1Im folgenden Frühjahr, um die Zeit, wenn die Könige in den Krieg ziehen, schickte David Joab mit seinen Kriegsleuten und dazu das ganze Heer Israels von Neuem in den Kampf. Sie setzten den Ammonitern schwer zu und belagerten ihre Hauptstadt[1] Rabba. David selbst blieb in Jerusalem. (2Sam 8,16; 1Chr 20,1)2An einem Spätnachmittag erhob sich David von der Mittagsruhe und ging auf dem flachen Dach des Königspalastes auf und ab. Da sah er im Hof des Nachbarhauses[2] eine Frau, die gerade badete. Sie war sehr schön.3David ließ einen Diener kommen und erkundigte sich, wer sie sei. Man sagte ihm: »Das ist doch Batseba, die Tochter Ammiëls und Frau des Hetiters Urija.« (2Sam 23,39)4David schickte Boten hin und ließ sie holen. Sie kam zu ihm und er schlief mit ihr. Sie hatte gerade die Reinigung nach ihrer monatlichen Blutung vorgenommen. Danach kehrte sie wieder in ihr Haus zurück. (3Mo 15,19)5Die Frau wurde schwanger und ließ David ausrichten: »Ich bin schwanger geworden!«6Da sandte er einen Boten zu Joab mit dem Befehl: »Schick mir den Hetiter Urija her!« Und Joab schickte ihn zu David.7Als Urija kam, erkundigte sich David, ob es Joab gut gehe und den Kriegsleuten gut gehe und ob die Kampfhandlungen erfolgreich verliefen.8Dann sagte er zu ihm: »Geh jetzt nach Hause und ruh dich aus!« Als Urija den Palast verließ, wurde ein königliches Ehrengeschenk hinter ihm hergetragen.9Doch Urija ging nicht in sein Haus, sondern übernachtete mit den anderen Dienern seines Herrn am Tor des Königspalastes.10Als David gemeldet wurde: »Urija ist nicht nach Hause gegangen«, fragte er ihn: »Warum gehst du nicht nach Hause? Du hast doch einen langen Weg hinter dir?«11Urija antwortete: »Die Männer Israels und Judas stehen im Feld und auch die Bundeslade hat nur ein Zeltdach über sich; mein Befehlshaber Joab und seine Offiziere lagern auf dem bloßen Boden. Und da soll ich nach Hause gehen, essen und trinken und mit meiner Frau schlafen? So gewiss du lebst: Das werde ich nicht tun!« (1Sam 4,3)12-13David sagte: »Bleib noch einen Tag hier; morgen lasse ich dich gehen!« Urija blieb den Tag in Jerusalem. Am nächsten Tag lud David ihn an seine Tafel. Er machte ihn betrunken, aber wieder ging Urija am Abend nicht nach Hause, sondern legte sich bei den anderen Dienern seines Herrn schlafen.
Davids Mord an Urija
14Am nächsten Morgen schrieb David einen Brief an Joab und ließ ihn durch Urija überbringen.15Darin stand: »Stellt Urija in die vorderste Linie, wo der Kampf am härtesten ist! Dann zieht euch plötzlich von ihm zurück, sodass er erschlagen wird und den Tod findet.«16Joab wusste, wo die Gegner ihre tapfersten Kämpfer hatten. Als nun die Israeliten die Stadt weiter belagerten, stellte er Urija genau an diese Stelle.17Einmal machten dort die Belagerten einen Ausfall und lieferten Joab ein Gefecht, bei dem einige von Davids Leuten fielen. Auch Urija fand dabei den Tod.18Joab meldete David den Verlauf des Gefechts.19Er schärfte dem Boten ein: »Wenn du den ganzen Hergang berichtet hast,20wird der König vielleicht zornig und fragt dich: ›Warum seid ihr beim Kampf so nahe an die Stadt herangegangen? Ihr wisst doch, dass von der Mauer heruntergeschossen wird!21Habt ihr vergessen, wie es Abimelech, dem Sohn Jerubbaals, vor Tebez erging, als eine Frau den Mahlstein einer Handmühle von der Mauer warf, der ihn erschlug? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangerückt?‹ Dann sollst du sagen: ›Auch dein Diener Urija, der Hetiter, ist ums Leben gekommen.‹« (Ri 9,53)22Der Bote ging zu David und meldete ihm alles, was Joab ihm aufgetragen hatte.23Er berichtete: »Die Feinde waren stärker als wir, sie machten einen Ausfall und griffen uns auf offenem Feld an. Doch wir drängten sie bis dicht an das Stadttor zurück.24Da schossen die Bogenschützen von der Mauer auf uns herunter. Einige von deinen Leuten fielen, auch dein Diener Urija, der Hetiter, fand dabei den Tod.«25David befahl dem Boten: »Sag Joab von mir: ›Nimm die Sache nicht so schwer! Das Schwert holt sich bald diesen, bald jenen. Nur Mut! Kämpfe noch entschiedener gegen die Stadt, bis sie zerstört ist!‹ So sollst du ihm Mut machen.«26Als die Frau Urijas hörte, dass ihr Mann gefallen war, hielt sie für ihn die Totenklage.27Nach Ablauf der Trauerzeit holte David sie zu sich in seinen Palast und heiratete sie. Sie gebar ihm einen Sohn. Doch dem HERRN missfiel, was David getan hatte.
1Als der Frühling kam, begann wieder die Zeit, in der die Könige ihre Feldzüge unternahmen. Auch David schickte Joab mit seinen Leuten und dem ganzen Heer Israels los. Sie verwüsteten das Land der Ammoniter und belagerten Rabba.[1] David selbst blieb in Jerusalem.2Eines Tages, es war schon gegen Abend, erhob sich David von seiner langen Mittagsruhe und ging auf der Dachterrasse seines Palastes auf und ab. Da fiel sein Blick auf eine Frau, die badete. Sie war sehr schön.3David schickte jemand hin und erkundigte sich nach der Frau. Man sagte ihm: „Das ist doch Batseba Bat-Eliam, die Frau des Hetiters Urija.“4David schickte Boten und ließ sie holen. Sie kam zu ihm, und er schlief mit ihr. Sie hatte gerade die vorgeschriebene Reinigung nach ihrer Monatsblutung vorgenommen. Danach ging sie in ihr Haus zurück.5Aber die Frau wurde schwanger. Sie schickte jemand zu David und ließ ihm ausrichten: „Ich bin schwanger.“6Da schickte David eine Botschaft zu Joab: „Lass den Hetiter Urija zu mir kommen!“ Joab tat es.7Als Urija zu David kam, erkundigte sich der König nach dem Ergehen Joabs und des Heeres und nach dem Stand des Krieges.8Dann sagte er zu ihm: „Geh nach Hause und wasch dir die Füße!“ Als Urija den Palast verließ, wurde ein Geschenk des Königs hinter ihm hergetragen.9Doch Urija ging nicht nach Hause, sondern übernachtete bei den Dienern seines Herrn am Palasteingang.10Als David gemeldet wurde, dass Urija nicht nach Hause gegangen war, fragte er ihn: „Warum bist du nicht nach Hause gegangen? Du hast doch einen langen Weg hinter dir.“11Urija erwiderte David: „Die Lade und die Männer von Israel und Juda wohnen in Zelten, selbst Joab, mein Herr, und seine Offiziere übernachten auf offenem Feld, und da sollte ich in mein Haus gehen, essen und trinken und mit meiner Frau schlafen? So wahr du lebst – bei deinem Leben, das werde ich nicht tun.“12Da sagte David zu Urija: „So bleib auch heute noch hier, morgen lass ich dich gehen!“ Also blieb Urija an diesem und am folgenden Tag in Jerusalem.13David lud ihn ein, bei ihm zu essen und zu trinken, und er machte ihn betrunken. Aber am Abend ging Urija wieder nicht nach Hause, sondern legte sich auf sein Lager bei den Dienern seines Herrn.
David lässt den Ehemann ermorden
14Am nächsten Morgen schrieb David einen Brief an Joab und ließ ihn durch Urija überbringen.15Darin stand: „Stellt Urija an die vorderste Front, wo der Kampf am härtesten ist, und zieht euch dann hinter ihm zurück, dass er getroffen wird und stirbt!“16Joab hatte die Stadt ständig im Blick und wusste, wo ihre besten Kämpfer standen. Dort setzte er Urija ein.17Als die Belagerten einen Ausfall machten und Joab ein Gefecht lieferten, fielen einige von Davids Leuten. Auch Urija, der Hetiter, fand dabei den Tod.18Joab ließ David über den Verlauf des Kampfes genau unterrichten.19Er sagte zu dem Boten: „Wenn du dem König alle Einzelheiten über den Kampf berichtet hast,20wird er vielleicht wütend werden und dich fragen: 'Warum seid ihr beim Kampf so nahe an die Stadt gerückt? Habt ihr nicht gewusst, dass sie von der Mauer herabschießen?21Wer hat denn Abimelech Ben-Jerubbeschet[2] erschlagen? War es nicht eine Frau, die den Mahlstein einer Handmühle von der Mauer herab auf ihn warf? So kam er vor Tebez um. Aus welchem Grund seid ihr so nah an die Mauer herangerückt?' Dann sollst du sagen: 'Auch dein Diener Urija, der Hetiter, ist tot.'“ (Ri 7,1; Ri 9,50; 2Sam 2,8; 2Sam 4,4)22Der Bote ging zu David und berichtete ihm alles, was Joab ihm aufgetragen hatte.23Er sagte: „Weil die Männer uns überlegen waren, machten sie einen Ausfall und griffen uns auf freiem Feld an. Doch wir drängten sie bis dicht ans Stadttor zurück.24Da wurden wir von den Schützen auf der Mauer beschossen, und einige von deinen Leuten starben. Auch dein Diener Urija, der Hetiter, ist tot.“25Da sagte David dem Boten: „Richte Joab aus: 'Nimm die Sache nicht so schwer, denn das Schwert frisst mal so und mal so! Verstärke deinen Kampf gegen die Stadt und zerstöre sie!' So sollst du ihm Mut machen.“26Als Urijas Frau hörte, dass ihr Mann tot war, hielt sie die Totenklage für ihn.27Nach Ablauf der Trauerzeit holte David sie zu sich in seinen Palast. Sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Doch Jahwe missfiel sehr, was David getan hatte.