1Die Leute von Israel heulten Gott jeden Tag die Ohren voll, weil sie in der Wüste auf so viele Sachen verzichten mussten. Als Gott diese ständigen Vorwürfe auf die Nerven gingen, wurde er echt sauer. Er legte einen Brand, der an einer Ecke vom Zeltlager anfing und sich immer weiter ausbreitete.2Die Leute kriegten plötzlich Panik und schrien zu Mose, ob Gott nicht irgendwie helfen könnte. Mose legte dann ein gutes Wort für sie bei Gott ein, und das Feuer ging wieder aus.3Aus diesem Grund nannte man den Ort dann auch „Hier hat es schwer gebrannt“, weil das Feuer von Gott auf dem Platz bei ihnen ausgebrochen war.4Die unterschiedlichen Ausländer, die man auf den Weg mitgenommen hatte, wurden plötzlich voll scharf auf Fleisch und redeten ständig davon. Die Israeliten ließen sich davon voll anstecken. Sie jammerten rum: „Oh, wir haben so einen Bock auf ein schönes Steak! Warum kriegt man hier kein anständiges Stück Fleisch, oder wenigstens mal einen leckeren Döner?! Könnte das jemand irgendwie besorgen?5Ach, damals in Ägypten, da war es doch total nett. Wir konnten jeden Tag lecker Fisch essen und mussten noch nicht mal dafür bezahlen! Es gab auch genug Mais und Kartoffeln, Bananen, Orangen, Äpfel und Schokolade.6Aber hier gibt’s den ganzen Tag nur dieses Billigbrot Manna. Wir müssen bald kotzen, wenn wir noch mehr von dem Zeug essen müssen!“7Dieses Manna, das die Israeliten von Gott immer in der Wüste bekamen, sah ungefähr so aus, wie die Körner von Grießbrei und hatte eine Farbe wie Mais.8Die Leute gingen normalerweise jeden Tag los und sammelten das Zeug vom Boden auf. Dann zermahlten sie es mit einer Mühle oder zerstampften es mit einem Holzhammer. Zum Schluss wurde das Ganze dann gekocht, oder man machte so Fladenbrote draus. Es schmeckte so ähnlich wie das normale Fladenbrot aus Öl und Mehl.9Diese Körner fielen jede Nacht, wie winzig kleine Regentropfen, auf das Zeltlager, genauso wie der Tau morgens immer auf den Zelten der Israeliten lag.
Mose kriegt ein paar Mitarbeiter
10Mose hatte das – na klar – mitbekommen, wie die Familien und Stämme vor ihren Zelten am Rumnörgeln waren. Gott war kurz davor, richtig auszurasten. Mose hatte auch die Schnauze voll.11Er sagte zu Gott: „Mann, warum tust du mir das überhaupt an? Warum muss ich mir den ganzen Scheiß hier überhaupt geben? Ich hab das echt nicht verdient, Gott! Diese Leute ziehen mich voll runter.12Bin ich hier etwa die Mutter für alles? Hab ich die geboren, oder was? Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich jeden Einzelnen auf den Schoß nehme und den ganzen Tag knuddel! Ich kann auch nicht das ganze Volk auf die Schultern nehmen und in das Land tragen, welches du den Urvätern mal versprochen hast!13Sie wollen immer nur Fleisch, Fleisch, Fleisch. Die gehen mir so auf die Nüsse! Woher soll ich überhaupt so viel Fleisch herbekommen bei so vielen Menschen?14Ich schaff das nicht allein, Gott! Ich kann die nicht alle ertragen, das ist zu viel für mich.15Wenn du mich hier so im Stich lässt, dann töte mich lieber sofort, falls du mich noch liebst. Ich kann mit dieser Nerverei nicht mehr länger leben.“16Gott antwortete ihm: „Mose? Pass mal auf! Organisiere dir siebzig Männer, die bei den Clanchefs dabei sind. Sie sollen einen guten Ruf haben und bekannt dafür sein, dass sie ihren Job zuverlässig erledigen. Hol die mal zum besonderen Zelt. Wenn sie da sind, sollen die sich in einer Reihe neben dir aufstellen.17Ich werde dann aus dem Himmel zu euch runterkommen und mit dir reden. Und dann werde ich einen Teil von der Geistpower, die ich dir gegeben hab, auf sie kommen lassen. Dann können sie auch etwas Verantwortung tragen, und ihr könnt das ganze Ding so als Team durchziehen und die Arbeit untereinander aufteilen. Auf die Art musst du den ganzen Stress nicht mehr alleine aushalten.18Und zu den Leuten sollst du jetzt Folgendes sagen:,Macht euch schon mal klar für morgen! Seht zu, dass ihr sauber für Gott seid! Der hat nämlich euer Rumgenöle gehört, als ihr um Fleisch gebettelt habt, was in Ägypten ja so reichlich am Start war. Ihr sollt euer Fleisch bekommen. Gott wird es euch geben.19Und das nicht nur an einem Tag im Monat, auch nicht an zwei oder fünf, oder zehn oder zwanzig Tagen.20Nein, einen ganzen Monat lang werdet ihr so viel Fleisch bekommen, dass ihr davon essen könnt, bis euch das Kotzen kommt. Das ist dann auch eure Strafe dafür, dass ihr die ganze Folter, die ihr in Ägypten hattet, einfach vergessen habt. Ihr habt Gott wie Luft behandelt, obwohl er die ganze Zeit mitten bei euch ist!‘“21Mose antwortete Gott: „Rechnet man nur die erwachsenen Männer zusammen, die ich hier anführe, kommt man schon auf 600.000 Leute. Aber du behauptest ernsthaft, du willst genug Fleisch zusammenkriegen, um die einen Monat lang vollzustopfen?22Wo willst du nur die ganzen Schafe, Ziegen und Rinder hernehmen, Gott? Selbst wenn man alle Fische fangen würde, die es gerade im Meer gibt, würde das nie und nimmer reichen!“23„Mose“, sagte Gott. „Sag mal, glaubst du im Ernst, ich hab einen Sprung in der Schüssel? Denkst du, ich bin beschränkt? Glaubst du, ich kann das nicht? Pass auf, du wirst gleich sehen, ob ich mein Versprechen einlöse oder nicht!“
Die Mitarbeiter von Mose werden von Gott angezappt
24Mose ging dann zu den Leuten raus und erzählte ihnen, was Gott ihm gesagt hatte. Er organisierte ein Treffen, bei dem siebzig Männer von den Chefs der Israeliten zusammenkamen. Das Treffen sollte um das besondere Zelt herum stattfinden.25Plötzlich kam Gott in einer fetten Nebelwolke vom Himmel zu Mose runter und redete mit ihm! Dann nahm Gott einen Teil von der Geistpower, die er Mose gegeben hatte, von ihm weg und legte sie auf die siebzig Chefs. Als Gott dann mit seiner Kraft auf sie runterkam, fingen sie plötzlich an so Hammerworte auszusprechen, die direkt von Gott kamen. Die Leute, die ständig Nachrichten von Gott reinbekommen, nannte man übrigens Propheten.26Zwei Männer, die eigentlich auch auf der Liste der siebzig Chefs standen, hatten es irgendwie verpeilt und waren im Zeltlager geblieben. Es handelte sich um Eldad und Medad, die nicht mit bei diesem krassen Zeltmeeting dabei waren. Trotzdem kam auch da, wo sie gerade standen, Gott unsichtbar auf sie runter, sie gingen plötzlich genauso ab, wie die anderen Männer, die bei dem Treffen selbst dabei waren.27Ein Jugendlicher lief zu Mose und erzählte ihm, was Medad und Eldad machten.28Josua, der Typ, dessen Vater Nun hieß und der Mose immer ganz treu geholfen hatte, fand das gar nicht so toll und quatschte Mose dazwischen: „Mann, das ist nicht okay, das musst du verhindern!“29Mose blieb da aber recht geschmeidig. „Hast du Angst, dass die mich blamieren, Josua? Ich wäre echt happy, wenn einfach alle Israeliten so abgehen würden, wie die zwei! Wir brauchen noch viel mehr Prophetentypen bei uns! Ich wünsche mir, dass Gott allen seinen Leuten von seiner Kraft, seinem Geist, was geben würde!“
Die Leute bekommen Fleisch bis zum Abwinken
30Schließlich ging Mose mit den siebzig Chefs wieder in das Zeltlager zurück.31In der Zwischenzeit hatte Gott dafür gesorgt, dass ein heftiger Sturm am Start war. Dieser Sturm trieb einen Riesenschwarm Enten vom Meer in das Lager. Und dann knallte der ganze Schwarm einmal rund um das Lager auf die Erde. Im Umkreis von 40 Kilometern lagen überall Enten auf dem Boden, teilweise lagen die einen Meter hoch übereinander!32Das Einsammeln der Enten dauerte den ganzen Tag und die ganze Nacht, so viele waren es. Das wenigste, was einer zusammensammeln konnte, waren vier Zentner Fleisch! Am nächsten Tag legten sie die Tiere überall in die Sonne, um daraus Trockenfleisch zu machen.33Aber als die Israeliten gerade fett am Fleischessen waren, wurde Gott wieder voll sauer auf sie. Viele starben in der Zeit an einer fiesen Krankheit.34Nachdem die Toten begraben worden waren, gab man den Friedhof den Namen „Kiwrot-Taawa“, das bedeutet so viel wie „Friedhof, wo die Leute liegen, die den Hals nicht voll genug kriegen konnten“.35Von dem Ort zogen die Leute dann weiter, in Richtung Hazerot. Dort bauten sie wieder ihr Zeltlager auf.
1Und das Volk wehklagte vor den Ohren des HERRN, dass es ihm schlecht gehe. Und als es der HERR hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers. (3Mo 10,2)2Da schrie das Volk zu Mose, und Mose bat den HERRN; da verschwand das Feuer.3Und man nannte die Stätte Tabera, weil hier das Feuer des HERRN unter ihnen aufgelodert war.4Das fremde Volk aber unter ihnen war lüstern geworden. Da fingen auch die Israeliten wieder an zu weinen und sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? (2Mo 12,38; 2Mo 16,3; 1Kor 10,6)5Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch.6Nun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das Manna.7Es war aber das Manna wie Koriandersamen und anzusehen wie Bedolachharz. (2Mo 16,14)8Und das Volk lief hin und her und sammelte und zerrieb es mit Mühlen oder zerstieß es in Mörsern und kochte es in Töpfen und machte sich Kuchen daraus; und es hatte einen Geschmack wie Ölkuchen.9Und wenn bei Nacht der Tau über das Lager fiel, so fiel das Manna mit darauf.10Als nun Mose das Volk weinen hörte, alle Geschlechter miteinander, einen jeden in der Tür seines Zeltes, da entbrannte der Zorn des HERRN sehr. Und auch Mose verdross es.11Und Mose sprach zu dem HERRN: Warum bekümmerst du deinen Knecht? Und warum finde ich keine Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volks auf mich legst?12Hab ich denn all das Volk empfangen oder geboren, dass du zu mir sagen könntest: Trag es in deinen Armen, wie eine Amme ein Kind trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast?13Woher soll ich Fleisch nehmen, um es all diesem Volk zu geben? Sie weinen vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch zu essen.14Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer.15Willst du aber doch so mit mir tun, so töte mich lieber, wenn anders ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, damit ich nicht mein Unglück sehen muss. (2Mo 32,32)16Und der HERR sprach zu Mose: Sammle mir siebzig Männer unter den Ältesten Israels, von denen du weißt, dass sie Älteste im Volk und seine Amtleute sind, und bringe sie vor die Stiftshütte und stelle sie dort vor dich, (2Mo 18,21; 2Mo 24,1; 2Mo 24,9)17so will ich herniederkommen und dort mit dir reden und von deinem Geist, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, damit sie mit dir die Last des Volks tragen und du nicht allein tragen musst.18Und zum Volk sollst du sagen: Heiligt euch für morgen, so sollt ihr Fleisch zu essen haben; denn euer Weinen ist vor die Ohren des HERRN gekommen, die ihr sprecht: »Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten.« Darum wird euch der HERR Fleisch zu essen geben, (2Mo 19,10)19nicht nur einen Tag, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht zwanzig Tage lang,20sondern einen Monat lang, bis ihr’s nicht mehr riechen könnt und es euch zum Ekel wird, weil ihr den HERRN verworfen habt, der unter euch ist, und weil ihr vor ihm geweint und gesagt habt: Warum sind wir aus Ägypten gegangen?21Und Mose sprach: Sechshunderttausend Mann Fußvolk sind es, mit denen ich lebe, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, dass sie einen Monat lang zu essen haben.22Kann man so viele Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie genug sei? Oder kann man alle Fische des Meeres einfangen, dass es für sie genug sei?23Der HERR aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Aber du sollst jetzt sehen, ob sich mein Wort an dir erfüllt oder nicht. (Jes 50,2; Jes 59,1)24Und Mose ging heraus und sagte dem Volk die Worte des HERRN und versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volks und stellte sie rings um die Stiftshütte.25Da kam der HERR hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in Verzückung wie Propheten und hörten nicht auf.26Es waren aber noch zwei Männer im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Und der Geist kam über sie, denn sie waren auch aufgeschrieben, jedoch nicht hinausgegangen zu der Stiftshütte, und sie gerieten in Verzückung im Lager.27Da lief ein junger Mann hin und sagte es Mose und sprach: Eldad und Medad sind in Verzückung im Lager.28Da antwortete Josua, der Sohn Nuns, der dem Mose diente von seiner Jugend an, und sprach: Mose, mein Herr, wehre ihnen! (2Mo 24,13; 4Mo 13,16)29Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du um meinetwillen? Wollte Gott, dass alle im Volk des HERRN Propheten wären und der HERR seinen Geist über sie kommen ließe! (Joe 3,1; Mk 9,38)30Darauf kehrte Mose zum Lager zurück mit den Ältesten Israels.31Da erhob sich ein Wind, vom HERRN gesandt, und ließ Wachteln kommen vom Meer und ließ sie auf das Lager fallen, eine Tagereise weit rings um das Lager, zwei Ellen hoch auf der Erde. (2Mo 16,13)32Da machte sich das Volk auf und sammelte Wachteln diesen ganzen Tag und die ganze Nacht und den andern ganzen Tag; und wer am wenigsten sammelte, der sammelte hundert Scheffel. Und sie breiteten sie rings um das Lager aus.33Als aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen war und ehe es ganz aufgebraucht war, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk, und er schlug sie mit einer sehr großen Plage.34Daher heißt die Stätte »Lustgräber«, weil man dort das lüsterne Volk begrub.35Von den »Lustgräbern« aber zog das Volk weiter nach Hazerot, und sie blieben in Hazerot.