von Deutsche Bibelgesellschaft1Gewaltig erstreckt sie sich von einem Ende zum andern, und vortrefflich regiert sie das All.
Der Lebensbund Salomos mit der Weisheit
2Diese Weisheit habe ich geliebt und gesucht von meiner Jugend an und danach getrachtet, sie mir zur Braut zu nehmen, und ich habe ihre Schönheit lieb gewonnen.3Sie ist von herrlichem Adel, denn sie ist eine Gefährtin Gottes, und der Herr aller Dinge hat sie lieb. (Spr 8,30)4Denn sie ist in Gottes Wissen eingeweiht und hat teil an seinen Werken. (Weis 9,9)5Ist aber Reichtum ein köstlich Ding im Leben, was ist dann reicher als die Weisheit, die alles schafft?6Ist’s aber Klugheit, die etwas schafft, wer ist dann der Klugheit Schöpferin, wenn nicht die Weisheit?7Hat aber jemand Gerechtigkeit lieb – so ist es die Weisheit, welche die Tugenden wirkt. Denn sie lehrt Besonnenheit und Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit, und nichts Nützlicheres als dies gibt es im Leben für die Menschen.8Begehrt aber jemand, viele Dinge zu wissen, so ist es die Weisheit, die das Vergangene kennt und das Zukünftige errät. Sie versteht sich auf gewandte Rede und weiß, Rätsel zu lösen. Zeichen und Wunder erkennt sie im Voraus und was Stunden und Zeiten bringen werden. (1Mo 40,8; 1Kön 10,1)9Daher habe ich beschlossen, mir die Weisheit zur Gefährtin zu nehmen, denn ich wusste, dass sie mir ein Ratgeber zum Guten sein würde und ein Trost in Sorgen und Traurigkeit. (Spr 7,4)10Ich werde ihretwegen Ruhm beim Volk und Ehre bei den Alten haben, obwohl ich jung bin. (1Kön 3,7; Ps 119,100)11Ich werde als scharfsinnig gelten, wenn ich Recht spreche, und bewundert werden bei den Mächtigen. (1Kön 3,28; 1Kön 5,14; 1Kön 10,7)12Wenn ich schweige, werden sie auf mich warten; wenn ich rede, werden sie aufmerken; wenn ich weiterrede, werden sie die Hand auf ihren Mund legen. (Hi 29,7)13Ich werde ihretwegen Unsterblichkeit empfangen und ein ewiges Andenken bei denen hinterlassen, die nach mir kommen. (Weis 3,4)14Ich werde Völker regieren, und Nationen werden mir untertan sein.15Grausame Tyrannen werden sich fürchten, wenn sie von mir hören; in der Menge werde ich mich tüchtig zeigen und im Krieg tapfer.16Kehre ich aber heim, so finde ich bei der Weisheit Ruhe. Denn mit ihr Umgang zu haben, bringt keinen Verdruss, und mit ihr zusammenzuleben, keinen Schmerz, sondern Lust und Freude.17Das bedachte ich bei mir und erwog es in meinem Herzen: Wer bei der Weisheit ruht, gewinnt Unsterblichkeit, (Weis 3,4; Weis 6,17)18und wer mit ihr befreundet ist, wahre Lust. Wer seiner Hände Arbeit mit ihr verrichtet, hat unerschöpflichen Reichtum, und wer mit ihr Gemeinschaft pflegt, Klugheit. Und guter Ruf wird dem zuteil, der mit ihr Zwiesprache hält. Darum ging ich umher und suchte, wie ich sie zu mir nehmen könnte.19Ich war aber ein schöner junger Mann und hatte eine edle Seele empfangen, (Ps 51,7)20oder vielmehr: Da ich edel war, kam ich in einen makellosen Leib.21Als ich aber erkannte, dass ich die Weisheit nur erlangen kann, wenn Gott sie mir gibt – und es war schon Klugheit zu wissen, von wem diese Gnadengabe kommt –, da wandte ich mich an den Herrn, betete zu ihm und sprach von ganzem Herzen:
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Weisheit 8
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches Bibelwerk1Sie entfaltet ihre Kraft von einem Ende zum andern / und durchwaltet voll Güte das All.2Sie habe ich geliebt und gesucht von Jugend auf, / ich suchte sie als Braut heimzuführen / und wurde Liebhaber ihrer Schönheit. (Sir 51,13)3Im Umgang mit Gott beweist sie ihren Adel, / der Herr über das All gewann sie lieb.4Eingeweiht in das Wissen Gottes, / bestimmte sie seine Werke.5Ist Reichtum begehrenswerter Besitz im Leben, / was ist dann reicher als die Weisheit, die in allem wirkt?6Wenn Klugheit wirksam ist, / wer von allem Seienden ist eine größere Werkmeisterin als sie?7Wenn jemand Gerechtigkeit liebt, / in ihren Mühen findet er die Tugenden.
Denn sie lehrt Maß und Klugheit, / Gerechtigkeit und Tapferkeit. / Nützlicheres als diese gibt es nicht im Leben der Menschen.8Wenn jemand nach reicher Erfahrung strebt: / Sie kennt das Vergangene und errät das Kommende,
sie versteht, die Worte schön zu formen und Rätsel zu lösen; / sie weiß im Voraus Zeichen und Wunder / und kennt den Ausgang von Perioden und Zeiten. (2Mo 7,3; Ps 78,43; Spr 1,6; Dan 4,34; Sir 42,19)9So beschloss ich, sie als Lebensgefährtin heimzuführen; / denn ich wusste, dass sie mir guten Rat gibt / und Ermutigung in Sorge und Leid.10Mit ihr werde ich Ruhm beim Volke haben / und trotz meiner Jugend vom Alter geehrt sein.11Ich werde als scharfsinniger Richter gelten / und in den Augen der Mächtigen Staunen erregen.12Schweige ich, so warten sie, spreche ich, so merken sie auf, / rede ich länger, / so legen sie die Hand auf den Mund. (Hi 29,7)13Mit ihr werde ich Unsterblichkeit erlangen / und ewigen Ruhm bei der Nachwelt hinterlassen.14Völker werde ich regieren / und Nationen werden mir untertan sein. (Ps 47,4; Spr 8,15)15Schreckliche Tyrannen werden mich fürchten, wenn sie von mir hören; / in der Volksversammlung werde ich mich als tüchtig und im Krieg als tapfer erweisen. (Sir 15,5)16Komme ich nach Hause, / dann werde ich bei ihr ausruhen;
denn der Umgang mit ihr hat nichts Bitteres, / das Leben mit ihr kennt keinen Schmerz, / sondern nur Frohsinn und Freude.17Als ich dies bei mir überlegte / und in meinem Herzen erwog, / dass Verwandtschaft mit der Weisheit Unsterblichkeit bringt,18die Freundschaft mit ihr reine Freude / und die Mühen ihrer Hände unerschöpflichen Reichtum,
dass stete Übung des Umgangs mit ihr Klugheit bringt / und das Zwiegespräch mit ihr Ruhm -, / da ging ich auf die Suche nach ihr, um sie heimzuführen.19Ich war ein begabtes Kind und hatte eine gute Seele erhalten /20oder vielmehr: Gut, wie ich war, kam ich in einen unverdorbenen Leib.21Ich erkannte aber, dass ich die Weisheit nur als Geschenk Gottes erhalten könne - / und schon hier war es die Klugheit, die mich erkennen ließ, wessen Geschenk sie ist.
Daher wandte ich mich an den Herrn und flehte zu ihm / und sprach aus meinem ganzen Herzen: (5Mo 4,29; 5Mo 6,5)
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Weisheit 8
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1Kraftvoll durchwaltet sie das All von einem Ende bis zum anderen und regiert alles aufs Beste.
Die Weisheit – Salomos ersehnte Braut
2Von Jugend auf habe ich die Weisheit geliebt und gesucht. Ihre Schönheit bezauberte mich und ich sehnte mich danach, sie als Braut heimzuführen. (Spr 7,4; Weis 8,9; Weis 8,16; Weis 8,18; Sir 15,2)3Wie es ihrer edlen Herkunft entspricht, lebt sie in engster Gemeinschaft mit Gott; der Herr des ganzen Weltalls liebt sie.4Er hat sie in sein geheimes Wissen eingeweiht und überlässt ihr die Ausführung seiner Schöpfungswerke. (Spr 8,27; Weis 9,9)5Reichtum gilt als das höchste Gut – was ist reicher als die Weisheit, die alles erschafft? (Weis 7,11; Weis 7,21)6Kunstverstand bringt die schönsten Werke hervor – wer in der ganzen Welt ist ein größerer Künstler als sie?7Wenn dir rechtschaffenes Leben als der höchste Wert erscheint: sie ist es, die alle Tugenden hervorbringt; sie lehrt Selbstbeherrschung, Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit. Es gibt nichts, was dem Menschen nützlicher wäre.8Und wenn du reiche Kenntnisse über alles schätzt: sie weiß Bescheid über alles Vergangene und kennt die Zukunft im Voraus. Sie versteht gut zu reden und kann alle Rätsel lösen. Sie kann Vorzeichen deuten und weiß im Voraus, wie etwas ausgehen wird. (1Kön 10,1; Sir 39,1; Sir 39,3; Sir 42,19)
Die Weisheit – Salomos Lebensgefährtin
9Darum beschloss ich, sie zu meiner Lebensgefährtin zu machen. Denn ich wusste: An ihr habe ich in glücklichen Tagen eine zuverlässige Ratgeberin und eine Helferin in Zeiten der Sorge und Not. (Spr 7,4)10Mit ihr verbunden werde ich Ruhm ernten bei allen Menschen und trotz meiner jungen Jahre von den Alten geehrt werden. (Ps 119,100)11Wenn ich Recht spreche, werde ich durch meine scharfsinnigen Urteile auffallen, ich werde Könige in Staunen versetzen. (1Kön 3,9; 1Kön 3,16)12Wenn ich schweige, werden sie darauf warten, dass ich zu reden beginne, und sie werden mir dann aufmerksam zuhören. Und wenn ich noch so lange rede, sie werden mir nicht ins Wort fallen, sondern gespannt auf jedes meiner Worte achten. (Hi 29,21)13Durch die Weisheit werde ich unsterblich werden und bei der Nachwelt in steter Erinnerung bleiben. (Weis 6,18; Weis 8,17; Weis 15,3)14Ich werde als Herrscher über ganze Völker regieren, (Spr 8,15)15grausame Tyrannen werden bei der bloßen Kunde von mir in Angst geraten. Das Volk wird mich als gütig preisen und der Feind meine Tapferkeit fürchten.16Wenn ich nach Hause komme, werde ich mich in ihren Armen ausruhen; denn die Ehe mit ihr bringt weder Ärger noch Enttäuschung, sondern nur Freude und ungetrübtes Glück.17Dies alles stellte ich mir vor Augen und bedachte in meinem Herzen alle ihre Vorzüge: Die Verbindung mit der Weisheit schenkt unvergängliches Leben, (Weis 6,18)18sie zu lieben gewährt reine Wonne, ihr Wirken schafft unerschöpflichen Reichtum, der stete Umgang mit ihr führt zur Einsicht und das Gespräch mit ihr macht angesehen. Da ging ich auf die Suche nach ihr, um sie für mich zu gewinnen. (Spr 8,18)
Salomos Gebet um Weisheit
19Ich war ein begabtes Kind und hatte eine gut veranlagte Seele erhalten,20oder richtiger: Da ich gut war, kam ich in einen unverdorbenen Leib.21Ich wusste aber, dass ich nur in den Besitz der Weisheit kommen könnte, wenn Gott sie mir schenkte. Schon dieses Wissen, dass sie Gottes Gabe ist, verdankte ich der Weisheit. So wandte ich mich im Gebet an den Herrn und bat ihn von ganzem Herzen, mir Weisheit zu schenken. (Weis 7,7)
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Weisheit 8
Menge Bibel
1Sie erstreckt sich aber machtvoll von dem einen Ende zum andern und ordnet alles in der Welt vortrefflich.2Diese habe ich geliebt und erstrebt von meiner Jugend an; ich wünschte sehnlich, sie als meine Braut heimzuführen, und war in ihre Schönheit verliebt.3Ihren edlen Ursprung verherrlicht sie dadurch, daß sie mit Gott zusammenlebt, und auch der Gebieter des Alls hat sie liebgewonnen;4denn sie ist in Gottes Wissen eingeweiht und nimmt teil an seinem Wirken.5Wenn aber Reichtum ein wünschenswerter Besitz im Leben ist, was kann es da Reicheres geben als die Weisheit, die alles erschafft?6Und wenn schon die Klugheit etwas zustande bringt, wo gibt es da in der ganzen Welt einen tüchtigeren Werkmeister als sie?7Und wenn jemand die Gerechtigkeit liebt, so ist sie es, welche die Tugenden hervorbringt; denn Maßhalten und Klugheit lehrt sie, Gerechtigkeit und Tapferkeit[1], die nützlichsten Besitztümer, die es für die Menschen in ihrem Leben gibt.8Wenn ferner jemand Verlangen nach reicher Lebenserfahrung trägt, so ist sie es, die das Vergangene kennt und das Zukünftige erschließt; sie versteht sich auch auf künstlich geformte Aussprüche und auf die Lösung von Rätseln; Zeichen und Wunder erkennt sie im voraus und ebenso die Ausgänge der Zeiten und Zeiträume.9So beschloß ich denn, diese als Lebensgenossin heimzuführen; ich wußte ja, daß sie mir im Glück eine Beraterin sein würde und eine Trösterin in Sorgen und Kümmernissen.10Um ihretwillen werde ich Ruhm bei der großen Menge haben und, obschon noch ein junger Mann, Ehre bei den Alten.11Als scharfsinnig werde ich erfunden werden bei der Rechtsprechung und Bewunderung ernten durch die Beurteilung der (fremden) Herrscher.12Wenn ich schweige, wird man auf mich warten, und wenn ich rede, wird man aufhorchen, und wenn ich länger rede, werden alle die Hand auf ihren Mund legen.13Durch ihr Verdienst werde ich Unsterblichkeit erlangen und ein ewiges Andenken bei der Nachwelt hinterlassen.14Völker werde ich regieren, und Völkerschaften werden mir untertan sein;15schreckliche Gewaltherrscher werden in Furcht geraten, wenn sie von mir hören; bei der großen Menge werde ich als gütig gelten und im Kriege als tapfer.16Bin ich nach Hause gekommen, so werde ich Erholung bei ihr finden; denn der Verkehr mit ihr hat nichts Bitteres und das Zusammenleben mit ihr nichts Betrübendes, sondern nur Frohsinn und Freude.17Dieses bei mir bedenkend und in meinem Herzen erwägend, daß nämlich Unsterblichkeit durch das Zusammenleben mit der Weisheit gewonnen wird18und edle Ergötzung durch die Freundschaft mit ihr und durch ihr erfolgreiches Wirken ein unerschöpflicher Reichtum und durch die dauernde Pflege des Verkehrs mit ihr Einsicht und durch die Teilnahme an ihren Unterweisungen Berühmtheit: – da ging ich umher und suchte sie in meinen Besitz zu bringen.19Ich war aber ein wohlbeanlagter junger Mann, besaß auch ein gutes Gemüt,20oder vielmehr, weil ich gutgeartet war, war ich in einen unbefleckten Leib gekommen.21Da ich aber erkannte, daß ich nur dann in ihren Besitz gelangen würde, wenn Gott sie mir verliehe, – und zwar war das schon ein Beweis von Einsicht, daß ich erkannte, von wem diese Gnadengabe komme, – da wandte ich mich an den Herrn und betete zu ihm und sprach aus ganzem Herzen: