Jesaja 9

Lutherbibel 2017

1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. (Jes 60,2; Mt 4,16; Lk 1,79)2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.[1]3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. (Ri 7,12; Jes 10,26; Jes 14,5; Jes 14,25)4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; (Jes 7,14; Jes 22,22; Mi 5,1; Mi 5,4)6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. (2Sam 7,12; Ps 72,1; Jes 11,4; Jer 23,5; Lk 1,32)7 Der Herr hat ein Wort gesandt zu Jakob, und es ist in Israel niedergefallen,8 dass alles Volk es innewerde, Ephraim und die Bürger Samarias, die da sagen in Hochmut und stolzem Sinn:9 Ziegelsteine sind gefallen, aber wir wollen’s mit Quadern wieder bauen. Man hat Maulbeerbäume abgehauen, aber wir wollen Zedern an ihre Stelle setzen.10 Doch der HERR machte stark gegen sie ihre Bedränger, nämlich Rezin, und ihre Feinde stachelte er auf,11 die Aramäer von vorn und die Philister von hinten, und sie fraßen Israel mit vollem Maul. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)12 Aber das Volk kehrte nicht um zu dem, der es schlug, und fragte nicht nach dem HERRN Zebaoth.13 Darum hieb der HERR von Israel Kopf und Schwanz ab, Ast und Stumpf, auf einen Tag. (Jes 10,33; Jes 19,15)14 Die Ältesten und die Vornehmen sind der Kopf, die Propheten aber, die falsch lehren, sind der Schwanz.15 Denn die Leiter dieses Volks wurden Verführer, und die sich leiten ließen, wurden verwirrt. (Jes 3,12)16 Darum kann sich der Herr über ihre junge Mannschaft nicht freuen noch ihrer Waisen und Witwen sich erbarmen; denn sie sind allzumal gottlos und böse, und aller Mund redet Torheit. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)17 Denn die Bosheit loderte wie Feuer und verzehrte Dornen und Disteln; sie zündete den dichten Wald an, der aufging im hohen Rauch.18 Im Zorn des HERRN Zebaoth verbrannte das Land, und das Volk wurde ein Fraß des Feuers; keiner schonte den andern.19 Sie verschlangen zur Rechten und litten Hunger; sie fraßen zur Linken und wurden doch nicht satt. Ein jeder fraß das Fleisch seines Arms,20 Manasse den Ephraim, Ephraim den Manasse, und sie beide miteinander gegen Juda. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)

Jesaja 9

Hoffnung für alle

1 Das Volk, das in der Finsternis lebt, sieht ein großes Licht; hell strahlt es auf über denen, die ohne Hoffnung sind.2 Du, Herr, machst Israel wieder zu einem großen Volk und schenkst ihnen überströmende Freude. Sie sind fröhlich wie nach einer reichen Ernte; sie jubeln wie nach einem Sieg, wenn die Beute verteilt wird.3 So wie du Israel damals aus der Gewalt der Midianiter gerettet hast, so befreist du sie dann von der schweren Last der Fremdherrschaft. Du zerbrichst die Peitsche, mit der sie zur Zwangsarbeit getrieben werden.4 Die Soldatenstiefel, die beim Marschieren so laut dröhnen, und all die blutverschmierten Kampfgewänder werden ins Feuer geworfen und verbrannt.5 Denn uns ist ein Kind geboren! Ein Sohn ist uns geschenkt! Er wird die Herrschaft übernehmen. Man nennt ihn »Wunderbarer Ratgeber«, »Starker Gott«, »Ewiger Vater«, »Friedensfürst«.6 Er wird seine Herrschaft weit ausdehnen und dauerhaften Frieden bringen. Auf dem Thron Davids wird er regieren und sein Reich auf Recht und Gerechtigkeit gründen, jetzt und für alle Zeit. Der HERR, der allmächtige Gott, wird dies eintreffen lassen, leidenschaftlich verfolgt er sein Ziel.7 Der Herr hat ein hartes Urteil über die Nachkommen von Jakob verhängt. Das Reich Israel wird es zu spüren bekommen,8 ja, es wird die Bewohner von Israel und die Einwohner Samarias treffen. Voller Hochmut prahlen sie:9 »Unsere Häuser aus Ziegelsteinen sind zwar zerstört, doch nun bauen wir uns neue aus Quadersteinen. Die knorrigen Maulbeerbäume wurden alle gefällt. Was soll’s, wir pflanzen Zedern dafür an!«10 Darum hat der HERR die Feinde von König Rezin stark gemacht und sie gegen Israel zum Krieg angestachelt.11 Die Syrer sind von Osten her ins Land eingefallen, und die Philister griffen von Westen an. Sie stürzten sich mit weit aufgerissenem Maul auf Israel und verschlangen ganze Stücke davon. Aber trotz allem hat sich Gottes Zorn nicht gelegt; noch ist seine strafende Hand erhoben.12 Der HERR, der allmächtige Gott, bestraft sein Volk hart, aber es kehrt nicht zu ihm zurück, ja, es fragt nicht einmal nach ihm.13-14 Darum wird der HERR an ein und demselben Tag Kopf und Schwanz von Israel abschlagen. Der Kopf, das sind die Führer des Volkes, die angesehenen Männer und Sippenoberhäupter; der Schwanz, das sind die angeblichen Propheten mit ihren falschen Weissagungen. Wie man die obersten Zweige der Palmen und die Binsen im Sumpf abschneidet, so wird Gott an einem Tag das ganze Volk vernichten.15 Denn die Führer dieses Volkes sind nichts als Verführer. Wer sich ihnen anvertraut, wird in die Irre geleitet.16 Darum verschont der Herr die jungen Männer nicht und hat kein Mitleid mit den Witwen und Waisen. Denn sie alle haben sich gegen ihn aufgelehnt, ihr ganzes Leben besteht aus Lug und Betrug. Aber noch hat sich Gottes Zorn nicht gelegt; noch ist seine strafende Hand erhoben.17 Durch ihre Gottlosigkeit sprechen sie sich selbst das Urteil. Ihre Bosheit gleicht einer lodernden Flamme, die Unkraut und Dornensträucher verzehrt und das dichte Unterholz im Wald in Brand steckt, bis schwarze Rauchsäulen aufsteigen.18 In seinem glühenden Zorn denkt der HERR, der allmächtige Gott, gar nicht daran, dieses Feuer einzudämmen. Zurück bleibt ein zerstörtes Land, ein Land, in dem jeder gegen jeden kämpft. Niemand kümmert sich um den anderen,19 jeder will nur seinen Hunger stillen. Gierig und rücksichtslos fällt man über alles Essbare her und wird trotzdem nicht satt. Am Ende zerfleischen sie sich gegenseitig:20 Die Leute vom Stamm Manasse stürzen sich auf den Stamm Ephraim, die von Ephraim gehen auf Manasse los, und zusammen fallen sie über Juda her. Und immer noch ist Gottes Zorn nicht gestillt; drohend schwebt seine Hand über diesem Volk.

Jesaja 9

Neues Leben. Die Bibel

1 Denn das Volk, das in der Dunkelheit lebt, sieht ein helles Licht. Und über den Menschen in einem vom Tode überschatteten Land strahlt ein heller Schein. (Mt 4,15)2 Du vermehrst das Volk und schenkst ihm große Freude. Es freut sich über dich wie ein Volk zur Erntezeit, wie jubelnde Menschen, die Beute unter sich aufteilen. (Jes 26,15; Jes 35,10; Jes 66,10)3 Denn wie am Tage Midians zerbricht Gott das Joch, das sein Volk drückte und den Stock auf seinem Nacken, die Peitsche seines Treibers. (Jes 49,26)4 Alle dröhnend marschierenden Stiefel und blutgetränkten Mäntel werden verbrannt werden und den Flammen zum Opfer fallen.5 Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. (5Mo 10,17; Neh 9,32; Jes 7,14; Jes 26,3; Mt 28,18; 1Kor 15,25)6 Seine Herrschaft ist groß und der Frieden auf dem Thron Davids und in seinem Reich wird endlos sein. Er festigt und stützt es für alle Zeiten durch Recht und Gerechtigkeit. Dafür wird sich der HERR, der Allmächtige, nachhaltig einsetzen. (Dan 2,44; Lk 1,32)7 Dieses Urteil hat der Herr über Jakob verhängt und es hat Israel getroffen;8 das werden das Volk Israel[1] und die Einwohner Samarias erkennen. Voller Stolz und Hochmut verkünden sie: (Jes 7,8)9 »Wir werden die zerbrochenen Ziegel durch behauene Steine ersetzen und die gefällten Maulbeerbäume durch Zedern.«10 Doch der HERR wird Rezins Feinde stärken und seine Gegner aufstacheln.11 Die Aramäer werden von Osten und die Philister von Westen einfallen. Sie werden Israel gierig verschlingen. Aber damit ist sein Zorn nicht gestillt. Seine Hand bleibt erhoben. (Ps 79,7)12 Doch das Volk bekehrt sich nicht zu dem, der es erzieht und es sucht den HERRN, den Allmächtigen, nicht. (Jer 5,3; Hos 7,10)13 Deshalb wird der HERR an einem einzigen Tag Israels Kopf und Schwanz abschlagen, den Palmzweig und das Schilfrohr. (Jes 19,15; Offb 18,8)14 Die geehrten Ältesten sind der Kopf und die Lügenpropheten der Schwanz.15 Denn die Anführer haben das Volk in die Irre geführt. Wer ihnen folgt, verläuft sich. (Mt 15,14)16 Deshalb wird der HERR an den jungen Männern keine Freude haben und auch mit den Witwen und Waisen wird er nicht gnädig sein. Denn sie sind allesamt gewissenlose Schandmäuler, die Böses tun. Aber auch damit ist der Zorn des HERRN nicht gestillt. Seine Hand bleibt weiter erhoben. (Am 8,13; Mt 12,34)17 Denn die Bosheit brennt wie ein Feuer: Es verzehrt Dornen und Disteln und lodert im Unterholz des Waldes auf, sodass hohe Rauchwolken aufsteigen. (Mal 3,19)18 Durch den mächtigen Zorn des HERRN, des Allmächtigen, liegt das Land verbrannt da. Das Volk wird zum Opfer des Feuers; keiner verschont den anderen. (Joe 2,3; Mi 7,2)19 Man frisst rechts und wird nicht satt, man frisst links und bleibt hungrig. Man frisst sich gegenseitig. (Jes 8,21; Jes 49,26)20 Manasse frisst Ephraim und Ephraim frisst Manasse und beide gemeinsam fallen über Juda her. Doch auch damit ist der Zorn des HERRN nicht gestillt. Seine Hand bleibt weiterhin erhoben. (Jes 5,25; Jes 11,13)