1.Mose 32

Schlachter 2000

1 Und Laban stand am Morgen früh auf, küsste seine Enkel und seine Töchter und segnete sie; dann ging er und kehrte wieder an seinen Ort zurück. (1Mo 18,33; 1Mo 24,60; 1Mo 28,1; 1Mo 30,25; 1Mo 31,28; Rut 1,14)2 Jakob aber ging seines Weges; da begegneten ihm Engel Gottes. (1Mo 28,12; Ps 91,11; Hebr 1,4; Hebr 1,14)3 Und als er sie sah, sprach Jakob: Das ist das Heerlager Gottes! Und er gab jenem Ort den Namen Mahanajim. (1Mo 28,17; Jos 13,30; 2Kön 6,15; Ps 34,8; Ps 103,20; Hl 7,1)4 Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land Seir, in das Gebiet von Edom. (1Mo 33,14; 1Mo 33,16; Lk 14,32)5 Diesen gebot er und sprach: So sollt ihr zu meinem Herrn Esau sagen: So spricht dein Knecht Jakob: Ich bin bei Laban in der Fremde gewesen und habe mich bisher bei ihm aufgehalten, (1Mo 24,5; 1Mo 24,9; 1Mo 24,10; 1Mo 24,27; 1Mo 24,34; 1Mo 24,35; 1Mo 24,48; 1Mo 24,52; 1Mo 24,56; 1Mo 24,59; 1Mo 24,65; Spr 15,1)6 und ich habe Rinder, Esel und Schafe, Knechte und Mägde erworben; und ich sende nun Boten, um es meinem Herrn zu berichten, damit ich Gnade finde vor deinen Augen! (1Mo 33,8; 1Mo 33,15; Rut 2,2)7 Und die Boten kehrten wieder zu Jakob zurück und berichteten ihm: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen; und er zieht dir auch schon entgegen und 400 Mann mit ihm! (1Mo 27,41)8 Da fürchtete sich Jakob sehr, und es wurde ihm angst. Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe, Rinder und Kamele in zwei Lager; (1Mo 35,3; Ps 55,5; Ps 56,4; 1Joh 4,18)9 denn er sprach: Wenn Esau das eine Lager überfällt und es schlägt, so kann doch das übrig gebliebene Lager entkommen! (1Mo 33,1; Mt 10,16)10 Und Jakob sprach: Du Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir gesagt hast: Kehre wieder in dein Land und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich will dir wohltun! (Ps 50,15; Ps 86,5; Ps 91,15; Ps 107,6)11 Ich bin zu gering für alle Gnade und Treue, die du an deinem Knecht bewiesen hast! Denn ich hatte nur einen Stab, als ich über diesen Jordan ging, und nun bin ich zu zwei Heerlagern geworden. (1Mo 24,27; 1Mo 24,49; 1Mo 28,10; 1Mo 30,43; 2Sam 7,8; 2Sam 7,18; Ps 86,15; Ps 103,2; Ps 116,16; Jes 63,7)12 Errette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus; denn ich fürchte ihn; er könnte kommen und mich erschlagen, die Mutter samt den Kindern! (Ps 31,2; Ps 59,2; Ps 119,134; Spr 18,19)13 Du aber hast gesagt: Ich will dir gewisslich wohltun und deinen Samen machen wie den Sand am Meer, der vor Menge nicht zu zählen ist! (1Mo 28,13; 2Mo 32,13; 4Mo 23,19)14 Und er brachte die Nacht dort zu und nahm von dem, was er erworben hatte, als Geschenk für seinen Bruder Esau: (1Mo 32,19; 1Mo 33,10; 1Mo 43,11; 1Sam 25,8; Spr 18,16; Spr 21,4)15 [er nahm] 200 Ziegen, 20 Böcke, 200 Mutterschafe, 20 Widder,16 [sowie] 30 säugende Kamele mit ihren Füllen, 40 Kühe und 10 Stiere, 20 Eselinnen und 10 Eselhengste. (1Mo 30,43; Hi 1,3; Hi 42,12)17 Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, jede Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten: Geht vor mir hinüber und lasst Raum zwischen den einzelnen Herden! (1Mo 33,8)18 Und er befahl dem ersten und sprach: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: Wem gehörst du und wo willst du hin? Und wem gehört das, was du vor dir hertreibst?, (1Mo 33,3)19 so sollst du antworten: Deinem Knecht Jakob! Es ist ein Geschenk, das er seinem Herrn Esau sendet, und siehe, er kommt selbst hinter uns her! (1Mo 32,5)20 Ebenso befahl er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die hinter den Herden hergingen, und sprach: So sollt ihr mit Esau reden, wenn ihr ihn antrefft; (1Mo 32,17)21 und ihr sollt sagen: Siehe, dein Knecht Jakob kommt auch hinter uns her! Denn er dachte: Ich will sein Angesicht günstig stimmen mit dem Geschenk, das vor mir hergeht; danach will ich sein Angesicht sehen; vielleicht wird er mich gnädig ansehen! (1Mo 32,14; 1Mo 43,5; Hi 33,26; Spr 17,8; Spr 25,15)22 Und das Geschenk zog vor ihm hinüber; er aber blieb in jener Nacht im Lager. (1Mo 32,14)23 Er stand aber noch in derselben Nacht auf und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde samt seinen elf Kindern und überschritt mit ihnen die Furt Jabbok; (5Mo 3,16; Jos 12,2)24 und er nahm sie und führte sie über den Fluss und ließ alles, was er hatte, hinübergehen. (1Mo 26,13)25 Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. (Hos 12,4; Lk 22,44)26 Und als dieser sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, da rührte er sein Hüftgelenk an, sodass Jakobs Hüftgelenk verrenkt wurde beim Ringen mit ihm. (2Kor 12,7; 1Tim 6,12)27 Und der Mann sprach: Lass mich gehen; denn die Morgenröte bricht an! Jakob aber sprach: Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich! (Lk 18,1; Hebr 6,12)28 Da fragte er ihn: Was ist dein Name? Er antwortete: Jakob!29 Da sprach er: Dein Name soll nicht mehr Jakob sein, sondern Israel[1]; denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft und hast gewonnen! (1Mo 33,4; 1Mo 35,10; 1Kön 18,31; 2Kön 17,34)30 Jakob aber bat und sprach: Lass mich doch deinen Namen wissen! Er aber antwortete: Warum fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort. (1Mo 27,33; 1Mo 31,1; 1Mo 31,9; 1Mo 35,9; Ri 13,17; Hi 11,7)31 Jakob aber nannte den Ort Pniel; denn er sprach: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! (1Mo 16,13; 2Mo 24,9; 5Mo 5,24; Ri 6,22; Jes 6,5; Joh 1,18; Joh 14,9)32 Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pniel vorüberzog; und er hinkte wegen seiner Hüfte. (Ri 8,8; Ri 8,17; Mal 3,20; 2Kor 12,7)33 Darum essen die Kinder Israels bis zum heutigen Tag die Sehne nicht, die über das Hüftgelenk läuft, weil Er Jakobs Hüftgelenk, die Hüftsehne, angerührt hat. (1Sam 5,4)

1.Mose 32

Lutherbibel 2017

1 Am Morgen aber stand Laban früh auf, küsste seine Enkel und Töchter und segnete sie und zog hin und kam wieder an seinen Ort.2 Jakob aber zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes. (1Mo 28,12)3 Und als er sie sah, sprach er: Hier ist Gottes Heerlager, und nannte diese Stätte Mahanajim.4 Jakob aber schickte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land Seïr, in das Gebiet von Edom, (1Mo 36,8)5 und befahl ihnen und sprach: So sprecht zu Esau, meinem Herrn: Dein Knecht Jakob lässt dir sagen: Ich bin bisher bei Laban lange in der Fremde gewesen6 und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde und habe ausgesandt, es dir, meinem Herrn, anzusagen, damit ich Gnade vor deinen Augen fände.7 Die Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder Esau, und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann.8 Da fürchtete sich Jakob sehr und ihm wurde bange. Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele in zwei Lager9 und sprach: Wenn Esau über das eine Lager kommt und macht es nieder, so wird das andere entrinnen.10 Weiter sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir gesagt hast: Zieh wieder in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir wohltun –, (1Mo 31,3; 1Mo 31,13)11 ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr als diesen Stab, als ich hier über den Jordan ging, und nun sind aus mir zwei Lager geworden. (2Sam 7,18)12 Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, dass er komme und schlage mich, die Mutter samt den Kindern.13 Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer, den man der Menge wegen nicht zählen kann. (1Mo 28,13)14 Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, was er erworben hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau:15 zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe, zwanzig Widder16 und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn junge Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel,17 und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu ihnen: Geht vor mir her und lasst Raum zwischen einer Herde und der andern.18 Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an und wo willst du hin und wessen Eigentum ist das, was du vor dir hertreibst?,19 sollst du sagen: Es gehört deinem Knechte Jakob, der sendet es als Geschenk seinem Herrn Esau, und er selbst zieht hinter uns her.20 Ebenso gebot er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die den Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt habe, so sagt zu Esau, wenn ihr ihm begegnet,21 und sagt ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob kommt hinter uns. Denn er dachte: Ich will ihn versöhnen mit dem Geschenk, das vor mir hergeht. Danach will ich ihn sehen; vielleicht wird er mich annehmen.22 So ging das Geschenk vor ihm her; er aber blieb diese Nacht im Lager.23 Und Jakob stand auf in der Nacht und nahm seine beiden Frauen und die beiden Mägde und seine elf Söhne und zog durch die Furt des Jabbok.24 Er nahm sie und führte sie durch den Fluss, sodass hinüberkam, was er hatte.25 Jakob aber blieb allein zurück. Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. (Hos 12,4)26 Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, rührte er an das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt.27 Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. (Mt 15,22)28 Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob.29 Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen. (1Mo 35,10; Jer 20,7)30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst. (Ri 13,17)31 Und Jakob nannte die Stätte Pnuël: Denn ich habe Gott von Angesicht gesehen,[1] und doch wurde mein Leben gerettet. (2Mo 33,20)32 Und als er an Pnuël vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte.33 Daher essen die Israeliten nicht das Muskelstück auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, weil er den Muskel am Gelenk der Hüfte Jakobs angerührt hatte.