2.Makkabäer 6

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Nicht lange danach sandte der König den Athener Geron, damit er die Juden zwingen sollte, dass sie von den Gesetzen ihrer Väter abfielen und nicht mehr nach Gottes Gesetzen lebten. (1Mak 1,41)2 Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem entweihen und ihn »Tempel des Zeus Olympios« nennen und den auf dem Garizim »Tempel des Zeus Xenios«, wie es diejenigen wollten, die dort wohnten. (Joh 4,20; 1Mak 1,54)3 Aber das wüste Treiben nahm so überhand, dass es schlimm und ganz widerwärtig war.4 Denn die Heiden schwelgten und prassten im Heiligtum, gaben sich leichtfertig mit Dirnen ab und sogar im heiligen Bezirk wohnten sie Frauen bei; auch trugen sie viel hinein, was sich nicht gehörte.5 Man opferte auf dem Altar Opfer, die in den Gesetzen verboten sind; (Dan 7,25; 1Mak 1,44)6 es war nicht mehr möglich, den Sabbat oder andere altgewohnte Feiertage zu halten, und man durfte nicht einmal bekennen, Jude zu sein;7 vielmehr trieb man sie mit roher Gewalt alle Monate zum Opferschmaus, wenn der Geburtstag des Königs war. Wenn man aber das Fest des Dionysos beging, zwang man sie, dass sie mit Kränzen von Efeu dem Dionysos zu Ehren einherziehen mussten.8 Man hatte auch auf Anraten des Ptolemäus an die benachbarten griechischen Städte ein Gebot ausgehen lassen, sie sollten die Juden ebenso zum Opferschmaus zwingen; (1Mak 3,38)9 wenn aber jemand darauf bestehen würde, nicht zu den griechischen Sitten überzugehen, sollte man ihn niedermachen. Da sah man einen großen Jammer.10 Zwei Frauen nämlich wurden vorgeführt, weil sie ihre Söhne beschnitten hatten. Denen band man die Kindlein an die Brust und führte sie öffentlich herum durch die ganze Stadt und warf sie zuletzt über die Mauer hinab. (1Mak 1,60)11 Andere hatten sich in den nahen Höhlen zusammengefunden, um heimlich den Sabbat zu halten. Als das Philippus angezeigt wurde, verbrannte man sie; denn sie wollten sich nicht wehren, damit sie sich nicht gegen den hochheiligen Tag vergingen. (1Mak 2,31)12 Ich möchte aber hier diejenigen, die dieses Buch in die Hände bekommen, ermahnen, sich durch diesen Jammer nicht entmutigen zu lassen, sondern zu bedenken, dass unserm Volk Strafen nicht zum Verderben, sondern zur Erziehung widerfahren. (Spr 3,11)13 Denn das ist ein Zeichen großer Gnade, wenn den Sündern nicht lange Zeit gewährt wird, sondern sie bald der Strafe anheimgegeben werden.14 Denn unser Herrscher sieht uns nicht so langmütig zu wie den andern Völkern, die er hingehen lässt, bis sie das Maß ihrer Sünden erfüllt haben, und sie dann bestraft; sondern er hat beschlossen, uns gegenüber nicht so zu sein,15 dass wir’s nicht zu weit treiben mit unseren Sünden und er zuletzt sich an uns rächen müsse.16 Deshalb nimmt er seine Barmherzigkeit nie ganz von uns; und wenn er uns durch ein Unglück erzieht, lässt er doch sein Volk nie im Stich. (2Mak 7,16)17 Dies habe ich als Ermahnung hier sagen wollen. Nun aber wollen wir rasch wieder auf die Geschichte kommen.18 Eleasar war einer der angesehensten Schriftgelehrten, ein schon betagter und sehr schöner Mann; dem sperrte man mit Gewalt den Mund auf, weil er Schweinefleisch essen sollte. (3Mo 11,7)19 Aber er wollte lieber in Ehren sterben als in Schande leben und ließ sich freiwillig martern20 und spie es aus, wie es sich ziemt für die, die sich standhaft weigern, aus Liebe zum Leben Verbotenes zu essen. (Dan 1,8)21 Weil nun die Männer, die zur Aufsicht beim gesetzwidrigen Opferschmaus bestellt waren, ihn seit langer Zeit gekannt hatten, nahmen sie ihn beiseite und redeten ihm zu, er sollte sich Fleisch besorgen, das er essen dürfte, und es selbst zubereiten; er sollte aber so tun, als wäre es das vom König befohlene Opferfleisch,22 damit er so vor dem Tode bewahrt bleiben und wegen der alten Freundschaft mit ihnen Freundlichkeit erfahren könnte.23 Aber er dachte so edel, wie es seinen hohen Jahren, dem Ansehen seines Greisenalters und seinem in Ehren ergrauten Haupt wohl anstand, auch seinem untadeligen Wandel von Jugend auf; und mehr noch: Er folgte der heiligen Gesetzgebung Gottes und sagte sogleich geradeheraus: Schickt mich nur in das Totenreich!24 Denn es will meinem Alter übel anstehen, dass ich heuchle, sodass viele von den Jungen denken müssen, Eleasar, der nun neunzig Jahre alt ist, sei auch zum Heiden geworden,25 und sie durch mich verführt werden, weil ich vor den Leuten heuchle und so mein Leben noch eine kleine Zeit friste. Das wäre für mein Alter Schimpf und Schande.26 Wenn ich auch jetzt der Strafe der Menschen entgehen würde, so kann ich doch den Händen des Allmächtigen nicht entfliehen, weder lebendig noch tot. (Ps 139,7; Hebr 10,31)27 Darum will ich jetzt tapfer sterben, wie es mir altem Mann wohl ansteht,28 und den Jungen ein gutes Beispiel hinterlassen, damit auch sie freudig und tapfer um der erhabenen, heiligen Gesetze willen einen guten Tod sterben. Als er diese Worte gesagt hatte, ging er sogleich zum Richtplatz. (Dan 12,3)29 Die ihn aber führten und ihm kurz vorher freundlich gewesen waren, wurden ihm jetzt feind um solcher Worte willen; denn sie meinten, er hätte sie aus Trotz gesagt.30 Als sie ihn aber so geschlagen hatten, dass er dem Tode nahe war, seufzte er und sprach: Der Herr, der die heilige Erkenntnis hat, der weiß, dass ich die Schläge und großen Schmerzen, die ich an meinem Leibe ertrage, und den Tod wohl hätte umgehen können, dass meine Seele sie aber gern erleidet, weil ich ihn fürchte. (Mt 10,28)31 Und so ist er verschieden und hat mit seinem Tod nicht allein der Jugend, sondern für sein ganzes Volk ein Beispiel edler Gesinnung und ein Denkmal der Tapferkeit hinterlassen.

2.Makkabäer 6

Das Buch

von SCM Verlag

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2.Makkabäer 6

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Nicht lange darauf schickte der König einen alten Athener; der sollte die Juden zwingen, die Gesetze ihrer Väter aufzugeben und ihr Leben nicht mehr durch Gottes Gesetze lenken zu lassen. (1Mak 1,45)2 Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem schänden und ihn Zeus, dem Herrscher des Olymp, und den Tempel auf dem Berg Garizim Zeus, dem Hüter des Gastrechts, weihen, was mit der gastfreundlichen Art der Einwohner jenes Ortes in Einklang stand.3 Der Ansturm der Bosheit war kaum zu ertragen und allen ein Grauen.4 Denn die Heiden erfüllten das Heiligtum mit wüstem Treiben und mit Gelagen. Sie gaben sich mit Dirnen ab und ließen sich in den heiligen Vorhöfen mit Frauen ein. Auch brachten sie vieles hinein, was nicht hineingehörte.5 Auf dem Altar häuften sich die unerlaubten, vom Gesetz verbotenen Gaben.6 Man konnte weder den Sabbat halten noch die alten Feste begehen, ja, man durfte sich überhaupt nicht mehr als Jude bekennen.7 Zu ihrer Erbitterung mussten die Einwohner sich am monatlich begangenen Geburtstag des Königs zum Opfermahl führen lassen und am Fest der Dionysien zwang man sie, zu Ehren des Dionysos mit Efeu bekränzt in der Prozession mitzugehen.8 Auf Befehl des Ptolemäus aber erging ein Erlass an die benachbarten griechischen Städte, sie sollten mit den Juden ebenso verfahren und Opfermahlzeiten veranstalten.[1]9 Wer sich aber nicht entschließen wolle, zur griechischen Lebensweise überzugehen, sei hinzurichten. Da konnte man nun das Elend sehen, das hereinbrach.10 Man führte nämlich zwei Frauen vor, die ihre Kinder beschnitten hatten. Darauf hängte man ihnen die Säuglinge an die Brüste, führte sie öffentlich in der Stadt umher und stürzte sie dann von der Mauer. (1Mak 1,60)11 Andere waren in der Nähe zusammengekommen, um heimlich in Höhlen den Sabbat zu begehen. Sie wurden an Philippus verraten, und da sie sich wegen der Würde des heiligen Tages scheuten, sich zu wehren, wurden sie alle zusammen verbrannt. (1Mak 2,29)12 An dieser Stelle möchte ich die Leser des Buches ermahnen, sich durch die schlimmen Ereignisse nicht entmutigen zu lassen. Sie mögen bedenken, dass die Strafen unser Volk nicht vernichten, sondern erziehen sollen. (2Mak 5,17; 2Mak 7,18)13 Denn wenn die Sünder nicht lange geschont, sondern sofort bestraft werden, ist das ein Zeichen großer Güte. (Weis 11,9; Weis 12,2)14 Bei den anderen Völkern wartet der Herr geduldig, bis das Maß ihrer Sünden voll ist; dann erst schlägt er zu. Mit uns aber beschloss er, anders zu verfahren,15 damit er uns nicht am Ende verurteilen müsse, wenn wir es mit unseren Sünden bis zum Äußersten getrieben hätten.16 Daher entzieht er uns nie sein Erbarmen, sondern erzieht sein Volk durch Unglück und lässt es nicht im Stich.17 Das soll uns zur Beherzigung gesagt sein. Nach dieser kurzen Abschweifung aber wollen wir mit der Erzählung fortfahren.18 Unter den angesehensten Schriftgelehrten war Eleasar, ein Mann von schon hohem Alter und sehr edlen Gesichtszügen. Man sperrte ihm den Mund auf und wollte ihn zwingen, Schweinefleisch zu essen.[2] (3Mo 11,7; Hebr 11,35; 1Mak 1,62)19 Er aber zog den ehrenvollen Tod einem Leben voll Schande vor, ging freiwillig auf die Folterbank zu20 und spuckte das Fleisch wieder aus, wie es jemand tun musste, der sich standhaft wehrte zu essen, was man nicht essen darf, auch nicht aus Liebe zum Leben.21 Die Leute, die mit dem gesetzwidrigen Opfermahl beauftragt waren und den Mann von früher her kannten, nahmen ihn heimlich beiseite und redeten ihm zu, er solle sich doch Fleisch holen lassen, das er essen dürfe, und es selbst zubereiten. Dann solle er tun, als ob er von dem Opferfleisch esse, wie es der König befohlen habe.22 Wenn er es so mache, entgehe er dem Tod; weil sie alte Freunde seien, würden sie ihn menschlich behandeln.23 Er aber fasste einen edlen Entschluss, wie es sich gehörte für einen Mann, der so alt und wegen seines Alters angesehen war, in lange bewährter Würde ergraut, der von Jugend an aufs Vorbildlichste gelebt und - was noch wichtiger ist - den heiligen, von Gott gegebenen Gesetzen gehorcht hatte. So erklärte er ohne Umschweife, man solle ihn ruhig zur Unterwelt schicken.24 Wer so alt ist wie ich, soll sich nicht verstellen. Viele junge Leute könnten sonst glauben, Eleasar sei mit seinen neunzig Jahren noch zu der fremden Lebensart übergegangen.25 Wenn ich jetzt heuchelte, um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben, leitete ich sie irre, brächte meinem Alter aber Schimpf und Schande.26 Vielleicht könnte ich mich für den Augenblick einer Strafe von Menschen entziehen; doch nie, weder lebendig noch tot, werde ich den Händen des Allherrschers entfliehen.27 Darum will ich jetzt wie ein Mann sterben und mich so meines Alters würdig zeigen.28 Der Jugend aber hinterlasse ich ein edles Beispiel, wie man mutig und in edler Haltung für die ehrwürdigen und heiligen Gesetze eines guten Todes stirbt. Nach diesen Worten ging er geradewegs zur Folterbank.29 Da schlug die Freundlichkeit, die ihm seine Begleiter eben noch erwiesen hatten, in Feindschaft um; denn was er gesagt hatte, hielten sie für Wahnsinn.30 Als er unter Schlägen in den Tod ging, sagte er stöhnend: Der Herr weiß in seiner heiligen Erkenntnis, dass ich dem Tod hätte entrinnen können. Mein Körper leidet Qualen unter den Schlägen, meine Seele aber erträgt sie mit Freuden, weil ich ihn fürchte.31 Auf solche Weise starb er; durch seinen Tod hinterließ er nicht nur der Jugend, sondern den meisten aus dem Volk ein Beispiel für edle Gesinnung und ein Denkmal der Tugend.

2.Makkabäer 6

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag

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2.Makkabäer 6

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Schon bald nach der Entsendung von Apollonius schickte König Antiochus den Athener Geron nach Jerusalem. Er sollte die Juden zwingen, den Glauben ihrer Vorfahren aufzugeben und nicht mehr nach den Geboten Gottes zu leben. (1Mak 1,41)2 Zu seinem Auftrag gehörte es, den Tempel in Jerusalem zu entweihen und in ein Heiligtum des Griechengottes Zeus umzuwandeln, und genauso den Tempel der Samariter auf dem Berg Garizim, was übrigens die Leute dort selbst vorgeschlagen hatten.[1] Der oberste Gott der Griechen sollte in Jerusalem als »Herrscher auf dem Götterberg Olymp« und auf dem Garizim als »Hüter des Gastrechts« verehrt werden.3 Was nun geschah, war unerhört; jeder Scheußlichkeit war Tür und Tor geöffnet.4 Die Fremden trieben es schlimm im Heiligtum. Sie hielten mit Prostituierten Gelage und verkehrten mit ihnen innerhalb des heiligen Bezirks. Auch brachten sie viele Dinge in den Tempel, die dort nicht hingehören.5 Auf dem Altar verbrannten sie massenhaft unreine Tiere, die nach dem Gesetz Gottes nicht zum Opfer zugelassen sind.6 Es war weder möglich, den Sabbat zu halten, noch die alten Feste zu begehen; überhaupt durfte sich niemand mehr zum jüdischen Glauben bekennen.7 Auf demütigende Weise wurden die Bewohner Jerusalems jeden Monat am Geburtstag des Königs gezwungen, an einem Opfermahl teilzunehmen, und sie mussten am Fest des Weingottes Dionysos mit Kränzen aus Efeu in der Prozession mitgehen.8 Ptolemäus[2] schickte den Städten in der Nachbarschaft Judäas die Anweisung, gegen die Juden, die bei ihnen wohnten, auf die gleiche Weise vorzugehen und sie zur Teilnahme an ihren Opfermahlzeiten zu zwingen.9 Wer sich weigerte, die griechischen Bräuche mitzumachen, sollte hingerichtet werden. Nun zeigte sich erst recht, welches Unglück über die Juden hereingebrochen war.10 Zwei Frauen hatten ihre neugeborenen Söhne beschneiden lassen und wurden deshalb vor Gericht gestellt. Man hängte ihnen die Säuglinge an die Brust, führte sie öffentlich in der Stadt herum und stürzte sie anschließend von der Stadtmauer.11 Andere waren außerhalb Jerusalems zusammengekommen, um heimlich in Höhlen den Sabbat zu feiern. Das wurde Philippus, dem königlichen Bevollmächtigten, verraten und alle wurden in ihren Höhlen ausgeräuchert. Weil sie den Sabbat heilig halten und das Sabbatgebot nicht brechen wollten, unternahmen sie nichts, um sich zu retten. (1Mak 2,29)12 An dieser Stelle möchte ich meine Leser ermahnen, nicht den Mut zu verlieren, wenn sie von diesen schlimmen Ereignissen hören. Sie sollen sich vielmehr vor Augen halten: Der Herr straft unser Volk nicht, um es zu vernichten, sondern um es auf den rechten Weg zurückzubringen. (2Mak 5,17)13 Es ist ein Zeichen seiner Güte, wenn er einen Schuldigen nicht lange schont, sondern ihn sofort zur Rechenschaft zieht. (Weis 11,9)14 Bei den anderen Völkern wartet er geduldig ab, bis das Maß ihrer Schuld voll ist. Mit uns will er anders verfahren.15 Er will uns nicht so tief in Schuld geraten lassen, dass er uns am Ende völlig vernichten muss.16 Darum schickt er uns Leiden, damit wir auf den rechten Weg zurückkehren. Aber er gibt sein Volk niemals auf und entzieht uns nicht seine Liebe.17 Daran wollte ich hier kurz erinnern und werde nun in der Erzählung fortfahren.18 Zu den angesehensten Gesetzeslehrern zählte damals Eleasar. Er war schon sehr alt, aber noch rüstig und eine eindrucksvolle Erscheinung. Man riss ihm den Mund auf und wollte ihn zwingen, Schweinefleisch zu essen. (3Mo 11,7)19-20 Eleasar aber wollte lieber ehrenvoll sterben als in Schande weiterleben. Er spuckte das Fleisch wieder aus und begab sich freiwillig zur Folterbank. Damit gab er allen, die zur Teilnahme am Opfermahl gezwungen werden sollten, ein Beispiel und machte ihnen klar:[3] Was Gott verboten hat, wird nicht gegessen, selbst wenn die Weigerung das Leben kostet.21 Die Männer, die den Auftrag hatten, dieses schändliche Opfermahl abzuhalten, waren gute alte Bekannte Eleasars. Sie nahmen ihn beiseite und machten ihm den Vorschlag: »Bring uns doch Fleisch, das du essen darfst und das du dir selbst zubereitet hast. Iss es vor aller Augen, aber tu so, als sei es das Opferfleisch, das der König vorgeschrieben hat. (Hebr 11,35)22 Wir wollen dir gerne helfen und dir das Leben retten. Wir sind doch alte Freunde!«23 Eleasar aber dachte an sein Alter und sein hohes Ansehen. Von Jugend auf hatte er vorbildlich gelebt und war in Ehren ergraut. Nun sollte er das alles preisgeben? Vor allem aber wollte er dem heiligen Gesetz Gottes treu bleiben und so sagte er ohne Zögern: »Tötet mich!24 Wer so alt ist wie ich, darf seine Überzeugung nicht verleugnen. Viele der jungen Leute werden sonst glauben, ich mit meinen neunzig Jahren hätte mich zu der fremden Lebensweise bekehrt.25 Dann wird meine Heuchelei schuld sein, wenn sie auf den falschen Weg geraten. Soll ich alter Mann mir Schimpf und Schande zuziehen? Und das alles wegen der kurzen Zeit, die ich noch zu leben hätte?26 Vielleicht kann ich mich für den Augenblick vor der Strafe retten, die von Menschen verhängt wird. Aber vor der Strafe, die Gott, der Herrscher der ganzen Welt, verhängt, wird mich nichts und niemand retten, weder im Leben noch im Tod.27 Darum will ich jetzt tun, was sich für einen Mann meines Alters schickt, und mutig in den Tod gehen.28 Dann werden die jungen Männer an meinem Beispiel lernen, willig und würdig für die alten und heiligen Gesetze Gottes zu sterben.« Nach diesen Worten trat Eleasar entschlossen an die Folterbank.29 Seine alten Freunde hielten ihn für verrückt und ihr Wohlwollen schlug in Feindschaft um.30 Während man ihn zu Tode peitschte, sagte er stöhnend: »Gott weiß alles; er weiß auch, dass ich dem Tod hätte entrinnen können. Mein Körper leidet Qualen, aber in meinem Innern dulde ich alles freudig, weil ich den Herrn ehre.«31 So starb er. Nicht nur für die Jugend, sondern auch für den größeren Teil seines Volkes wurde er zum Vorbild ehrenhafter Gesinnung und tapferen Handelns.

2.Makkabäer 6

Hoffnung für alle

von Biblica

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2.Makkabäer 6

Menge Bibel

1 Nicht lange nachher sandte der König einen alten Athener, um die Juden zu zwingen, von den väterlichen Sitten abzufallen und nicht mehr nach den Gesetzen Gottes zu leben;2 auch sollte er den Tempel zu Jerusalem entweihen und ihn nach dem Olympischen Zeus benennen, und ebenso den Tempel zu Garizim nach dem Gastlichen Zeus[1], wie das ja der gastfreundlichen Art der Ortsbewohner entspräche.3 Diese Steigerung der Bosheit war selbst für das gewöhnliche Volk unerträglich und widerwärtig;4 denn der Tempel war jetzt angefüllt mit Schwelgerei und Gelagen durch die Heiden, die dort mit Buhlerinnen Unzucht trieben und in den heiligen Vorhöfen sich mit Weibern abgaben, dazu auch vielerlei ungebührliche Dinge hineinschafften.5 Der Brandopferaltar wurde mit unzulässigen, vom Gesetz verbotenen Opfern beladen,6 und weder fand eine Sabbatfeier statt, noch die Beobachtung der herkömmlichen Feste; ja, es war sogar unstatthaft, sich äußerlich zum Judentum zu bekennen.7 Dagegen trieb man sie mit roher Gewalt alle Monate, wenn der Geburtstag des Königs gefeiert wurde, zum Opferschmause; und bei der Feier des Bakchusfestes sahen die Juden sich gezwungen, mit Epheu bekränzt am Festzuge zu Ehren des Bakchus teilzunehmen.8 Auf Betreiben des Ptolemäus erging auch ein Befehl an die benachbarten griechischen Städte, daß sie das gleiche Verfahren gegen die Juden beobachten und sie zur Teilnahme an den Opferschmäusen zwingen sollten;9 alle aber, die den Übertritt zum Griechentum verweigerten, die solle man hinrichten. Da konnte man nun sehen, welch ein Elend damals herrschte.10 Zwei Frauen z.B. wurden vorgeführt, die ihre Söhne beschnitten hatten; man hängte ihnen nun die Kindlein an die Brüste, führte sie dann öffentlich durch die Stadt und stürzte sie schließlich von der Mauer hinab.11 Andere, die in nahe gelegene Höhlen zusammengelaufen waren, um den siebenten Tag heimlich zu begehen, wurden dem Philippus verraten und zusammen verbrannt; sie hatten Scheu gehegt, sich bei der Würde des hochheiligen Tages zu verteidigen.12 Ich ermahne nun alle, denen dies Buch in die Hände kommen mag, sich durch diese Unglücksfälle nicht erschrecken zu lassen, sondern diese Strafgerichte zu betrachten als Zuchtmittel für unser Volk, nicht als zu dessen Vernichtung bestimmt;13 denn darin, daß die Gottlosen nicht lange Zeit ungestraft bleiben, sondern gar bald der Vergeltung anheimfallen, liegt für uns ein Zeichen großer (göttlicher) Gnade.14 Denn nicht so, wie der Herr in seiner Langmut bei den anderen Völkern mit der Strafe so lange wartet, bis sie das Maß ihrer Sünden vollgemacht haben, hatte der Herr beschlossen, auch mit uns zu verfahren,15 damit er nicht, wenn wir den Höhepunkt der Sündhaftigkeit erreicht hätten, dann zuletzt das Strafgericht an uns vollzöge.16 Darum entzieht er uns niemals sein Erbarmen, und mag er uns auch durch Unglück züchtigen, so verläßt er doch sein Volk niemals.17 Doch zur Ermahnung sei dies uns gesagt; und nun müssen wir nach dieser kurzen Abschweifung wieder zu unserer Erzählung zurückkehren.18 Eleasar, einer der vornehmsten Schriftgelehrten, ein hochbejahrter, aber ungewöhnlich schöner Mann, wurde gezwungen, mit gewaltsam aufgesperrtem Munde Schweinefleisch zu essen.19 Da er aber einen rühmlichen Tod einem Leben in Schande vorzog, spie er das Fleisch wieder aus und schritt dann freiwillig zur Marterbank hin,20 wie es allen denen zu tun geziemt, die den Mut besitzen, ohne Rücksicht auf ihre starke Liebe zum Leben sich des Genusses verbotener Kost zu enthalten.21 Diejenigen aber, welche zu Aufsehern über den gottlosen Opferschmaus bestellt worden waren, nahmen diesen Mann, den sie seit langer Zeit kannten, beiseite und redeten ihm zu, er möge sich Fleisch bringen lassen, dessen Genuß ihm erlaubt sei und das er selbst sich zubereitet habe, indem er sich stellte, als äße er das vom Könige verordnete Opferfleisch,22 damit er auf diese Weise dem Tode entginge und wegen der alten Freundschaft mit ihnen eine menschenfreundliche Behandlung erführe.23 Er aber faßte einen edlen Entschluß, wie er seiner Jahre würdig war und der Würde seines hohen Alters und des herrlichen grauen Haares, das ihn schmückte, und des tugendhaften Wandels, den er von Jugend auf geführt hatte, vornehmlich aber in Übereinstimmung stand mit dem heiligen, von Gott gestifteten Gesetz, und gab sofort die Erklärung ab, man möge ihn in die Unterwelt schicken.24 »Denn«, sagte er, »es wäre meines Alters unwürdig zu heucheln, weil dadurch viele von den jüngeren Leuten, in der Meinung, der neunzigjährige Eleasar sei zum Heidentum übergetreten,25 ebenfalls wegen meiner Heuchelei und im Hinblick auf die Kürze und Vergänglichkeit des Lebens durch meine Schuld verführt würden; ich würde ja dadurch meinem hohen Alter sicherlich Schimpf und Schande zuziehen.26 Denn wenn ich mich auch für den Augenblick der Bestrafung durch Menschen entzöge, so könnte ich doch den Händen des Allmächtigen weder lebend noch tot entgehen.27 Darum will ich jetzt mannhaft das Leben lassen und mich meines Alters würdig erweisen,28 und will dadurch den jüngeren Leuten ein edles Beispiel hinterlassen, wie man freudig und hochherzig für die ehrwürdigen und heiligen Gesetze einen ehrenvollen Tod erleiden soll«. Nach diesen Worten schritt er sofort zu dem Marterwerkzeug hin.29 Da nun die Männer, die ihn abführten, das eben noch ihm bewiesene Wohlwollen in Übelwollen umschlagen ließen, weil sie die soeben von ihm ausgesprochenen Worte für Torheit hielten,30 sprach er, als er unter ihren Schlägen dem Tode nahe war, mit einem Seufzer noch die Worte aus: »Dem Herrn, der das heilige Wissen besitzt, dem ist es wohlbekannt, daß ich vom Tode hätte loskommen können und daß ich an meinem Leibe zwar die grausamen Schmerzen der Geißelung erdulde, in meinem Geiste aber dieses gern aus Ehrfurcht vor ihm ertrage«.31 So starb dieser Mann, indem er nicht nur den jüngeren Leuten, sondern auch der Mehrzahl des Volkes seinen Tod als ein Beispiel edler Gesinnung und als ein Denkmal seiner Seelenstärke hinterließ.

2.Makkabäer 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden

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2.Makkabäer 6

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft

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2.Makkabäer 6

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag

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