messer verschwand fast in dem ganzen Fett vom Schwabbelbauch des Präsidenten. Ehud schmiss das Messer dann auf den Boden,23verschloss die Tür von innen und stieg über den Balkon nach draußen.24Nachdem Ehud getürmt war, wollten die Angestellten vom Eglon mal sehen, ob beim Präsidenten noch alles in Ordnung ist. Aber die Tür war ja von innen verschlossen. „Vielleicht ist er einfach aufs Klo“, meinten sie zueinander.25Nachdem sich aber auch nach einer halben Stunde auf der anderen Seite nichts regte, holten sie sich den Zweitschlüssel vom Hausmeister. Dann entdeckten sie ihren Präsidenten, der tot auf dem Boden lag.26Während die aber noch vor der Tür gewartet hatten, war Ehud schon über alle Berge und in Sicherheit. Er war da schon an der Stelle, wo diese Plastikgötter aufgestellt waren, und kam dann später sicher in Seira im Gebirge Efraim an.27Dann hielt er im Fernsehen eine Ansprache an alle Israeliten, dass sie jetzt in den Krieg ziehen würden. Die Soldaten von allen Familienstämmen folgten ihm in das Gebiet um den Jordan.28Er hielt dort noch eine Rede zu den Soldaten, bevor es losging: „Mir nach, Männer! Gott hat schon beschlossen, dass wir gegen diese Moabiter gewinnen werden!“ Die ganze Armee zog hinter ihm her und besetzte als Erstes die Brücken, die über den Jordan gingen, damit keiner von den Feinden fliehen konnte.29Dann kam es zum Kampf, und alleine an diesem Tag wurden 10.000 Moabiter getötet! Das waren alle kampferprobte Männer gewesen, aber trotzdem kam kein Einziger lebend davon.30Gott sorgte dafür, dass die Moabiter von Israel plattgemacht wurden. Anschließend gab es für die nächsten achtzig Jahre keinen Krieg mehr in dieser Gegend.
Der Richtertyp Schamgar
31Nach Ehud wurde Schamgar der nächste Richtertyp. Er war ein Sohn von Anats. Schamgar hatte riesen Oberarme und tötete einmal nur mit einem Besenstiel 600 Philister. Er sorgte auch dafür, dass die Israeliten von ihren Feinden erst mal in Ruhe gelassen wurden.
1Dies sind die Völker, die der HERR übrig ließ, damit er durch sie Israel prüfte – alle, die nichts wussten von all den Kriegen um Kanaan – (Ri 2,22)2und die künftigen Geschlechter der Israeliten Krieg führen lehrte. Nur die Völker ließ er übrig, von denen die Israeliten früher nichts gewusst hatten,3nämlich die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und Hiwiter, die am Gebirge Libanon wohnten, vom Berg Baal-Hermon an bis dorthin, wo es nach Hamat geht. (Jos 13,3)4Diese blieben, um Israel durch sie zu prüfen, damit kundwürde, ob sie den Geboten des HERRN gehorchten, die er ihren Vätern durch Mose geboten hatte.5Als nun die Israeliten wohnten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern,6nahmen sie deren Töchter zu Frauen und gaben ihre Töchter deren Söhnen und dienten deren Göttern. (5Mo 7,3)
Der Richter Otniël
7Und die Israeliten taten, was dem HERRN missfiel, und vergaßen den HERRN, ihren Gott, und dienten den Baalen und den Ascheren.8Da entbrannte der Zorn des HERRN über Israel, und er verkaufte sie in die Hand Kuschan-Rischatajims, des Königs von Mesopotamien; und so diente Israel dem Kuschan-Rischatajim acht Jahre.9Da schrien die Israeliten zu dem HERRN, und der HERR erweckte ihnen einen Retter, der sie errettete, Otniël, den Sohn des Kenas, des jüngeren Bruders von Kaleb. (Jos 15,17; Ri 1,13)10Und der Geist des HERRN kam auf ihn, und er wurde Richter in Israel und zog aus zum Kampf. Und der HERR gab den König von Mesopotamien Kuschan-Rischatajim in seine Hand, sodass seine Hand über ihn stark wurde. (Ri 6,34; Ri 11,29; Ri 13,25; Ri 14,6; Ri 14,19; Ri 15,14)11Da hatte das Land Ruhe vierzig Jahre. Und Otniël, der Sohn des Kenas, starb. (Ri 5,31; Ri 8,28)
Die Richter Ehud und Schamgar
12Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN missfiel. Da machte der HERR Eglon, den König von Moab, stark gegen Israel, weil sie taten, was dem HERRN missfiel.13Und er sammelte um sich auch die Ammoniter und Amalek und zog hin und schlug Israel. Und sie nahmen die Palmenstadt ein. (Ri 1,16)14Und die Israeliten dienten Eglon, dem König von Moab, achtzehn Jahre.15Da schrien die Israeliten zu dem HERRN, und der HERR erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, den Benjaminiter; der war linkshändig. Und als die Israeliten durch ihn Geschenke sandten an Eglon, den König von Moab, (Ri 20,16)16machte sich Ehud einen zweischneidigen Dolch, eine Hand lang, und gürtete ihn unter sein Gewand auf seine rechte Hüfte17und brachte Eglon, dem König von Moab, die Geschenke. Eglon aber war ein sehr fetter Mann.18Und als er die Geschenke übergeben hatte, entließ er die Leute, die sie getragen hatten.19Er selbst aber kehrte um bei den Steinbildern zu Gilgal und sagte: Ich habe dir, o König, etwas Geheimes zu sagen. Der aber gebot: Still! Da gingen hinaus von ihm alle, die um ihn standen. (Jos 4,20)20Und Ehud kam zu ihm hinein. Er aber saß in dem kühlen Obergemach, das für ihn allein bestimmt war. Und Ehud sprach: Ich habe ein Wort von Gott an dich. Da stand er auf von seinem Thron.21Ehud aber streckte seine linke Hand aus und nahm den Dolch von seiner rechten Hüfte und stieß ihm den in den Bauch, (2Sam 20,9)22dass nach der Schneide noch der Griff hineinfuhr und das Fett die Schneide umschloss; denn er zog den Dolch nicht aus seinem Bauch.23Aber Ehud ging zur Halle hinaus, machte die Tür des Obergemachs hinter sich zu und verschloss sie.24Als er nun hinausgegangen war, kamen die Leute des Königs und sahen, dass die Tür des Obergemachs verschlossen war, und sprachen: Er ist vielleicht austreten gegangen in die kühle Kammer.25Und sie warteten und warteten, aber niemand tat die Tür des Obergemachs auf. Da nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf, und siehe, da lag ihr Herr tot auf der Erde.26Ehud aber war entronnen, während sie gewartet hatten, und ging an den Steinbildern vorüber und entkam bis nach Seïra. (Ri 19,1)27Und als er hineinkam, blies er die Posaune auf dem Gebirge Ephraim. Und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge und er vor ihnen her,28und er sprach zu ihnen: Schnell mir nach! Denn der HERR hat Moab, euren Feind, in eure Hände gegeben! Und sie zogen hinter ihm hinab und besetzten die Furten am Jordan, die nach Moab gehen, und ließen niemand hinüber29und schlugen zu jener Zeit Moab, etwa zehntausend Mann, alles starke und streitbare Männer, sodass auch nicht einer entrann.30So wurde Moab zu jener Zeit unter die Hand Israels gedemütigt. Und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre. (Ri 11,1)31Nach ihm kam Schamgar, der Sohn Anats. Der erschlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken, und auch er errettete Israel. (Ri 5,6)