1.Mose 19

Einheitsübersetzung 2016

1 Die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom. Lot saß im Stadttor von Sodom. Als er sie sah, erhob er sich, trat auf sie zu, warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder (1Mo 13,12)2 und sagte: Bitte, meine Herren, kehrt doch im Haus eures Knechtes ein, bleibt über Nacht und wascht euch die Füße! Am Morgen könnt ihr euren Weg fortsetzen. Nein, sagten sie, wir wollen auf dem Platz übernachten.3 Er bedrängte sie so sehr, dass sie bei ihm einkehrten und in sein Haus kamen. Er bereitete ihnen ein Mahl, ließ ungesäuerte Brote backen und sie aßen.4 Sie waren noch nicht schlafen gegangen, da umstellten die Männer der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, Jung und Alt, alles Volk von weit und breit.5 Sie riefen nach Lot und fragten ihn: Wo sind die Männer, die heute Nacht zu dir gekommen sind? Bring sie zu uns heraus, wir wollen mit ihnen verkehren. (Ri 19,22)6 Da ging Lot zu ihnen hinaus vor die Tür, schloss sie hinter sich zu7 und sagte: Meine Brüder, tut doch nicht das Böse!8 Seht doch, ich habe zwei Töchter, die noch nicht mit einem Mann verkehrt haben. Ich will sie zu euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, was euch gefällt. Nur diesen Männern tut nichts; denn deshalb sind sie ja unter den Schutz meines Daches getreten. (Ri 19,23)9 Sie aber sagten: Geh weg! Und sie sagten: Kommt da so einer daher, ein Fremder, und will sich als Richter aufspielen! Nun wollen wir dir Böseres antun, noch mehr als ihnen. Sie setzten dem Mann, nämlich Lot, arg zu und waren schon dabei, die Tür aufzubrechen.10 Da streckten jene Männer die Hand aus, zogen Lot zu sich ins Haus und sperrten die Tür zu.11 Dann schlugen sie die Männer draußen vor dem Haus, Groß und Klein, mit Blindheit, sodass sie sich vergebens bemühten, den Eingang zu finden.12 Die Männer sagten zu Lot: Wer gehört hier noch zu dir? Ein Schwiegersohn, Söhne, Töchter oder sonst jemand in der Stadt? Bring sie weg von diesem Ort!13 Wir wollen diesen Ort vernichten; denn groß ist das Klagegeschrei, das über sie zum HERRN gedrungen ist. Der HERR hat uns geschickt, die Stadt zu vernichten. (1Mo 13,13)14 Da ging Lot hinaus, redete auf seine Schwiegersöhne ein, die seine Töchter heiraten wollten, und sagte: Macht euch auf und verlasst diesen Ort; denn der HERR will die Stadt vernichten. Aber seine Schwiegersöhne meinten, er mache nur Spaß.15 Als die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel Lot zur Eile und sagten: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht wegen der Schuld der Stadt hinweggerafft wirst!16 Da er noch zögerte, fassten die Männer seine Hand, die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der HERR mit ihm Mitleid hatte. Sie führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt los.17 Während die Männer sie hinaus ins Freie führten, sagte der eine: Rette dich, es geht um dein Leben! Sieh dich nicht um und bleib im ganzen Umkreis nicht stehen! Rette dich ins Gebirge, sonst wirst du weggerafft!18 Lot aber sagte zu ihnen: Nicht doch, mein Herr!19 Siehe, dein Knecht hat Gnade in deinen Augen gefunden. Du hast mir große Gunst erwiesen und mir mein Leben bewahrt. Ich kann mich nicht ins Gebirge retten, ohne dass mich das Unheil vorher ereilt und ich sterben muss.20 Siehe doch, die Stadt in der Nähe, dorthin könnte man fliehen. Sie ist doch klein; dorthin kann ich mich retten. Ist sie nicht klein? So könnte ich am Leben bleiben.21 Er antwortete ihm: Siehe, auch das will ich dir gewähren und die Stadt, von der du sprichst, nicht zum Einsturz bringen.22 Schnell, rette dich dorthin; denn ich kann nichts unternehmen, bevor du dort angekommen bist. Deshalb gab er der Stadt den Namen Zoar, die Kleine.23 Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war,24 ließ der HERR auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen, vom HERRN, vom Himmel herab.25 Er ließ ihre Städte einstürzen mitsamt ihrem ganzen Umkreis, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs.26 Als sich aber seine Frau hinter ihm umblickte, wurde sie zu einer Salzsäule. (Lk 17,32)27 Am frühen Morgen begab sich Abraham an den Ort, an dem er dem HERRN gegenübergestanden hatte.28 Er schaute gegen Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet im Umkreis. Er schaute hin und siehe: Qualm stieg von der Erde auf wie der Qualm aus einem Schmelzofen.29 Als Gott die Städte der Gegend vernichtete, gedachte Gott Abrahams und geleitete Lot mitten aus der Zerstörung heraus, während er die Städte, in denen Lot gewohnt hatte, einstürzen ließ.30 Lot zog von Zoar hinauf und ließ sich mit seinen beiden Töchtern im Gebirge nieder. Er fürchtete sich nämlich, in Zoar zu bleiben. Er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter.31 Eines Tages sagte die Ältere zur Jüngeren: Unser Vater wird alt und einen Mann, der mit uns verkehrt, wie es in aller Welt üblich ist, gibt es nicht.32 Komm, geben wir unserem Vater Wein zu trinken und legen wir uns zu ihm, damit wir durch unseren Vater Nachkommen erhalten.33 Sie gaben also ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken; dann kam die Ältere und legte sich zu ihrem Vater. Er merkte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.34 Am anderen Tag sagte die Ältere zur Jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Geben wir ihm auch heute Nacht Wein zu trinken, dann komm und leg du dich zu ihm! So werden wir durch unseren Vater Nachkommen erhalten.35 Sie gaben ihrem Vater also auch in jener Nacht Wein zu trinken; dann machte sich die Jüngere auf und legte sich zu ihm. Er merkte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.36 Beide Töchter Lots wurden von ihrem Vater schwanger.37 Die Ältere gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Moab. Er gilt als Stammvater der Moabiter bis heute.38 Auch die Jüngere gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Ben-Ammi. Er gilt als Stammvater der Ammoniter bis heute.

1.Mose 19

Zürcher Bibel

1 Und die zwei Boten kamen am Abend nach Sodom, als Lot gerade im Tor von Sodom sass. Lot sah sie, stand auf, ging ihnen entgegen und warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder. (1Mo 13,12; 1Mo 18,22)2 Und er sprach: Ihr meine Herren, kehrt doch ein im Haus eures Dieners, bleibt über Nacht, und wascht eure Füsse. Morgen früh mögt ihr eures Weges ziehen. Sie aber sprachen: Nein, wir wollen auf dem Platz übernachten. (1Mo 18,4; Hi 31,32)3 Da er aber in sie drang, kehrten sie bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er bereitete ihnen ein Mahl und backte ungesäuerte Brote, und sie assen. (1Mo 18,6)4 Sie hatten sich noch nicht schlafen gelegt, da umstellten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, Jung und Alt, das ganze Volk bis zum letzten Mann.5 Sie riefen nach Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Gib sie uns heraus, wir wollen mit ihnen verkehren. (3Mo 18,22; Ri 19,22)6 Da ging Lot zu ihnen hinaus an den Eingang - die Tür aber verschloss er hinter sich -7 und sprach: Nicht doch, meine Brüder, tut nichts Böses!8 Seht, ich habe zwei Töchter, die noch von keinem Mann wissen. Die will ich euch herausgeben, und dann macht mit ihnen, was gut ist in euren Augen. Diesen Männern aber tut nichts, sind sie doch unter den Schatten meines Daches getreten. (Ri 19,23)9 Sie aber sagten: Weg mit dir!, und sie sagten: Da ist einer als Fremder hergekommen und will den Richter spielen. Schlimmeres noch als ihnen wollen wir jetzt dir antun. Und sie drangen mit Gewalt auf den Mann ein, auf Lot, und machten sich daran, die Tür aufzubrechen. (2Mo 2,14)10 Da streckten die Männer ihre Hand aus und zogen Lot zu sich ins Haus herein, und die Tür verschlossen sie.11 Die Männer am Eingang des Hauses, Klein und Gross, schlugen sie mit Blindheit, so dass sie sich vergeblich mühten, den Eingang zu finden. (2Kön 6,18)12 Dann sprachen die Männer zu Lot: Hast du noch jemand hier, einen Schwiegersohn, deine Söhne und Töchter und wer sonst in der Stadt zu dir gehört, führe sie hinaus aus diesem Ort.13 Denn wir werden diesen Ort verderben, weil das Klagegeschrei über sie gross geworden ist vor dem HERRN. So hat uns der HERR gesandt, die Stadt zu verderben. (1Mo 13,13; 4Mo 16,21)14 Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sprach: Auf, zieht weg aus diesem Ort, denn der HERR will die Stadt verderben. Aber seine Schwiegersöhne glaubten, er scherze. (4Mo 16,21)15 Als nun die Morgenröte aufstieg, drängten die Boten Lot zur Eile und sprachen: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht im Strafgericht über die Stadt weggerafft wirst. (4Mo 16,26; Offb 18,4)16 Er aber zögerte. Da packten die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen wollte, und sie führten ihn hinaus und liessen ihn draussen vor der Stadt wieder los.17 Als diese sie hinausgeführt hatten, sprach er: Rette dich, es geht um dein Leben. Blick nicht zurück und bleib in der ganzen Ebene nirgends stehen. Rette dich ins Gebirge, damit nicht auch du weggerafft wirst. (Mt 24,16; Lk 17,31)18 Lot aber sprach zu ihnen: Nicht doch, Herr!19 Sieh, dein Diener hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast mir grosse Gunst erwiesen, dass du mich am Leben erhalten hast. Aber ins Gebirge kann ich mich nicht retten, das Verderben würde mich ereilen, und ich müsste sterben. (1Mo 6,8)20 Sieh, diese Stadt da ist nahe, dahin kann ich fliehen, sie ist klein. Dorthin will ich mich retten. Ist sie nicht klein? So kann ich am Leben bleiben.21 Da sprach er zu ihm: Sieh, auch dies will ich dir gewähren: Die Stadt, von der du gesprochen hast, zerstöre ich nicht. (2Mo 33,17)22 Schnell, rette dich dorthin, denn ich kann nichts tun, bis du dort angekommen bist. Darum nennt man die Stadt Zoar.[1] (5Mo 34,3; Jes 15,5)23 Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot nach Zoar gekommen war,24 liess der HERR Schwefel und Feuer auf Sodom und Gomorra regnen, vom HERRN vom Himmel herab. (1Mo 13,10; Ps 11,6; Lk 17,29)25 Und er zerstörte diese Städte und die ganze Ebene, alle Bewohner der Städte und was auf der Erde wuchs. (5Mo 29,22; Jer 20,16)26 Lots Frau aber, hinter ihm, blickte zurück und wurde zu einer Salzsäule. (Lk 17,32)27 Früh am Morgen machte sich Abraham auf, an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte. (1Mo 18,22)28 Und er blickte hinab auf Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet der Ebene. Er sah hin, sieh, da stieg Qualm von dem Land auf wie der Qualm von einem Schmelzofen. (2Mo 19,18; Mal 3,2; Offb 9,2)29 Und als Gott die Städte der Ebene verdarb, da dachte Gott an Abraham, und er geleitete Lot mitten aus der Zerstörung fort, als er die Städte zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte. (1Mo 8,1; 2Petr 2,7)30 Lot aber zog von Zoar hinauf und liess sich mit seinen beiden Töchtern im Gebirge nieder, denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben. Und er wohnte mit seinen beiden Töchtern in einer Höhle.31 Da sprach die Ältere zur Jüngeren: Unser Vater ist alt, und es ist kein Mann mehr im Land, der zu uns kommen könnte, wie es in aller Welt Brauch ist.32 Komm, wir wollen unserem Vater Wein zu trinken geben und uns zu ihm legen, damit wir von unserem Vater Nachkommen erhalten. (1Mo 9,22; 3Mo 18,7)33 So gaben sie ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken. Dann ging die Ältere hinein und legte sich zu ihrem Vater, und er merkte weder, wie sie sich hinlegte, noch, wie sie aufstand.34 Am anderen Tag sprach die Ältere zur Jüngeren: Sieh, ich habe gestern Abend bei meinem Vater gelegen. Wir wollen ihm auch heute Nacht Wein zu trinken geben. Dann geh du hinein und lege dich zu ihm, damit wir von unserem Vater Nachkommen erhalten.35 So gaben sie ihrem Vater auch in jener Nacht Wein zu trinken. Dann stand die Jüngere auf und legte sich zu ihm, und er merkte weder, wie sie sich hinlegte, noch, wie sie aufstand.36 So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.37 Und die Ältere gebar einen Sohn und nannte ihn Moab. Er ist der Stammvater von Moab bis auf den heutigen Tag. (5Mo 23,4; 1Sam 14,47)38 Und auch die Jüngere gebar einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi. Er ist der Stammvater der Ammoniter bis auf den heutigen Tag.