Apostelgeschichte 15

Lutherbibel 2017

1 Und einige kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt ihr nicht selig werden. (1Mo 17,10; Gal 2,1; Gal 5,2)2 Da nun Zwietracht entstand und Paulus und Barnabas einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten, ordnete man an, dass Paulus und Barnabas und einige andre von ihnen nach Jerusalem hinaufziehen sollten zu den Aposteln und Ältesten um dieser Frage willen.3 Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten von der Bekehrung der Heiden und machten damit allen Brüdern und Schwestern große Freude.4 Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie empfangen von der Gemeinde und von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie verkündeten, wie viel Gott mit ihnen getan hatte.5 Da traten einige von der Gruppe der Pharisäer auf, die gläubig geworden waren, und sprachen: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz des Mose zu halten.6 Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, über diese Sache zu beraten.7 Als man sich aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ihr wisst, dass Gott vor langer Zeit unter euch bestimmt hat, dass durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören und glauben. (Apg 10,44; Apg 11,15)8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat es bezeugt und ihnen den Heiligen Geist gegeben wie auch uns,9 und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen und reinigte ihre Herzen durch den Glauben.10 Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen können? (Lk 11,46; Gal 5,1)11 Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, auf gleiche Weise wie auch sie. (Gal 2,16; Eph 2,4)12 Da schwieg die ganze Menge still und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden.13 Danach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, hört mir zu! (Apg 21,18; Gal 2,9)14 Simon hat erzählt, wie zuerst Gott darauf geschaut hat, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.15 Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:16 »Danach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene Hütte Davids wieder bauen, und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen und will sie aufrichten,17 auf dass die, die von den Menschen übrig geblieben sind, nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über die mein Name genannt ist, spricht der Herr, der tut,18 was von Anbeginn bekannt ist.«19 Darum meine ich, dass man die von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht beschweren soll,20 sondern ihnen schreibe, dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten[1] und vom Blut. (1Mo 9,4; 3Mo 17,10; 3Mo 18,6; 3Mo 19,4; 3Mo 19,29; Apg 21,25)21 Denn Mose hat von alten Zeiten her in allen Städten solche, die ihn predigen, und wird an jedem Sabbat in den Synagogen gelesen. (Apg 13,15)22 Da beschlossen die Apostel und Ältesten mit der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, angesehene Männer unter den Brüdern.23 Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend: Wir, die Apostel und Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Kilikien.24 Weil wir gehört haben, dass einige von den Unsern, denen wir doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irregemacht und eure Seelen verwirrt haben,25 so haben wir, einmütig versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen und zu euch zu senden mit unsern geliebten Brüdern Barnabas und Paulus,26 Menschen, die ihr Leben eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus.27 So haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe mitteilen werden.28 Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:29 dass ihr euch enthaltet vom Götzenopferfleisch und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl! (1Kor 6,13; 1Kor 8,1)30 Als man sie hatte ziehen lassen, kamen sie nach Antiochia und versammelten die Gemeinde und übergaben den Brief.31 Als sie ihn lasen, wurden sie über den Zuspruch froh.32 Judas aber und Silas, die selbst Propheten waren, ermahnten die Brüder und Schwestern mit vielen Reden und stärkten sie. (Apg 11,27; Apg 13,1)33-34 Und als sie eine Zeit lang dort verweilt hatten, ließen die Brüder sie mit Frieden ziehen zu denen, die sie gesandt hatten.[2]35 Paulus und Barnabas aber blieben in Antiochia, lehrten und predigten mit vielen andern das Wort des Herrn.36 Nach einigen Tagen sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns wieder aufbrechen und nach unsern Brüdern und Schwestern sehen in allen Städten, in denen wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie es um sie steht.37 Barnabas aber wollte, dass sie auch Johannes mit dem Beinamen Markus mitnähmen. (Apg 12,12; Apg 12,25)38 Paulus aber hielt es nicht für richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien verlassen hatte und nicht mit ihnen ans Werk gegangen war. (Apg 13,13)39 Und sie kamen scharf aneinander, sodass sie sich trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr nach Zypern.40 Paulus aber wählte Silas und zog fort, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen.41 Er zog aber durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden. (Gal 1,21)

Apostelgeschichte 15

Zürcher Bibel

1 Da kamen einige von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach dem Brauch des Mose, könnt ihr nicht gerettet werden. (1Mo 17,10; Gal 2,1)2 Es entstand aber ein heftiger Zwist und Paulus und Barnabas gerieten mit ihnen in Streit, worauf man anordnete, Paulus und Barnabas und ein paar andere von ihnen sollten mit dieser Streitfrage zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufziehen. (Apg 4,36; Gal 2,1)3 Nachdem sie von der Gemeinde feierlich verabschiedet worden waren, zogen sie durch Phönizien und Samaria, wo sie von der Hinwendung der Heiden zum Glauben erzählten und damit allen Brüdern und Schwestern grosse Freude machten.4 Sie kamen in Jerusalem an, wurden von der Gemeinde, den Aposteln und den Ältesten willkommen geheissen und berichteten, welch grosse Dinge Gott durch sie getan hatte.5 Einige von der Partei der Pharisäer aber, die zum Glauben gekommen waren, standen auf und sagten, sie müssten die Leute beschneiden und von ihnen verlangen, dass sie das Gesetz des Mose hielten.[1] (Apg 11,2; Apg 15,1)6 Da traten die Apostel und die Ältesten zusammen, um über diese Sache zu befinden.7 Als es dabei zu einem heftigen Streit kam, stand Petrus auf und sagte zu ihnen: Brüder, ihr wisst, dass Gott von langer Hand die Entscheidung getroffen hat, durch meinen Mund alle Völker das Wort des Evangeliums hören und sie zum Glauben kommen zu lassen. (Apg 10,1; Apg 10,45)8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat das beglaubigt, indem er ihnen den heiligen Geist gab, so wie er ihn uns gegeben hat. (Apg 1,24; Apg 11,17)9 Er hat zwischen uns und ihnen keinen Unterschied gemacht, denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt. (Apg 10,34)10 Was also wollt ihr jetzt Gott noch auf die Probe stellen, indem ihr den Jüngern ein Joch auf den Nacken legt, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? (Lk 11,46; Gal 5,1)11 Wir glauben doch, dass wir durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet werden, auf die gleiche Weise wie sie. (Gal 2,15; Eph 2,5)12 Da schwieg die ganze Versammlung und hörte Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch grosse Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Völkern gewirkt hatte. (Apg 5,12)13 Als sie geendet hatten, ergriff Jakobus das Wort und sprach: Brüder, hört mir zu! (Apg 12,17)14 Simeon hat erzählt, wie Gott von Anfang an darauf bedacht war, aus allen Völkern ein Volk für seinen Namen zu gewinnen. (Apg 10,45; Apg 15,7)15 Damit stimmen die Worte der Propheten überein; so steht geschrieben:16 Danach werde ich umkehren und wieder aufbauen die Hütte Davids, die zerfallene. Aus ihren Trümmern werde ich sie wieder aufbauen und sie wieder aufrichten, (Jer 12,15; Am 9,11)17 damit den Herrn suchen, die überlebt haben unter den Menschen, alle Völker, über denen ausgerufen ist mein Name, spricht der Herr, der dies tut.18 Bekannt ist es von Ewigkeit her.19 Darum halte ich es für richtig, denen aus den Völkern, die sich zum Herrn wenden, keine Lasten aufzubürden,20 sie aber anzuweisen, sie sollten sich fernhalten von Verunreinigung durch fremde Götter, durch Unzucht oder durch Ersticktes[2] und Blut. (1Mo 9,4; 2Mo 34,15; 3Mo 17,10; 3Mo 18,6; Apg 15,29; Apg 21,25)21 Denn seit Menschengedenken hat Mose in jeder Stadt seine Verkündiger, da an jedem Sabbat in den Synagogen aus ihm vorgelesen wird.22 Da beschlossen die Apostel und die Ältesten samt der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte ausgewählte Männer zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, den man auch Barsabbas nannte, und Silas, führende Männer unter den Brüdern. (Apg 4,36; Apg 15,27)23 Sie sollten das folgende Schreiben überbringen: Wir, die Apostel und die Ältesten, in geschwisterlicher Verbundenheit, an die Brüder und Schwestern in Antiochia, in Syrien und Kilikien, die zu den Heiden gehören: Seid gegrüsst!24 Da wir vernommen haben, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, zu euch gekommen sind und mit ihren Worten Verwirrung gestiftet und euch beunruhigt haben, (Apg 15,1)25 haben wir einstimmig beschlossen,[3] ausgewählte Männer zu euch zu senden, zusammen mit den von uns geliebten Brüdern Paulus und Barnabas,26 die beide ihr Leben eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus.27 Wir haben also Judas und Silas gesandt, die euch dasselbe mündlich mitteilen werden. (Apg 15,22; Apg 17,15; Apg 18,5)28 Denn der heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzubürden, ausser dem, was unerlässlich ist, nämlich:29 euch fernzuhalten von Opferfleisch, Blut, Ersticktem und Unzucht; wenn ihr diese Grenze wahrt, handelt ihr richtig. Lebt wohl! (Apg 15,20; 1Kor 6,13; 1Kor 8,1; 1Kor 10,14)30 So wurden sie verabschiedet und reisten nach Antiochia. Dort beriefen sie die Gemeindeversammlung ein und übergaben den Brief.31 Die lasen ihn und freuten sich über den Zuspruch.32 Und Judas und Silas, die selbst Propheten waren, ermutigten die Brüder und Schwestern mit manchem Wort und stärkten sie. (Apg 15,27)33 Nachdem sie einige Zeit dort verbracht hatten, wurden sie von den Brüdern in Frieden entlassen und kehrten zu denen zurück, die sie gesandt hatten.[4]35 Paulus und Barnabas aber blieben in Antiochia und lehrten und verkündigten mit vielen anderen zusammen das Wort des Herrn. (Apg 4,36)36 Einige Tage danach sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns wieder zurückkehren und sehen, wie es den Brüdern und Schwestern in all den Städten geht, in denen wir das Wort des Herrn verkündigt haben.37 Barnabas wollte auch Johannes mitnehmen, der Markus genannt wird. (Apg 4,36; Apg 12,12)38 Paulus aber hielt es nicht für richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien im Stich gelassen und sich nicht an ihrem Werk beteiligt hatte. (Apg 13,13)39 Da kam es zu einem erbitterten Streit, der dazu führte, dass sie sich trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr zu Schiff nach Zypern. (Apg 4,36; Apg 12,12; Apg 13,4)40 Paulus aber wählte Silas und machte sich, von den Brüdern und Schwestern der Gnade des Herrn anvertraut, auf den Weg, (Apg 15,27)41 zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden. (Apg 15,22)

Apostelgeschichte 15

Einheitsübersetzung 2016

1 Es kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden. (Apg 15,24; Gal 1,7; Gal 5,10)2 Da nun nicht geringer Zwist und Streit zwischen ihnen und Paulus und Barnabas entstand, beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen. (Gal 2,1)3 Die Gemeinde gab ihnen das Weggeleit. Dann zogen sie durch Phönizien und Samarien; dabei berichteten sie den Brüdern von der Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen Brüdern große Freude.4 Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie erzählten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hatte. (Apg 14,27; Apg 15,28; Apg 21,19)5 Da erhoben sich einige aus der Partei der Pharisäer, die gläubig geworden waren, und sagten: Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten.6 Die Apostel und die Ältesten traten zusammen, um die Frage zu prüfen.7 Als ein heftiger Streit entstand, erhob sich Petrus und sagte zu ihnen: Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen.8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat dies bestätigt, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. (Apg 10,44; Apg 11,15)9 Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt. (Apg 10,34)10 Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten? (Mt 23,4; Gal 3,10; Gal 5,1)11 Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene. (Gal 2,16; Eph 2,4)12 Da schwieg die ganze Versammlung. Und sie hörten Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte.13 Als sie geendet hatten, nahm Jakobus das Wort und sagte: Brüder, hört mich an! (Apg 21,18; Gal 2,9)14 Simon hat berichtet, dass Gott selbst zuerst darauf geschaut hat, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.15 Damit stimmen die Worte der Propheten überein, die geschrieben haben:16 Danach werde ich mich umwenden / und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten; / ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten / und werde sie wiederherstellen, (Jer 12,15; Am 9,11)17 damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, / auch alle Völker, / über denen mein Name ausgerufen ist - / spricht der Herr, der das ausführt, (Am 9,12)18 was ihm seit Ewigkeit bekannt ist. (Jes 45,21)19 Darum halte ich es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden;20 man weise sie nur an, Verunreinigung durch Götzenopferfleisch und Unzucht zu meiden und weder Ersticktes noch Blut zu essen.[1] (3Mo 18,6; Apg 15,29; Apg 21,25)21 Denn Mose hat seit alten Zeiten in jeder Stadt seine Verkünder, da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.22 Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern.23 Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Kilikien.24 Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben. (Apg 15,1; Gal 1,7; Gal 5,10)25 Deshalb haben wir einmütig beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken,26 die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben.27 Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen.28 Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: (Mt 23,4)29 Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl! (Apg 15,20; 1Kor 8,1; Offb 2,14)30 Man verabschiedete die Abgesandten und sie zogen hinab nach Antiochia, riefen die Gemeinde zusammen und übergaben ihr den Brief.31 Sie lasen ihn und freuten sich über den Zuspruch.32 Judas und Silas, selbst Propheten, sprachen den Brüdern mit vielen Worten Mut zu und stärkten sie. (Apg 11,27; Apg 13,1)33-34 Nach einiger Zeit wurden sie von den Brüdern in Frieden wieder zu denen entlassen, die sie abgesandt hatten.[2]35 Paulus aber und Barnabas blieben in Antiochia und lehrten und verkündeten mit vielen anderen das Wort des Herrn.36 Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: Wir wollen wieder aufbrechen und sehen, wie es den Brüdern in all den Städten geht, in denen wir das Wort des Herrn verkündet haben.37 Barnabas wollte auch den Johannes, genannt Markus, mitnehmen; (Apg 12,12)38 doch Paulus bestand darauf, ihn nicht mitzunehmen, weil er sie in Pamphylien im Stich gelassen hatte, nicht mit ihnen gezogen war und an ihrer Arbeit nicht mehr teilgenommen hatte. (Apg 13,13)39 Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, sodass sie sich voneinander trennten; Barnabas nahm Markus mit und segelte nach Zypern.40 Paulus aber wählte sich Silas und reiste ab, nachdem die Brüder ihn der Gnade des Herrn empfohlen hatten.41 Er zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden. (Apg 9,30; Apg 11,25; Gal 1,21)

Apostelgeschichte 15

Neue Genfer Übersetzung

1 Doch dann kamen einige Leute aus Judäa nach Antiochia und forderten die Männer der Gemeinde auf, sich beschneiden zu lassen, wie es im Gesetz des Mose vorgeschrieben ist.[1] »Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst«, lehrten sie, »könnt ihr nicht gerettet werden.«2 Damit stießen sie bei Paulus und Barnabas auf entschiedenen Widerstand, und es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung.[2] Schließlich wurden Paulus und Barnabas zusammen mit einigen Christen aus Antiochia beauftragt, nach Jerusalem zu reisen und den Aposteln und den Ältesten der dortigen Gemeinde diesen Streitfall vorzulegen.3 Von der Gemeinde in Antiochia feierlich verabschiedet, machten sich Paulus und Barnabas auf den Weg. Sie zogen durch Phönizien und Samarien, und überall erzählten sie von der Hinwendung der Nichtjuden zu Gott – eine Nachricht, mit der sie allen Geschwistern große Freude bereiteten.4 Als sie in Jerusalem ankamen, wurden sie von den Aposteln und den Ältesten und von der ganzen Gemeinde herzlich empfangen, und sie gaben einen Bericht von dem, was Gott durch sie als seine Mitarbeiter alles getan hatte.5 Doch einige, die zur Partei der Pharisäer gehörten und zum Glauben an Jesus gekommen waren, standen auf und erklärten: »Man muss die Nichtjuden beschneiden und dazu auffordern, das Gesetz des Mose zu befolgen!«6 Daraufhin trafen sich die Apostel und die Ältesten, um über diese Sache zu beraten.7 Nachdem man lange und intensiv miteinander diskutiert hatte, erhob sich Petrus und sagte zu den Versammelten: »Liebe Brüder, wie ihr alle wisst, hat Gott euch seine Entscheidung schon vor langer Zeit klar gemacht – damals, als er mir den Auftrag gab, den Nichtjuden die Botschaft des Evangeliums zu verkünden, und als sie durch mich die Botschaft hörten und zum Glauben kamen[3].[4]8 Gott kennt uns Menschen ja durch und durch, und er hat die Echtheit ihres Glaubens bestätigt[5], indem er ihnen genau[6] wie uns den Heiligen Geist gegeben hat.9 Er machte keinerlei Unterschied zwischen ihnen und uns, sondern hat auch ihr Innerstes aufgrund ihres Glaubens von aller Schuld gereinigt.10 Warum wollt ihr Gott jetzt herausfordern und diesen Jüngern ein Joch auf den Nacken legen, das weder unsere Vorfahren noch wir selbst zu tragen vermochten?11 Wir sind doch ganz im Gegenteil davon überzeugt[7], dass wir – genau wie sie – einzig und allein durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet werden.[8]«12 Was Petrus sagte, brachte die Versammelten zur Ruhe, und die ganze Gemeinde hörte[9] aufmerksam zu, wie Barnabas und Paulus nun von all den Wundern und außergewöhnlichen Dingen berichteten, die Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.13 Als die beiden geendet hatten, ergriff Jakobus das Wort. »Liebe Geschwister«, sagte er, »hört mir zu!14 Simeon[10] hat gezeigt, dass Gott selbst sich der Nichtjuden angenommen und damit begonnen hat, unter ihnen[11] ein Volk zu sammeln, das ihm gehört[12].[13] (1Petr 2,9; 1Petr 2,10)15 Das stimmt mit den Worten der Propheten überein; es heißt nämlich in der Schrift:16 ›Der Tag kommt, sagt der Herr, an dem ich mich meinem Volk wieder zuwenden[14] und die verfallene Hütte[15] Davids wieder aufbauen werde; ich werde sie aus ihren Trümmern von neuem erbauen und werde sie wieder errichten.17 Dann werden auch die übrigen Menschen nach mir[16] fragen, die Menschen aller Völker[17], die doch alle mein Eigentum sind[18]. Das sagt der Herr, der damit ausführt,18 was er von jeher angekündigt hat[19].‹[20]«19 »Deshalb steht für mich die Entscheidung fest«, fuhr Jakobus fort. »Wir dürfen es den Nichtjuden, die zu Gott umkehren, nicht unnötig schwer machen.20 Allerdings sollten wir sie in einem Brief dazu auffordern, folgende Dinge zu unterlassen: jede Verunreinigung durch Götzenverehrung[21] und jede Form von Unmoral[22] sowie den Genuss von Blut und von nicht ausgeblutetem Fleisch.[23]21 Im Übrigen finden sich alle diese Forderungen im Gesetz des Mose, das seit vielen Generationen in allen Städten verkündet und Sabbat für Sabbat in allen Synagogen vorgelesen wird.[24]«22 Daraufhin fassten die Apostel und die Ältesten im Einvernehmen mit der ganzen Jerusalemer Gemeinde den Beschluss, einige Delegierte zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Die Wahl fiel auf Judas, der auch Barsabbas genannt wurde, und Silas, zwei führende Männer der Gemeinde[25].23 Der Brief, den sie ihnen mitgaben[26], lautete folgendermaßen: »Die Apostel und die Ältesten der Gemeinde von Jerusalem an die nichtjüdischen Geschwister in Antiochia und in ganz Syrien und Zilizien: Wir, eure Brüder, grüßen euch herzlich!24 Wie wir erfahren haben, sind einige Leute aus unserer Gemeinde[27] ohne unseren Auftrag zu euch gereist und haben Dinge behauptet, die euch verwirrt und zutiefst beunruhigt haben.25 Wir haben daher über die Sache beraten und haben dann einmütig[28] beschlossen, eine Delegation unserer Gemeinde zu euch zu schicken als Begleitung unserer lieben Freunde Barnabas und Paulus,26 die ihr ganzes Leben in den Dienst von Jesus Christus, unserem Herrn, gestellt haben[29].27 Diejenigen, die wir ausgewählt und zu euch geschickt haben, sind Judas und Silas; sie werden euch auch noch mündlich mitteilen, worum es geht.28 Der Heilige Geist selbst und unter seiner Führung auch wir haben nämlich beschlossen[30], euch nur die folgenden unbedingt nötigen Anweisungen zu geben und euch darüber hinaus keine weitere Last aufzuerlegen:29 Esst kein Fleisch, das den Götzen geopfert wurde, unterlasst den Genuss von Blut und von nicht ausgeblutetem Fleisch und haltet euch fern von jeder Unmoral![31] Wenn ihr euch vor diesen Dingen in Acht nehmt, verhaltet ihr euch richtig[32]. Und nun lebt wohl!«30 Paulus und Barnabas sowie die Delegierten wurden offiziell verabschiedet und machten sich auf den Weg nach Antiochia. Dort angekommen, beriefen sie eine Versammlung der ganzen Gemeinde[33] ein und übergaben den Brief.31 Er wurde vorgelesen, und alle freuten sich über seinen ermutigenden Inhalt.32 Judas und Silas waren Propheten, und sie nahmen sich viel Zeit, den Geschwistern Mut zu machen und sie im Glauben zu stärken.[34]33-34 Nachdem sie eine längere Zeit dort verbracht hatten, wurden sie von den Geschwistern mit dem Friedensgruß[35] verabschiedet und kehrten zu denen zurück, die sie geschickt hatten.[36]35 Paulus und Barnabas hingegen blieben zunächst in Antiochia. Zusammen mit vielen anderen unterrichteten sie die Menschen in der Botschaft des Herrn und verkündeten das Evangelium in der ganzen Stadt[37].36 Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: »Lass uns wieder aufbrechen und die Geschwister in all den Städten besuchen, in denen wir die Botschaft des Herrn verkündet haben. Wir müssen doch sehen, wie es ihnen geht!«37 Barnabas war damit einverstanden, nur wollte er auch Johannes mitnehmen – Johannes mit dem Beinamen Markus.38 Doch Paulus hielt es nicht für angebracht, jemand mitzunehmen, der sie auf ihrer vorherigen Reise in Pamphylien im Stich gelassen hatte, statt mit ihnen weiterzuziehen und den Auftrag zu erfüllen, den Gott ihnen gegeben hatte.[38]39 Darüber kam es zu einer so heftigen Auseinandersetzung, dass sich die beiden trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und bestieg ein Schiff, das nach Zypern fuhr.40 Paulus seinerseits wählte sich Silas zum Begleiter, und nachdem ihn die Christen von Antiochia dem Herrn und seiner Gnade anvertraut hatten[39], machte er sich auf die Reise.41 Er zog durch Syrien und Zilizien, und überall stärkte er die Gemeinden im Glauben.