Weheruf über die Machthaber, die das Volk berauben
1Weh denen, die Unheil planen und gehen mit bösen Gedanken um auf ihrem Lager, dass sie es frühe, wenn’s licht wird, vollbringen, weil sie die Macht haben! (Ps 36,5)2Sie begehren Äcker und nehmen sie weg, Häuser und reißen sie an sich. So treiben sie Gewalt mit eines jeden Hause und mit eines jeden Erbe. (5Mo 5,21; Spr 24,15; Jes 5,8)3Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich plane wider dies Geschlecht Unheil, aus dem ihr euren Hals nicht ziehen sollt und nicht so stolz dahergehen sollt; denn es ist eine böse Zeit. (Am 5,13)4Zur selben Zeit wird man einen Spruch von euch machen und bitter klagen. Man wird sagen: Es ist aus, wir sind vernichtet! Meines Volkes Land kriegt einen fremden Herrn! Wie entreißt er es mir! Als Vergeltung verteilt man unser Feld!5Darum wirst du keinen haben, der für dich die Messschnur wirft, dass dir ein Losanteil in der Gemeinde des HERRN zufällt. (Jos 17,14; Jos 18,8; Jos 18,10)6»Geifert nicht!«, so geifern sie. »Solches soll man nicht predigen! Wir werden nicht so zuschanden werden! (Am 2,12; Am 7,16)7Darf so etwas gesagt werden, Haus Jakob? Meinst du, der HERR sei schnell zum Zorn? Sollte er solches tun wollen?« Es ist wahr, meine Reden sind freundlich den Frommen. (Am 6,3)8Aber ihr steht wider mein Volk wie ein Feind; denn ihr raubt Rock und Mantel denen, die sicher dahergehen, die sich abwenden vom Krieg.9Ihr treibt die Frauen meines Volks aus ihren lieben Häusern und nehmt von ihren kleinen Kindern meinen Schmuck auf immer:10»Macht euch auf! Ihr müsst davon, ihr sollt an dieser Stätte nicht bleiben!« Um der Unreinheit willen muss sie grausam zerstört werden.11Ja, wenn ein Irrgeist käme und ein Lügenprediger und predigte, wie sie saufen und schwelgen sollen – das wäre ein Prediger für dies Volk!
Verheißung des künftigen Heils
12»Ich will dich, Jakob, sammeln ganz und gar und den Rest Israels zusammenbringen. Ich will sie wie Schafe miteinander in einen festen Stall tun und wie eine Herde in ihre Hürden, dass es von Menschen dröhnen soll.« (Jer 31,10; Hes 36,37; Mi 4,6)13Ein Durchbrecher ist vor ihnen heraufgezogen; sie haben das Tor durchbrochen und sind hindurch- und hinausgezogen: Ihr König zog vor ihnen her, ja der HERR an ihrer Spitze. (Jes 52,12)
Micha 2
Elberfelder Bibel
Drohrede gegen die gewalttätigen Machthaber des Volkes
1Wehe denen, die Unheil ersinnen und böse Taten auf ihren Lagern! Beim Morgenlicht führen sie es aus, weil es in der Macht ihrer Hand steht. (Hi 15,35; Ps 36,5; Ps 58,3; Jes 32,7; Hos 7,6; Sach 7,10)2Begehren sie Felder, sie rauben ⟨sie⟩, und Häuser, sie nehmen ⟨sie⟩ weg; und sie üben Gewalt am Mann und seinem Haus, am Menschen und seinem Erbteil. (2Mo 20,17; 1Kön 21,7; Jes 3,14; Jes 5,8; Jer 22,17; Hes 45,9; Am 4,1; Mi 6,12)3Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich ersinne gegen diese Sippe Böses, aus dem ihr eure Hälse nicht ziehen und ⟨unter dem⟩ ihr nicht aufrecht gehen werdet; denn es ist eine böse Zeit. (Jes 29,20; Am 5,13)4An jenem Tag wird man einen Spruch über euch anstimmen und ein klägliches Klagelied klagen. Man wird sagen: Wir sind völlig verwüstet. Den Besitzanteil meines Volkes vertauscht[1] er[2]. Wie entzieht er mir ⟨das Land⟩[3]! Zur Vergeltung verteilt er unsere Felder. (Jer 9,16; Hab 2,6)5Darum wirst du niemanden haben, der je die Messschnur an einen Losanteil anlegt in der Versammlung des HERRN. (2Kön 17,23)6»Weissagt nicht!«, weissagen sie[4]. In der Art[5] weissagt man nicht! Die Schmach wird ⟨uns⟩ nicht erreichen[6]. (Jes 30,10; Am 2,12)7Darf man so etwas im Haus Jakob sagen[7]? Ist der HERR etwa ungeduldig[8]? Oder sind dies seine Taten? Sind seine[9] Worte nicht gütig gegen ⟨ein Volk⟩, das rechtschaffen lebt? (Ps 18,26)8Aber längst ⟨schon⟩ lehnt sich mein Volk als Feind auf[10]: Vom Oberkleid zieht ihr den Mantel denen aus, die sorglos vorübergehen, die vom Krieg zurückgekehrt sind;9die Frauen meines Volkes vertreibt ihr aus ihrem behaglichen Haus, von ihren Kindern nehmt ihr meine Zier[11] für ewig.10Macht euch auf und geht! Denn dies ist der Ruheort nicht wegen der Verunreinigung, die Verderben bringt, und zwar schlimmes Verderben. (5Mo 12,9; Hes 36,17)11Wenn da ein Mann wäre, der dem Wind ⟨nach⟩läuft und betrügerisch lügt: »Ich will dir weissagen[12] von Wein und von Rauschtrank«, der wäre ein Prophet dieses Volkes. (Jer 5,31; Kla 2,14; Mi 3,5)
Zukünftige Sammlung des Restes Israels
12Sammeln, ⟨ja,⟩ sammeln will ich dich, ganz Jakob; versammeln, ⟨ja,⟩ versammeln werde ich den Rest Israels. Ich werde ihn zusammenbringen wie Schafe im Pferch[13], wie eine Herde mitten auf der Trift, sodass es von Menschen tosen wird[14]. (Jer 23,3; Hes 34,13; Hes 36,37; Mi 4,6; Mi 4,7; Zef 3,20; Sach 10,8)13Herauf zieht der Durchbrecher vor ihnen her; sie brechen durch und durchschreiten das Tor und gehen durch es hinaus; und ihr König schreitet vor ihnen her, und der HERR an ihrer Spitze. (Jos 3,6; Jes 52,12; Hos 2,2; Mi 4,7)
Micha 2
Einheitsübersetzung 2016
DROHREDE GEGEN DIE REICHEN
Weheruf gegen die Habsucht
1Weh denen, die Unheil planen / und böse Taten auf ihren Lagern!
Wenn es Tag wird, führen sie es aus; / denn sie haben die Macht dazu. (Ps 36,5)2Sie wollen Felder haben und reißen sie an sich, / sie wollen Häuser haben und bringen sie in ihren Besitz.
Sie wenden Gewalt an gegen den Mann und sein Haus, / gegen den Besitzer und sein Eigentum. (Jes 5,8)3Darum - so spricht der HERR:
Seht, ich plane Unheil gegen diese Sippe,
aus dem ihr nicht mehr herausziehen könnt / eure Hälse;
und ihr werdet den Kopf nicht mehr so hoch tragen; / denn es wird eine böse Zeit sein. (Am 5,13)4An jenem Tag macht man über euch ein Sprichwort und man wird eine bittere Klage klagen. Man sagt:
Vernichtet sind wir, vernichtet! / Der Anteil meines Volkes wird veräußert.
Ach, wie entzieht man ihn mir! / Treulosen teilt man unsere Felder zu.5Darum wird es keinen mehr für dich geben, der die Messschnur auf den Losanteil wirft in der Versammlung des HERRN.6Weissagt nicht!, weissagen sie. / So soll man nicht weissagen:
Diese Schmach wird nicht enden. (Jes 30,10)7Darf man das sagen, Haus Jakob?
Hat der Geist des HERRN die Geduld verloren? / Sind das seine Taten?
Tun meine Worte nicht gut dem, / der rechtschaffen wandelt?8Gestern noch war es mein Volk, / jetzt steht es da als Feind.
Friedlichen Menschen reißt ihr den Mantel herunter,
arglos Vorübergehende / nehmt ihr gefangen, als wäre Krieg. (5Mo 24,12)9Die Frauen meines Volkes vertreibt ihr / aus dem Haus, in dem sie glücklich sind,
ihren Kindern nehmt ihr / für immer mein prächtiges Land.10Erhebt euch und geht! / Denn dies ist kein Ort der Ruhe.
Wegen der Unreinheit stürzt du ins Verderben; / und dieses Verderben ist schmerzhaft.11Wenn doch einer herkommen, / Wind und Trug lügen würde:
Ich weissage dir / Wein und Bier!
Genau das wäre ein Weissager für dieses Volk. (Jer 5,31)
Hoffnung für Israel
12Sammeln, ja sammeln werde ich dich, Jakob, insgesamt. / Zusammenbringen, ja zusammenbringen werde ich den Rest von Israel.
Ich führe sie zusammen wie die Schafe im Pferch, / wie die Herde mitten auf der Weide - eine tosende Menschenmenge. (Jer 3,18; Hes 34,11; Hes 37,15)13Der vor ihnen durchbricht, zieht vor ihnen hinauf, / sie brechen durch, sie durchschreiten das Tor und ziehen durch dasselbe wieder hinaus.
Ihr König schreitet vor ihnen her, / der HERR schreitet an ihrer Spitze. (Joh 14,4)