1Abimelech aber, der Sohn Jerubbaals, ging hin nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit dem ganzen Geschlecht des Hauses seiner Mutter und sprach: (Ri 8,31)2Redet doch vor den Ohren aller Herren von Sichem: Was ist euch besser, dass siebzig Männer, alle die Söhne Jerubbaals, über euch Herrscher seien oder dass ein Mann über euch Herrscher sei? Denkt auch daran, dass ich euer Gebein und Fleisch bin. (Ri 18,1)3Da redeten die Brüder seiner Mutter seinetwegen alle diese Worte vor den Ohren aller Herren von Sichem. Und ihr Herz neigte sich Abimelech zu; denn sie dachten: Er ist unser Bruder.4Und sie gaben ihm siebzig Silberstücke aus dem Tempel des Baal-Berit. Und Abimelech warb damit lose, leichtfertige Männer an, die ihm nachfolgten. (Ri 8,33)5Und er kam in das Haus seines Vaters nach Ofra und tötete seine Brüder, die Söhne Jerubbaals, siebzig Mann, auf einem Stein. Es blieb aber übrig Jotam, der jüngste Sohn Jerubbaals, denn er hatte sich versteckt.6Und es versammelten sich alle Herren von Sichem und alle Bewohner des Millo, gingen hin und machten Abimelech zum König bei der Eiche am Steinmal von Sichem. (1Mo 35,4; Jos 24,26)7Als das dem Jotam angesagt wurde, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim, erhob seine Stimme, rief und sprach zu ihnen: Höret mich, ihr Herren von Sichem, dass euch Gott auch höre.8Die Bäume gingen hin, um einen König über sich zu salben, und sprachen zum Ölbaum: Sei unser König!9Aber der Ölbaum antwortete ihnen: Soll ich meine Fettigkeit lassen, die Götter und Menschen an mir preisen, und hingehen, über den Bäumen zu schweben?10Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum: Komm du und sei unser König!11Aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich meine Süßigkeit und meine gute Frucht lassen und hingehen, über den Bäumen zu schweben?12Da sprachen die Bäume zum Weinstock: Komm du und sei unser König!13Aber der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich meinen Wein lassen, der Götter und Menschen fröhlich macht, und hingehen, über den Bäumen zu schweben?14Da sprachen alle Bäume zum Dornbusch: Komm du und sei unser König! (2Kön 14,9)15Und der Dornbusch sprach zu den Bäumen: Ist’s wahr, dass ihr mich zum König über euch salben wollt, so kommt und bergt euch in meinem Schatten; wenn nicht, so gehe Feuer vom Dornbusch aus und verzehre die Zedern Libanons.16Habt ihr nun recht und redlich getan, dass ihr Abimelech zum König gemacht habt? Und habt ihr wohlgetan an Jerubbaal und an seinem Hause, und habt ihr ihm getan, wie er’s um euch verdient hat?17Denn mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben gewagt und euch aus der Hand Midians errettet.18Aber ihr habt euch heute gegen meines Vaters Haus aufgelehnt und seine Söhne getötet, siebzig Mann auf einem Stein, und habt Abimelech, seiner Magd Sohn, zum König über die Herren von Sichem gemacht, weil er euer Bruder ist.19Habt ihr nun heute recht und redlich gehandelt an Jerubbaal und an seinem Hause, so seid fröhlich über Abimelech, und er sei fröhlich über euch.20Wenn aber nicht, so gehe Feuer aus von Abimelech und verzehre die Herren von Sichem und die Bewohner des Millo, und gehe auch Feuer aus von den Herren von Sichem und von den Bewohnern des Millo und verzehre Abimelech.21Und Jotam floh vor seinem Bruder Abimelech und entwich und ging nach Beer und wohnte dort.22Als nun Abimelech drei Jahre über Israel geherrscht hatte,23sandte Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Herren von Sichem. Und die Herren von Sichem wurden Abimelech untreu, (1Sam 16,14; 1Sam 18,10; 1Sam 19,9)24damit der Frevel an den siebzig Söhnen Jerubbaals und ihr Blut käme auf Abimelech, ihren Bruder, der sie getötet hatte, und auf die Herren von Sichem, die ihm seine Hand dazu gestärkt hatten, dass er seine Brüder tötete. (1Mo 9,6)25Und die Herren von Sichem legten einen Hinterhalt auf den Höhen der Berge und beraubten alle, die auf der Straße bei ihnen vorüberkamen. Und es wurde Abimelech angesagt.26Es kamen aber Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder und zogen in Sichem ein. Und die Herren von Sichem verließen sich auf ihn27und zogen hinaus aufs Feld und ernteten ihre Weinberge ab und kelterten und hielten ein Freudenfest und gingen in das Haus ihres Gottes, aßen und tranken und fluchten dem Abimelech.28Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech und wer ist Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerubbaals Sohn und Sebul sein Vogt? Dienet den Leuten Hamors, des Vaters von Sichem! Warum sollten wir jenem dienen? (1Mo 34,2)29Wollte Gott, das Volk wäre unter meiner Hand, so würde ich den Abimelech vertreiben und ihm sagen: Mehre dein Heer und zieh in den Kampf!30Als aber Sebul, der Stadthauptmann, die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, hörte, entbrannte sein Zorn,31und er sandte heimlich Boten zu Abimelech und ließ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen und machen dir die Stadt aufrührerisch.32So mach dich nun auf bei Nacht, du und dein Volk, das bei dir ist, und lege einen Hinterhalt im Felde. (Jos 8,3)33Und am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, mache dich auf und überfalle die Stadt. Und wenn er und das Volk, das bei ihm ist, gegen dich hinauszieht, so tu mit ihm, wie du es vermagst.34Abimelech machte sich auf bei Nacht und alles Volk, das bei ihm war, und sie legten einen Hinterhalt gegen Sichem mit vier Heerhaufen.35Und Gaal, der Sohn Ebeds, zog heraus und trat in das Stadttor. Aber Abimelech machte sich auf aus dem Hinterhalt samt dem Volk, das mit ihm war.36Als nun Gaal das Volk sah, sprach er zu Sebul: Siehe, da kommt Kriegsvolk von den Höhen des Gebirges herab. Sebul aber sprach zu ihm: Du siehst die Schatten der Berge für Leute an.37Gaal redete noch weiter und sprach: Siehe, Kriegsvolk kommt herab vom Nabel der Erde[1], und ein Heerhaufe kommt daher auf dem Wege von der Zaubereiche. (Hes 38,12)38Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, das da sagte: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Kriegsvolk, das du verachtet hast? Zieh nun hin und kämpfe mit ihm!39Gaal zog aus vor den Herren von Sichem her und kämpfte mit Abimelech.40Aber Abimelech jagte ihm nach, dass er vor ihm floh, und viele blieben erschlagen liegen bis an das Tor.41Und Abimelech blieb in Aruma. Sebul aber verjagte den Gaal und seine Brüder, sodass sie in Sichem nicht bleiben konnten.42Am Morgen aber ging das Volk heraus aufs Feld. Als man das Abimelech ansagte,43nahm er das Kriegsvolk, teilte es in drei Heerhaufen und legte einen Hinterhalt im Feld. Als er nun sah, dass das Volk aus der Stadt ging, erhob er sich gegen sie und schlug sie.44Abimelech und der Heerhaufe, der bei ihm war, überfielen sie und stellten sich am Stadttor auf. Die beiden andern Heerhaufen aber überfielen alle, die auf dem Felde waren, und schlugen sie.45So kämpfte Abimelech gegen die Stadt den ganzen Tag und eroberte sie und tötete das Volk, das darin war, und zerstörte die Stadt und streute Salz darauf.46Als das alle Herren der Burg von Sichem hörten, gingen sie in das Gewölbe des Tempels des El-Berit. (Ri 8,33)47Und als Abimelech hörte, dass sich alle Herren der Burg von Sichem versammelt hatten,48ging er auf den Berg Zalmon mit seinem ganzen Kriegsvolk, das bei ihm war, und nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Ast vom Baum und hob ihn auf und legte ihn auf seine Schulter und sprach zu dem Volk, das mit ihm war: Was ihr mich tun seht, das beeilt euch, auch zu tun.49Da hieb jeder vom Volk einen Ast ab, und sie folgten Abimelech und legten die Äste auf das Gewölbe und setzten über ihnen das Gewölbe in Brand, sodass auch alle in der Burg von Sichem starben, etwa tausend Männer und Frauen.
Abimelechs Ende
50Abimelech aber zog nach Tebez, belagerte die Stadt und nahm sie ein.51Es war aber eine starke Burg mitten in der Stadt. Dahin flohen alle Männer und Frauen und alle Herren der Stadt, schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach der Burg.52Da kam Abimelech zur Burg und kämpfte gegen sie und näherte sich dem Burgtor, um es mit Feuer zu verbrennen.53Aber eine Frau warf einen Mühlstein Abimelech auf den Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel.54Da rief Abimelech eilends seinen Waffenträger herbei und sprach zu ihm: Zieh dein Schwert und töte mich, dass man nicht von mir sage: Eine Frau hat ihn erschlagen. Da durchstach ihn sein Waffenträger, und er starb. (1Sam 31,4; 2Sam 11,21)55Als aber die Israeliten sahen, dass Abimelech tot war, ging ein jeder heim.56So vergalt Gott dem Abimelech das Böse, das er seinem Vater angetan hatte, als er seine siebzig Brüder tötete. (Ri 5,1)57Desgleichen alle bösen Taten der Männer von Sichem vergalt ihnen Gott auf ihren Kopf, und es kam über sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerubbaals. (Ri 20,1)
Richter 9
Elberfelder Bibel
Abimelechs Brudermord und Königtum
1Und Abimelech, der Sohn Jerubbaals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter. Und er redete zu ihnen und zur ganzen Sippe vom Haus des Vaters seiner Mutter und sagte: (Jos 20,7; Ri 8,30)2Redet doch vor den Ohren aller Bürger[1] von Sichem: Was ist besser für euch: dass siebzig Männer über euch herrschen, alle Söhne Jerubbaals, oder dass ⟨nur⟩ ein Mann über euch herrscht? Und bedenkt, dass ich euer Gebein und euer Fleisch bin! (1Mo 29,14; Ri 8,30)3Da redeten die Brüder seiner Mutter über ihn vor den Ohren aller Bürger[2] von Sichem all diese Worte. Und ihr Herz neigte sich Abimelech zu, denn sie sagten ⟨sich⟩: Er ist unser Bruder. (2Sam 15,13)4Und sie gaben ihm siebzig ⟨Schekel⟩ Silber aus dem Haus des Baal-Berit[3]. Und Abimelech kaufte sich damit ehrlose und leichtfertige Männer; die folgten ihm nach. (Ri 8,33; Ri 9,27; Ri 11,3; 2Chr 13,7; Apg 17,5)5Und er kam in das Haus seines Vaters, nach Ofra, und erschlug seine Brüder, die Söhne Jerubbaals, siebzig Mann auf einem Stein. Es blieb aber Jotam übrig, der jüngste Sohn Jerubbaals, denn er hatte sich versteckt. (Ri 6,11; 1Kön 1,21; 2Kön 11,3; 2Chr 21,4)6Und alle Bürger[4] von Sichem und die ganze Bewohnerschaft des Millo[5] versammelten sich und gingen hin und machten Abimelech zum König bei der Denkmals-Terebinthe[6], die in Sichem ⟨steht⟩. (Jos 24,26; 2Sam 5,9)
Jotams Fabel und Rede gegen Abimelech
7Und man berichtete es Jotam. Da ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim, und er erhob seine Stimme, rief und sagte zu ihnen: Hört auf mich, Bürger[7] von Sichem, dann wird Gott auf euch hören! (5Mo 27,12)8Einst gingen die Bäume hin, einen König über sich zu salben. Und sie sagten zum Olivenbaum: Sei König über uns!9Da sagte ihnen der Olivenbaum: Sollte ich meine Fettigkeit aufgeben, die Götter und Menschen an mir in Ehren halten, und sollte ich hingehen, um über den Bäumen zu schweben? (Ps 104,15)10Und die Bäume sagten zum Feigenbaum: Komm du, sei König über uns!11Da sagte ihnen der Feigenbaum: Sollte ich meine Süßigkeit aufgeben und meine gute Frucht, und sollte ich hingehen, um über den Bäumen zu schweben?12Und die Bäume sagten zum Weinstock: Komm du, sei König über uns!13Da sagte ihnen der Weinstock: Sollte ich meinen Most aufgeben, der Götter und Menschen erfreut, und sollte ich hingehen, um über den Bäumen zu schweben? (Ps 104,15)14Und alle Bäume sagten zum Dornstrauch: Komm du, sei König über uns! (2Kön 14,9)15Da sagte der Dornstrauch zu den Bäumen: Wollt ihr in Wahrheit[8] mich zum König über euch salben, so kommt, bergt euch in meinem Schatten! Wenn aber nicht, so gehe Feuer aus vom Dornstrauch, das fresse die Zedern des Libanon! – (4Mo 21,28; Kla 4,20; Hes 19,14)16Und nun, wenn ihr in Wahrheit[9] und Aufrichtigkeit gehandelt habt, als ihr Abimelech zum König gemacht habt, und wenn ihr Gutes getan habt an Jerubbaal und an seinem Haus und wenn ihr ihm getan habt nach dem Tun seiner Hände – (Ri 8,35)17denn mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben eingesetzt[10] und euch der Hand Midians entrissen; (Ri 12,3)18ihr aber habt euch heute gegen das Haus meines Vaters erhoben und seine Söhne erschlagen, siebzig Mann auf einem Stein, und habt Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, zum König gemacht über die Bürger[11] von Sichem, weil er euer Bruder ist –,19wenn ihr also an diesem Tag in Wahrheit[12] und Aufrichtigkeit an Jerubbaal und an seinem Haus gehandelt habt, dann habt eure Freude an Abimelech, und auch er soll seine Freude an euch haben!20Wenn aber nicht, so gehe Feuer von Abimelech aus und fresse die Bürger[13] von Sichem und die Bewohnerschaft des Millo[14]! Und es gehe Feuer aus von den Bürgern[15] von Sichem und von der Bewohnerschaft des Millo[16] und fresse Abimelech! (Ri 9,15)21Und Jotam floh und entwich und ging nach Beer und blieb dort wohnen ⟨aus Furcht⟩ vor seinem Bruder Abimelech. (4Mo 21,16)
Abimelechs Ende
22Und Abimelech herrschte über Israel drei Jahre.23Da sandte Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger[17] von Sichem. Und die Bürger[18] von Sichem handelten treulos an Abimelech, (1Sam 16,14; 1Kön 22,23)24damit die Gewalttat an den siebzig Söhnen Jerubbaals ⟨auf ihn⟩ zurückkäme und ihr Blut auf ihren Bruder Abimelech gelegt würde, der sie erschlagen hatte, und auf die Bürger[19] von Sichem, die seine Hände gestärkt hatten, seine Brüder zu erschlagen. (Ri 1,7; 1Kön 2,32; Ps 7,17)25Und die Bürger[20] von Sichem legten ⟨Wegelagerer in⟩ einen Hinterhalt gegen ihn auf den Höhen der Berge; die beraubten jeden, der an ihnen auf dem Weg vorüberzog. Das wurde dem Abimelech berichtet. (Ps 10,8)26Und Gaal, der Sohn Ebeds, kam mit seinen Brüdern, und sie zogen durch Sichem. Und die Bürger[21] von Sichem vertrauten ihm.27Und sie gingen aufs Feld hinaus und hielten Lese in ihren Weinbergen und kelterten. Und sie hielten ein Freudenfest und gingen in das Haus ihres Gottes, aßen und tranken und fluchten dem Abimelech. (Ri 9,4)28Und Gaal, der Sohn Ebeds, sagte: Wer ist Abimelech und wer Sichem, dass wir ⟨ihm⟩ dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerubbaals und Sebul sein Statthalter? Dient ⟨lieber⟩ den Männern Hamors, des Vaters von Sichem! Warum sollten gerade wir ihm dienen? (1Mo 33,19; 1Sam 25,10; 1Kön 12,16)29Hätte ich nur dieses Volk unter meiner Hand, so wollte ich Abimelech ⟨schon⟩ beseitigen, und ich würde zu Abimelech sagen[22]: Vermehre ⟨doch⟩ dein Heer und zieh aus! (2Sam 15,4; 2Kön 14,8; Jak 4,16)30Als nun Sebul, der Oberste der Stadt, die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, hörte, da entbrannte sein Zorn.31Und er sandte Boten zu Abimelech mit List[23] und ⟨ließ ihm⟩ sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen, und siehe, sie wiegeln die Stadt gegen dich auf.32Und nun, mache dich in der Nacht auf, du und das ⟨Kriegs⟩volk, das bei dir ist, und lege dich auf dem Feld in einen Hinterhalt! (Jos 8,3)33Und es geschehe am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, dann mache dich früh auf und überfalle die Stadt! Siehe, wenn er und das ⟨Kriegs⟩volk, das bei ihm ist, gegen dich herausziehen, dann tu ihm, wie deine Hand es finden wird[24]!34Da machten sich Abimelech und das ganze ⟨Kriegs⟩volk, das bei ihm war, in der Nacht auf und legten sich in vier Abteilungen gegen Sichem in einen Hinterhalt.35Und Gaal, der Sohn Ebeds, ging hinaus und trat an den Eingang des Stadttores. Da machten sich Abimelech und das ⟨Kriegs⟩volk, das bei ihm war, aus dem Hinterhalt auf.36Als nun Gaal das ⟨Kriegs⟩volk sah, sagte er zu Sebul: Siehe, ⟨Kriegs⟩volk kommt von den Höhen der Berge herab. Sebul aber sagte zu ihm: Den Schatten der Berge siehst du als Männer an.37Doch Gaal beharrte darauf[25] und sagte: Sieh doch, ⟨Kriegs⟩volk kommt von der Höhe des Landes[26] herab, und eine Abteilung kommt aus der Richtung von Elon-Meonenim[27].38Da sagte Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, mit dem du sagtest: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das ⟨Kriegs⟩volk, das du verachtet hast? Zieh doch jetzt aus und kämpfe mit ihm! (1Sam 2,3)39Da zog Gaal hinaus, vor den Bürgern[28] von Sichem her, und kämpfte mit Abimelech.40Und Abimelech jagte ihn, sodass er vor ihm floh. Und viele fielen ⟨und lagen⟩ erschlagen bis an den Eingang des Tores.41Und Abimelech blieb in Aruma. Sebul aber vertrieb Gaal und seine Brüder, sodass sie nicht mehr in Sichem blieben.42Und es geschah am andern Tag, da ging das Volk aufs Feld hinaus. Das berichtete man Abimelech.43Da nahm er das ⟨Kriegs⟩volk und teilte es in drei Abteilungen und legte sich auf dem Feld in einen Hinterhalt. Und er sah, und siehe, das Volk kam aus der Stadt heraus. Da erhob er sich gegen sie und schlug sie.44Und Abimelech und die Abteilungen, die bei ihm waren, brachen hervor und stellten sich an den Eingang des Stadttores. Die beiden ⟨anderen⟩ Abteilungen aber fielen über alle her, die auf dem Feld waren, und erschlugen sie.45Und Abimelech kämpfte jenen ganzen Tag gegen die Stadt. Und er nahm die Stadt ein, und das Volk, das darin war, erschlug er. Und er riss die Stadt nieder und bestreute sie mit Salz[29]. (2Kön 3,25)46Als das alle Bürger von Migdal-Sichem[30] hörten, gingen sie in das Kellergewölbe des Hauses des Gottes Berit[31]. (Ri 8,33)47Und es wurde dem Abimelech berichtet, dass alle Bürger von Migdal-Sichem[32] sich versammelt hätten.48Da stieg Abimelech auf den Berg Zalmon, er und das ganze ⟨Kriegs⟩volk, das bei ihm war. Und Abimelech nahm eine Axt[33] in seine Hand und hieb einen Ast vom Baum ab, hob ihn auf und legte ihn auf seine Schulter. Und er sagte zu dem Volk, das bei ihm war: Was ihr mich habt tun sehen, schnell, macht es wie ich! (Ps 68,15)49Da hieb auch das ganze Volk, jeder seinen Ast ab, und sie folgten Abimelech, legten ⟨alles⟩ auf das Kellergewölbe und steckten das Kellergewölbe über ihnen in Brand. So starben auch alle Leute von Migdal-Sichem, etwa tausend Männer und Frauen.50Dann zog Abimelech nach Tebez und belagerte Tebez und nahm es ein.51Es war aber ein starker Turm mitten in der Stadt, und dahin flohen alle Männer und Frauen, alle Bürger[34] der Stadt. Und sie schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach des Turmes.52Und Abimelech kam an den Turm und kämpfte gegen ihn. Und er trat an den Eingang des Turmes, um ihn mit Feuer zu verbrennen.53Da warf eine Frau einen oberen Mühlstein auf Abimelechs Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel. (2Sam 11,21; Hi 31,3)54Da rief er schnell nach dem Burschen, seinem Waffenträger, und sagte zu ihm: Zieh dein Schwert und töte mich, damit man nicht von mir sagt: Eine Frau hat ihn erschlagen! Und sein Bursche durchbohrte ihn, dass er starb. (Ri 4,9; 1Sam 31,4; 2Sam 1,9)55Und als die Männer von Israel sahen, dass Abimelech tot war, da gingen sie, jeder an seinen Ort.56So ließ Gott die Bosheit Abimelechs, die er an seinem Vater verübt hatte, indem er seine siebzig Brüder erschlug, ⟨auf ihn⟩ zurückkommen.57Und die ganze Bosheit der Männer von Sichem ließ Gott auf ihren Kopf zurückkommen. So kam über sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerubbaals. (Ri 1,7; Ri 9,20; 2Sam 3,39; Ps 7,17; Ps 94,23; Spr 5,22; Jes 3,11)
Richter 9
Hoffnung für alle
Abimelech wird König
1Eines Tages ging Gideons Sohn Abimelech nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und ihren anderen Verwandten. Er bat sie:2»Fragt die Leute von Sichem, ob sie lieber von den siebzig Söhnen Gideons regiert werden möchten oder von einem einzigen Mann. Erinnert sie daran, dass ich mit euch verwandt bin.«3Die Brüder seiner Mutter erzählten allen Einwohnern von Sichem, was Abimelech ihnen aufgetragen hatte. Die Sichemiter dachten: »Er ist einer von uns«, und entschieden sich für ihn.4Sie gaben ihm 70 Silberstücke aus dem Tempelschatz des Götzen Baal-Berit. Mit dem Geld heuerte Abimelech eine Bande gewissenloser Männer an5und zog mit ihnen nach Ofra, wo die Familie seines Vaters lebte. Dort ermordete er seine eigenen Brüder, die siebzig Söhne von Gideon. Er tötete sie alle auf ein und demselben Felsblock. Nur Jotam, Gideons jüngster Sohn, blieb am Leben, weil er sich versteckt hatte.6Danach versammelten sich alle Einwohner von Sichem und die Bewohner der Festung bei dem Baum, der als Denkmal diente. Dort ernannten sie Abimelech zum König.
Jotam verflucht Abimelech und die Einwohner von Sichem
7Als Jotam davon erfuhr, stieg er auf den Gipfel des Berges Garizim und rief mit lauter Stimme: »Hört mich an, Einwohner von Sichem, dann wird Gott auch auf euch hören!8Einst beschlossen die Bäume, sich einen König zu wählen. Sie baten den Ölbaum: ›Sei unser König!‹9Aber der Ölbaum lehnte ab: ›Soll ich etwa mein Öl aufgeben, das die Götter und die Menschen so sehr an mir schätzen, nur um über den anderen Bäumen zu thronen?‹10Da wandten die Bäume sich an den Feigenbaum: ›Komm du und werde unser König!‹11Der Feigenbaum entgegnete: ›Soll ich aufhören, süße und herrliche Früchte zu tragen, nur um von nun an über euch zu herrschen?‹12Als Nächstes forderten die Bäume den Weinstock auf, ihr König zu werden.13Doch der Weinstock sagte nur: ›Dann könnte ich ja keinen Most mehr geben, der die Götter und die Menschen erfreut! Das kommt nicht in Frage!‹14Schließlich baten die Bäume das Dorngestrüpp: ›Sei du unser König!‹15Das Dorngestrüpp fragte sie: ›Wollt ihr wirklich, dass ich über euch regiere? Dann kommt und vertraut euch mir an, stellt euch in meinen Schatten! Sonst wird aus meinen Dornen ein Feuer hervorbrechen, das sogar die Zedern auf dem Libanon verbrennt!‹16Sagt mir«, fuhr Jotam fort, »war es etwa gut und richtig, dass ihr Abimelech zum König gemacht habt? Habt ihr Gideon und seiner Familie damit einen Dienst getan? Habt ihr ihm den Dank erwiesen, den er verdient hat?17Mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben aufs Spiel gesetzt, um euch von den Midianitern zu befreien!18Aber ihr seid heute über seine Familie hergefallen. Ihr habt seine Söhne auf einem Felsblock abgeschlachtet, siebzig Mann! Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, habt ihr zum König von Sichem gemacht, weil er mit euch verwandt ist.19Wenn es wirklich gut und richtig war, was ihr Gideon und seiner Familie angetan habt, dann wünsche ich euch viel Freude mit Abimelech, und ihm mit euch!20Wenn es aber ein Unrecht war, dann soll Feuer von Abimelech ausgehen und euch verzehren, ihr Einwohner von Sichem und ihr Bewohner der Festung. Und danach soll das Feuer von euch auf Abimelech übergreifen und auch ihn vernichten!«21Nachdem Jotam das gerufen hatte, floh er aus Angst vor seinem Bruder Abimelech nach Beer und wohnte dort.
Die Sichemiter lehnen sich gegen Abimelech auf
22Abimelech herrschte drei Jahre über Israel.23Dann schickte Gott einen bösen Geist, der dafür sorgte, dass es zwischen Abimelech und den Sichemitern zum Bruch kam und sie sich von nun an gegen ihn auflehnten.24Denn er sollte bestraft werden für das Verbrechen an seinen eigenen Brüdern, den siebzig Söhnen von Gideon. Auch die Einwohner von Sichem, die ihn zu diesen Morden ermutigt hatten, mussten jetzt dafür büßen.25Bei den Gebirgspässen legten sich die Sichemiter auf die Lauer und raubten jeden aus, der vorüberkam. Das wurde Abimelech berichtet.26Zu dieser Zeit kam Gaal, der Sohn von Ebed, mit seinen Brüdern nach Sichem und gewann das Vertrauen der Menschen dort.27Gemeinsam zogen sie auf die Felder hinaus, hielten Lese in den Weinbergen und kelterten die Trauben. Sie feierten ein rauschendes Erntefest im Tempel ihres Gottes, aßen, tranken und verfluchten Abimelech.28Gaal rief: »Wer ist denn dieser Abimelech schon? Warum sollen wir Sichemiter ihm dienen, diesem Sohn von Gideon? Meint er etwa, wir würden uns Sebul unterwerfen, den er uns als Aufseher vorgesetzt hat? Was glaubt er eigentlich, wer wir sind? Gehorcht lieber den Männern aus der Sippe von Hamor, der diese Stadt gegründet hat!29Wenn ich hier das Sagen hätte, würde ich Abimelech beseitigen. Ja, Abimelech, sammle deine Truppen und stell dich zum Kampf!«
Abimelech kämpft gegen Sichem
30Als Sebul, der führende Mann von Sichem, hörte, was Gaal gesagt hatte, packte ihn der Zorn.31Er sandte heimlich Boten zu Abimelech und ließ ihm ausrichten: »Gaal, der Sohn von Ebed, ist mit seinen Brüdern nach Sichem gekommen und wiegelt die ganze Stadt gegen dich auf!32Bring deine Truppen im Schutz der Dunkelheit hierher. Haltet euch bis zum Morgen in der Umgebung versteckt!33Bei Sonnenaufgang greift an! Wenn Gaal dir dann mit seinen Männern entgegenzieht, kannst du mit ihm tun, was du willst.«34Abimelech brach mit seinem Heer in der Nacht auf. Er teilte es in vier Gruppen ein, die sich an verschiedenen Stellen um Sichem in den Hinterhalt legten.35Als Gaal am Morgen ins Stadttor trat, kamen Abimelech und seine Soldaten aus ihren Verstecken.36Gaal entdeckte sie und sagte zu Sebul: »Siehst du das? Da steigen doch Truppen von den Bergen herab!« Sebul entgegnete: »Was du für Männer hältst, sind nur Schatten auf den Bergen.«37Doch Gaal blieb dabei: »Nein, es sind Truppen, die vom Garizim[1] herunterkommen! Und dort nähert sich eine Abteilung auf der Straße zum Orakelbaum!«38Da sagte Sebul zu ihm: »Du hast den Mund zu voll genommen mit deinen Sprüchen. ›Wer ist schon Abimelech? Warum sollen wir ihm dienen?‹, hast du gesagt. Dort kommen die Leute, die du verspottet hast. Nun geh und kämpf mit ihnen!«39Da rückte Gaal mit den Männern von Sichem aus und führte sie in den Kampf gegen Abimelech.40Der aber trieb sie zurück in die Stadt. Viele kamen bei der Schlacht ums Leben, bis ans Tor war alles mit Leichen übersät.41Dann machte Abimelech kehrt und zog mit seinen Soldaten nach Aruma. Sebul jagte Gaal und seine Brüder noch am selben Tag aus der Stadt.42Am nächsten Morgen wollten die Einwohner von Sichem aufs Feld gehen. Als Abimelech davon erfuhr,43-44teilte er sein Heer in drei Verbände auf, die sich wieder rings um Sichem in den Hinterhalt legten. Er wartete, bis er die Menschen aus der Stadt kommen sah. Dann brach er mit seiner Abteilung aus dem Versteck hervor und versperrte das Stadttor. Die beiden anderen Gruppen fielen über die Leute auf dem Feld her und töteten sie alle.45Danach griff Abimelech die Stadt an. Den ganzen Tag dauerten die Kämpfe, schließlich nahm er Sichem ein und brachte alle Einwohner um. Er zerstörte die Stadt und streute als Zeichen ihrer endgültigen Vernichtung Salz auf die Trümmer.46Als die Bewohner der Festung das sahen, verschanzten sie sich im Kellergewölbe unter dem Tempel des Götzen Baal-Berit.47Das wurde Abimelech gemeldet.48Da stieg er mit seinen Männern auf den Berg Zalmon, hieb mit einer Axt von einem Baum einen großen Ast ab und legte ihn sich auf die Schulter. »Schnell!«, befahl er. »Macht es wie ich!«49Die Männer schlugen sich jeder einen Ast ab und kehrten damit zur Festung zurück. Sie warfen das Holz auf die Decke des Gewölbes, in das sich die Bewohner der Festung geflüchtet hatten, und zündeten es an. Alle Menschen im Gewölbe kamen ums Leben, etwa tausend Männer und Frauen.
Abimelechs Tod
50Von dort zog Abimelech nach Tebez. Er belagerte die Stadt und eroberte sie.51Mitten in Tebez aber stand eine starke Festung. Dorthin flohen alle Bewohner, Männer und Frauen. Sie verriegelten die Tore und stiegen aufs Dach.52Abimelech kämpfte sich an die Festung heran und versuchte, das Tor in Brand zu stecken.53Da warf ihm eine Frau von oben einen Mühlstein auf den Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel.54Abimelech rief seinen jungen Waffenträger zu sich und befahl ihm: »Zieh dein Schwert und töte mich! Sonst heißt es: ›Eine Frau hat ihn umgebracht.‹« Da erstach ihn der junge Mann.55Als die Soldaten sahen, dass Abimelech tot war, gingen sie nach Hause.56So strafte Gott Abimelech dafür, dass er seine siebzig Brüder ermordet und seinem Vater ein solches Unrecht angetan hatte. Abimelechs eigene Bosheit hatte ihn schließlich eingeholt!57Auch die Sichemiter mussten für ihr Verbrechen büßen: Gott ließ den Fluch wahr werden, den Gideons Sohn Jotam über sie ausgesprochen hatte.
Richter 9
Neue evangelistische Übersetzung
Abimelech wird König
1Abimelech, der Sohn von Jerub-Baal,[1] ging nämlich nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und zu ihren anderen Verwandten und bat sie:2"Fragt doch die Bürger von Sichem, ob es ihnen lieber ist, von 70 Männern regiert zu werden, also von allen Söhnen Jerub-Baals, oder nur von einem. Und erinnert sie daran, dass ich ja euer Fleisch und Blut bin."3Als die Brüder seiner Mutter vor den Bürgern Sichems auf diese Weise für Abimelech eintraten, ließen diese sich für ihn gewinnen, denn sie sagten sich: "Er ist ja einer von uns!"4Sie gaben ihm 70 Silberstücke aus dem Tempel des Baal-Berit. Mit diesem Geld heuerte Abimelech eine Bande gewissenloser Männer an, die ihm folgten.5Er zog mit ihnen nach Ofra, wo die Familie seines Vaters lebte, und brachte seine Brüder um. Alle 70 Söhne Jerub-Baals ließ er auf ein und demselben Felsblock öffentlich hinrichten. Nur Jerub-Baals jüngster Sohn Jotam kam mit dem Leben davon, weil er sich versteckt hatte.6Danach versammelten sich alle Bürger von Sichem und die Besatzung der Festung bei der Terebinthe am großen Stein von Sichem. Dort machten sie Abimelech zu ihrem König.
Jotams Fabel
7Als Jotam davon erfuhr, stieg er auf den Gipfel des Berges Garizim und rief zu den Bürgern von Sichem hinüber:[2]
"Hört auf mich, Bürger von Sichem, / damit Gott auch auf euch hört!8Einst machten sich die Bäume auf / und wollten einen König über sich. / Sie sagten zum Olivenbaum: / 'Sei du der König über uns!'9Da erklärte der Olivenbaum: / 'Sollte ich mein Fett aufgeben, / mit dem man Götter und Menschen ehrt, / und anfangen über euch zu thronen?'10Da sagten die Bäume zum Feigenbaum: / 'Komm, sei du der König über uns!'11Doch der Feigenbaum meinte: 'Soll mir denn die Süße stocken / und meine gute Frucht, / nur damit ich über euch schwebe?'12Dann wurde der Weinstock gefragt: / 'Willst du nicht unser König sein?'13Doch der Weinstock erklärte: / 'Soll ich meinen Wein aufgeben, / der Götter und Menschen erfreut, / und anfangen, über euch zu schweben?'14Nun fragten die Bäume den Wegdorn: / 'Komm, sei du der König über uns!'15Der Wegdorn sagte zu den Bäumen: / 'Wollt ihr wirklich mich als König über euch? / Nun denn, sucht unter meinem Schatten Schutz. / Sonst geht Feuer aus von mir / und frisst die Zedern Libanons.'"16"Hört zu", fuhr Jotam fort, "War es wirklich recht von euch, Abimelech zu eurem König zu machen? Habt ihr vergessen, was ihr Jerub-Baal und seiner Familie verdankt?17Mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben aufs Spiel gesetzt, um euch von den Midianitern zu befreien.18Aber ihr habt euch gegen seine Familie gestellt und seine Söhne erschlagen. 70 Mann habt ihr auf ein und demselben Felsblock hingerichtet. Und dann habt ihr diesen Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, zum König von Sichem gemacht, nur weil er euer Bruder ist.19Wenn das gut und richtig war, was ihr mit Jerub-Baal und seiner Familie gemacht habt, dann sollt ihr eure Freude an Abimelech haben und er an euch!20Wenn es aber Unrecht war, dann möge Feuer von Abimelech ausgehen und die Bürger von Sichem samt der Festungsbesatzung fressen. Und von den Bürgern Sichems und der Besatzung der Festung soll Feuer ausgehen und Abimelech fressen."21Dann machte sich Jotam davon und brachte sich vor seinem Bruder Abimelech nach Beër[3] in Sicherheit.
Abimelechs Ende
22Als Abimelech drei Jahre über Israel geherrscht hatte,23schickte Gott einen bösen Geist zwischen ihn und die Bürger von Sichem. Die Einwohner der Stadt lehnten sich gegen Abimelech auf.24Er sollte nämlich für das Verbrechen an seinen eigenen Brüdern, den 70 Söhnen Jerub-Baals, bestraft werden. Und auch die Einwohner Sichems, die ihn dazu ermutigt hatten, sollten jetzt dafür büßen.25Um den Hass auf Abimelech zu schüren, legten sich die Bürger Sichems auf den Bergen rings um ihre Stadt auf die Lauer. Sie raubten jeden aus, der vorüberkam. Das wurde Abimelech gemeldet.26Um diese Zeit ließ sich Gaal Ben-Ebed mit seinen Brüdern in Sichem nieder und gewann das Vertrauen der Bürger.27Nach der Weinlese, als sie neuen Wein gekeltert hatten, veranstalteten sie ein Freudenfest im Tempel ihres Gottes. Sie aßen und tranken und verwünschten Abimelech.28"Wer ist schon Abimelech?", rief Gaal. "Aber was dagegen ist Sichem! Wie kann es sein, dass wir ihm dienen? Sollen wir etwa diesem Sohn des Jerub-Baal und seinem Aufpasser Sebul gehorchen? Dienen wir lieber den Männern von Hamor, dem Gründer der Stadt! Warum sollen gerade wir dem Abimelech gehorchen?29Wenn ich hier das Sagen hätte, würde ich Abimelech schon beseitigen. Ich würde ihm sagen: 'Ruf deine Truppe zusammen und stell dich zum Kampf!'"30Als der Stadthauptmann Sebul hörte, was Gaal gesagt hatte, wurde er zornig31und schickte heimlich Boten zu Abimelech. Die sollten ihm ausrichten: "Gaal Ben-Ebed ist mit seinen Brüdern nach Sichem gekommen und wiegelt die Stadt gegen dich auf.32Bring deshalb im Schutz der Nacht deine Truppen her und haltet euch in der Nähe der Stadt versteckt.33Bei Sonnenaufgang greifst du die Stadt an. Wenn Gaal dir dann mit seinen Leuten entgegenzieht, kannst du mit ihm abrechnen."34Abimelech brach sofort auf und zog in der Nacht mit seinen Truppen herbei. Er teilte sie in vier Gruppen ein, die sich um Sichem herum versteckten.35Als Gaal am Morgen aus dem Stadttor trat, brachen Abimelech und seine Männer aus ihren Verstecken hervor.36Gaal entdeckte sie und sagte zu Sebul: "Siehst du das? Da steigen doch Truppen von den Bergen herab!" – "Du hältst den Schatten der Berge für Männer", entgegnete ihm dieser.37Doch Gaal beharrte darauf: "Schau doch nur, da kommen Krieger vom Nabel des Landes[4] herab! Und dort kommt eine Abteilung auf dem Weg vom Orakelbaum her!"38Da sagte Sebul zu ihm: "Wo ist nun dein Großmaul geblieben, das so sicher verkündet hat: 'Wer ist schon Abimelech, dass wir ihm dienen sollten!'? Ja, dort kommen die Leute, die du verspottet hast. Zieh nur los und kämpfe mit ihnen!"39Da rückte Gaal an der Spitze der Bürger von Sichem aus und kämpfte gegen Abimelech.40Doch der trieb sie in die Stadt zurück, sodass der Weg bis ans Tor mit Leichen übersät war.41Abimelech kehrte mit seinen Truppen nach Aruma[5] zurück. Sebul aber vertrieb Gaal und seine Brüder aus Sichem.42Am nächsten Morgen gingen die Leute von Sichem wieder auf ihre Felder hinaus. Abimelech hörte davon.43Er teilte seine Truppen in drei Abteilungen und legte sich auf dem freien Feld in einen Hinterhalt. Als er die Leute wieder aus der Stadt herauskommen sah, brach er hervor und schlug sie nieder.44Mit einer Abteilung stürmte er vor und besetzte das Stadttor. Die anderen beiden Abteilungen trieben die Leute auf den Feldern zusammen und erschlugen sie.45Den ganzen Tag lang kämpfte Abimelech gegen die Stadt. Als er sie erobert hatte, ließ er alle Bewohner töten. Dann zerstörte er die Stadt und streute Salz auf die Trümmer.[6] (5Mo 29,23)46Als die Bewohner der Burg hörten, wie Abimelech in die Stadt einbrach, hatten sie sich in das Kellergewölbe unter dem Tempel des Baal-Berit geflüchtet.47Sobald Abimelech das gemeldet wurde,48ging er mit den Leuten, die er bei sich hatte, zum Berg Zalmon,[7] hieb mit der Axt einen Ast vom Baum und nahm ihn auf die Schulter. "Macht es mir nach!", rief er. "Aber schnell!"49Jeder seiner Leute hackte seinen Ast ab und schleppte ihn hinter Abimelech her. Sie schichteten alles Holz über dem Kellergewölbe auf und steckten es in Brand. So starben alle Bewohner der Tempelburg, etwa tausend Männer und Frauen.50Anschließend zog Abimelech gegen Tebez.[8] Er belagerte die Stadt und nahm sie ein.51Mitten in der Stadt lag jedoch eine stark befestigte Burg. Alle Bewohner, Männer wie Frauen, waren dort hinein geflüchtet. Sie hatten die Tore geschlossen und waren auf das flache Dach gestiegen.52Abimelech versuchte, die Burg zu erobern. Als er sich dem Tor näherte, um es in Brand zu stecken,53warf eine Frau den Drehstein einer Handmühle auf seinen Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel.54Schnell rief er seinen jungen Waffenträger herbei und sagte: "Zieh dein Schwert und töte mich! Sonst wird es heißen: 'Eine Frau hat ihn umgebracht.'" Sein Waffenträger gehorchte und erstach ihn.55Als die Israeliten sahen, dass Abimelech tot war, kehrte jeder wieder nach Hause zurück.56So ließ Gott das Böse auf Abimelech zurückfallen, das er seinem Vater angetan hatte, als er seine 70 Brüder umbrachte.57Auch die Bosheit der Männer von Sichem ließ Gott auf sie zurückfallen. Und der Fluch, den Jotam Ben-Jerub-Baal über sie ausgesprochen hatte, ging in Erfüllung.