1Am Morgen aber stand Laban früh auf, küsste seine Enkel und Töchter und segnete sie und zog hin und kam wieder an seinen Ort.2Jakob aber zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes. (1Mo 28,12)3Und als er sie sah, sprach er: Hier ist Gottes Heerlager, und nannte diese Stätte Mahanajim.4Jakob aber schickte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land Seïr, in das Gebiet von Edom, (1Mo 36,8)5und befahl ihnen und sprach: So sprecht zu Esau, meinem Herrn: Dein Knecht Jakob lässt dir sagen: Ich bin bisher bei Laban lange in der Fremde gewesen6und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde und habe ausgesandt, es dir, meinem Herrn, anzusagen, damit ich Gnade vor deinen Augen fände.7Die Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder Esau, und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann.8Da fürchtete sich Jakob sehr und ihm wurde bange. Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele in zwei Lager9und sprach: Wenn Esau über das eine Lager kommt und macht es nieder, so wird das andere entrinnen.10Weiter sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir gesagt hast: Zieh wieder in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir wohltun –, (1Mo 31,3; 1Mo 31,13)11ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr als diesen Stab, als ich hier über den Jordan ging, und nun sind aus mir zwei Lager geworden. (2Sam 7,18)12Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, dass er komme und schlage mich, die Mutter samt den Kindern.13Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer, den man der Menge wegen nicht zählen kann. (1Mo 28,13)14Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, was er erworben hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau:15zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe, zwanzig Widder16und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn junge Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel,17und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu ihnen: Geht vor mir her und lasst Raum zwischen einer Herde und der andern.18Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an und wo willst du hin und wessen Eigentum ist das, was du vor dir hertreibst?,19sollst du sagen: Es gehört deinem Knechte Jakob, der sendet es als Geschenk seinem Herrn Esau, und er selbst zieht hinter uns her.20Ebenso gebot er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die den Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt habe, so sagt zu Esau, wenn ihr ihm begegnet,21und sagt ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob kommt hinter uns. Denn er dachte: Ich will ihn versöhnen mit dem Geschenk, das vor mir hergeht. Danach will ich ihn sehen; vielleicht wird er mich annehmen.22So ging das Geschenk vor ihm her; er aber blieb diese Nacht im Lager.
Jakobs Kampf am Jabbok
23Und Jakob stand auf in der Nacht und nahm seine beiden Frauen und die beiden Mägde und seine elf Söhne und zog durch die Furt des Jabbok.24Er nahm sie und führte sie durch den Fluss, sodass hinüberkam, was er hatte.25Jakob aber blieb allein zurück. Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. (Hos 12,4)26Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, rührte er an das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt.27Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. (Mt 15,22)28Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob.29Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen. (1Mo 35,10; Jer 20,7)30Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst. (Ri 13,17)31Und Jakob nannte die Stätte Pnuël: Denn ich habe Gott von Angesicht gesehen,[1] und doch wurde mein Leben gerettet. (2Mo 33,20)32Und als er an Pnuël vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte.33Daher essen die Israeliten nicht das Muskelstück auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, weil er den Muskel am Gelenk der Hüfte Jakobs angerührt hatte.
1Früh am nächsten Morgen küsste Laban zum Abschied seine Enkel und seine Töchter und segnete sie. Dann kehrte er in seine Heimat zurück.2Als dann auch Jakob weiterzog, begegneten ihm Engel Gottes.3"Hier ist das Lager Gottes!", sagte er, als er sie sah. Deshalb nannte er jenen Ort Mahanajim, Doppellager.
Jakob nähert sich Esau
4Nun schickte Jakob Boten zu seinem Bruder Esau voraus, der sich im Bergland von Seïr im Gebiet Edoms aufhielt. (1Mo 14,6)5Er befahl ihnen: "Wenn ihr zu meinem Herrn, zu Esau kommt, sollt ihr sagen: 'Dein Diener Jakob lässt dir sagen: Die ganze Zeit über habe ich mich als Fremder bei Laban aufgehalten.6Ich habe Rinder, Esel und Kleinvieh erworben, Sklaven und Sklavinnen. Das wollte ich dir, meinem Herrn, mitteilen, um dein Wohlwollen zu gewinnen.'"7Als die Boten zurückkamen berichteten sie: "Wir waren bei deinem Bruder, bei Esau. Er ist schon unterwegs und zieht dir mit vierhundert Mann entgegen."8Jakob wurde angst und bange. Er teilte die Leute, die er bei sich hatte, in zwei Lager, dazu das Kleinvieh, die Rinder und die Kamele,9denn er sagte sich: "Wenn Esau auf das eine Lager trifft und alles erschlägt, kann doch das andere entkommen."10Dann betete Jakob: "Jahwe, Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak! Du hast zu mir gesagt: 'Kehr in deine Heimat und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich werde es dir gut gehen lassen!'11Ich bin zu gering für alle Barmherzigkeit und Treue, die du an mir, deinem Diener, erwiesen hast. Denn nur mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Lagern geworden.12Rette mich doch vor meinem Bruder, vor Esau. Ich habe Angst vor ihm, dass er kommt und uns alle umbringt, auch die Mütter und die Kinder.13Du hast mir doch versprochen: 'Ich will dir viel Gutes tun, und deine Nachkommen sollen werden wie der Sand am Meer, den niemand zählen kann.'"14Er blieb die Nacht über dort und stellte aus seinem Besitz ein Geschenk für seinen Bruder Esau zusammen:15200 Ziegen und 20 Ziegenböcke, 200 Mutterschafe und 20 Schafböcke,1630 Kamelstuten mit ihren Jungen, 40 Kühe, 10 Stiere, 20 Eselinnen und 10 Esel.17Jede dieser Herden übergab er einem seiner Leute und sagte: "Zieht voraus und lasst einen Abstand zwischen den Herden!"18Dem Ersten befahl er: "Wenn mein Bruder Esau dir entgegenkommt, wird er fragen: 'Wem gehörst du und wohin gehst du? Und wem gehören die Tiere, die du treibst?',19dann sollt ihr sagen: 'Es gehört alles deinem Diener Jakob, und es ist ein Geschenk, das er meinem Herrn Esau macht. Er selbst kommt hinter uns her.'"20Dieselbe Anweisung gab er auch dem zweiten, dem dritten und allen anderen, die hinter den Herden gingen: "Genau dasselbe sollt ihr zu Esau sagen, wenn ihr ihn trefft.21Und sagt immer: 'Dein Diener Jakob kommt auch noch hinter uns her.'" Denn er dachte: "Ich will ihn durch das Geschenk, das vor mir herzieht, versöhnen. Erst dann will ich ihm selbst unter die Augen treten. Vielleicht nimmt er mich freundlich auf."22So zog das Geschenk ihm voraus, während er die Nacht über im Lager blieb.
Jakob ringt mit Gott
23Doch mitten in der Nacht stand er auf, nahm seine beiden Frauen, die beiden Sklavinnen und seine elf Söhne und überquerte mit ihnen die Furt des Jabbok.24Auch alle seine Herden und seinen Besitz brachte er über den Fluss.25Nur Jakob selbst blieb zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufzog.26Als jener merkte, dass Jakob sich nicht niederringen ließ, schlug er auf dessen Hüftgelenk, sodass es sich ausrenkte.27Dann sagte er: "Lass mich los, die Morgenröte zieht schon herauf!" Doch Jakob erwiderte: "Ich lass dich nicht los, wenn du mich nicht vorher segnest!"28"Wie heißt du?", fragte der Mann. "Jakob", erwiderte er.29Da sagte er: "Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel, Gotteskämpfer! Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gesiegt."30Da bat Jakob: "Sag mir doch, wie du heißt!" Doch er erwiderte nur: "Warum fragst du?"; und er segnete ihn.31"Ich habe Gott ins Gesicht gesehen", sagte Jakob, "und ich lebe noch!" Darum nannte er jenen Ort Pnuël, Gottes Gesicht.32Als Jakob Pnuël verließ, ging die Sonne über ihm auf. Er hinkte wegen seiner Hüfte.33Deshalb lehnen es die Israeliten bis heute ab, den Muskel zu essen, der über dem Hüftgelenk liegt, weil Jakob an dieser Stelle von Gott geschlagen worden war.
1.Mose 32
New International Version
Jacob prepares to meet Esau
1[1] Jacob also went on his way, and the angels of God met him.2When Jacob saw them, he said, ‘This is the camp of God!’ So he named that place Mahanaim.[2]3Jacob sent messengers ahead of him to his brother Esau in the land of Seir, the country of Edom.4He instructed them: ‘This is what you are to say to my lord Esau: “Your servant Jacob says, I have been staying with Laban and have remained there till now.5I have cattle and donkeys, sheep and goats, male and female servants. Now I am sending this message to my lord, that I may find favour in your eyes.” ’6When the messengers returned to Jacob, they said, ‘We went to your brother Esau, and now he is coming to meet you, and four hundred men are with him.’7In great fear and distress Jacob divided the people who were with him into two groups,[3] and the flocks and herds and camels as well.8He thought, ‘If Esau comes and attacks one group,[4] the group[5] that is left may escape.’9Then Jacob prayed, ‘O God of my father Abraham, God of my father Isaac, Lord, you who said to me, “Go back to your country and your relatives, and I will make you prosper,”10I am unworthy of all the kindness and faithfulness you have shown your servant. I had only my staff when I crossed this Jordan, but now I have become two camps.11Save me, I pray, from the hand of my brother Esau, for I am afraid he will come and attack me, and also the mothers with their children.12But you have said, “I will surely make you prosper and will make your descendants like the sand of the sea, which cannot be counted.” ’13He spent the night there, and from what he had with him he selected a gift for his brother Esau:14two hundred female goats and twenty male goats, two hundred ewes and twenty rams,15thirty female camels with their young, forty cows and ten bulls, and twenty female donkeys and ten male donkeys.16He put them in the care of his servants, each herd by itself, and said to his servants, ‘Go ahead of me, and keep some space between the herds.’17He instructed the one in the lead: ‘When my brother Esau meets you and asks, “Who do you belong to, and where are you going, and who owns all these animals in front of you?”18then you are to say, “They belong to your servant Jacob. They are a gift sent to my lord Esau, and he is coming behind us.” ’19He also instructed the second, the third and all the others who followed the herds: ‘You are to say the same thing to Esau when you meet him.20And be sure to say, “Your servant Jacob is coming behind us.” ’ For he thought, ‘I will pacify him with these gifts I am sending on ahead; later, when I see him, perhaps he will receive me.’21So Jacob’s gifts went on ahead of him, but he himself spent the night in the camp.
Jacob wrestles with God
22That night Jacob got up and took his two wives, his two female servants and his eleven sons and crossed the ford of the Jabbok.23After he had sent them across the stream, he sent over all his possessions.24So Jacob was left alone, and a man wrestled with him till daybreak.25When the man saw that he could not overpower him, he touched the socket of Jacob’s hip so that his hip was wrenched as he wrestled with the man.26Then the man said, ‘Let me go, for it is daybreak.’ But Jacob replied, ‘I will not let you go unless you bless me.’27The man asked him, ‘What is your name?’ ‘Jacob,’ he answered.28Then the man said, ‘Your name will no longer be Jacob, but Israel,[6] because you have struggled with God and with humans and have overcome.’29Jacob said, ‘Please tell me your name.’ But he replied, ‘Why do you ask my name?’ Then he blessed him there.30So Jacob called the place Peniel,[7] saying, ‘It is because I saw God face to face, and yet my life was spared.’31The sun rose above him as he passed Peniel,[8] and he was limping because of his hip.32Therefore to this day the Israelites do not eat the tendon attached to the socket of the hip, because the socket of Jacob’s hip was touched near the tendon.