2.Makkabäer 14

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Drei Jahre danach vernahmen Judas und seine Leute, dass Demetrius, der Sohn des Seleukus, im Hafen von Tripolis mit starker Heeresmacht und vielen Schiffen angekommen war (1Mak 7,1; 1Mak 7,26)2 und das Land eingenommen und Antiochus samt seinem Vormund Lysias erschlagen hatte.3 Alkimus aber, der vorher Hoherpriester gewesen war und zur Zeit des Widerstandes schmählich nachgegeben hatte, dachte nun, dass ihm sonst nichts helfen und er auch nicht wieder zum Amt des Hohenpriester kommen könnte.4 So zog er im 151. Jahr[1] zu König Demetrius, brachte ihm einen goldenen Kranz und einen Palmwedel und dazu Ölzweige, die im Tempel gebräuchlich waren. An diesem Tag verhielt er sich ruhig.5 Er fand aber eine günstige Gelegenheit für seine Ruchlosigkeit, als ihn Demetrius vor den Kronrat fordern und fragen ließ, wie es bei den Juden stünde und was sie vorhätten. Da antwortete er:6 Die unter den Juden, die sich Hasidäer nennen und die Judas Makkabäus anführt, halten Krieg und Aufruhr immer in Gang und lassen deinem Reich keinen Frieden.7 Dieser hat auch mir meine ererbte Würde, nämlich das Amt des Hohenpriester, geraubt. Darum bin ich hierher gekommen:8 zum Ersten, weil ich mich dem König aufrichtig verpflichtet weiß; zum andern, weil ich auch um meine Landsleute Sorge habe. Denn durch ihre Unvernunft wird unser ganzes Volk ins Unglück stürzen.9 Darum wolle der König, weil er dies alles erkannt hat, nach seiner entgegenkommenden Freundlichkeit zu jedermann unserm Lande und unserm bedrängten Volk in dieser Sache raten und helfen.10 Denn solange Judas lebt, ist es nicht möglich, dass Friede im Lande wird.11 Als er das gesagt hatte, hetzten auch die andern Freunde[2] des Königs, die dem Judas feindlich gesinnt waren, Demetrius gegen ihn auf.12 Sogleich rief er Nikanor, den Hauptmann über die Elefanten, zu sich und machte ihn zum Befehlshaber über Judäa und sandte ihn aus13 und befahl ihm, Judas umzubringen, seine Leute zu zerstreuen und Alkimus zum Hohenpriester des erhabenen Tempels einzusetzen.14 Da schlugen sich alle die scharenweise auf Nikanors Seite, die als Heiden vor Judas aus Judäa geflüchtet waren. Sie hofften, das Unglück der Juden werde ihr Glück sein.15 Als nun die Juden hörten, dass Nikanor heranzog und die Heiden ihn unterstützten, bestreuten sie sich mit Staub und riefen Gott an, der sein Volk auf ewig eingesetzt hat und seinem Erbteil immer durch sein Erscheinen hilft. (1Mak 7,27; 2Mak 10,25)16 Als nun der Anführer Befehl gab, machten sie sich sogleich auf und stießen auf die Feinde beim Dorf Dessau.17 Simon aber, der Bruder des Judas, war schon auf Nikanor getroffen und wäre fast geschlagen worden, weil ihn die Feinde angriffen, ehe er ihrer gewahr wurde.18 Doch als Nikanor hörte, dass Judas so kühne Leute bei sich hatte, die Leib und Gut getrost für ihr Vaterland wagten, fürchtete er sich und wollte keine Schlacht mit ihnen schlagen,19 sondern sandte Posidonius, Theodotus und Mattatias zu ihm, um Frieden zu schließen.20 Als man nun lange darüber beraten und der Anführer dem Kriegsvolk die Sache vorgetragen hatte und sie in der Sache einig wurden, willigten sie in den Vertrag ein21 und bestimmten einen Tag, an dem die beiden allein zusammenkommen sollten. Als nun der Tag kam, stellte man für jeden einen Stuhl auf.22 Und Judas verteilte einige Bewaffnete auf günstige Plätze, falls die Feinde doch unerwartet eine Falle stellen würden. Doch kamen sie zu voller Übereinstimmung.23 Nikanor blieb eine Zeit lang in Jerusalem und unternahm nichts Unrechtes gegen sie und entließ die zusammengeströmten Scharen.24 Und er hatte den Judas allezeit bei sich und behandelte ihn freundlich,25 ermahnte ihn auch, dass er eine Frau nehmen und Kinder zeugen sollte. So nahm denn Judas eine Frau und hatte guten Frieden und genoss das Leben. (1Mak 3,56)26 Als nun Alkimus sah, dass diese beiden miteinander eins waren, nahm er den Vertrag, ging zu Demetrius und verklagte den Nikanor, er wäre untreu geworden. Denn er hätte den Judas, einen Feind des Reiches, zu seinem Nachfolger als Hohenpriester eingesetzt. (1Mak 7,29)27 Da wurde der König durch die Lüge des Verleumders sehr erregt und zornig und schrieb an Nikanor, es gefiele ihm gar nicht, dass er Frieden mit den Juden geschlossen hätte, und gebot ihm, er sollte eilends Makkabäus gefangen nehmen und nach Antiochia schicken.28 Als nun dieser Befehl Nikanor erreichte, wurde er bestürzt und unwillig, dass er den Vertrag brechen sollte, obwohl doch Judas nichts verschuldet hatte.29 Aber weil er nicht gegen den König zu handeln wagte, wartete er auf eine Gelegenheit, ihn mit List zu fangen.30 Aber Makkabäus merkte, dass er sich unfreundlicher gegen ihn verhielt und ihm nicht mehr so herzlich begegnete, und erkannte, dass sein abweisendes Wesen nichts Gutes bedeutete, und nahm einige von seinen Leuten zu sich und verbarg sich vor Nikanor.31 Als nun Nikanor sah, dass ihn Makkabäus geschickt überlistet hatte, ging er hinauf zu dem erhabenen und heiligen Tempel und befahl den Priestern, die die gebotenen Opfer darbrachten, sie sollten ihm den Mann herausgeben.32 Als sie aber hoch und heilig schworen, sie wüssten nicht, wo er wäre,33 streckte er seine rechte Hand gegen den Tempel aus und schwor: Wenn ihr mir den Judas nicht gefesselt herausgebt, will ich dies Gotteshaus dem Erdboden gleichmachen und den Altar umreißen und dem Dionysos einen prächtigen Tempel errichten. (2Mak 6,7)34 Und als er das gesagt hatte, ging er davon. Die Priester aber hoben ihre Hände empor zum Himmel und riefen den an, der allezeit unser Volk beschützt hat, und sprachen:35 Du, Herr, bedarfst keiner Dinge. Dennoch hat es dir wohlgefallen, dass dein Tempel, in dem du wohnst, unter uns ist. (1Kön 8,27)36 Darum, heiliger Herr, der du allein heilig machst, bewahre fortan dein Haus, das wir vor Kurzem neu geweiht haben, damit es nicht wieder unrein werde.37 Es wurde aber Nikanor angezeigt, dass ein Ältester von Jerusalem mit Namen Rasi ein Mann wäre, der seine Mitbürger liebte, in hohem Ansehen stand und wegen seiner aufrechten Gesinnung »Vater der Juden« genannt wurde.38 Auch war er früher in der Zeit des Widerstandes wegen seines jüdischen Glaubens verklagt worden und hatte dafür beharrlich Leib und Leben gewagt.39 Als nun Nikanor zeigen wollte, wie bitter feind er den Juden war, sandte er über fünfhundert Kriegsleute, die Rasi gefangen nehmen sollten.40 Denn er meinte, wenn er ihn gefangen hätte, würde er den Juden dadurch großen Schaden zufügen.41 Als sie aber den Turm, in dem Rasi war, erobern und das Hoftor stürmen wollten, ließen sie Feuer bringen und das Tor anzünden. Da merkte er, dass er gefangen war, und wollte sich in sein Schwert stürzen. (1Sam 31,4)42 Denn lieber wollte er ehrenhaft sterben als den Gottlosen in die Hände fallen und von ihnen erniedrigt und verhöhnt werden.43 Aber in der Hast traf er sich nicht recht. Als nun die Menge durch das Hoftor eindrang, zog er sich entschlossen auf die Mauer zurück und stürzte sich mutig hinab unter die Leute.44 Sie wichen ihm aber schnell aus, sodass ein freier Raum entstand; und er fiel mitten auf den leeren Platz.45 Er war aber noch immer am Leben und stand in glühendem Zorn wieder auf, obwohl er sehr blutete und die Wunden ihn schmerzten, lief durch das Volk hindurch und trat auf einen hohen Felsen.46 Und obwohl er schon fast verblutet war, riss er sich noch die Därme aus dem Leibe, fasste sie mit beiden Händen und warf sie unter die Kriegsleute und rief zu dem, der über Leben und Geist herrscht, dies alles möge er ihm wiedergeben, und starb so. (2Mak 7,11)

2.Makkabäer 14

Das Buch

von SCM Verlag

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2.Makkabäer 14

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Drei Jahre später erfuhren die Leute des Judas, dass Demetrius, der Sohn des Seleukus, mit starken Truppen und einer Flotte im Hafen von Tripolis gelandet sei. (1Mak 7,1)2 Antiochus und dessen Vormund Lysias habe er aus dem Weg räumen lassen und das Land in seine Gewalt gebracht.3 Damals lebte ein Mensch namens Alkimus; er war früher einmal Hohepriester gewesen, hatte sich aber schon vor der Zeit der Religionsvermischung freiwillig unrein gemacht. Wie er wohl wusste, hatte er sich dadurch in eine ausweglose Lage gebracht, sodass er nie wieder an den heiligen Altar treten konnte.4 Darum kam er um das Jahr 151 zu König Demetrius und überreichte ihm einen goldenen Kranz mit einem Palmzweig, dazu Ölzweige, wie sie am Heiligtum nach dem Gesetz gebräuchlich sind. An diesem Tag unternahm er weiter nichts,5 sondern wählte einen günstigen Zeitpunkt für sein wahnwitziges Vorhaben. Als Demetrius ihn vor seinen Rat laden ließ und ihn fragte, wie die Stimmung unter den Juden sei und welche Pläne sie hätten, sagte er:6 Es gibt unter den Juden Leute, die sich Hasidäer nennen; sie stehen unter der Führung des Makkabäers Judas. Sie hetzen zu Krieg und Aufruhr und lassen das Reich nicht zur Ruhe kommen.7 Dadurch wurde mir meine ehrenvolle Stellung geraubt, die mir aufgrund meiner Abstammung zukommt, ich spreche jetzt vom Amt des Hohepriesters. Nun bin ich hierhergekommen,8 einmal weil ich der königlichen Sache aufrichtig ergeben bin, dann aber auch aus Sorge für meine Mitbürger. Denn der Unverstand der eben genannten Leute hat unser ganzes Volk in nicht geringes Elend gestürzt.9 Wenn du, mein König, dir einen genauen Überblick über die Lage verschafft hast, dann sorge für das Land und für unser bedrängtes Volk; du bist ja gegen jedermann freundlich und wohlgesinnt.10 Solange nämlich Judas noch lebt, kann es im Reich keinen Frieden geben.11 Kaum hatte er das vorgebracht, da hetzten die anderen Vertrauten des Königs, die den Bestrebungen des Judas feindlich gegenüberstanden, Demetrius noch mehr auf.12 Dieser berief sofort Nikanor, dem er das Kommando über die Elefanten gegeben hatte, und setzte ihn zum Befehlshaber über Judäa ein. Er sandte ihn aus13 mit dem schriftlichen Auftrag, Judas zu beseitigen, seine Anhänger zu zerstreuen, Alkimus aber als Hohepriester über den allerhöchsten Tempel einzusetzen.14 Dem Nikanor schlossen sich in Scharen die Heiden an, die vor Judas aus Judäa geflohen waren; denn sie glaubten, das Unglück und Missgeschick der Juden werde ihnen Glück bringen.15 Als die Juden vom Anmarsch Nikanors erfuhren und hörten, dass zusammen mit ihm die Heiden anrückten, streuten sie sich Erde auf das Haupt und flehten Gott an, der sein Volk für ewige Zeiten geschaffen hat und sich immer sichtbar seines Erbteils annimmt. (1Mak 7,27)16 Auf Beschluss ihres Anführers brachen sie sofort auf und trafen bei dem Dorf Dessau auf die Feinde. (1Mak 7,31)17 Simeon, der Bruder des Judas, war zwar schon mit Nikanor zusammengestoßen und hatte sich langsam zurückziehen müssen, weil sein Gegner ihn völlig unvermutet überrascht hatte.18 Aber Nikanor kam zu Ohren, wie tapfer die Männer des Judas seien und wie mutig sie für ihr Vaterland kämpften; darum wich er der Entscheidung in offener Schlacht aus.19 Deshalb schickte er Posidonius, Theodotus und Mattatias, um Friedensverhandlungen aufzunehmen.20 Nach langen Überlegungen legte der Anführer den Leuten seine Ansicht dar. Es zeigte sich, dass man einer Meinung war, und so billigte man die Verträge.21 Man setzte einen Tag fest, an dem man sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit an einem bestimmten Ort treffen wollte. Von jeder Seite fuhr ein Wagen vor und man stellte Sitze auf.22 Auf Anordnung des Judas hielten sich Bewaffnete in günstiger Stellung bereit, damit die Feinde nicht überraschend einen Anschlag verüben konnten. Doch die Unterredung verlief ohne Zwischenfälle.23 Nikanor hielt sich in Jerusalem auf, ohne irgendwelchen Anstoß zu erregen; er entließ die Anhänger, die ihm scharenweise zugeströmt waren.24 Auch hatte er Judas ständig um sich und war ihm herzlich zugetan.25 Er redete ihm zu, er solle heiraten und eine Familie gründen. So heiratete Judas und es ging ihm gut und er freute sich seines Lebens.26 Alkimus blieb nicht verborgen, dass die beiden einander wohlgesinnt waren. Er verschaffte sich die abgeschlossenen Verträge, begab sich zu Demetrius und hinterbrachte ihm, Nikanor handle dem Staatswohl zuwider: Er habe Judas, den Feind seines Reiches, zum Nachfolger bestimmt. (1Mak 7,30)27 Der König war sehr aufgebracht und gereizt durch die Verleumdungen dieses abgefeimten Schurken. Er schrieb an Nikanor, dass er die Verträge für untragbar halte, und befahl ihm, den Makkabäer auf der Stelle gefesselt nach Antiochia zu schaffen.28 Nikanor geriet beim Empfang dieser Nachricht in große Bestürzung. Es war ihm sehr zuwider, die Vereinbarungen zu brechen; denn Judas hatte ja kein Unrecht getan.29 Da er sich aber dem König nicht widersetzen konnte, wartete er auf eine günstige Gelegenheit, um seinen Auftrag mit Hilfe einer List ausführen zu können.30 Doch der Makkabäer merkte, dass Nikanor ihm gegenüber immer abweisender wurde und dass seine gewohnte Freundlichkeit sich abkühlte. Er wusste, dass diese Schroffheit nichts Gutes bedeuten könne. Darum rief er eine Anzahl von seinen Leuten zusammen und versteckte sich mit ihnen vor Nikanor.31 Als Nikanor dahinterkam, dass ihn der Mann geschickt überlistet hatte, begab er sich zum allerhöchsten, heiligen Tempel, gerade als die Priester die vorgeschriebenen Opfer darbrachten, und befahl ihnen, den Mann auszuliefern.32 Als diese unter Eid versicherten, sie wüssten nicht, wo sich der Gesuchte zur Zeit aufhalte,33 erhob er die rechte Hand gegen den Tempel und schwor: Wenn ihr mir Judas nicht gefesselt herausgebt, werde ich dieses Gotteshaus dem Erdboden gleichmachen, den Altar niederreißen und an seiner Stelle dem Dionysos einen herrlichen Tempel errichten.34 Nach diesen Worten ging er weg. Die Priester erhoben ihre Hände zum Himmel und riefen zu dem, der immer unser Volk beschützt. Sie beteten:35 Herr, du bist auf nichts angewiesen; dennoch hat es dir gefallen, einen Tempel bauen zu lassen, in dem du unter uns wohnst.36 Nun, heiliger Herr, von dem alle Heiligung ausgeht, bewahre dieses Haus, das vor Kurzem erst entsühnt wurde, unbefleckt in Ewigkeit!37 Unter den Ältesten der Stadt Jerusalem gab es einen Mann namens Rasi. Er war seinen Mitbürgern freundlich zugetan, stand in hohem Ansehen und hieß wegen seiner Güte Vater der Juden. Dieser Mann wurde bei Nikanor angezeigt.38 Er war nämlich schon in der Zeit der Religionsverfolgung wegen seines Judentums vor Gericht gekommen und hatte sich dafür bis zum Äußersten mit Leib und Leben eingesetzt.39 Nikanor beschloss, seine Abneigung gegen die Juden sichtbar zu bekunden, und schickte über fünfhundert Soldaten aus, um ihn verhaften zu lassen.40 Er glaubte nämlich, durch seine Festnahme den Juden einen schweren Schlag zu versetzen.41 Schon waren die Truppen dabei, den Turm einzunehmen; sie versuchten, sich den Eingang durch das Hoftor mit Gewalt zu erzwingen, und riefen nach Feuer, um die Türen in Brand zu setzen. Rasi war von allen Seiten umzingelt. Da stürzte er sich in das Schwert; (1Sam 31,4)42 denn er wollte lieber in Ehren sterben als den Verruchten in die Hände fallen und eine schimpfliche Behandlung erfahren, die seiner edlen Herkunft unwürdig war.43 In der Hast aber hatte er sich nicht sofort tödlich getroffen; die Männer stürmten bereits durch die Türen herein. Da lief er mutig hinauf auf die Mauer und stürzte sich entschlossen auf die Menge hinab.44 Weil diese sofort zurückwich, entstand ein freier Raum und er fiel mitten auf den leeren Platz.45 Doch er lebte immer noch; in höchster Erregung erhob er sich, während das Blut in Strömen aus seinen schrecklichen Wunden schoss, lief durch die Menge hindurch und stellte sich auf einen steil abfallenden Felsen.46 Fast schon verblutet, riss er sich die Eingeweide aus dem Leib, packte sie mit beiden Händen und schleuderte sie auf die Leute hinunter; dabei rief er den Herrn über Leben und Atem an, er möge sie ihm wiedergeben. So starb er. (2Mak 7,11)

2.Makkabäer 14

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag

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2.Makkabäer 14

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Zwei Jahre danach erhielten Judas und seine Leute die Nachricht, dass Demetrius, der Sohn von König Seleukus,[1] mit einer Flotte den Hafen von Tripolis angelaufen habe und mit starken Truppen an Land gegangen sei. (1Mak 7,1)2 Er habe Antiochus und Lysias, der mit seiner Erziehung betraut war, getötet und die Herrschaft übernommen.3 In Jerusalem lebte damals ein gewisser Alkimus. Er war früher einmal Oberster Priester gewesen, hatte dann jedoch, zu der Zeit, als die Gefolgschaft des Makkabäers untereinander gespalten war, eine Bluttat begangen, die ihn zur Führung des Amtes untauglich machte. Er wusste genau, dass seine Lage völlig aussichtslos war und dass die Juden ihm niemals gestatten würden, noch einmal an den heiligen Altar zu treten.4 Deshalb begab er sich – es war im Jahr 151 der griechischen Herrschaft[2] – zu König Demetrius und überbrachte ihm eine goldene Ehrenkrone, einen Palmzweig und dazu noch Ölbaumzweige, wie sie im Tempelgottesdienst verwendet werden. Über den eigentlichen Grund seines Kommens sagte er vorerst noch nichts.5 Dann aber kam der günstige Augenblick, den er nutzen konnte, um seinen wahnwitzigen Plan voranzutreiben: Alkimus wurde von König Demetrius vor den Kronrat gerufen und gefragt, wie die Stimmung unter den Juden sei und was sie vorhätten. Alkimus sagte darauf:6 »Unter den Juden gibt es Leute, die sogenannten Hasidäer, die unter der Führung des Makkabäers Judas ständig auf Krieg aus sind, Aufstände anzetteln und das Reich nicht zur Ruhe kommen lassen.7 Sie sind auch schuld daran, dass ich gehindert werde, das hohe Amt auszuüben, das mir aufgrund meiner Abstammung zusteht: das Amt des Obersten Priesters. Deshalb bin ich jetzt hierhergekommen.8 Es geht mir aufrichtig darum, dass die königlichen Interessen gewahrt werden, des Weiteren aber auch um das Wohl meiner Mitbürger. Der Unverstand der Leute, die ich eben nannte, richtet unser ganzes Volk zugrunde.9 Mein König, lass die Sache in allen Einzelheiten untersuchen und dann kümmere dich um unser Land und unser bedrängtes Volk; deine Güte und Fürsorge gilt ja allen Menschen.10 Solange Judas lebt, wird das Reich keinen Frieden haben.«11 Nach dieser Rede von Alkimus beeilten sich die Freunde des Königs, denen Judas gleichfalls verhasst war, König Demetrius noch weiter aufzuhetzen. (1Mak 7,26)12 Der ernannte sofort Nikanor, den Obersten der Elefanten-Truppe, zum Befehlshaber von Judäa. Er schickte ihn los13 mit dem Auftrag, Judas zu beseitigen, seine Anhänger zu zerstreuen, Alkimus aber als Obersten Priester des größten aller Tempel einzusetzen.14 Alle die Fremden, die in Judäa gelebt hatten, aber vor Judas geflohen waren, schlossen sich Nikanor an. Sie dachten, das Unglück, das jetzt über die Juden hereinbreche, könne für sie nur Glück bedeuten.15 Die Juden hörten, dass Nikanor im Anmarsch sei und dass zusammen mit ihm auch all die Fremden wieder anrückten. Daher streuten sie sich Erde auf den Kopf und flehten den Herrn um Hilfe an, der sein Volk geschaffen habe, damit es für immer bestehe, und der es immer wieder durch sein sichtbares Eingreifen beschützt habe.16 Dann gab Judas, ihr Anführer, den Befehl zum Aufbruch. Sofort marschierten sie los und trafen bei dem Dorf Dessau auf die Feinde.17 Simeon, der Bruder des Makkabäers, war schon vorher mit den Truppen Nikanors zusammengestoßen und dabei durch einen überraschenden Angriff der Gegner so verwirrt worden, dass er eine leichte Niederlage hatte hinnehmen müssen.18 Trotzdem: Als Nikanor hörte, mit welcher Kühnheit und Entschlossenheit Judas und seine Männer für ihr Land und Volk zu kämpfen pflegten, verzichtete er lieber darauf, die Entscheidung auf dem Schlachtfeld zu suchen.19 Er schickte Posidonius, Theodotus und Mattatias, um mit Judas einen Friedensvertrag auszuhandeln.20 Die Sache wurde gründlich beraten. Nachdem Judas seinen Leuten gesagt hatte, worum es ging, und diese einhellig zugestimmt hatten, konnte der Vertrag geschlossen werden.21 Ein Tag wurde festgesetzt, an dem Nikanor und Judas sich an einem bestimmten Ort unter vier Augen treffen sollten. Von jeder Seite kam ein Wagen herangefahren und Ehrensessel wurden bereitgestellt.22 Judas hatte vorsichtshalber an günstigen Stellen kampfbereite Soldaten in Stellung gebracht für den Fall, dass die Feinde einen heimtückischen Überfall planten. Doch die Unterredung verlief ohne Zwischenfälle.23 Nikanor hielt sich danach einige Zeit in Jerusalem auf und tat nichts, was bei den Juden hätte Anstoß erregen können. Die Verräter, die ihm in Scharen zugelaufen waren, schickte er sogar wieder nach Hause.24 Judas hatte er ständig um sich und er schätzte und liebte ihn wie einen Freund.25 Er riet ihm auch, endlich zu heiraten und eine Familie zu gründen. Das tat Judas und es ging ihm gut; er fing an, das Leben zu genießen.26 Alkimus merkte, wie gut Nikanor und Judas sich verstanden. Er verschaffte sich daher eine Abschrift des Vertrages, den die beiden geschlossen hatten, ging damit zu Demetrius und machte ihm klar, dass Nikanor alles andere im Sinn habe, nur nicht die Wahrung der Interessen des Königs. Er habe Judas, diesen Feind des Reiches, zu seinem Nachfolger im Amt des Befehlshabers von Judäa bestimmt.27 Der König glaubte den Verleumdungen des Erzschurken Alkimus. Außer sich vor Wut schrieb er Nikanor, dass er mit dem Vertrag ganz und gar nicht einverstanden sei, und befahl ihm, den Makkabäer auf der Stelle gefesselt nach Antiochia zu schaffen.28 Als Nikanor diesen Brief erhielt, war er sehr betroffen und wusste nicht, was er tun sollte. Es war ihm zuwider, den Vertrag aufzukündigen, zumal doch der Mann, mit dem er ihn geschlossen hatte, sich gar nichts hatte zuschulden kommen lassen.29 Andererseits konnte er aber den Befehl des Königs nicht unbeachtet lassen. So wartete er auf eine Gelegenheit, um mithilfe irgendeiner List den Auftrag des Königs durchzuführen.30 Judas merkte, dass Nikanor ihn abweisender behandelte und von der gewohnten Freundlichkeit immer weniger zu spüren war. Er begriff, dass das nichts Gutes bedeuten könne. Daher sammelte er eine große Zahl seiner Leute um sich und ging erneut mit ihnen in den Untergrund.31 Als Nikanor dahinterkam, dass Judas ihn überlistet hatte, ging er zum größten und heiligsten aller Tempel und forderte von den Priestern dort – sie waren gerade dabei, die vorgeschriebenen Opfer darzubringen –, sie sollten ihm Judas ausliefern.32 Die aber beteuerten unter Eid, sie wüssten nicht, wo er sei.33 Darauf streckte Nikanor seine rechte Hand gegen den Tempel aus und schwor: »Wenn ihr mir nicht Judas gefesselt ausliefert, werde ich diesen Tempel dem Erdboden gleichmachen, auch diesen Altar niederreißen und stattdessen hier einen prächtigen Tempel für den Gott Dionysos errichten!«34 Mit diesen Worten ging er davon. Die Priester streckten ihre Hände zum Himmel aus und riefen zu dem, der noch zu aller Zeit unser Volk beschützt hat. Sie beteten:35 »Herr, du brauchst wahrhaftig kein Haus, um darin zu wohnen, du bist auf nichts angewiesen; und doch hast du gewollt, dass hier ein Tempel entstehe, in dem du mitten unter uns gegenwärtig bist. (5Mo 12,5; 1Kön 8,27)36 Herr, du allein bist heilig, erst vor Kurzem durften wir diesen Tempel neu einweihen; lass nicht zu, dass er jemals wieder geschändet wird!« (Jes 6,3)37 Unter den Ältesten der Stadt Jerusalem gab es einen Mann namens Rasi. Er half seinen Mitbürgern, wo er nur konnte, und war von allen geachtet. Man nannte ihn liebevoll »Vater der Juden«. Dieser Rasi wurde bei Nikanor angezeigt.38 Er hatte sich schon früher, zur Zeit der Glaubensverfolgung, durch sein entschiedenes und beharrliches Eintreten für den jüdischen Glauben hervorgetan und dabei Leib und Leben gewagt.39 Um den Juden zu zeigen, wie sehr er sie hasste, schickte Nikanor mehr als 500 Soldaten los mit dem Auftrag, Rasi zu verhaften.40 Er meinte, damit den Juden einen schweren Schlag versetzen zu können.41 Die Soldaten versuchten, in Rasis Haus einzudringen, bemühten sich vergeblich, das Hoftor aufzubrechen, und beschlossen endlich, das Tor anzuzünden. Als Rasi sah, dass es für ihn kein Entrinnen mehr gab, stürzte er sich in sein Schwert. (1Sam 31,4)42 Er wollte lieber in Ehren sterben als diesen Verbrechern in die Hände fallen und eine Behandlung über sich ergehen lassen, die seiner ganz und gar unwürdig war.43 In der Hast aber hatte er sich nicht tödlich getroffen. Die Soldaten stürmten schon durch das Tor, da lief er oben auf die Mauer und stürzte sich unerschrocken in die Tiefe. Die vielen Menschen, die unten standen,44 konnten noch schnell zurückweichen, sodass Rasi zwischen ihnen auf der Erde aufschlug.45 Doch er lebte immer noch. In leidenschaftlicher innerer Erregung stand er auf, lief blutüberströmt und trotz seiner schweren Verletzungen durch die Menge und stellte sich auf einen hochragenden Felsen.46 Dort riss er sich, inzwischen schon fast verblutet, die Eingeweide aus dem Leib, packte sie mit beiden Händen und schleuderte sie unter die Leute. Dabei rief er zu dem Herrn, der Macht über alles Leben hat, er möge sie ihm einst zurückgeben. So ging Rasi in den Tod.

2.Makkabäer 14

Hoffnung für alle

von Biblica

Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.

2.Makkabäer 14

Menge Bibel

1 Drei Jahre später erfuhr Judas, daß Demetrius, des Seleukus Sohn, im Hafen von Tripolis mit einer Flotte und starker Heeresmacht eingelaufen sei,2 und daß er sich des Landes bemächtigt und den Antiochus und dessen Vormund Lysias aus dem Wege geräumt habe.3 Nun war da ein gewisser Alkimus, der früher Hoherpriester gewesen war, aber sich in den Zeiten der Religionsmengerei freiwillig entehrt hatte; dieser sah ein, daß auf keinem anderen Wege für ihn etwas zu hoffen, auch kein Zutritt zum heiligen Altar zu erlangen sei.4 Er begab sich also zum Könige Demetrius im Jahre 150[1] und brachte ihm eine goldene Krone und einen Palmzweig, dazu Ölzweige, wie man solche im Namen des Tempels darzubringen pflegte, hielt sich aber damals noch zurück5 und wartete auf eine günstige Gelegenheit zur Erreichung seiner schlimmen Absicht. Als er dann von Demetrius in eine Ratsversammlung berufen war und man ihn nach der Gesinnung und nach den Absichten der Juden befragte, gab er folgende Antwort:6 »Diejenigen Juden, die den Namen Chasidäer[2] führen und an deren Spitze Judas der Makkabäer steht, unterhalten dauernd den Sinn für Krieg und Aufruhr und lassen das Reich nicht zur Ruhe kommen.7 Aus diesem Grunde bin ich ja auch meiner ererbten Würde, nämlich des Hohenpriestertums, beraubt worden und bin jetzt hierher gekommen,8 zunächst, weil ich in aufrichtiger Weise der Sache des Königs zugetan bin, sodann aber auch, weil ich meine eigenen Mitbürger berücksichtige; denn unser ganzes Volk leidet nicht wenig unter dem törichten Treiben der vorgenannten Leute.9 Laß alles dieses untersuchen, o König, und nimm dich unseres Landes und unseres bedrängten Volkes an, gemäß deiner Menschenfreundlichkeit, die du gegen alle hegst;10 denn solange dieser Judas noch im Lande ist, kann unmöglich Friede im Lande werden!«11 Nachdem dieser Mensch solche Reden geführt hatte, beeilten sich auch die anderen Vertrauten des Königs, die dem Judas feindlich gesinnt waren, den Demetrius gegen ihn aufzureizen.12 Dieser ließ sofort den Nikanor kommen, den früheren Anführer der Elefanten-Abteilung, ernannte ihn zum Befehlshaber über Judäa und schickte ihn dorthin13 mit dem schriftlichen Befehl, den Judas aus dem Wege zu schaffen, dessen Truppen zu zersprengen und den Alkimus zum Hohenpriester des Hauptheiligtums einzusetzen. –14 Die Heiden, welche sich vor Judas aus ganz Judäa geflüchtet hatten, kamen nun scharenweise heran, sich an Nikanor anzuschließen, weil sie hofften, daß das Unglück und Mißgeschick der Juden für sie selbst ein Glück sein würde.15 Als die Juden nun erfuhren, daß Nikanor im Anzuge sei und die Heiden einen Angriff vorbereiteten, streuten sie sich Staub auf ihre Häupter und wandten sich mit Gebeten an den, welcher seinem Volke ewigen Beistand zugesichert hat und sich immerdar seines Eigentums sichtbarlich annimmt.16 Auf Befehl ihres Anführers brachen sie sogleich von dort auf und wurden mit den Feinden bei dem Dorfe Dessau handgemein.17 Simon, der Bruder des Judas, war nun zwar bei einem Zusammenstoß mit Nikanor wegen der durch die Feinde bewirkten plötzlichen Bestürzung für kurze Zeit ins Wanken geraten;18 trotzdem trug Nikanor, als er von der Tapferkeit der Truppen des Judas und von dem Mute hörte, mit dem sie für ihr Vaterland kämpften, nicht geringes Bedenken, eine Entscheidung durch Blutvergießen herbeizuführen.19 Er entsandte daher den Posidonius und Theodotus und Mattathias, um über den Frieden zu unterhandeln.20 Nachdem nun eine längere Erwägung der Sache stattgefunden, auch der Anführer dem ganzen Heere Mitteilung gemacht hatte und man zu einem einmütigen Entschluß gekommen war, billigten sie den Abschluß des Friedens.21 Man bestimmte nun einen Tag für eine persönliche Zusammenkunft beider an demselben Orte; Judas ging auch hin, und man stellte auf jeder Seite einen Stuhl hin.22 Judas hatte aber an schicklichen Orten Bewaffnete aufgestellt für den Fall, daß die Feinde plötzlich einen tückischen Überfall unternehmen würden; doch die Unterredung verlief in aller Ordnung.23 Nikanor verweilte darauf einige Zeit in Jerusalem, ohne etwas Unrechtes zu tun, entließ vielmehr die Truppen, die er gesammelt hatte, scharenweise.24 Während der ganzen Zeit hatte er den Judas um sich und war dem Manne von Herzen zugetan;25 er empfahl ihm, zu heiraten und sich eine Familie zu gründen. Judas heiratete auch wirklich, lebte glücklich und genoß das Leben.26 Als Alkumus aber sah, wie beide in freundlichen Beziehungen zueinander standen und einen Vertrag abgeschlossen hatten, nahm er eine Abschrift davon mit sich und verfügte sich zu Demetrius und sagte zu diesem, Nikanor verfolge staatsfeindliche Absichten; er habe sogar den Verschwörer gegen das Reich, den Judas, zu seinem[3] Nachfolger im Hohenpriestertum bestimmt.27 Der König geriet darüber in großen Zorn, und durch die Verleumdung des Bösewichts gereizt, schrieb er dem Nikanor, daß er mit dem Abschluß des Vertrages ganz unzufrieden sei, und befahl ihm, den Makkabäer unverzüglich gefesselt nach Antiochien zu schicken.28 Als dieser Befehl bei Nikanor eintraf, wurde er bestürzt und unwillig darüber, daß er den Vertrag rückgängig machen sollte, obgleich doch der Mann nichts Unrechtes begangen hatte.29 Da es aber nicht anging, dem Willen des Königs zuwiderzuhandeln, beschloß er, eine Gelegenheit abzuwarten, um die Sache mit List auszuführen.30 Der Makkabäer aber, welcher merkte, daß Nikanor ihm weniger freundlich begegnete und sein sonstiges Verhalten in größere Kälte hatte umschlagen lassen, begriff wohl, daß diese Stimmung nichts Gutes bedeutete; er zog daher eine nicht geringe Anzahl seiner Leute zusammen und verbarg sich vor Nikanor.31 Da der andere sich nun von dem Manne tüchtig überlistet sah, begab er sich in den hochheiligen Tempel, gerade als die Priester die üblichen Opfer ausrichteten, und befahl ihnen, den Mann auszuliefern.32 Da diese aber eidlich versicherten, nicht zu wissen, wo der Gesuchte sich befinde,33 streckte er die rechte Hand gegen den Tempel aus und schwur: »Wenn ihr mir den Judas nicht gefesselt ausliefert, so mache ich dieses euer Gotteshaus dem Erdboden gleich, reiße den Altar nieder und errichte hier dem Bakchus einen prachtvollen Tempel!«34 Nach diesen Worten ging er weg. Die Priester aber erhoben die Hände zum Himmel und riefen den an, der allezeit der Beschützer unseres Volkes ist, und beteten:35 »Du, o Herr, der du keines Dinges bedarfst, du hast gewollt, daß ein Tempel als deine Wohnung in unserer Mitte sei.36 So bewahre nun, heiliger Herr, von dem alle Heiligung kommt, dieses vor kurzem erst neu geweihte Haus vor aller Befleckung immerdar (und stopfe jeden ruchlosen Mund)!«37 Nun wurde dem Nikanor ein gewisser Razis angezeigt, einer von den Ältesten Jerusalems, ein Mann, der seine Mitbürger liebte und sich eines vorzüglichen Rufes erfreute und den man wegen seiner Wohltätigkeit den Judenvater nannte.38 Früher schon, in den Zeiten, als man sich von Vermengung mit heidnischem Wesen fernhielt, hatte er sich entschieden zum Judentum bekannt und Leib und Leben für seinen Glauben mit großer Standhaftigkeit eingesetzt.39 Da nun Nikanor seine feindliche Gesinnung gegen die Juden offen zeigen wollte, schickte er mehr als 500 Mann aus, um ihn gefangen zu nehmen;40 denn er dachte, wenn er diesen ergriffe, würde er den übrigen einen schweren Schlag versetzen.41 Im Augenblick aber, als die Truppen den Turm (worin er sich befand) einzunehmen im Begriff waren und den Eingang zum Hofe erzwingen wollten und man nach Feuer rief, um die Tore in Brand zu stecken, stürzte sich Razis, der nicht mehr entfliehen konnte, in sein Schwert,42 weil er lieber edelmütig sterben als diesen Ruchlosen in die Hände fallen und auf eine seines edlen Sinnes unwürdige Weise mißhandelt werden wollte.43 Da er sich aber in der Hast nicht tödlich getroffen hatte und der Haufe schon ins Innere eindrang, lief er heldenmütig auf die Mauer und stürzte sich mannhaft auf die Menge hinab.44 Diese wich aber rasch zurück, und so entstand ein leerer Raum, in den er mitten hineinfiel.45 Er lebte aber noch, und obgleich das Blut stromweise floß und seine Wunden schwer waren, stand er, von Zorn entbrannt auf, lief rasch durch die Menge und trat auf einen steilen Felsen.46 Hier riß er sich, nachdem er schon all sein Blut verloren hatte, mit beiden Händen die Eingeweide aus dem Leibe und schleuderte sie auf die Truppen (oder auf die Volkshaufen?), rief darauf den Herrn des Lebens und des Geistes an, daß er ihm beides einst wiedergeben wolle, und starb auf diese Weise.

2.Makkabäer 14

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden

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2.Makkabäer 14

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft

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2.Makkabäer 14

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag

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