Psalm 18

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Von David, dem Diener des HERRN. Er sang das folgende Danklied, nachdem der HERR ihn aus der Gewalt aller Feinde und auch aus der Hand von Saul befreit hatte. (2Sam 22,1)2 Ich liebe dich, HERR! Du bist meine Kraft!3 Der HERR ist mein Fels, meine Festung und mein Erretter, mein Gott, meine Zuflucht, mein sicherer Ort. Er ist mein Schild, mein starker Helfer, meine Burg auf unbezwingbarer Höhe.4 Gepriesen seist du, HERR! Wenn ich zu dir um Hilfe rufe, dann werde ich vor meinen Feinden gerettet.5 Ich war schon gefangen in den Fesseln des Todes, er drohte mich zu verschlingen wie eine mächtige Woge.6 Hilflos musste ich zusehen, wie die tödliche Falle zuschnappte.7 In äußerster Bedrängnis schrie ich zum HERRN. Ja, zu meinem Gott rief ich um Hilfe. Da hörte er mich in seinem Tempel, mein Schreien drang durch bis an sein Ohr.8 Plötzlich erbebte die Erde, selbst die Berge gerieten ins Wanken, denn glühender Zorn hatte Gott gepackt.9 Schwarzer Rauch quoll aus seiner Nase, aus seinem Mund loderten Flammen, und glühende Kohlen wurden herausgeschleudert.10 Er riss den Himmel auf und kam auf dunklen Wolken zur Erde herunter.11 Auf einem Kerub flog er daher und schwebte herab, vom Sturm getragen.12 Er hüllte sich in Finsternis, verbarg sich in dichten, dunklen Regenwolken.13 Dann wurden sie von seinem Lichtglanz überstrahlt, Hagel und glühende Kohlen prasselten nieder.14 Der HERR ließ einen Donnerschlag auf den anderen folgen, am Himmel dröhnte die Stimme des höchsten Gottes.[1]15 Er schoss seine Pfeile ab, und die Feinde stoben auseinander. Grelle Blitze zuckten und verwirrten das feindliche Heer.16 Sogar den Meeresboden konnte man sehen; offen lagen die Fundamente der Erde da, als du, HERR, meine Feinde bedrohtest und vor Entrüstung schnaubtest.17 Gott streckte mir seine Hand von oben entgegen und riss mich aus den tosenden Fluten.18 Er befreite mich von der Übermacht meiner Feinde, von allen, die mich hassten und so viel stärker waren als ich.19 Sie hatten mich überfallen, als ich schon im Unglück steckte. Aber der HERR gab mir sicheren Halt20 und führte mich aus der Not hinaus in die Freiheit. Er rettete mich. So viel bedeute ich ihm!21 Der HERR tat mir Gutes für meine Treue, meine Rechtschaffenheit hat er belohnt.22 Denn stets bin ich dem HERRN gefolgt und habe meinem Gott nie den Rücken gekehrt.23 Seine Gebote hielt ich mir immer vor Augen, und seine Befehle schlug ich nicht in den Wind.24 Ich lebte vollkommen nach seinem Willen und ging jedem Unrecht aus dem Weg.25 Ja, der HERR belohnte meine Treue, meine Rechtschaffenheit übersah er nicht.26 Wer zu dir steht, HERR, dem stehst auch du zur Seite; wer nach deinem Willen lebt, den enttäuschst du nicht.27 Wer ein reines Herz hat, kann sich ganz auf dich verlassen, doch falsche Menschen führst du hinters Licht.28 Du hilfst denen, die sich selbst nicht überschätzen[2]. Die Überheblichen aber stößt du von ihrem Thron.29 HERR, du machst die Finsternis um mich hell, du gibst mir strahlendes Licht.30 Mit dir kann ich die Feinde angreifen; mit dir, mein Gott, kann ich über Mauern springen.31 Was für ein Gott! Sein Handeln ist vollkommen, und was er sagt, ist durch und durch wahr. Er beschützt alle, die zu ihm flüchten.32 Der HERR ist Gott, und niemand sonst! Wer außer ihm ist so stark und unerschütterlich wie ein Fels?33 Gott allein gibt mir Kraft zum Kämpfen und ebnet mir meinen Weg.34 Er beflügelt meine Schritte, lässt mich laufen und springen wie ein Hirsch. Selbst auf steilen Felsen gibt er mir festen Halt.35 Er lehrt mich, die Waffen zu gebrauchen, und zeigt mir, wie ich auch den stärksten Bogen spannen kann.36 HERR, deine Hilfe war für mich wie ein schützender Schild, deine starke Hand eine sichere Stütze. Du beugst dich zu mir herab und machst mich groß.37 Du räumst mir alle Hindernisse aus dem Weg, noch nie bin ich beim Laufen gestürzt.38 Ich jagte meinen Feinden nach und holte sie ein; ich kehrte erst um, als auch der Letzte von ihnen gefallen war.39 Ich schlug sie, bis sie nicht mehr aufstehen konnten und tot zu meinen Füßen lagen.40 Du, HERR, hast mich mit Kraft für diesen Kampf ausgerüstet, du hast mir zum Sieg über meine Gegner verholfen.41 Dass sie fliehen mussten, verdanke ich dir; alle, die mich hassten, konnte ich umbringen.42 Sie riefen um Hilfe, doch weit und breit war kein Retter. Sie schrien zum HERRN, aber er hörte nicht auf sie.43 Ich rieb sie auf, zermalmte sie zu Staub, den der Wind verweht. Wie Dreck von der Straße fegte ich sie hinweg.44 Als ein Aufstand im Volk mich bedrohte, hast du mir geholfen und mich zum Herrscher über viele Nationen gemacht. Sogar Völker, die ich nicht kannte, haben sich mir unterworfen.45 Fremde ergaben sich, sobald sie nur von mir hörten, und gingen gehorsam vor mir auf die Knie.46 Zitternd kamen sie aus ihren Festungen heraus und hatten keine Kraft mehr zum Widerstand.47 Der HERR lebt! Er ist mein schützender Fels – ich preise ihn! Ihn allein will ich rühmen, denn er ist mein Gott und mein Retter.48 Er ist es, der sich an meinen Feinden gerächt hat; ganze Völker hat er mir unterworfen49 und mich der Gewalt meiner grausamen Gegner entrissen. Du, Gott, gabst mir den Sieg über meine Feinde, von diesen brutalen Menschen hast du mich befreit.50 Darum will ich dich loben, HERR. Alle Völker sollen es hören! Deinen Namen will ich preisen mit meinem Lied.51 Du hast deinen auserwählten König aus großen Gefahren errettet. Ja, du erweist mir, David, deine Liebe, und auch meine Nachkommen dürfen für alle Zeit darauf zählen.

Psalm 18

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Für den Chormeister. Von David, dem Diener des HERRN, der dem HERRN die Worte dieses Liedes sang an dem Tag, als der HERR ihn aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte. (2Sam 22,1)2 Er sprach: Ich liebe dich, HERR, meine Stärke.3 Der HERR ist mein Fels, meine Festung und mein Retter, mein Gott, mein Hort, bei dem ich Zuflucht suche, mein Schild und das Horn meiner Hilfe, meine Burg. (Ps 3,4; Ps 9,10; Ps 31,3; Ps 71,3; Ps 94,22; Ps 144,2)4 Ich rufe zum HERRN, gepriesen sei er, und vor meinen Feinden werde ich errettet.5 Stricke des Todes schnürten mich ein, und Ströme des Verderbens erschreckten mich. (Ps 116,3)6 Stricke des Totenreichs umfingen mich, über mich fielen Schlingen des Todes.7 In meiner Not rufe ich zum HERRN, zu meinem Gott schreie ich. Von seinem Tempel aus hört er meine Stimme, und mein Schreien dringt an sein Ohr.8 Da wankte und schwankte die Erde, und die Grundfesten der Berge erbebten, sie wankten, denn er war zornentbrannt. (Ps 68,9)9 Rauch stieg auf aus seiner Nase, Feuer frass aus seinem Mund, Kohlen brannten aus ihm heraus. (Ps 50,3; Ps 97,3)10 Er neigte den Himmel und fuhr herab, Wolkendunkel unter seinen Füssen. (Ps 144,5)11 Er ritt auf dem Kerub und flog daher und schwebte auf den Flügeln des Windes. (5Mo 33,26; Ps 68,5; Ps 104,3)12 Er machte Finsternis zu seiner Hülle um sich her, Wasserdunkel, dichte Wolken zu seinem Zelt.[1]13 Aus dem Glanz vor ihm brachen seine Wolken hervor, Hagel und feurige Kohlen.14 Es liess der HERR im Himmel den Donner erdröhnen und der Höchste seine Stimme erschallen, mit Hagel und feurigen Kohlen. (Ps 77,18)15 Er schoss seine Pfeile und zerstreute die Feinde, er schleuderte Blitze und setzte sie in Schrecken. (Ps 144,6)16 Da wurden sichtbar die Tiefen des Wassers, und aufgedeckt wurden die Grundfesten der Erde vor deinem Schelten, HERR, vor dem Schnauben deines zornigen Atems.17 Er griff herab aus der Höhe, fasste mich, zog mich heraus aus gewaltigen Wassern. (Ps 144,7)18 Er entriss mich meinem starken Feind, meinen Hassern, die mir zu mächtig waren.19 Sie überfielen mich am Tag meines Unglücks, doch der HERR wurde mir zur Stütze.20 Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hat Gefallen an mir. (Ps 31,9)21 Der HERR handelt an mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vergilt er mir.22 Denn ich hielt mich an die Wege des HERRN und frevelte nicht gegen meinen Gott.23 Ja, alle seine Gesetze hatte ich vor Augen, und seine Satzungen wies ich nicht von mir.24 Ich war vollkommen vor ihm und hütete mich vor Sünde.25 So vergalt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.26 Dem Treuen zeigst du dich treu, dem Untadeligen ohne Tadel. (Ps 125,4)27 Dem Reinen zeigst du dich rein, doch dem Falschen voller Ränke.28 Ja, du hilfst dem elenden Volk, doch hochmütige Augen erniedrigst du. (Hi 22,29; 1Petr 5,5)29 Du lässt meine Leuchte strahlen, HERR, mein Gott erhellt meine Finsternis. (Hi 29,3)30 Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.31 Gottes Weg ist vollkommen, das Wort des HERRN ist im Feuer geläutert. Ein Schild ist er allen, die bei ihm Zuflucht suchen. (Ps 12,7; Spr 30,5)32 Denn wer ist Gott als allein der HERR und wer ein Fels ausser unserem Gott? (1Sam 2,2; Jes 44,8)33 Gott ist es, der mich mit Kraft umgürtet und meinen Weg vollkommen macht,34 der meine Füsse schnell wie die Hindinnen macht und mich auf Höhen stellt,35 der meine Hände den Kampf lehrt, dass meine Arme den ehernen Bogen spannen. (Ps 144,1)36 Du gabst mir den Schild deiner Hilfe, deine Rechte stützt mich, und dein Zuspruch macht mich stark.37 Weiten Raum schaffst du meinem Schritt, und meine Knöchel wanken nicht.38 Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein, kehre nicht um, bis ich sie vernichtet habe.39 Ich schlage sie nieder, und sie können sich nicht mehr erheben, sie fallen unter meine Füsse.40 Du hast mich zum Kampf mit Kraft gegürtet, du zwingst unter mich in die Knie, die sich gegen mich erheben.41 Den Nacken meiner Feinde gibst du mir preis, und die mich hassen, vernichte ich.42 Sie schreien, doch da ist kein Retter, zum HERRN, doch er erhört sie nicht.43 Ich zerreibe sie wie Staub vor dem Wind, wie Unrat schütte ich sie auf die Gassen.44 Du rettest mich aus Völkerfehden, setzt mich zum Haupt von Nationen. Völker, die ich nicht kannte, werden mir untertan.45 Auf blosses Hören hin gehorchen sie mir, Fremde schmeicheln mir. (Ps 66,3)46 Fremde sinken kraftlos hin, kommen zitternd aus ihren Burgen hervor. (Mi 7,17)47 Der HERR lebt. Gepriesen ist mein Fels, erhaben der Gott meiner Rettung, (Ps 144,1)48 der Gott, der mir Rache gewährt und mir Völker unterwirft, (Ps 144,2)49 der mich vor meinen Feinden rettet, der du mich erhöhst über meine Gegner, mich befreist von Gewalttätigen.50 Darum will ich dich preisen unter den Nationen, HERR, und deinem Namen singen, (Ps 7,18; Ps 30,5; Ps 57,10; Ps 105,1; Ps 108,4; Röm 15,9)51 der seinem König grosse Hilfe schenkt und seinem Gesalbten Treue erweist, David und seinen Nachkommen ewiglich. (Ps 89,29; Ps 144,10)