2.Könige 4

Lutherbibel 2017

1 Und es schrie eine Frau unter den Frauen der Prophetenjünger zu Elisa und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben; und du weißt ja, dass dein Knecht den HERRN fürchtete. Nun kommt der Schuldherr und will meine beiden Kinder nehmen zu leibeigenen Knechten. (3Mo 25,39; Am 2,6; Mi 2,9)2 Elisa sprach zu ihr: Was soll ich dir tun? Sage mir, was hast du im Hause? Sie sprach: Deine Magd hat nichts im Hause als einen Krug Öl. (1Kön 17,12)3 Er sprach: Geh hin und erbitte draußen von allen deinen Nachbarinnen leere Gefäße, aber nicht zu wenig,4 und geh ins Haus und schließ die Tür zu hinter dir und deinen Söhnen und gieß in alle Gefäße; und wenn du sie gefüllt hast, so stelle sie beiseite.5 Sie ging hin und schloss die Tür zu hinter sich und ihren Söhnen; diese brachten ihr die Gefäße herbei, und sie goss ein.6 Und als die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefäß her! Er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr hier. Da stand das Öl.7 Und sie kam und sagte es dem Mann Gottes an. Er sprach: Geh hin, verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden; du aber und deine Söhne, nährt euch von dem Übrigen.8 Und es begab sich eines Tages, dass Elisa nach Schunem ging. Dort war eine reiche Frau; die nötigte ihn, dass er bei ihr aß. Und sooft er dort durchkam, kehrte er bei ihr ein und aß bei ihr.9 Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe, ich weiß, dass dies ein heiliger Mann Gottes ist, der immer hier durchkommt.10 Lass uns ihm eine kleine gemauerte Kammer oben machen und Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hinstellen, damit er dort einkehren kann, wenn er zu uns kommt.11 Und es begab sich eines Tages, dass Elisa dort einkehrte und sich oben in die Kammer legte und darin schlief.12 Danach sprach er zu seinem Diener Gehasi: Ruf die Schunemiterin! Und als Gehasi sie rief, trat sie vor ihn.13 Elisa aber sprach zu Gehasi: Sage ihr: Siehe, du hast uns all diesen Dienst getan; was soll ich dir tun? Brauchst du Fürsprache beim König oder beim Feldhauptmann? Sie sprach: Ich wohne unter meinen Leuten.14 Elisa sprach: Was soll ich ihr dann tun? Gehasi sprach: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt.15 Er sprach: Ruf sie her! Und als er sie rief, trat sie in die Tür.16 Und er sprach: Um diese Zeit übers Jahr sollst du einen Sohn herzen. Sie sprach: Ach nicht, mein Herr, du Mann Gottes! Täusche deine Magd nicht! (1Mo 18,10; 1Mo 18,14)17 Und die Frau ward schwanger und gebar einen Sohn um dieselbe Zeit übers Jahr, wie ihr Elisa zugesagt hatte.18 Als aber das Kind groß wurde, begab es sich, dass es hinaus zu seinem Vater zu den Schnittern ging19 und sprach zu seinem Vater: O mein Kopf, mein Kopf! Er sprach zu einem Knecht: Bringe ihn zu seiner Mutter!20 Und der nahm ihn und brachte ihn hinein zu seiner Mutter. Und er saß auf ihrem Schoß bis zum Mittag, da starb er. (1Kön 17,17)21 Und sie ging hinauf und legte ihn aufs Bett des Mannes Gottes, schloss hinter ihm zu und ging hinaus22 und rief ihren Mann und sprach: Schicke mir einen der Knechte und eine Eselin; ich will eilends zu dem Mann Gottes und bald zurückkommen.23 Er sprach: Warum willst du zu ihm? Ist doch heute weder Neumond noch Sabbat. Sie sprach: Es ist gut!24 Und sie sattelte die Eselin und sprach zu ihrem Knecht: Treib an und halte mich nicht auf beim Reiten, bis ich dir’s sage!25 So zog sie hin und kam zu dem Mann Gottes auf den Berg Karmel. Als aber der Mann Gottes sie kommen sah, sprach er zu seinem Diener Gehasi: Siehe, die Schunemiterin ist da!26 So lauf ihr nun entgegen und frage sie, ob es ihr, ihrem Mann und ihrem Sohn gut gehe. Sie sprach: Gut!27 Als sie aber zu dem Mann Gottes auf den Berg kam, umfing sie seine Füße; Gehasi aber trat herzu, um sie wegzustoßen. Aber der Mann Gottes sprach: Lass sie, denn ihre Seele ist betrübt, und der HERR hat mir’s verborgen und nicht kundgetan!28 Sie sprach: Wann hab ich einen Sohn erbeten von meinem Herrn? Sagte ich nicht, du solltest mich nicht täuschen? (2Kön 16,1)29 Er sprach zu Gehasi: Gürte deine Lenden und nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin, und wenn dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so danke ihm nicht, und lege meinen Stab auf des Knaben Antlitz. (Lk 10,4)30 Aber die Mutter des Knaben sprach: So wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: Ich lasse nicht von dir! Da machte er sich auf und ging ihr nach.31 Gehasi aber ging vor ihnen hin und legte den Stab dem Knaben aufs Antlitz: da war aber keine Stimme und kein Aufmerken. Und er ging zurück Elisa entgegen und sagte ihm: Der Knabe ist nicht aufgewacht.32 Und als Elisa ins Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bett.33 Und er ging hinein und schloss die Tür hinter sich zu und betete zu dem HERRN (Apg 9,40)34 und stieg aufs Bett und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf des Kindes Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände und breitete sich so über ihn; da wurde des Kindes Leib warm. (1Kön 17,21)35 Er aber stand wieder auf und ging im Haus einmal hierhin und dahin und stieg wieder aufs Bett und breitete sich über ihn. Da nieste der Knabe sieben Mal; danach tat der Knabe seine Augen auf.36 Und Elisa rief Gehasi und sprach: Ruf die Schunemiterin! Und als er sie rief, kam sie hinein zu ihm. Er sprach: Da, nimm hin deinen Sohn! (1Kön 17,23; Lk 7,15; Hebr 11,35)37 Da kam sie und fiel nieder zu seinen Füßen und neigte sich zur Erde und nahm ihren Sohn und ging hinaus.38 Als aber Elisa wieder nach Gilgal kam, war Hungersnot im Lande. Und als die Prophetenjünger vor ihm saßen, sprach er zu seinem Diener: Setze einen großen Topf auf und koche ein Gemüse für die Prophetenjünger!39 Da ging einer aufs Feld, um Kraut zu sammeln, und fand ein Rankengewächs und pflückte sein Kleid voll mit wilden Gurken. Und als er kam, schnitt er’s in den Topf zum Gemüse – sie kannten’s aber nicht –40 und legte es den Männern zum Essen vor. Als sie nun von dem Gemüse aßen, schrien sie und sprachen: O Mann Gottes, der Tod im Topf! Denn sie konnten’s nicht essen.41 Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat’s in den Topf und sprach: Lege es den Leuten vor, dass sie essen! Da war nichts Böses mehr in dem Topf.42 Es kam aber ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Beutel. Er aber sprach: Gib’s den Leuten, dass sie essen! (Mt 15,33; Mt 15,37; Mt 16,9; Joh 6,9)43 Sein Diener sprach: Wie soll ich davon hundert Mann geben? Er sprach: Gib den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und es wird noch übrig bleiben.44 Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieb noch übrig nach dem Wort des HERRN.

2.Könige 4

Elberfelder Bibel

1 Und eine Frau von den Frauen der Prophetensöhne[1] schrie zu Elisa: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben, und du hast ⟨doch⟩ selbst erkannt, dass dein Knecht den HERRN fürchtete. Nun aber ist der Gläubiger gekommen, um meine beiden Söhne[2] für sich als Sklaven zu nehmen. (3Mo 25,39; 2Kön 2,3; 2Kön 4,38; Spr 22,7)2 Da sagte Elisa zu ihr: Was soll ich für dich tun? Sag mir, was du im Haus hast! Sie sagte: Deine Magd hat gar nichts im Haus als nur einen Krug Öl[3]. (2Mo 4,2; 1Kön 17,12; Mk 6,38; Mk 8,5)3 Da sagte er: Geh hin, erbitte dir Gefäße von draußen, von all deinen Nachbarinnen, leere Gefäße, ⟨aber⟩ nicht zu wenige! (Ps 81,11)4 Dann geh hinein und schließ die Tür hinter dir und hinter deinen Söhnen zu und gieß in all diese Gefäße; und was voll ist, stelle beiseite!5 Und sie ging von ihm weg und schloss die Tür hinter sich und hinter ihren Söhnen zu. Während sie ihr ⟨die Gefäße⟩ reichten, goss sie ein.6 Und es geschah, als die Gefäße voll waren, da sagte sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefäß! Er aber sagte zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr da. Da kam das Öl zum Stillstand.7 Und sie kam und berichtete es dem Mann Gottes, und der sagte: Geh hin, verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden! Du aber und deine Söhne⟨, ihr⟩ könnt von dem restlichen ⟨Öl⟩ leben. (Phil 4,19)8 Und es geschah eines Tages, da ging Elisa nach Schunem hinüber. Dort war eine wohlhabende Frau, die nötigte ihn, ⟨bei ihr⟩ zu essen. Und es geschah, sooft er durchzog, kehrte er dort ein, um zu essen. (Jos 19,18; Apg 16,15)9 Und sie sagte zu ihrem Mann: Sieh doch, ich habe erkannt, dass es ein heiliger Mann Gottes ist, der regelmäßig ⟨hier⟩ bei uns hindurchzieht. (1Kön 17,24)10 Lass uns doch ein kleines gemauertes Obergemach machen! Dort wollen wir ihm dann Bett und Tisch und Stuhl und Leuchter hinstellen. Und es soll geschehen, wenn er zu uns kommt, kann er dort einkehren.11 Und es geschah eines Tages, als er ⟨wieder⟩ dahin kam, kehrte er in das Obergemach ein und schlief dort.12 Und er sagte zu seinem Diener Gehasi: Ruf diese Schunemiterin! Und er rief sie, und sie trat vor ihn hin. (2Kön 5,20; 2Kön 8,4)13 Und er sagte zu ihm: Sage doch zu ihr: Siehe, du hast dir unsertwegen alle diese Mühe gemacht. Was kann man für dich tun? Ist für dich mit dem König zu reden oder mit dem Heerobersten? Sie aber sagte: Ich wohne mitten in meinem Volk. (2Kön 8,3)14 Und er sagte: Was kann man denn ⟨dann⟩ für sie tun? Da sagte Gehasi: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt.15 Und er sagte: Ruf sie! Und er rief sie, und sie trat in die Tür.16 Und er sprach: Um diese Zeit übers Jahr wirst du einen Sohn umarmen. Da sagte sie: Nicht doch, mein Herr, du Mann Gottes, belüge deine Magd nicht! (1Mo 18,10; 1Mo 18,12; 1Kön 17,24)17 Aber die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn zu ebendieser Zeit übers Jahr, wie Elisa zu ihr geredet hatte. (1Mo 21,1; Mt 10,41)18 Und das Kind wuchs heran. Und es geschah eines Tages, da ging es zu seinem Vater hinaus, zu den Schnittern.19 Und es sagte zu seinem Vater: Mein Kopf, mein Kopf! Er sagte zu dem Knecht: Trag ihn zu seiner Mutter!20 Der hob ihn auf und brachte ihn zu seiner Mutter. Und er saß auf ihren Knien bis zum Mittag, dann starb er. (1Kön 17,17)21 Da ging sie hinauf und legte ihn auf das Bett des Mannes Gottes, schloss hinter ihm zu und ging hinaus.22 Und sie rief ihren Mann und sagte: Schicke mir doch einen von den Knechten und eine von den Eselinnen! Und ich will zu dem Mann Gottes eilen und ⟨bald⟩ zurückkommen.23 Er sagte: Warum willst du ⟨gerade⟩ heute zu ihm gehen? Es ist weder Neumond noch Sabbat. Sie sagte: Friede ⟨mit dir⟩! (4Mo 28,9; 1Sam 20,5; Jes 1,13)24 Und sie sattelte die Eselin und sagte zu ihrem Diener: Treib ⟨nur⟩ immerfort an! Halte mich nicht beim Reiten auf, es sei denn, dass ich es dir sage!25 So zog sie hin und kam zu dem Mann Gottes auf den Berg Karmel. Und es geschah, als der Mann Gottes sie von ferne sah, sagte er zu seinem Diener Gehasi: Siehe da, die Schunemiterin[4]! (2Kön 1,9; 2Kön 5,20; 2Kön 8,4)26 Nun lauf ihr doch entgegen und sage zu ihr: Geht es dir gut? Geht es deinem Mann gut? Geht es dem Kind gut? Sie sagte: Gut![5] (1Mo 43,27)27 Und sie kam zu dem Mann Gottes auf den Berg und umfasste seine Füße. Da trat Gehasi herzu, um sie wegzustoßen. Aber der Mann Gottes sagte: Lass sie! Denn ihre Seele ist betrübt; und der HERR hat es mir verborgen und es mir nicht kundgetan. (1Mo 18,17; Mt 28,9)28 Und sie sagte: Habe ich einen Sohn von meinem Herrn erbeten? Habe ich nicht gesagt: Täusche mich nicht?29 Da sagte er zu Gehasi: Gürte deine Hüften und nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin! Wenn du jemandem begegnest, grüße[6] ihn nicht, und wenn jemand dich grüßt[7], antworte ihm nicht! Und lege meinen Stab auf das Gesicht des Jungen! (2Kön 9,1; Lk 10,4)30 Die Mutter des Jungen aber sagte: So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, wenn ich von dir lasse[8]! Da machte er sich auf und ging ihr nach. (1Mo 32,27; 2Kön 2,2; 2Kön 6,3)31 Gehasi aber war ihnen vorausgegangen und hatte den Stab auf das Gesicht des Jungen gelegt; aber da war kein Laut und kein Aufhorchen. Und er kehrte um, ihm entgegen, und berichtete ihm und sagte: Der Junge ist nicht aufgewacht. (Mk 9,18)32 Und als Elisa in das Haus kam, siehe, da war der Junge tot, auf sein Bett hingelegt.33 Und er ging hinein und schloss die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zu dem HERRN. (1Kön 17,20; Mt 6,6; Apg 9,40)34 Und er stieg auf ⟨das Bett⟩ und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf dessen Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände und beugte sich ⟨so⟩ über ihn. Da wurde der Leib[9] des Kindes warm. (1Kön 17,21; 2Kön 13,16; Apg 20,10)35 Dann ging er wieder im Haus einmal hierhin, einmal dorthin und stieg ⟨wieder⟩ hinauf und beugte sich über ihn. Da nieste der Junge siebenmal, und der Junge schlug seine Augen auf. (1Kön 18,43; 2Kön 5,10; 2Kön 13,21; Mt 9,25)36 Und er rief Gehasi und sagte: Ruf diese Schunemiterin! Er rief sie, und sie kam zu ihm herein. Und er sagte: Nimm deinen Sohn! (1Kön 17,23; 2Kön 8,1)37 Da kam sie und fiel ihm zu Füßen und warf sich zur Erde nieder. Und sie nahm ihren Sohn und ging hinaus.38 Elisa aber kehrte nach Gilgal zurück. Es war aber Hungersnot im Land. Als nun die Söhne der Propheten[10] vor ihm saßen, sagte er zu seinem Diener: Setze den großen Topf auf und koche ein Gericht für die Söhne der Propheten[11]! (1Kön 17,1; 2Kön 2,1; 2Kön 4,1; 2Kön 8,1)39 Da ging einer auf das Feld hinaus, um Kräuter zu sammeln; und er fand ein wildes Rankengewächs und las davon wilde Koloquinten[12], sein Gewand voll. Und er kam und zerschnitt sie in den Kochtopf. Sie kannten sie nämlich nicht. (Spr 19,2)40 Und sie schütteten es aus zum Essen für die Männer. Aber es geschah, als sie von dem Gericht aßen, da schrien sie auf und sagten: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes! Und sie konnten nichts essen.41 Da sagte er: Holt Mehl! Das warf er in den Topf und sagte: Schütte es aus für die Leute, dass sie essen! Und es war nichts Schädliches ⟨mehr⟩ im Topf. (2Kön 2,21)42 Und ein Mann kam von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot[13], zwanzig Gerstenbrote, und Jungkorn in seinem Beutel. Und er sagte: Gib es den Leuten, dass sie essen! (4Mo 18,13; 1Sam 9,4; 1Kön 14,3)43 Sein Diener aber sagte: Wie soll ich das hundert Mann vorsetzen? Er sagte: Gib es den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und übrig lassen. (4Mo 11,23; Mt 14,17)44 Und er setzte es ihnen vor; und sie aßen und ließen übrig nach dem Wort des HERRN. (Mt 14,20)

2.Könige 4

Zürcher Bibel

1 Und eine von den Frauen der Prophetenjünger flehte Elischa an: Dein Diener, mein Mann, ist gestorben, und du selbst weisst, dass dein Diener den HERRN gefürchtet hat. Nun aber ist der Geldverleiher gekommen, um sich meine beiden Kinder als Sklaven zu holen. (3Mo 25,39; 2Kön 2,3; Mi 2,9)2 Da sprach Elischa zu ihr: Was soll ich für dich tun? Sag mir, was du im Haus hast. Und sie sagte: Gar nichts hat deine Sklavin im Haus, ausser einem kleinen Krug mit Öl. (1Kön 17,12)3 Da sprach er: Geh, erbitte dir draussen von allen deinen Nachbarn Gefässe, leere Gefässe, nicht zu wenige!4 Dann geh heim, verschliesse die Tür hinter dir und deinen Söhnen und giesse Öl in alle diese Gefässe; und was voll ist, das stell beiseite.5 Und sie ging von ihm fort und verschloss die Tür hinter sich und ihren Söhnen. Während diese ihr Gefässe reichten, goss sie ein.6 Und als die Gefässe voll waren, sagte sie zu ihrem Sohn: Reich mir noch ein Gefäss! Er aber sagte zu ihr: Es ist kein Gefäss mehr da. Da kam das Öl zum Stillstand.7 Sie aber kam und berichtete es dem Gottesmann, und dieser sprach: Geh, verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden; du aber und deine Söhne, ihr werdet leben können von dem, was übrig bleibt. (Mt 14,20)8 Und eines Tages ging Elischa hinüber nach Schunem. Und dort war eine reiche Frau, und diese hielt ihn fest und nötigte ihn zu essen. Und sooft er vorbeikam, kehrte er dort ein, um zu essen.9 Da sagte sie zu ihrem Mann: Sieh doch, ich habe erkannt, dass jener, der immer bei uns vorbeikommt, ein heiliger Gottesmann ist. (1Kön 17,24)10 Lass uns ein kleines gemauertes Obergemach herrichten, dass wir ihm dort Bett, Tisch, Stuhl und einen Leuchter hineinstellen. Und wenn er zu uns kommt, kann er dort einkehren.11 Und als er eines Tages dorthin kam, kehrte er in dem Obergemach ein und legte sich dort schlafen.12 Und er sprach zu Gechasi, seinem Diener: Ruf diese Schunammitin! Und er rief sie, und sie trat vor ihn. (2Kön 5,20; 2Kön 8,4)13 Und er sagte zu ihm: Sag doch zu ihr: Sieh, du hast dir unseretwegen so grosse Mühe gemacht, was kann man für dich tun? Gibt es jemanden, der für dich ein Wort einlegt beim König oder beim Heerführer? Sie aber sagte: Ich wohne ja inmitten meines Volks.14 Da sagte er: Was könnte man denn für sie tun? Und Gechasi sagte: Sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt!15 Da sagte er: Ruf sie! Und er rief sie, und sie trat in die Tür.16 Da sprach er: Genau um diese Zeit in einem Jahr wirst du einen Sohn in den Armen halten. Sie aber sagte: Nicht doch, mein Herr, du Mann Gottes, belüge nicht deine Sklavin! (1Mo 18,10)17 Die Frau aber wurde schwanger, und genau um dieselbe Zeit im nächsten Jahr gebar sie einen Sohn, wie Elischa es ihr angesagt hatte. (Ps 113,9)18 Und das Kind wuchs heran, und eines Tages ging es hinaus zu seinem Vater, zu den Schnittern.19 Und zu seinem Vater sagte es: Mein Kopf, mein Kopf! Der Vater aber sagte zum Diener: Trag das Kind[1] zu seiner Mutter!20 Und dieser hob es auf und brachte es zu seiner Mutter. Und bis zum Mittag sass es auf ihren Knien, dann aber starb es. (1Kön 17,17)21 Da ging sie hinauf, legte es auf das Bett des Gottesmannes, schloss hinter ihm zu und ging hinaus.22 Dann rief sie ihren Mann und sagte: Bitte schick mir einen von den Dienern mit einer der Eselinnen, ich will zu dem Gottesmann eilen und dann zurückkehren.23 Er aber sagte: Warum willst du gerade heute zu ihm gehen? Es ist weder Neumond noch Sabbat. Sie aber sagte: Schon gut!24 Und sie sattelte die Eselin und sagte zu ihrem Diener: Treibe immerzu an und halte mich nicht auf beim Reiten, es sei denn, ich sage es dir.25 Und so zog sie hin und kam zu dem Gottesmann auf den Berg Karmel. Und als der Gottesmann sie von ferne sah, sprach er zu Gechasi, seinem Diener: Sieh, da ist die Schunammitin. (2Kön 1,9)26 Nun lauf ihr entgegen und sage zu ihr: Geht es dir gut? Geht es deinem Mann gut? Geht es dem Kind gut? Und sie sagte: Es ist alles in Ordnung. (2Kön 5,21)27 Dann aber kam sie zu dem Gottesmann, zu dem Berg, und sie ergriff seine Füsse, und Gechasi trat heran, um sie wegzustossen. Der Gottesmann aber sprach: Lass sie, denn sie ist verbittert, und der HERR hat es vor mir verborgen und es mir nicht kundgetan. (Rut 1,20; Mt 28,9; Mk 10,13)28 Und sie sagte: Habe ich denn von meinem Herrn einen Sohn erbeten? Habe ich nicht gesagt, dass du mir keine Hoffnung machen sollst? (2Kön 4,16)29 Da sprach er zu Gechasi: Gürte deine Hüften und nimm meinen Stab mit dir und geh! Wenn du jemanden triffst, so grüsse ihn nicht, und wenn jemand dich grüsst, so antworte ihm nicht. Und meinen Stab sollst du auf das Gesicht des Knaben legen. (2Kön 9,1; Lk 10,4)30 Die Mutter des Knaben aber sprach: So wahr der HERR lebt, und so wahr du lebst, ich werde nicht von dir lassen! Da machte er sich auf und folgte ihr. (1Mo 32,27; 2Kön 2,2)31 Gechasi aber war ihnen vorausgegangen und hatte dem Knaben den Stab auf das Gesicht gelegt; aber nichts war zu hören, es gab kein Lebenszeichen. Da kehrte er zurück, ihm entgegen, und berichtete ihm: Der Knabe ist nicht aufgewacht.32 Und als Elischa in das Haus kam, sieh, da lag der Knabe tot auf seinem Bett. (Lk 7,12)33 Und er ging hinein, schloss die Tür hinter sich und dem Knaben[2] und betete zum HERRN. (1Kön 17,20; Apg 9,40)34 Dann stieg er auf das Lager, legte sich über das Kind und presste seinen Mund auf dessen Mund, seine Augen auf dessen Augen und seine Handflächen auf dessen Handflächen. Und als er sich so über ihn beugte, wurde der Leib des Knaben wieder warm. (Apg 20,10)35 Dann kam er zurück, ging im Haus einmal hierhin und einmal dorthin, stieg wieder hinauf und beugte sich über ihn. Da nieste der Knabe sieben Mal, und dann schlug der Knabe die Augen auf. (1Kön 13,21; 1Kön 18,43; 2Kön 5,10; Mt 9,25)36 Er aber rief Gechasi und sagte zu ihm: Ruf diese Schunammitin! Und er rief sie, und sie kam zu ihm, und er sagte: Nimm deinen Sohn! (1Kön 17,23; 2Kön 8,1; Hebr 11,35)37 Da kam sie, fiel zu seinen Füssen nieder und verneigte sich zur Erde, dann nahm sie ihren Sohn und ging hinaus.38 Elischa aber war nach Gilgal zurückgekehrt, als die Hungersnot im Land war. Und als die Prophetenjünger vor ihm sassen, sprach er zu seinem Burschen: Setz den grossen Kessel auf und koch ein Gericht für die Prophetenjünger. (2Kön 2,1; 2Kön 8,1)39 Da ging einer hinaus aufs Feld, um Malven zu pflücken, fand aber ein wildes Rankengewächs, und von diesem pflückte er wilde Kürbisse, so viele sein Gewand fassen konnte. Dann kam er und schnitt sie in den Kessel mit dem Gericht, denn man wusste nicht, was es war.40 Und man schöpfte den Männern, damit sie assen. Als sie aber von dem Gericht gegessen hatten, schrien sie auf und sagten: Der Tod ist in dem Topf, Mann Gottes! Und sie konnten es nicht essen.41 Da sprach er: Holt Mehl! Und das streute er in den Topf und sagte: Schöpft für das Volk, damit sie zu essen haben. Und da war nichts Schädliches mehr in dem Topf. (2Kön 2,21)42 Und aus Baal-Schalischa war ein Mann gekommen, und der brachte dem Gottesmann Brot von den Erstlingsgaben, zwanzig Gerstenbrote und frisches Korn in einem Beutel[3]. Und er sprach: Gib es dem Volk, damit sie zu essen haben. (2Mo 23,19; 1Sam 9,4; 1Kön 14,3)43 Sein Diener aber sagte: Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen? Da sprach er: Gib es dem Volk, damit sie zu essen haben. Denn so spricht der HERR: Man wird essen und davon noch übrig lassen. (4Mo 11,23; Mt 14,17)44 Und er setzte es ihnen vor, und sie assen und liessen davon noch übrig, nach dem Wort des HERRN. (Mt 14,20)