Rut 3

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Eines Tages sagte Noomi zu Rut: »Meine Tochter, ich möchte, dass du wieder einen Mann und eine Heimat bekommst. (Rut 1,9)2 Du weißt, dass Boas, mit dessen Leuten du auf dem Feld warst, mit uns verwandt ist. Er arbeitet heute Abend mit der Worfschaufel auf der Tenne, um die Spreu von der Gerste zu trennen.3 Bade und salbe dich, zieh deine besten Kleider an und geh zur Tenne. Sieh zu, dass er dich nicht bemerkt, bevor er mit Essen und Trinken fertig ist.4 Pass gut auf, wo er sich hinlegt, und wenn er schläft, schlüpfe unter seine Decke und lege dich neben ihn. Er wird dir dann schon sagen, was du tun sollst.«5 »Ich werde alles so machen, wie du gesagt hast«, antwortete Rut.6 Dann ging sie zur Tenne und verfuhr genau nach den Anweisungen ihrer Schwiegermutter.7 Als Boas gegessen und getrunken hatte, legte er sich gut gelaunt und zufrieden am Rand des Getreidehaufens schlafen. Leise ging Rut zu ihm hin, schlüpfte unter die Decke und legte sich neben ihn.8 Um Mitternacht schrak Boas auf und tastete um sich. An ihn geschmiegt lag – eine Frau.9 »Wer bist du?«, fragte er und bekam die Antwort: »Ich bin Rut, deine Sklavin! Breite deinen Gewandsaum über mich und nimm mich zur Frau; du bist doch der Löser!« (Hes 16,8)10 Boas erwiderte: »Der HERR segne dich! Was du jetzt getan hast, zeigt noch mehr als alles bisher, wie treu du zur Familie deiner Schwiegermutter hältst. Du hättest ja auch den jungen Männern nachlaufen können und jeden bekommen, ob arm oder reich.11 Nun, meine Tochter, sei unbesorgt! Ich werde tun, worum du mich gebeten hast. Jeder in der Stadt weiß, dass du eine tüchtige Frau bist.12 Doch da ist noch ein Punkt: Es stimmt zwar, dass ich ein Löser bin und dir helfen muss; aber es gibt noch einen zweiten, der den Vortritt hat, weil er näher verwandt ist als ich. (Rut 2,20; Rut 4,1)13 Bleib die Nacht über hier! Morgen früh werde ich ihn vor die Wahl stellen, ob er der Verpflichtung nachkommen will oder nicht. Wenn nicht, werde ich es tun. Das verspreche ich dir, so gewiss der HERR lebt. Bleib jetzt liegen bis zum Morgen!«14 Rut blieb neben ihm liegen; aber in aller Frühe, noch bevor ein Mensch den andern erkennen konnte, stand sie auf. Denn Boas sagte: »Es darf nicht bekannt werden, dass eine Frau auf der Tenne war.«15 Dann sagte er noch zu ihr: »Nimm dein Umschlagtuch ab und halte es auf!« Er füllte einen halben Zentner[1] Gerste hinein und hob ihr die Last auf die Schulter. Dann ging er in die Stadt.16 Als Rut nach Hause kam, fragte ihre Schwiegermutter: »Wie ist es dir ergangen, meine Tochter?« Rut erzählte alles, was Boas für sie getan und zu ihr gesagt hatte.17 »Und diese ganze Menge Gerste hat er mir mitgegeben«, fügte sie hinzu. »Er sagte: ›Du darfst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.‹«18 Noomi antwortete: »Bleib nun hier, meine Tochter, und warte ab, wie die Sache ausgeht. Der Mann wird nicht ruhen, bis er sie noch heute geordnet hat.«

Rut 3

Elberfelder Bibel

1 Und Noomi, ihre Schwiegermutter, sagte zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht einen Ruheplatz suchen, damit es dir gut geht? (Rut 1,9; 1Kor 7,36; 1Tim 5,14)2 Und nun, ist nicht Boas, mit dessen Mägden[1] du zusammen warst, unser Verwandter? Siehe, heute Abend worfelt er auf der Tenne die Gerste[2].3 So bade und salbe dich und leg deine ⟨besten⟩ Kleider an und geh zur Tenne hinab! Lass dich von dem Mann ⟨aber⟩ nicht bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken.4 Und es soll geschehen, wenn er sich hinlegt, dann merke dir die Stelle[3], wo er sich hinlegt, und geh hin und decke sein Fußende auf und lege dich hin. Er wird dir dann mitteilen, was du tun sollst.5 Und sie sagte zu ihr: Alles, was du sagst, will ich tun.6 Und sie ging zur Tenne hinab und tat nach allem, was ihre Schwiegermutter ihr befohlen hatte. (Est 2,10)7 Als Boas nun gegessen und getrunken hatte und sein Herz fröhlich wurde, da kam er, um sich am Ende des Getreidehaufens hinzulegen. Da kam sie leise, deckte sein Fußende auf und legte sich hin. (Ri 19,6; Pred 9,7)8 Und es geschah um Mitternacht, da schrak der Mann auf und beugte sich vor[4], siehe, da lag eine Frau an seinem Fußende.9 Und er sagte: Wer bist du? Sie sagte: Ich bin Rut, deine Magd. So breite den Saum deines Gewandes[5] über deine Magd aus, denn du bist Löser! (Rut 2,20)10 Da sagte er: Gesegnet seist du von dem HERRN, meine Tochter! Du hast deine letzte Treue[6] schöner erwiesen als die erste, indem du nicht den jungen Männern nachgelaufen bist, sei es geringen oder reichen. (Rut 1,8; Rut 2,11; 1Sam 15,13)11 Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! Alles, was du sagst, werde ich für dich tun, erkennt doch alles Volk im Tor, dass du eine tüchtige Frau bist[7]. (Spr 31,10; Lk 1,30)12 Und nun, es ist wirklich so, dass ich Löser bin, doch gibt es da auch ⟨noch⟩ einen Löser, der näher ⟨mit dir⟩ verwandt ist als ich. (Rut 2,20; Rut 4,1)13 Bleib heute Nacht hier! Und es soll am Morgen geschehen, wenn er dich lösen will, gut, so mag er lösen. Wenn er aber keine Lust hat, dich zu lösen, dann löse ich dich, so wahr der HERR lebt! Bleib liegen bis zum Morgen! (Rut 4,5)14 Da blieb sie an seinem Fußende liegen bis zum Morgen. Doch bevor einer den anderen erkennen konnte, stand sie auf, denn er sagte: Es soll nicht bekannt werden, dass eine Frau auf die Tenne gekommen ist! (1Kor 10,32)15 Und er sagte: Gib das Umschlagtuch her, das du um hast, und halte es auf! Und sie hielt es auf, und er maß sechs ⟨Maß⟩ Gerste ab und lud es ihr auf. Dann ging er in die Stadt.16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter. Die sagte: Wie steht es mit dir[8], meine Tochter? Und sie berichtete ihr alles, was der Mann ihr getan hatte,17 und sagte: Diese sechs ⟨Maß⟩ Gerste gab er mir, denn er sagte zu mir[9]: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.18 Da sagte sie: Bleib ⟨zu Hause⟩, meine Tochter, bis du erkennst, wie die Sache ausfällt! Denn der Mann wird nicht ruhen, es sei denn, er habe die Sache heute zu Ende geführt.