1.Samuel 15

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Samuel kam zu Saul und sagte: »Der HERR gab mir damals den Auftrag, dich zum König über sein Volk Israel zu salben. Darum höre jetzt seinen Befehl! (1Sam 10,1)2 So spricht der HERR, der Herrscher der Welt:[1] ›Ich will jetzt den Amalekitern vergelten, was sie Israel angetan haben. Sie versperrten ihm den Weg, als es aus Ägypten kam. (2Mo 17,14)3 Darum zieh gegen sie ins Feld und vernichte sie! Alles, was zu ihnen gehört, steht unter dem Bann. Darum töte ohne Erbarmen Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder, Schafe, Kamele und Esel.‹« (5Mo 7,1; Jos 7,1)4 Saul rief die wehrfähigen Männer nach Telaïm[2] zusammen. Dort musterte er sie; es waren 200000 Mann Fußvolk, dazu kamen noch 10000 Mann aus Juda.5 Mit ihnen drang Saul zur Hauptstadt der Amalekiter vor und legte sich im Tal auf die Lauer.6 Den Kenitern ließ Saul sagen: »Zieht fort, trennt euch von den Amalekitern, damit ihr nicht zusammen mit ihnen ausgerottet werdet. Ihr seid uns Israeliten freundlich begegnet, als wir aus Ägypten kamen.« Da verließen die Keniter das Gebiet der Amalekiter. (Ri 1,16)7 Dann griff Saul die Amalekiter an und schlug sie vernichtend von Hawila bis Schur an der ägyptischen Grenze.8 Ihren König Agag nahm Saul gefangen. An den anderen Amalekitern vollstreckte er den Bann und ließ sie mit dem Schwert niedermachen.9 Saul und die Männer Israels verschonten jedoch nicht nur Agag, sondern auch vom Vieh – den Schafen, Ziegen und Rindern – die gesunden und kräftigen Tiere, das Mastvieh und die Lämmer und überhaupt alles, was wertvoll war; daran wollten sie nicht den Bann vollstrecken.10 Da erging das Wort des HERRN an Samuel, er sagte zu ihm:11 »Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe. Er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht befolgt.« Samuel war tief getroffen. Die ganze Nacht schrie er zum HERRN, um ihn umzustimmen.12 Früh am Morgen machte er sich auf den Weg zu Saul. Er hörte, Saul sei in der Stadt Karmel gewesen und habe dort ein Siegeszeichen aufgerichtet, dann sei er nach Gilgal weitergezogen.13 Als Samuel nach Gilgal kam, empfing ihn Saul mit den Worten: »Sei vom HERRN gesegnet! Ich habe den Befehl des HERRN ausgeführt!«14 »Aber ich höre doch Schafe blöken und Rinder brüllen«, entgegnete Samuel.15 »Meine Leute haben sie mitgebracht«, erwiderte Saul. »Sie haben die besten Schafe und Rinder am Leben gelassen, um sie dem HERRN, deinem Gott, als Opfer darzubringen. Alles Übrige haben wir vernichtet.«16 »Kein Wort weiter!«, rief Samuel. »Ich will dir jetzt verkünden, was der HERR mir in dieser Nacht gesagt hat!« »Sprich!«, erwiderte Saul17 und Samuel sagte: »Du bist der Anführer der Stämme Israels. Obwohl du selbst dich nicht für würdig hieltest, hat der HERR dich zu ihrem König gemacht. (1Sam 9,21)18 Er hat dich zu den Amalekitern geschickt und dir befohlen: ›Kämpfe gegen sie, bis du sie vernichtet hast. Vollstrecke den Bann an ihnen, denn sie haben sich gegen mich gestellt.‹19 Warum hast du dem HERRN nicht gehorcht? Warum hast du getan, was ihm missfällt, und dich auf die Beute gestürzt?«20 »Ich habe ihm doch gehorcht«, erwiderte Saul. »Ich habe getan, was er mir aufgetragen hatte: An den Amalekitern habe ich den Bann vollstreckt und ihren König Agag hierher gebracht.21 Meine Leute aber ließen die besten von den erbeuteten Schafen und Rindern am Leben, um sie hier in Gilgal dem HERRN, deinem Gott, zu opfern.«22 Doch Samuel erwiderte: »Was meinst du, was gefällt dem HERRN besser: Brandopfer und Mahlopfer oder Gehorsam gegenüber seinem Befehl? Lass dir gesagt sein: Wenn du dem HERRN gehorchst, ist das besser als ein Opfer; und wenn du ihm richtig zuhörst, ist das besser als das Fett von Widdern. (Jes 1,10)23 Trotz gegen Gott ist ebenso schlimm wie Zauberei, Auflehnung gegen ihn so schlimm wie Götzendienst. Weil du gegen den Befehl des HERRN verstoßen hast, hat der HERR auch dich verstoßen: Du kannst nicht länger König über sein Volk sein.«24 Saul sah sein Unrecht ein. »Ich habe mich schuldig gemacht«, bekannte er. »Ich habe den Befehl des HERRN und deine Anweisungen nicht befolgt. Ich hatte Angst vor meinen Männern und ließ ihnen ihren Willen.25 Vergib mir meine Schuld und komm mit mir zurück, damit ich mich vor dem HERRN niederwerfen und ihm Ehre erweisen kann!«26 Aber Samuel erwiderte: »Ich kann nicht mit dir zurückgehen. Du hast gegen den Befehl des HERRN verstoßen, darum hat der HERR nun dich verstoßen. Du kannst nicht mehr König über Israel sein.« (1Kön 11,11)27 Samuel wollte weggehen. Da hielt Saul ihn am Mantel fest, sodass ein Stück davon abriss. (1Sam 28,17; 1Kön 11,30)28 Samuel sagte: »Wie du mir dieses Stück von meinem Mantel abgerissen hast, so entreißt der HERR dir heute die Königsherrschaft über Israel und gibt sie einem anderen, der würdiger ist als du.29 Der Gott, auf den Israel stolz sein kann,[3] steht zu seinem Urteil und nimmt es nicht zurück. Er ist nicht wie ein Mensch, der seinen Sinn ändert und seine Entscheidung bereut.« (4Mo 23,19)30 »Du hast recht«, wiederholte Saul, »ich habe mich schuldig gemacht. Aber stelle mich vor meinem Volk und seinen Ältesten nicht bloß und erweise mir jetzt die gebührende Ehre. Komm mit mir zurück, damit ich mich vor dem HERRN, deinem Gott, niederwerfen und ihm Ehre erweisen kann!«31 Samuel ließ sich umstimmen und ging mit. Als Saul sich vor dem HERRN niedergeworfen hatte,32 befahl Samuel: »Bringt mir Agag, den König der Amalekiter!« Gelassen[4] ging Agag auf Samuel zu und sagte: »Die Todesgefahr ist vorbei.«33 Aber Samuel erwiderte: »Dein Schwert hat viele Mütter kinderlos gemacht. So soll jetzt auch deine Mutter kinderlos werden!« Und er schlug Agag vor dem Altar in Gilgal in Stücke.34 Dann kehrte Samuel nach Rama zurück und auch Saul ging nach Hause in seine Stadt Gibea.35 Samuel mied Saul für den Rest seines Lebens, denn er trauerte um ihn. Dem HERRN aber tat es leid, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

1.Samuel 15

Hoffnung für alle

1 Eines Tages kam Samuel zu Saul und sagte: »Der HERR hat mich damals beauftragt, dich als König über sein Volk Israel einzusetzen. Nun ist es an dir, dem Befehl zu gehorchen, den der HERR dir heute gibt.2 Der HERR, der allmächtige Gott, hat gesagt: Ich habe nicht vergessen, was die Amalekiter meinem Volk angetan haben. Als die Israeliten damals unterwegs waren von Ägypten nach Kanaan, da stellten sich ihnen die Amalekiter in den Weg.3 Darum sollst du nun gegen dieses Volk in den Kampf ziehen und mein Urteil an ihnen vollstrecken! Verschone nichts und niemanden, sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel.«4 Saul rief seine Truppen zusammen und musterte sie in Telem. Es waren 200.000 Mann Fußvolk, dazu kamen 10.000 Mann aus Juda.5 Saul rückte mit ihnen bis zur Hauptstadt der Amalekiter vor. Einen Teil des Heeres schickte er als Hinterhalt in das Tal nahe der Stadt.6 Vor dem Angriff ließ Saul den Kenitern eine Botschaft zukommen: »Trennt euch von den Amalekitern! Verlasst sofort dieses Gebiet, sonst kommt ihr mit ihnen um, wenn wir sie vernichten! Denn ihr Keniter seid damals den Israeliten freundlich begegnet und habt ihnen geholfen, als sie von Ägypten wegzogen und in der Wüste unterwegs waren.« Da verließen die Keniter schleunigst das Gebiet der Amalekiter.7 Saul griff die Amalekiter an und schlug sie vernichtend, von Hawila bis nach Schur an der Ostgrenze Ägyptens.8 Am ganzen Volk wurde Gottes Urteil vollstreckt, indem man sie mit dem Schwert umbrachte. Nur Agag, ihren König, nahm Saul lebend gefangen.9 Ihn verschonten Saul und seine Soldaten. Auch die besten Schafe und Ziegen, Lämmer, Rinder und das Mastvieh ließen sie am Leben. Alle gesunden und kräftigen Tiere waren ihnen zu schade zum Schlachten. Sie töteten nur das schwächliche Vieh, von dem sie sich keinen Nutzen versprachen.10 Da sagte der HERR zu Samuel:11 »Ich wünschte, ich hätte Saul nie zum König gemacht, denn er hat mir den Rücken gekehrt und meine Befehle nicht ausgeführt.« Samuel war deswegen sehr aufgewühlt und betete die ganze Nacht laut und eindringlich zum HERRN.12 Früh am nächsten Morgen machte er sich auf den Weg zu Saul. Ihm wurde berichtet: »Der König ist in die Stadt Karmel gegangen und hat sich dort ein Siegesdenkmal aufgestellt. Dann ist er weiter nach Gilgal gezogen.«13 Als Samuel in Gilgal ankam, begrüßte Saul ihn, als ob nichts gewesen wäre. »Der HERR segne dich!«, meinte er. »Ich habe den Befehl des HERRN ausgeführt.«14 »Woher kommt dann das Gebrüll und Geblöke, das ich höre?«, fragte Samuel. »Das hört sich an, als ob viele Rinder, Schafe und Ziegen hier in der Nähe seien.«15 »Die haben wir von den Amalekitern mitgebracht«, antwortete Saul. »Die Soldaten wollten die besten Rinder, Schafe und Ziegen nicht einfach niedermetzeln. Sie haben die Tiere verschont, um sie dem HERRN, deinem Gott, als Opfer darzubringen. Doch sonst haben wir alles und jeden umgebracht.«16 Da unterbrach ihn Samuel: »Hör auf damit! Der HERR hat in der letzten Nacht mit mir geredet. Ich habe dir etwas auszurichten.« »Dann sprich!«, sagte Saul,17 und Samuel fuhr fort: »Als du zum Oberhaupt über das ganze Volk wurdest, kamst du dir selbst klein und unwürdig vor. Und doch hat der HERR gerade dich als König über Israel eingesetzt.18 Er hat dich zu den Amalekitern geschickt und dir befohlen: ›Vollstrecke an ihnen mein Urteil. Kämpfe gegen sie, bis du sie völlig vernichtet hast, denn sie sind ein gottloses Volk.‹19 Warum hast du dem HERRN nicht gehorcht? Warum hast du dich gierig auf die Beute gestürzt und gerade das getan, was der HERR dir verboten hatte?«20 »Aber ich habe dem HERRN doch gehorcht!«, versuchte Saul sich zu rechtfertigen. »Ich bin dorthin gegangen, wohin er mich geschickt hat. Agag, den König von Amalek, habe ich gefangen hierhergebracht, und die anderen Amalekiter ließ ich alle umbringen.21 Meine Leute haben bloß einige Schafe und Rinder als Beute mitgenommen, und ich kann dir sagen: Es sind nur die besten von all den Tieren, die vernichtet werden sollten. Das Volk ließ sie leben, um sie hier in Gilgal dem HERRN, deinem Gott, zu opfern.«22 Doch Samuel erwiderte: »Was denkst du, worüber freut sich der HERR mehr: über viele Brand- und Schlachtopfer oder über Gehorsam gegenüber seinen Weisungen? Ich sage dir eines: Gehorsam ist wichtiger als das Schlachten von Opfertieren. Es ist besser, auf den HERRN zu hören, als ihm das beste Opfer zu bringen.23 Auflehnung ist ebenso schlimm wie Zauberei, und Eigensinn ist nichts anderes als Götzendienst. Weil du gegen den Befehl des HERRN verstoßen hast, darum hat er dich verstoßen: Du wirst nicht mehr lange als König regieren!«24 Da bekannte Saul: »Ich habe gesündigt! Ich habe den Befehl des HERRN und deine Anweisungen nicht befolgt; denn ich hatte Angst, mich meinen Soldaten zu widersetzen, und ließ ihnen daher ihren Willen.25 Vergib mir bitte diese Sünde und komm mit mir zu den anderen zurück, damit ich in deiner Gegenwart den HERRN anbete!«26 Doch Samuel antwortete: »Ich kehre nicht mit dir zurück, denn du hast es abgelehnt, den Befehl des HERRN auszuführen; darum hat er dich als König abgesetzt.«27 Als Samuel sich umdrehte und weggehen wollte, packte Saul ihn am Mantel, um ihn zurückzuhalten. Dabei riss er ein Stück Stoff ab.28 Da sagte Samuel: »Genauso hat der HERR dir heute die Herrschaft über Israel entrissen, um sie einem zu geben, der würdiger ist als du.29 Israels herrlicher Gott wird diesen Entschluss nicht zurücknehmen, er lügt niemals. Er ist nicht wie ein Mensch, der etwas sagt und es dann doch wieder bereut.«30 »Ich habe gesündigt«, wiederholte Saul. »Aber bitte stell mich jetzt nicht bloß vor den Sippenoberhäuptern meines Volkes und vor ganz Israel! Komm mit mir zurück, damit ich in deiner Anwesenheit den HERRN, deinen Gott, anbete.«31 Da gab Samuel nach und kehrte mit Saul zu den anderen zurück. Nachdem Saul zum HERRN gebetet hatte,32 befahl Samuel: »Bringt König Agag von Amalek zu mir!« Furchtlos schritt Agag auf Samuel zu, denn er sagte sich: »Die größte Gefahr ist jetzt wohl vorüber!«33 Aber Samuel empfing ihn mit den Worten: »Durch dein Schwert haben viele Mütter ihre Söhne verloren. Genauso soll nun auch deine Mutter kinderlos werden.« Dann stach er Agag vor dem Altar in Gilgal nieder und hieb ihn in Stücke.34 Anschließend kehrte er nach Rama zurück, und Saul ging in sein Haus nach Gibea.35 Samuel traf Saul den Rest seines Lebens nicht mehr, doch er trauerte noch lange um ihn. Der HERR aber bedauerte es, Saul je zum König über Israel gemacht zu haben.

1.Samuel 15

Neue evangelistische Übersetzung

1 Samuel kam zu Saul und sagte: "Jahwe hatte mich beauftragt, dich zum König über sein Volk Israel zu salben. So höre nun auf die Worte Jahwes!2 So spricht Jahwe, der Allmächtige: 'Ich habe bedacht, was die Amalekiter Israel angetan haben, wie sie sich dem Volk in den Weg stellten, als es aus Ägypten heraufzog.3 Nun zieh gegen sie in den Kampf, schlage sie und vollstrecke den Bann an ihnen. Schone keinen, sondern töte Mann und Frau, Kind und Säugling, Rind und Schaf, Kamel und Esel!'"4 Da bot Saul das Volk auf und musterte es in Telem.[1] Es waren 200.000 Mann zu Fuß und 10.000 Männer aus Juda.5 Saul kam bis zur Stadt der Amalekiter und legte sich im Tal auf die Lauer.6 Den Kenitern[2] ließ er sagen: "Zieht weg, trennt euch von den Amalekitern, dass wir euch nicht mit ihnen vernichten. Ihr seid uns damals freundlich begegnet, als wir aus Ägypten kamen." Da verließen die Keniter das Gebiet Amaleks.7 Saul schlug die Amalekiter von Hawila[3] bis nach Schur[4] an der ägyptischen Grenze.8 Agag, ihren König, fing er lebendig und vollstreckte den Bann an dessen ganzem Volk. Er lieferte es den Schwertern seiner Leute aus.9 Sie verschonten aber Agag, dazu die besten Schafe und Rinder, die vom zweiten Wurf, die Lämmer und alles, was wertvoll war. An ihnen wollten Saul und seine Leute den Bann nicht vollstrecken. Sie vernichteten nur das, was verachtet und wertlos für sie war.10 Da kam das Wort Jahwes zu Samuel:11 "Ich bedauere es, Saul zum König gemacht zu haben, denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht befolgt." Samuel war tief betroffen und schrie die ganze Nacht zu Jahwe.12 Früh am Morgen machte er sich auf den Weg zu Saul. Man berichtete ihm: "Saul ist nach Karmel[5] gekommen, und – stell dir vor – er hat sich dort ein Denkmal aufgerichtet! Dann ist er nach Gilgal weitergezogen."13 Als Samuel zu Saul kam, empfing dieser ihn mit den Worten: "Jahwe segne dich! Ich habe getan, was Jahwe befohlen hat."14 "Aber was ist das für ein Geblöke von Schafen in meinen Ohren, und welche Rinder höre ich brüllen?", entgegnete Samuel.15 "Man hat sie von den Amalekitern mitkommen lassen", erwiderte Saul. "Das Volk hat die besten Schafe und Rinder verschont, um sie Jahwe, deinem Gott, zu opfern. An allen anderen haben wir den Bann vollstreckt."16 "Hör auf!", sagte Samuel zu Saul. "Ich muss dir sagen, was Jahwe mir in dieser Nacht mitgeteilt hat." – "Sprich!", erwiderte Saul.17 Und Samuel sagte: "Als du noch gering von dir dachtest, wurdest du das Oberhaupt der Stämme Israels. Zum König hat Jahwe dich gesalbt.18 Dann schickte er dich los und sagte: 'Geh und vollstrecke den Bann an diesen sündigen Amalekitern! Kämpfe mit ihnen, bis du sie vernichtet hast!'19 Warum hast du nicht auf Jahwe gehört? Warum bist du über die Beute hergefallen und hast getan, was Jahwe missfällt?"20 "Aber ich habe doch auf Jahwe gehört", erwiderte Saul. "Ich bin den Weg gegangen, auf den er mich geschickt hat. Ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an allen Amalekitern den Bann vollstreckt.21 Aber das Volk hat die besten von den erbeuteten Schafen und Rindern am Leben gelassen, um sie Jahwe, deinem Gott, in Gilgal zu opfern."22 Doch Samuel erwiderte: "Freut Jahwe sich mehr über Opfer, / die man schlachtet und verbrennt, / als daran, dass man ihm gehorcht? / Merk dir: Gehorsam ist ihm wichtiger als Opfer, / auf ihn zu hören, ist ihm mehr wert als das Fett vieler Schafböcke.23 Ungehorsam ist für ihn eine Sünde wie die Zauberei, / Auflehnung gegen ihn so schlimm wie Götzendienst. / Weil du das Wort Jahwes verworfen hast, / verwirft er auch dich als König."24 Da sagte Saul zu Samuel: "Ich habe gesündigt, denn ich habe mich über den Befehl Jahwes und über deine Anweisungen hinweggesetzt. Ich habe mich vor meinen Leuten gefürchtet und ihnen ihren Willen gelassen.25 Vergib mir bitte meine Sünde und komm mit mir zurück, dass ich vor Jahwe anbete!"26 Aber Samuel sagte zu ihm: "Ich gehe nicht mit dir zurück. Du hast das Wort Jahwes verworfen, und Jahwe hat nun auch dich verworfen. Du kannst nicht mehr König über Israel sein."27 Samuel drehte sich um und wollte weggehen. Aber Saul hielt ihn am Mantel fest, sodass ein Zipfel davon abriss.28 Da sagte Samuel zu ihm: "Genauso hat Jahwe heute das Königtum Israels von dir abgerissen und es einem anderen gegeben, der besser ist als du.29 Er, der Ruhm seines Volkes Israel, lügt nicht, und es tut ihm auch nicht leid. Er ist nicht wie ein Mensch, der seine Entscheidung bereut."30 "Ja, ich habe gesündigt", sagte Saul. "Aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, dass ich mich vor Jahwe, deinem Gott, niederwerfe!"31 Samuel tat es und ging mit Saul zurück. Und Saul warf sich vor Jahwe nieder.32 Dann sagte Samuel: "Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her!" Agag ging gelassen[6] auf ihn zu und sagte: "Sei, s drum, die Todesgefahr ist vorbei!"33 Aber Samuel sagte: "So, wie dein Schwert Frauen um die Kinder brachte, / sei auch deine Mutter um ihr Kind gebracht!" Vor Jahwe in Gilgal hieb Samuel Agag in Stücke.34 Dann kehrte Samuel nach Rama zurück. Und auch Saul ging nach Hause in seine Stadt Gibea.35 Samuel sah Saul bis zu seinem Tod nicht mehr. Er trauerte um ihn, weil es Jahwe leidtat, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.