Hebräer 9

Lutherbibel 2017

1 Nun hatte ja der erste Bund seine Satzungen für den Gottesdienst und sein irdisches Heiligtum.2 Denn es war da aufgerichtet das erste Zelt, worin der Leuchter war und der Tisch mit den Schaubroten, und es heißt das Heilige; (2Mo 25,23; 2Mo 25,30; 2Mo 25,31)3 hinter dem zweiten Vorhang aber war das Zelt, welches das Allerheiligste heißt. (2Mo 26,33; Hebr 6,19)4 Darin waren das goldene Räuchergefäß und die Bundeslade, ganz mit Gold überzogen; in ihr waren der goldene Krug mit dem Manna und der Stab Aarons, der gegrünt hatte, und die Tafeln des Bundes. (2Mo 16,31; 2Mo 16,33; 2Mo 25,10; 4Mo 17,23)5 Oben darüber aber waren die Cherubim der Herrlichkeit, die überschatteten den Gnadenort[1]. Von diesen Dingen ist jetzt nicht im Einzelnen zu reden. (2Mo 25,17; 3Mo 16,2; 3Mo 16,13; Röm 3,25)6 Da dies alles so eingerichtet ist, gehen die Priester allezeit in das erste Zelt und richten den Gottesdienst aus. (4Mo 18,3)7 In das zweite aber geht nur einmal im Jahr allein der Hohepriester, und das nicht ohne Blut, das er opfert für die unwissentlich begangenen Sünden, die eigenen und die des Volkes. (2Mo 30,10; 3Mo 16,2; 3Mo 16,14)8 Damit macht der Heilige Geist deutlich, dass der Weg ins Heilige noch nicht offenbart sei, solange das erste Zelt Bestand habe. (Hebr 10,19)9 Das ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit: Es werden da Gaben und Opfer dargebracht, die nicht im Gewissen vollkommen machen können den, der Gott dient (Hebr 7,18)10 allein mit Speise und Trank und verschiedenen Waschungen. Dies sind irdische Satzungen, die bis zu der Zeit der Besserung auferlegt sind. (3Mo 11,2; 4Mo 19,1)11 Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der Güter bei Gott durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, das ist: das nicht von dieser Schöpfung ist.12 Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt.13 Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie leiblich rein sind, (4Mo 19,2; 4Mo 19,9; 4Mo 19,17)14 um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott! (Hebr 1,3; 1Petr 1,18; 1Joh 1,7; Offb 1,5)15 Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, auf dass durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen. (1Tim 2,5; Hebr 8,6; Hebr 12,24)16 Denn wo ein Testament[2] ist, da muss der Tod dessen geschehen sein, der das Testament gemacht hat.17 Denn ein Testament tritt erst in Kraft mit dem Tode; es ist niemals in Kraft, solange der noch lebt, der es gemacht hat.18 Daher wurde auch der erste Bund nicht ohne Blut gestiftet.19 Denn als Mose alle Gebote gemäß dem Gesetz allem Volk gesagt hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop und besprengte das Buch und alles Volk (2Mo 24,3; 4Mo 19,6)20 und sprach: »Das ist das Blut des Bundes, den Gott euch geboten hat.« (2Mo 24,8)21 Und das Zelt und alle Geräte für den Gottesdienst besprengte er desgleichen mit Blut. (3Mo 8,15)22 Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne dass Blut ausgegossen wird, geschieht keine Vergebung. (3Mo 17,11)23 So also mussten die Abbilder der himmlischen Dinge gereinigt werden; die himmlischen Dinge selbst aber müssen bessere Opfer haben als jene. (Hebr 8,5)24 Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns; (Hebr 7,25; 1Joh 2,1)25 auch nicht, um sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht;26 sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber, am Ende der Zeiten, ist er ein für alle Mal erschienen, um durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben. (1Kor 10,11; Gal 4,4; Hebr 1,3)27 Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: (1Mo 3,19)28 so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal erscheint er nicht der Sünde wegen, sondern zur Rettung derer, die ihn erwarten. (Jes 53,12; Hebr 10,10; Hebr 10,12; Hebr 10,14)

Hebräer 9

Elberfelder Bibel

1 Es hatte nun zwar auch der erste ⟨Bund⟩ Satzungen des Dienstes[1] und das irdische[2] Heiligtum. (Röm 9,4)2 Denn es wurde ein Zelt aufgerichtet, das vordere[3] – in dem sowohl der Leuchter als auch der Tisch und die Schaubrote[4] waren –, das das Heilige genannt wird, (2Mo 39,32; 2Mo 40,22)3 hinter dem zweiten Vorhang aber ein Zelt, das das Allerheiligste genannt wird, (2Mo 26,31)4 das einen goldenen Räucheraltar und die überall mit Gold überdeckte Lade des Bundes hatte, in welcher der goldene Krug, der das Manna enthielt, und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Tafeln des Bundes waren; (2Mo 16,33; 2Mo 25,11; 2Mo 40,20; 3Mo 16,12; 4Mo 17,23; 5Mo 10,5; 1Kön 6,22; 1Kön 8,9)5 oben über ihr aber die Cherubim der Herrlichkeit, die den Versöhnungsdeckel[5] überschatteten, von welchen Dingen jetzt nicht im Einzelnen zu reden ist. (2Mo 25,18)6 Da aber dies so eingerichtet ist, gehen zwar in das vordere Zelt die Priester allezeit hinein und verrichten die Dienste[6], (2Mo 30,7; 4Mo 18,3; 1Chr 23,13)7 in das zweite aber einmal im Jahr allein der Hohe Priester, nicht ohne Blut, das er darbringt für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes. (2Mo 30,10; 3Mo 16,1; Hebr 9,25)8 Damit zeigt der Heilige Geist an, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht offenbart ist, solange das vordere Zelt noch Bestand hat. (Hebr 10,15)9 Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, nach dem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die im Gewissen den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst ausübt[7]. (Gal 3,21; Hebr 7,19)10 Es sind nur – neben Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen – Satzungen des Fleisches, die bis zur Zeit einer richtigen Ordnung[8] auferlegt sind. (3Mo 11,2; 3Mo 15,18; 4Mo 19,8; Gal 4,2; Kol 2,16; Hebr 7,16; Hebr 13,9)11 Christus aber ist gekommen als Hoher Priester der zukünftigen[9] Güter und ist durch das größere und vollkommenere Zelt – das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist – (Hebr 8,2)12 und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und hat ⟨uns⟩ eine ewige Erlösung erworben[10]. (3Mo 16,15; Apg 20,28; Eph 1,7; Kol 1,20; Hebr 7,27; Hebr 10,4)13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, (3Mo 16,15; 4Mo 19,9; Hebr 10,4)14 wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist ⟨als Opfer⟩ ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer[11] Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient[12]! (Joh 10,18; Eph 5,2; 1Thess 1,9; Hebr 1,3; Hebr 6,1; Hebr 10,22; 1Petr 1,19; 1Joh 1,7)15 Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen. (Apg 13,39; Apg 20,32; Hebr 8,6)16 – Denn wo ein Testament[13] ist, da muss notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat.17 Denn ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist[14], weil es niemals Kraft hat, solange der lebt, der das Testament gemacht hat. –18 Daher ist auch der erste ⟨Bund⟩ nicht ohne Blut eingeweiht worden.19 Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk mitgeteilt war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop[15] und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk (1Joh 5,6)20 und sprach: »Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch geboten hat.« (2Mo 24,8)21 Aber auch das Zelt und alle Gefäße des Dienstes besprengte er ebenso mit dem Blut; (2Mo 29,12; 3Mo 8,15)22 und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung. (3Mo 16,14; 3Mo 17,11; Mt 26,28)23 ⟨Es ist⟩ nun nötig, dass die Abbilder der in den Himmeln ⟨befindliche Dinge⟩ hierdurch gereinigt werden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. (Hebr 8,5)24 Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Abbild des wahren ⟨Heiligtums⟩, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen, (Hebr 7,25; Hebr 8,1)25 auch nicht, um sich selbst oftmals zu opfern, wie der Hohe Priester alljährlich mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht (Hebr 9,7)26 – sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an –; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter[16] offenbar geworden, um durch sein Opfer[17] die Sünde aufzuheben. (Dan 9,24; Joh 1,29; Röm 6,10; 1Kor 10,11; Gal 4,4; Hebr 1,3; Hebr 7,27)27 Und wie es den Menschen bestimmt[18] ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, (1Mo 3,19; 1Chr 29,15; Hebr 6,2)28 so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne ⟨Beziehung zur⟩ Sünde[19] denen zum Heil[20] erscheinen, die ihn erwarten. (Jes 53,12; Joh 14,3; Röm 4,25; 1Thess 1,10; 2Tim 4,8; 1Petr 2,24)

Hebräer 9

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Nun hatte auch schon der erste Bund Vorschriften für den Gottesdienst und er hatte das irdische Heiligtum.2 Da war ein Zelt aufgerichtet mit zwei Räumen: Der vordere Raum hieß »das Heilige«; in ihm befanden sich der Leuchter und der Tisch und auf dem Tisch die geweihten Brote. (2Mo 25,23; 2Mo 25,31; 2Mo 26,1; Hebr 8,5)3 Hinter dem zweiten Vorhang lag der andere Raum, genannt »das Allerheiligste«. (2Mo 26,31; 3Mo 16,1; Hebr 6,19; Hebr 9,7; Hebr 9,12; Hebr 10,20)4 Darin standen der goldene Altar, auf dem Weihrauch verbrannt wurde, und die Bundeslade, die ganz mit Gold überzogen war. In ihr befanden sich der goldene Krug mit dem Manna, der Stab Aarons, an dem Blüten gewachsen waren, und die Steintafeln mit dem Bundesgesetz. (2Mo 16,31; 2Mo 25,10; 2Mo 25,16; 2Mo 30,1; 4Mo 17,21)5 Über der Lade waren die Kerubim, die auf die Gegenwart Gottes hinwiesen.[1] Sie breiteten ihre Flügel aus über der Deckplatte, auf der die Sünden gesühnt wurden. Aber davon soll jetzt nicht im Einzelnen die Rede sein. (2Mo 25,18)6 Das Heiligtum besteht also aus zwei Teilen. In den vorderen Teil des Zeltes gehen die Priester jeden Tag und verrichten dort ihren Dienst. (4Mo 18,2)7 Den hinteren Teil darf nur der Oberste Priester betreten, und das auch nur einmal im Jahr. Dabei nimmt er Blut mit und opfert es für sich und für die Menschen, die ohne bösen Willen schuldig geworden sind. (3Mo 16,1; Hebr 9,25; Hebr 13,11)8 Der Heilige Geist weist mit alldem auf Folgendes hin: Solange noch der vordere Teil des Zeltes besteht und der Zugang zum hinteren Teil den genannten Einschränkungen unterliegt,[2] ist dies ein Zeichen dafür, dass der Zugang zum eigentlichen – himmlischen – Allerheiligsten noch nicht eröffnet worden ist.9 Der vordere Teil des Zeltes ist ein Sinnbild für die gegenwärtige Zeit und den in ihr herrschenden Zustand: Da werden Opfer und Gaben dargebracht, die nicht die Kraft haben, die Menschen, die sie darbringen, in ihrem Innern vollkommen zu machen, sodass ihr Gewissen sie nicht mehr anklagt. (Hebr 7,19; Hebr 8,5)10 Da geht es allein um Vorschriften über Essen und Trinken und über religiöse Waschungen, also um äußerliche, irdisch-vergängliche Vorschriften, die nur auferlegt waren bis zu dem Zeitpunkt, an dem Gott die wahre Ordnung aufrichten würde. (3Mo 11,1; 3Mo 15,1; 4Mo 19,1)11 Jetzt aber ist Christus gekommen als der Oberste Priester, dessen Opfer uns in Gottes Augen wirklich vollkommen gemacht hat.[3] Er ist durch den vorderen Teil des Zeltes hindurchgegangen – des Zeltes, das größer und vollkommener ist, weil es nicht von Menschen errichtet wurde, und das heißt: nicht zu dieser Welt gehört. (Hebr 4,14)12 Und er ist ein für alle Mal hineingegangen in das eigentliche, das himmlische Allerheiligste. Das tat er nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut. Und so hat er uns für immer von unserer Schuld befreit. (Röm 3,25; Hebr 7,27)13 Menschen, die im Sinn der religiösen Vorschriften unrein geworden sind, werden durch Besprengung mit dem Blut von Böcken und Stieren und der Asche einer Kuh äußerlich von ihrer Befleckung gereinigt. Wenn das Blut der Tiere diese Kraft hat, (4Mo 19,1; 4Mo 19,17)14 um wie viel mehr wird dann das Blut von Christus uns im Innern reinigen von den Folgen unseres Götzendienstes, sodass wir dem lebendigen Gott dienen können! Denn in der Kraft des ewigen göttlichen Geistes hat Christus sich selbst als fehlerloses Opfer Gott dargebracht. (Hebr 9,28)15 Deshalb kommt auch durch Christus der neue Bund zustande, damit alle, die Gott berufen hat, das zugesagte ewige Erbe empfangen. Christus ist in den Tod gegangen, um sie von den Folgen ihres Ungehorsams unter dem ersten Bund zu erlösen. (Hebr 8,6)16 Wenn ein Testament wirksam werden soll, muss erst der Tod dessen nachgewiesen werden, der es aufgesetzt hat.17 Denn erst durch seinen Tod tritt es in Kraft; solange er lebt, hat es keine Bedeutung.[4]18 So wurde ja auch schon der erste Bund durch Blut in Kraft gesetzt.19 Mose teilte zunächst dem ganzen Volk die einzelnen Gebote mit, wie sie im Gesetz festgelegt sind. Dann vermischte er das Blut der Jungstiere und Böcke mit Wasser, tat Ysop und rote Wolle hinzu und besprengte damit zuerst das Gesetzbuch und dann das ganze Volk. (2Mo 24,6; 4Mo 19,6)20 Dabei sagte er: »Durch dieses Blut wird der Bund besiegelt, den Gott mit euch geschlossen hat.«21 Ebenso besprengte Mose mit dem Blut auch das Zelt und alle Geräte, die beim Gottesdienst gebraucht werden.22 Nach dem, was im Gesetz steht, gibt es fast nichts, was nicht durch Blut gereinigt werden muss. Und es gilt in der Tat: Schuld wird nicht vergeben, wenn nicht Blut dafür fließt. (3Mo 17,11)23 Alle Nachbildungen der himmlischen Wirklichkeit müssen auf solche Weise gereinigt werden; aber für die himmlischen Urbilder selbst sind bessere Opfer nötig. (Hebr 8,5)24 Christus ging nicht in ein Allerheiligstes, das Menschen errichtet haben und das doch nur eine unvollkommene Nachbildung des wirklichen Allerheiligsten ist. Er ging in den Himmel selbst, um von jetzt an ständig in der Gegenwart Gottes zu verweilen und bei ihm für uns einzutreten.25 Der Oberste Priester des jüdischen Volkes muss Jahr für Jahr aufs Neue in das Allerheiligste hineingehen, mit fremdem Blut, dem Blut von Böcken und Jungstieren. Doch Christus ist nicht in den Himmel gegangen, um sich immer wieder selbst zu opfern;26 er hätte dann ja seit Anfang der Welt schon viele Male den Tod erleiden müssen. Nein, jetzt, am Ende der Zeiten, ist er erschienen, um ein für alle Mal die Sünde der Welt dadurch fortzuschaffen, dass er sich selbst zum Opfer brachte. (Hebr 7,27)27 So wie jeder Mensch nur einmal sterben muss, danach kommt er vor Gottes Gericht,28 so wurde auch Christus nur einmal geopfert, um die Sünden aller Menschen wegzuschaffen. Wenn er zum zweiten Mal erscheint, dann nicht nochmals wegen der Sünde, sondern nur noch, um alle, die auf ihn warten, endgültig zu retten. (Joh 1,29; Gal 1,4; 1Tim 2,6; Hebr 9,14; Hebr 9,26; Hebr 10,10; Hebr 10,12; Hebr 10,14; 1Joh 2,1)

Hebräer 9

Schlachter 2000

1 Es hatte nun zwar auch der erste [Bund] gottesdienstliche Ordnungen und ein Heiligtum, das von [dieser] Welt war. (Röm 9,4; Hebr 8,7; Hebr 8,13)2 Denn es war ein Zelt aufgerichtet, das vordere, in dem sich der Leuchter und der Tisch und die Schaubrote befanden; dieses wird das Heilige genannt. (2Mo 25,8; 2Mo 26,33; 2Mo 40,17; 2Mo 40,22; 2Mo 40,34)3 Hinter dem zweiten Vorhang aber befand sich das Zelt, welches das Allerheiligste genannt wird; (2Mo 26,31)4 zu diesem gehört der goldene Räucheraltar und die Bundeslade, überall mit Gold überzogen, und in dieser war der goldene Krug mit dem Manna und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Tafeln des Bundes; (2Mo 16,33; 2Mo 25,10; 2Mo 27,1; 2Mo 34,28; 2Mo 40,20; 3Mo 16,2; 3Mo 16,12; 4Mo 17,10; 1Kön 8,9; Joh 6,31)5 oben über ihr aber die Cherubim der Herrlichkeit, die den Sühnedeckel überschatteten, worüber jetzt nicht im Einzelnen geredet werden soll. (2Mo 25,18; 4Mo 7,89)6 Da nun dies so eingerichtet ist, betreten zwar die Priester allezeit das vordere Zelt zur Verrichtung des Gottesdienstes; (2Mo 30,7; 2Mo 40,31; 1Chr 23,13; Lk 1,8)7 in das zweite [Zelt] aber geht einmal im Jahr nur der Hohepriester, [und zwar] nicht ohne Blut, das er für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes darbringt.[1] (2Mo 30,10; 3Mo 16,1; 3Mo 16,2)8 Damit zeigt der Heilige Geist deutlich, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht offenbar gemacht ist, solange das vordere Zelt Bestand hat. (1Tim 2,5; Hebr 9,15; Hebr 9,24; Hebr 10,19)9 Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet, (Gal 3,21; Hebr 7,19; Hebr 9,13; Hebr 10,1; Hebr 10,4)10 der nur aus Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen [besteht] und aus Verordnungen für das Fleisch, die bis zu der Zeit auferlegt sind, da eine bessere Ordnung eingeführt wird. (4Mo 19,8; 4Mo 19,13; Gal 4,1; Hebr 7,16)11 Als aber der Christus kam als ein Hoherpriester der zukünftigen [Heils-] Güter, ist er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, (Hebr 3,1; Hebr 4,14; Hebr 8,2)12 auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung[2] erlangt. (3Mo 16,15; Mk 14,24; Lk 22,20; Joh 6,51; Eph 1,7; Kol 1,13; Hebr 7,27; Hebr 9,24; Hebr 10,4; 1Petr 1,18; Offb 5,9)13 Denn wenn das Blut von Stieren und Böcken und die Besprengung mit der Asche der jungen Kuh die Verunreinigten heiligt zur Reinheit des Fleisches, (3Mo 16,14; 4Mo 19,9)14 wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dienen könnt. (Joh 10,18; Joh 12,26; Apg 24,14; Röm 7,6; Eph 5,2; 1Thess 1,9; Hebr 6,1; Hebr 7,26; 1Petr 1,19; Offb 7,15)15 Darum ist er auch der Mittler eines neuen Bundes[3], damit — da sein Tod geschehen ist zur Erlösung von den unter dem ersten Bund begangenen Übertretungen — die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen. (Apg 13,38; Apg 20,32; Röm 3,24; Eph 1,7; 1Tim 2,5; Hebr 8,6; 1Petr 1,3)16 Denn wo ein Testament ist, da muss notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat;17 denn ein Testament tritt auf den Todesfall hin in Kraft, da es keine Gültigkeit hat, solange derjenige lebt, der das Testament gemacht hat. (Gal 3,15)18 Daher wurde auch der erste [Bund] nicht ohne Blut eingeweiht. (2Mo 12,22; 2Mo 24,8; Hebr 9,14; Hebr 9,22)19 Denn nachdem jedes einzelne Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk verkündet worden war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk, (2Mo 12,22; 3Mo 14,4; 4Mo 19,18)20 wobei er sprach: »Dies ist das Blut des Bundes, den Gott mit euch geschlossen hat!«[4] (2Mo 24,8; Sach 9,11)21 Auch das Zelt und alle Geräte des Gottesdienstes besprengte er in gleicher Weise mit Blut; (2Mo 29,12; 3Mo 8,15; 3Mo 8,19; Hebr 12,24; 1Petr 1,2)22 und fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. (3Mo 16,14; 3Mo 17,11)23 So ist es also notwendig, dass die Abbilder der im Himmel befindlichen Dinge hierdurch gereinigt werden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Opfer als diese. (Hebr 8,5)24 Denn nicht in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, in eine Nachbildung des wahrhaftigen, ist der Christus eingegangen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen; (Hebr 1,3; Hebr 6,19; Hebr 7,25; 1Joh 2,1)25 auch nicht, um sich selbst oftmals [als Opfer] darzubringen, so wie der Hohepriester jedes Jahr ins Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut, (Hebr 7,27; Hebr 9,7)26 denn sonst hätte er ja oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an. Nun aber ist er einmal offenbar geworden in der Vollendung der Weltzeiten zur Aufhebung der Sünde durch das Opfer seiner selbst. (Dan 9,24; Röm 6,10; Gal 4,4; Hebr 9,12)27 Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, (1Mo 3,19; Ps 90,3; Pred 3,2; Pred 3,19; Pred 12,14; Joh 5,22; Apg 17,31; Röm 2,5; Röm 5,12; Offb 14,7; Offb 16,7)28 so wird der Christus, nachdem er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil. (Jes 53,12; Joh 14,3; Phil 3,20; 1Thess 1,10; 2Tim 4,8; Hebr 10,10; Hebr 10,12; Hebr 10,14; 1Petr 1,8; 1Petr 2,24)

Hebräer 9

Neues Leben. Die Bibel

1 Nun gab es in diesem ersten Bund zwischen Gott und Israel Bestimmungen für den Gottesdienst und ein heiliges Zelt hier auf der Erde.2 Dieses Zelt hatte zwei Räume. Im ersten befanden sich ein Leuchter, ein Tisch und auf dem Tisch heilige Brote; dieser Raum wurde Heiligtum genannt. (2Mo 25,23; 2Mo 26,1; 3Mo 24,5)3 Dann gab es einen Vorhang und hinter dem Vorhang lag der zweite Raum, der das Allerheiligste genannt wurde. (2Mo 26,31)4 In diesem Raum befanden sich ein goldener Räucheraltar und eine hölzerne Truhe – Bundeslade genannt –, die ringsum vergoldet war. Die Truhe enthielt ein goldenes Gefäß mit etwas Manna, den Stab Aarons, der Triebe bekommen hatte, und die Steintafeln des Bundes mit den Geboten. (2Mo 16,33; 2Mo 25,10; 2Mo 30,1; 4Mo 17,23; 5Mo 10,3)5 Herrliche Cherubim befanden sich oberhalb der Bundeslade. Ihre Flügel waren über den Deckel der Bundeslade, den Ort der Versöhnung, ausgebreitet. Aber wir können diese Dinge jetzt nicht alle im Einzelnen erklären. (2Mo 25,17)6 Als alles an seinem Platz stand, gingen die Priester regelmäßig im ersten Raum des Zeltes ein und aus und erfüllten ihren Dienst. (4Mo 18,2)7 Doch nur der Hohe Priester betrat das Allerheiligste, und das auch nur einmal im Jahr und immer mit Blut von Opfertieren, das er für sich und für die Sünden des Volkes darbrachte, die es aus Unwissenheit begangen hat. (2Mo 30,10; 3Mo 16,2; Hebr 5,2)8 Durch diese Bestimmungen zeigte der Heilige Geist, dass dem Volk der Weg zum Allerheiligsten noch nicht offen stand, solange der erste Raum des Zeltes noch Bestand hatte. (Joh 14,6; Hebr 10,19)9 Dies ist ein Gleichnis für unsere Gegenwart: Die Gaben und Opfer der Priester können das Gewissen der Menschen, die sie darbringen, letztlich nicht von Schuld befreien. (Hebr 5,1; Hebr 10,1)10 Denn diese alten Satzungen beziehen sich nur auf Essen und Trinken und rituelle Waschungen – auf äußere Bestimmungen, die nur gelten, bis eine neue Ordnung kommt, die besser ist. (3Mo 11,2; 3Mo 15,8; 4Mo 6,3; 4Mo 19,13)11 So ist Christus nun der Hohe Priester für all das Gute geworden, das gekommen ist. Er hat das große, vollkommene Heiligtum im Himmel betreten, das nicht von Menschen erbaut wurde und nicht Teil dieser Schöpfung ist. (Hebr 8,2; Hebr 10,1)12 Ein einziges Mal brachte er Blut in jenes Allerheiligste, aber nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut, durch das er uns die Rettung brachte, die für alle Zeiten gilt. (Hebr 7,27)13 Früher konnte die Besprengung mit dem Blut von Böcken und Stieren oder mit der Asche einer jungen Kuh den Körper des Menschen von ritueller Unreinheit reinigen. (3Mo 16,3; 4Mo 19,9)14 Wie viel mehr kann dann das Blut des Christus bewirken, denn durch die Kraft von Gottes ewigem Geist brachte Christus sich selbst Gott als vollkommenes Opfer für unsere Sünden dar. Er befreit unser Gewissen, indem er uns freispricht von unseren Taten, für die wir den Tod verdienen. Nun können wir dem lebendigen Gott dienen. (Hebr 6,1; 1Petr 3,18; 1Joh 1,7)15 Aus diesem Grund ist er der Vermittler eines neuen Bundes zwischen Gott und den Menschen, damit alle, die dazu berufen sind, das ewige Erbe empfangen können, das Gott ihnen versprochen hat. Denn Christus starb, um sie von der Strafe für die Sünden zu befreien, die sie zur Zeit des ersten Bundes begangen hatten. (1Tim 2,5; Hebr 7,22)16 Wenn nun jemand stirbt und ein Testament hinterlässt, bekommt niemand etwas, bevor nicht bewiesen ist, dass der Verfasser dieses Testaments wirklich tot ist.[1]17 Das Testament tritt erst nach dem Tod dessen in Kraft, der es geschrieben hat. Solange er noch lebt, kann niemand es für sich in Anspruch nehmen.18 Deshalb musste der erste Bund mit Blut als Beweis für den Tod besiegelt werden. (2Mo 24,6; 3Mo 14,4; 4Mo 19,6)19 Denn nachdem Mose dem Volk das ganze Gesetz Gottes gegeben hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken zusammen mit Wasser und besprengte das Buch des Gesetzes Gottes und das ganze Volk mithilfe von Ysopzweigen und scharlachroter Wolle.20 Dann sagte er: »Dieses Blut besiegelt den Bund, den Gott mit euch geschlossen hat.«[2] (2Mo 24,1; Mt 26,28)21 Und in derselben Weise besprengte er das heilige Zelt und alles, was für den Gottesdienst gebraucht wurde. (3Mo 8,15)22 Letztlich können wir sagen, dass nach dem Gesetz fast alles durch Besprengung mit Blut gereinigt wurde. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünden. (3Mo 17,11)23 Deshalb musste das irdische Zelt und alles, was es enthielt – die Abbilder dessen, was im Himmel ist –, durch das Blut von Tieren gereinigt werden. Was aber wirklich im Himmel ist, muss durch bessere Opfer als das Blut von Tieren gereinigt werden. (Hebr 8,5)24 Denn Christus ging in den Himmel selbst, um nun für uns vor Gott einzutreten. Er betrat nicht das irdische Heiligtum, denn dies war nur ein Abbild des wahren Tempels im Himmel. (Röm 8,34; Hebr 8,2; Hebr 9,12; 1Joh 2,1)25 Er ging auch nicht in den Himmel, um sich immer wieder selbst zu opfern, wie die irdischen Priester, die Jahr für Jahr das Heiligtum betreten, um das Blut von Tieren zu opfern. (Hebr 9,7; Hebr 10,19)26 Wenn das nötig gewesen wäre, hätte er seit Erschaffung der Welt immer wieder sterben müssen. Er kam ein für alle Mal am Ende der Zeiten, um die Macht der Sünde durch seinen Opfertod für uns zu brechen. (1Kor 10,11; Hebr 7,27; 1Petr 3,18)27 Und genauso, wie es bestimmt ist, dass jeder Mensch nur einmal stirbt, worauf das Gericht folgt, (1Mo 3,19)28 genauso starb auch Christus nur einmal als Opfer, um die Sünden vieler Menschen wegzunehmen. Er wird wiederkommen, aber nicht noch einmal wegen unserer Schuld, sondern er wird all denen Rettung bringen, die sehnsüchtig auf seine Rückkehr warten. (Jes 53,12; Phil 3,20; Hebr 7,27; 1Petr 2,24)