1Auf die Nachricht hin, dass Nikanor gefallen und sein Heer völlig aufgerieben war, beschloss König Demetrius, Bakchides und Alkimus ein zweites Mal nach Judäa zu schicken, und zwar diesmal an der Spitze der syrischen Elitetruppen.2Die Syrer kamen zunächst nach Galiläa[1] und belagerten Mesalot in der Gegend von Arbela. Sie eroberten die Stadt und brachten viele von den Einwohnern um.3Im ersten Monat des 152. Jahres griechischer Herrschaft[2] schlugen sie vor Jerusalem ihr Lager auf,4zogen dann aber weiter nach Berea. Das Heer bestand aus 20000 Mann zu Fuß und 2000 Reitern.5Judas lag mit 3000 ausgesuchten Leuten bei der Stadt Elasa.6Als sie die Übermacht der Feinde sahen, erschraken viele von ihnen so sehr, dass sie davonliefen. Schließlich waren nur noch 800 Mann übrig.7Judas musste mit ansehen, wie sein Heer auseinanderlief. Der Kampf stand unmittelbar bevor und es blieb ihm keine Zeit mehr, seine Leute wieder zusammenzubringen.8Niedergeschlagen sagte er zu denen, die noch bei ihm waren: »Kommt, wir wollen es mit den Feinden aufnehmen; vielleicht können wir sie doch besiegen.«9Die Männer widersprachen: »Das ist ganz unmöglich; wir sind zu wenige! Wir sollten lieber unser Leben retten; dann können wir mit Verstärkung wieder zurückkommen und den Kampf mit ihnen aufnehmen.«10Aber Judas sagte: »Niemals werden wir vor ihnen fliehen! Wenn unsere Stunde gekommen ist, wollen wir tapfer für unser Volk sterben. Wir lassen nichts auf unsere Ehre kommen.«11Das syrische Heer verließ das Lager und stellte sich zum Kampf auf. Die Reiter teilten sich in zwei Gruppen. Steinschleuderer, Bogenschützen und Scharen geübter Vorkämpfer gingen den Schlachtreihen voran.12Beide Flügel traten gleichzeitig zum Angriff an; Bakchides stand auf dem rechten Flügel. Als dort die Kriegstrompeten erklangen, bliesen auch die Männer um Judas ihre Trompeten.13Die Erde bebte unter dem Lärm, als die Heere aufeinanderstießen, und der Kampf dauerte vom Morgen bis zum Abend.14Als Judas sah, dass Bakchides und die Kerntruppe des syrischen Aufgebots auf der rechten Seite standen, zog er die tapfersten seiner Leute dort zusammen15und es gelang ihm, den rechten Flügel des feindlichen Heeres vernichtend zu schlagen. Er verfolgte die fliehenden Scharen bis zum Berg von Hazor.[3]16Aber die Syrer auf dem linken Flügel bemerkten den Zusammenbruch ihres rechten Flügels. Sie schwenkten um, setzten Judas und seinen Männern nach und fielen ihnen in den Rücken.17Ein erbitterter Kampf begann, in dessen Verlauf beide Seiten schwere Verluste erlitten.18Auch Judas fiel; der Rest seiner Männer floh.19Jonatan und Simeon brachten ihren gefallenen Bruder nach Modeïn und bestatteten ihn in der Grabstätte seiner Vorfahren. (1Mak 2,69; 1Mak 13,25)20Alle Männer und Frauen in Israel hielten eine große Totenklage um ihn. Sie trauerten und weinten viele Tage hindurch und sagten immer wieder:21»Ach, dass der beste Mann unseres Volkes fallen musste, der Retter Israels!« (2Sam 1,25; 2Sam 1,27)22Alles, was sonst noch über Judas zu berichten wäre, von seinen Feldzügen und seinen Heldentaten und seiner ganzen Größe, ist hier nicht aufgeschrieben; es wäre zu viel geworden. (1Mak 16,23)
Jonatan übernimmt die Führung
23Nachdem Judas tot war, trauten sich überall in Israel wieder die Leute hervor, die sich vom Gesetz Gottes abgewandt hatten, und die Unheilstifter kamen wieder hoch.24Zur gleichen Zeit brach eine große Hungersnot herein; auch der Ackerboden hatte sich mit den Verrätern verbündet.25Bakchides wählte einige Abtrünnige aus und machte sie zu Herren im Land.26Diese spürten ihre Mitbürger auf, die zu Judas gehalten hatten, und lieferten sie an Bakchides aus. Der rächte sich an ihnen und misshandelte sie in entehrender Weise.27In Israel herrschten Angst und Schrecken wie nie in der Zeit, seitdem es keine Propheten mehr gab. (Ps 74,9; 1Mak 4,46)28In dieser Lage taten sich alle zusammen, die zu Judas gehalten hatten. Sie gingen zu Jonatan und sagten:29»Seit dein Bruder tot ist, ist niemand mehr da, der wie er den Kampf gegen unsere Feinde anführen könnte – gegen Bakchides und die Syrer und gegen die Verräter im eigenen Volk.30Darum erwählen wir dich heute zum Nachfolger deines Bruders. So wie er es getan hat, sollst du uns künftig in unserem Kampf anführen.«31Da übernahm Jonatan die Führung als Nachfolger seines Bruders Judas.
Kleinkrieg an der Ostgrenze Judäas
32Bakchides erfuhr davon und suchte Jonatan umzubringen.33-34Als Jonatan das hörte, floh er mit seinem Bruder Simeon und allen anderen, die zu ihm hielten, in die Wüste von Tekoa. Dort schlugen sie bei der Zisterne von Asfar ihr Lager auf.[4]35Jonatans Bruder Johanan, der für den Tross verantwortlich war, wurde mit seiner Abteilung zu den befreundeten Nabatäern geschickt. Er sollte sie bitten, das viele Gepäck, das die Flüchtlinge mitgenommen hatten, in Verwahrung zu nehmen.36Aber die Jambriter von Medeba überfielen den Transport; sie nahmen Johanan gefangen und raubten das ganze Gepäck. Johanan wurde von ihnen umgebracht.[5]37Wenig später erfuhren Jonatan und sein Bruder Simeon, dass bei den Jambritern eine große Hochzeit bevorstünde und die Braut, die Tochter eines der vornehmen Männer Kanaans, in großem Festzug von Nadabat nach Medeba geleitet werden sollte.38Jonatan und Simeon nahmen die Gelegenheit wahr, sich für die Ermordung ihres Bruders zu rächen. Sie gingen mit ihren Leuten in das Bergland jenseits des Jordans und hielten sich dort versteckt.39Bald kam auch eine lärmende Menge, voll bepackt mit Hochzeitsgeschenken. Unter dem Klang von Handpauken und Instrumenten, begleitet von zahlreichen Bewaffneten, zog der Bräutigam mit seinen Freunden und Brüdern nach Nadabat, um die Braut und ihr Gefolge abzuholen.40Jonatan und Simeon fielen mit ihren Leuten aus dem Hinterhalt über sie her und richteten unter ihnen ein Blutbad an. Wer sich retten konnte, flüchtete in die Berge. Alles, was die Hochzeitsgesellschaft mitgeführt hatte, wurde eine Beute der Juden.41Da wurde die Hochzeit zur Leichenfeier, die fröhlichen Lieder zu Trauergesängen.42So rächten Jonatan und Simeon die Ermordung ihres Bruders. Danach zogen sie sich in das Dickicht am Jordan zurück.43Bakchides waren die Vorfälle gemeldet worden und er rückte mit einem starken Heer an. Es war gerade Sabbat, als er den gewundenen Unterlauf des Jordans erreichte.44Jonatan sagte zu seinen Leuten: »Auf, es geht um unser Leben! Noch nie war die Gefahr so groß wie heute.45Der eine Feind kommt von vorn, der andere von hinten; rechts und links von uns ist der Jordan und ringsum Sumpf und Dickicht.[6] Wir können in keiner Richtung entweichen.46Schreit zu Gott, dass er uns vor unseren Feinden rettet!«47Es kam zum Kampf. Als Jonatan eben ausholte, um Bakchides zu erschlagen, wich dieser vor ihm zurück.48Darauf sprangen Jonatan und seine Leute ins Wasser und schwammen ans andere Ufer des Jordans. Die Feinde wagten nicht, ihnen nachzusetzen.49Bakchides hatte an dem Tag rund tausend Mann verloren.
Bakchides sichert die syrische Herrschaft
50Bakchides kehrte nach Jerusalem zurück. Er ging jetzt daran, eine ganze Reihe judäischer Städte zu Festungen auszubauen. Emmaus, Bet-Horon, Bet-El, Timna, Faraton und Tefon erhielten hohe Mauern und gut gesicherte Toranlagen; auch bei Jericho entstand eine Festung.51Mithilfe der Besatzungen, die in alle diese Festungen gelegt wurden, wollte Bakchides Israel endgültig unter Kontrolle bringen.52Auch die Befestigungsanlagen von Bet-Zur und Geser und die Festung in Jerusalem wurden ausgebaut; sie erhielten ebenfalls Besatzungen und wurden mit Lebensmittelvorräten versehen.53Schließlich nahm Bakchides noch die Söhne der führenden Männer im Land als Geiseln und hielt sie auf der Festung in Jerusalem gefangen.
Das Ende von Alkimus
54Im 153. Jahr der griechischen Herrschaft, im zweiten Monat,[7] ordnete Alkimus an, die Mauer abzureißen, die den inneren Vorhof des Tempels umgab. Er wollte zerstören, was einst auf Weisung von Propheten aufgebaut worden war. Als man aber mit den Abbrucharbeiten begann, (Esr 6,14; Hag 1,1; Hag 1,8; Sach 4,8)55erlitt Alkimus einen Schlaganfall und sein Plan wurde nicht ausgeführt. Gelähmt und unfähig zu sprechen, konnte er nicht einmal sein Testament machen.56Er starb kurz darauf unter furchtbaren Schmerzen.57Sein Tod veranlasste Bakchides, zu König Demetrius zurückzukehren, und Judäa hatte zwei Jahre lang Ruhe.
Neuer Kleinkrieg. Bakchides räumt das Feld
58Da kamen alle zusammen, die sich vom Gesetz Gottes abgewandt hatten; sie berieten sich und meinten: »Jonatan und seine Leute sind zu Hause bei ihren Familien und leben ruhig und sorglos. Jetzt müssten wir Bakchides rufen, er könnte sie alle in einer einzigen Nacht in seine Gewalt bringen.«59Sie gingen also nach Antiochia und legten Bakchides ihren Plan vor.60Er machte sich auch sofort mit einem großen Heer auf den Weg. In Briefen, die er durch Boten heimlich vorausschickte, forderte er seine Anhänger in Judäa auf, Jonatan und seine Freunde festzunehmen. Doch wurde daraus nichts; denn Jonatan hatte von dem Plan erfahren61und bereits fünfzig von den Männern, die für den Anschlag verantwortlich waren, festnehmen und töten lassen.62Danach hatte er sich zusammen mit Simeon und allen, die zu ihm hielten, nach Bet-Basi am Rand der Wüste Juda abgesetzt. Er baute die zerstörten Häuser wieder auf und befestigte die Stadt.63Bakchides zog darauf alle verfügbaren Truppen zusammen – auch die jüdischen Hilfstruppen wurden aufgeboten –64und belagerte Bet-Basi. Er setzte auch Belagerungsmaschinen ein. Als der Kampf sich schon einige Zeit hingezogen hatte,65übergab Jonatan seinem Bruder Simeon das Kommando in der Stadt; er selbst brach mit einer Handvoll Leuten aus und suchte die nähere Umgebung heim.66Er schlug Odomera und seine Sippe und überfiel und zerstörte das Zeltlager des Stammes Fasiron. Die Besiegten fanden sich bereit, auf der Seite Jonatans gegen Bakchides mitzukämpfen und zogen mit Jonatan und seinen Leuten nach Bet-Basi.67Bei ihrer Ankunft machte Simeon mit seinen Leuten einen Ausfall aus der Stadt und steckte die Belagerungsmaschinen in Brand.68Bakchides und sein Heer wurden von vorn und von hinten angegriffen und vernichtend geschlagen. Diese Niederlage machte Bakchides schwer zu schaffen; sein ganzes Unternehmen war damit gescheitert.69Besonders wütend war er über die Verräter am Gesetz, die ihm den Rat gegeben hatten, nach Judäa zu gehen. Er brachte viele von ihnen um und beschloss, in sein Land zurückzukehren.70Als Jonatan erfuhr, dass Bakchides Judäa verlassen wolle, schickte er Unterhändler, um mit ihm einen Friedensvertrag abzuschließen und die Auslieferung der Gefangenen zu erreichen.71Bakchides ging auf alle Wünsche Jonatans ein und schwor, er werde nie wieder in seinem Leben etwas gegen ihn unternehmen.72Er ließ auch die Gefangenen frei, die er früher aus Judäa weggeführt hatte. Dann zog er ab in sein Land und kehrte nie wieder nach Judäa zurück.73Nun ruhten die Waffen in Israel. Jonatan ließ sich in Michmas nieder. Er war von jetzt an Richter und Anführer des Volkes und räumte mit den Verrätern in Israel auf. (Ri 10,2; Ri 12,7; Ri 12,9; Ri 12,11; Ri 12,14; Ri 15,20; 1Sam 7,15)
1.Makkabäer 9
Lutherbibel 2017
Judas fällt im Kampf gegen Bakchides
1Als Demetrius hörte, dass Nikanor und sein Heer im Kampf gefallen waren, sandte er Bakchides und Alkimus wieder nach Judäa und mit ihnen die Truppen, die stets auf dem rechten Flügel kämpfen. (1Mak 7,5; 1Mak 7,8; 1Mak 7,43)2Sie zogen nach Gilgal und belagerten Masloth bei Arbela, eroberten es und brachten viele um.3Darauf zogen sie nach Jerusalem im 152. Jahr, im ersten Monat,[1]4und von dort nach Berea mit zwanzigtausend Mann zu Fuß und zweitausend Reitern.5Und Judas hatte sein Lager bei Elasa aufgeschlagen mit dreitausend auserlesenen Männern.6Als sie aber sahen, wie zahlreich das Kriegsvolk der Feinde war, erschraken sie sehr und viele liefen vom Heer weg, sodass nicht mehr als achthundert Mann bei Judas blieben.7Als er sah, dass sein Heer floh, da es doch zum Kampf kommen musste, wurde ihm angst und bange; denn er hatte keine Zeit, sie wieder zusammenzubringen.8In dieser Angst sagte er zu den Übriggebliebenen: Auf, lasst uns versuchen, ob wir die Feinde angreifen und schlagen können!9Aber sie weigerten sich und sagten: Wir können nichts ausrichten; lasst uns unser Leben retten. Später wollen wir dann zurückkehren und sie zusammen mit unsern Brüdern angreifen; jetzt sind wir viel zu wenige.10Aber Judas sagte: Das sei ferne, dass wir vor ihnen fliehen! Ist unsre Zeit gekommen, so wollen wir tapfer unser Leben lassen für die Brüder und unsrer Ehre keine Schande machen.11Und die feindliche Streitmacht zog aus dem Lager und stellte sich in Schlachtordnung auf. Die Reiterei war auf zwei Flügel aufgeteilt, die Schleuderer und Bogenschützen standen in der ersten Reihe, und die besten Krieger standen an der Spitze.12Bakchides war beim rechten Flügel. Und die Schlachtreihe rückte von beiden Seiten mit Kriegsgeschrei und Trompeten vor. Da ließ auch Judas die Trompeten blasen.13Und die Erde erbebte vom Lärm der Heere, und die Schlacht dauerte vom Morgen bis zum Abend.14Als nun Judas sah, dass Bakchides samt der größten Heeresmacht auf dem rechten Flügel kämpfte, griff er dort an, und es folgten ihm alle beherzten Männer,15und sie schlugen das Heer auf der rechten Seite in die Flucht und jagten ihnen nach bis zu den Bergen von Aschdod.16Als aber die auf dem linken Flügel sahen, dass der rechte Flügel geschlagen war, setzten sie ihrerseits Judas und seinen Leuten von hinten nach.17Und es kam zu einem harten Kampf, sodass viele von beiden Heeren verwundet wurden und umkamen.18Auch Judas fiel. Da flohen die Übrigen.19Und Jonatan und Simon nahmen ihren Bruder Judas und begruben ihn im Grab seiner Väter in Modeïn. (1Mak 2,69)20Und ganz Israel weinte und klagte sehr um Judas. Sie trauerten lange Zeit um ihn und sprachen:21Ach dass der Held umgekommen ist, der Israel errettet hat! (2Sam 1,19)22Die weiteren Geschichten von Judas und seinen Kämpfen und seine Heldentaten und seine Größe können nicht alle beschrieben werden, weil es zu viele sind. (Joh 21,25)
Jonatan übernimmt die Nachfolge
23Nach dem Tode des Judas wurden die Verächter des Gesetzes wieder mächtig im ganzen Land Israel, und alle Abtrünnigen erhoben sich. (1Mak 1,11)24Und zu dieser Zeit herrschte sehr großer Hunger im Lande, sodass sich das ganze Volk unterwarf.25Da wählte Bakchides gottlose Männer aus, die machte er zu Aufsehern über das Land.26Und sie suchten überall die Freunde des Judas, spürten sie auf und führten sie vor Bakchides, dass er sie bestrafe und seinen Mutwillen mit ihnen treibe.27Und in Israel war so viel Jammer, wie nicht gewesen ist, seit ihnen kein Prophet mehr erschienen war. (Ps 74,9; 1Mak 14,41)28Darum kamen alle Anhänger des Judas zusammen und sagten zu Jonatan:29Nach dem Tod deines Bruders Judas haben wir niemand mehr, der ihm gleich ist und uns anführen kann gegen unsre Feinde und Bakchides und die, die unserm Volk feindlich gesonnen sind.30Darum wählen wir dich heute an seiner statt zu unserem Fürsten und Feldherrn, damit du diesen Krieg für uns führst.31So wurde Jonatan ihr Fürst und regierte anstelle seines Bruders Judas.
Jonatan rächt den Tod seines Bruders
32Als das Bakchides erfuhr, suchte er, ihn zu töten.33Als aber Jonatan und sein Bruder Simon und alle, die bei ihnen waren, das merkten, flohen sie in die Wüste Tekoa und lagerten bei der Zisterne von Asfar. (2Chr 20,20)34Das hörte Bakchides und zog am Sabbat mit seinem ganzen Heer über den Jordan. (1Mak 2,32)35Nun hatte Jonatan seinen Bruder, den Feldhauptmann Johannes, zu seinen Freunden, den Nabatäern, gesandt, um sie zu bitten, ihr ganzes Hab und Gut für sie zu verwahren. (1Mak 5,25)36Aber die Männer von Jambri zogen aus Madaba heraus und nahmen den Johannes gefangen und raubten alles, was er mit sich führte, und kehrten damit zurück.37Danach wurde Jonatan und seinem Bruder Simon hinterbracht, dass die Leute von Jambri eine große Hochzeit feiern und die Braut mit großer Pracht aus Nadabat abholen würden; denn sie war die Tochter eines Fürsten aus Kanaan.38Da dachten sie an den Mord an ihrem Bruder Johannes, zogen hinauf und versteckten sich im Schutz des Berges.39Und sie blickten auf, und siehe, da kam mit Geschrei ein großer Zug daher, und der Bräutigam zog ihnen entgegen mit seinen Freunden und Brüdern, mit Pauken und Pfeifen und mit vielen Waffen.40Da überfielen Jonatan und Simon sie aus dem Hinterhalt und schlugen sie, sodass viele verwundet wurden und fielen und die Übrigen ins Gebirge fliehen mussten. Und sie erbeuteten all ihr Hab und Gut.41Da wurde aus der Hochzeit Herzeleid und aus dem Pfeifen Heulen.42So rächten sie den Mord an ihrem Bruder und kehrten wieder um und zogen in die Sümpfe am Jordan.
Bakchides kämpft mit Jonatan
43Als Bakchides das hörte, kam er am Sabbat an die Ufer des Jordan mit einem großen Heer.44Da sagte Jonatan zu seinen Leuten: Auf, rüstet euch zur Schlacht! Es gilt unser Leben! Denn heute ist nichts wie gestern oder vorgestern.45Denn es droht uns ein Kampf von vorn und von hinten. Auf der einen Seite ist das Wasser des Jordan, auf der andern Sumpf und Wald, und es gibt keinen Weg, um zu entkommen.46Darum schreit zum Himmel, dass ihr vor unseren Feinden errettet werdet. (1Mak 3,18)47Dann begann der Kampf, und Jonatan streckte seine Hand aus, um Bakchides zu schlagen, der aber wich vor ihm zurück.48Da sprangen Jonatan und sein Kriegsvolk in den Jordan und kamen über das Wasser; doch die Leute des Bakchides setzten ihnen nicht über den Jordan nach.49An diesem Tage sind aus dem Heer des Bakchides an die tausend Mann umgekommen.
Festigung der Herrschaft in Judäa
50Darum zog Bakchides wieder ab, kam nach Jerusalem und fing an, die Städte in Judäa zu befestigen. Er ließ hohe Mauern mit Toren und Riegeln um Jericho, Emmaus, Bet-Horon, Bethel, Timna, Piraton, Tefon bauen51und legte eine Besatzung hinein, die Israel niederhalten sollte.52Ebenso ließ er Bet-Zur, Geser und die Burg von Jerusalem befestigen, und er verlegte auch dorthin Kriegsvolk und versorgte es mit Nahrung. (1Mak 4,60)53Und er nahm die Söhne der vornehmsten Männer des Landes als Geiseln und behielt sie auf der Burg von Jerusalem.
Alkimus stirbt
54Im 153. Jahr, im zweiten Monat,[2] befahl Alkimus, auch die Mauer des inneren Vorhofs am Tempel abzureißen. Er begann die Arbeiten und riss so nieder, was die Propheten gebaut hatten. (Esr 6,14; Hag 1,1; Hag 1,8; Sach 4,8)55Doch da traf den Alkimus der Schlag, sodass sein Plan verhindert und sein Mund gestopft wurde; denn er wurde gelähmt, sodass er nicht mehr reden oder sein Haus bestellen konnte.56Und Alkimus starb zu jener Zeit mit großen Schmerzen. (2Mak 9,9)57Als aber Bakchides sah, dass Alkimus gestorben war, zog er wieder weg zum König. Da hatte das Land Judäa zwei Jahre lang Ruhe.
Bakchides schließt Frieden mit Jonatan
58Aber die Abtrünnigen im Lande hielten Rat und sagten: Jonatan und seine Leute leben jetzt in Ruhe und Frieden. Lasst uns Bakchides wieder rufen, der könnte sie jetzt in einer einzigen Nacht alle gefangen nehmen.59So zogen sie zu ihm und sagten ihm ihren Plan.60Da machte sich Bakchides mit einem großen Heer auf und schickte heimlich Schreiben an alle seine Bundesgenossen in Judäa, dass sie Jonatan und alle, die bei ihm waren, ergreifen sollten. Aber ihr Plan wurde bekannt; darum erreichten sie nichts,61sondern Jonatan nahm fünfzig Männer vom Volk des Landes gefangen, die Anführer der Abtrünnigen, und ließ sie töten. (1Mak 7,5)62Darauf zogen sich Jonatan und Simon mit ihrem Kriegsvolk zurück in einen zerstörten Ort in der Wüste, Bet-Basi; den baute er wieder auf und befestigte ihn.63Als nun Bakchides das erfuhr, sammelte er sein ganzes Heer und bot auch seine Leute in Judäa auf.64Dann zog er vor Bet-Basi, belagerte es lange und stellte Sturmböcke davor auf.65Aber Jonatan ließ seinen Bruder Simon in der Stadt zurück und zog mit einer kleinen Schar ins offene Land66und schlug Odomera und dessen Brüder und die Söhne Fasiron an ihrem Wohnplatz. Weil sie aber solchen Erfolg hatten, liefen ihnen noch mehr Kämpfer zu.67Mittlerweile machte Simon mit seinen Leuten einen Ausfall aus der Stadt und setzte die Sturmböcke in Brand,68und sie kämpften gegen Bakchides und schlugen ihn in die Flucht. Und sie setzten ihm sehr zu, denn sein Plan und sein Feldzug waren vergeblich gewesen.69Da wurde er sehr zornig auf die abtrünnigen Juden, die ihm geraten hatten, wieder in ihr Land zu kommen, und ließ viele von ihnen töten und beschloss, wieder in sein Land zu ziehen.70Als Jonatan das erfuhr, schickte er Boten zu ihm, um Frieden mit ihm zu schließen und die Herausgabe der Gefangenen zu erreichen.71Hierin willigte Bakchides gern ein und tat, was Jonatan begehrte, und schwor einen Eid, ihm sein Leben lang kein Leid mehr anzutun.72Und er gab ihm die Gefangenen wieder heraus, die er zuvor aus Judäa weggeführt hatte, kehrte um, zog in sein Land und kam nie wieder in ihr Gebiet. (1Mak 7,19)73Da ruhte das Schwert in Israel. Und Jonatan ließ sich in Michmas nieder und regierte dort über das Volk und vernichtete die Gottlosen in Israel.