Hiob 39

Einheitsübersetzung 2016

1 Kennst du der Steinböcke Wurfzeit, / überwachst du das Werfen der Hirsche?2 Zählst du die Monde, die tragend sie füllen, / kennst du die Zeit ihres Wurfs?3 Sie kauern sich, werfen ihre Jungen, / werden los ihre Wehen.4 Ihre Jungen erstarken, wachsen im Freien, / laufen hinaus und kehren nicht zu ihnen zurück.5 Wer hat den Wildesel freigelassen, / des wilden Esels Fesseln, wer schloss sie auf?6 Ich gab ihm zur Behausung die Steppe, / zu seiner Wohnung die salzige Trift.7 Er verlacht das Lärmen der Stadt, / hört nicht des Treibers Geschrei.8 Die Berge sucht er nach Weide ab, / jeglichem Grün spürt er nach.9 Wird dir der Wildstier dienen wollen, / bleibt er an deiner Krippe zur Nacht?10 Hältst du am Seil ihn in der Furche, / pflügt er die Täler hinter dir her?11 Traust du ihm, weil er so stark ist? / Überlässt du ihm deine Arbeit?12 Glaubst du ihm, dass er wiederkommt / und deine Saat auf die Tenne bringt?13 Fröhlich schlägt die Straußenhenne mit den Flügeln. / Ist ihre Schwinge so / wie die des Storches und Falken? (3Mo 11,16; 5Mo 14,15; Hi 30,29; Hi 39,1; Jes 13,21; Jes 34,11; Jes 43,20; Jer 50,39; Mi 1,8)14 Nein, sie gibt der Erde ihre Eier preis, / lässt sie erwärmen im Sand,15 vergisst, dass sie ein Fuß zerdrücken, / das Wild des Feldes sie zertreten kann.16 Sie behandelt ihre Jungen hart wie Fremde; / war umsonst ihre Mühe, es erschreckt sie nicht.17 Denn Gott ließ sie Weisheit vergessen, / gab ihr an Einsicht keinen Teil.18 Im Augenblick aber, da sie hochschnellt, / verlacht sie Ross und Reiter.19 Gabst du dem Ross die Heldenstärke, / kleidest du mit einer Mähne seinen Hals?20 Lässt du wie die Heuschrecke es springen? / Furchtbar ist sein stolzes Wiehern.21 Es scharrt im Tal und freut sich seiner Kraft, / es zieht aus, den Waffen entgegen.22 Es spottet der Furcht und hat keine Angst / und kehrt nicht um vor dem Schwert.23 Über ihm klirrt der Köcher, / blitzen Speer und Sichelschwert.24 Mit Donnerbeben wirbelt es den Staub auf, / steht nicht still beim Klang des Horns.25 Sooft das Horn ertönt, wiehert es hui / und wittert den Kampf schon von Weitem, / der Anführer Lärm und das Geschrei.26 Kommt es von deiner Einsicht, / dass der Falke sich aufschwingt / und nach Süden seine Flügel ausbreitet? (Jer 8,7)27 Fliegt auf dein Geheiß der Geier empor / und baut seinen Horst in der Höhe?28 Auf Felsen wohnt und nächtigt er, / auf der Felsenzacke und an steiler Wand.29 Von dort erspäht er die Beute, / seine Augen schauen ins Weite.30 Nach Blut gieren seine Jungen; / wo Erschlagene sind, ist er zur Stelle. (Mt 24,28)

Hiob 39

Lutherbibel 2017

1 Weißt du die Zeit, wann die Gämsen gebären, oder hast du aufgemerkt, wann die Hirschkühe kreißen?2 Zählst du die Monde, die sie erfüllen müssen, oder weißt du die Zeit, wann sie gebären?3 Sie kauern sich nieder, werfen ihre Jungen und werden los ihre Wehen.4 Ihre Jungen werden stark und groß im Freien und gehen davon und kommen nicht wieder zu ihnen.5 Wer hat dem Wildesel die Freiheit gegeben, wer hat ihm die Bande gelöst,6 dem ich die Steppe zum Hause gegeben habe und die Salzwüste zur Wohnung?7 Er verlacht das Lärmen der Stadt, die Schreie des Treibers hört er nicht;8 er durchstreift die Berge, wo seine Weide ist, und sucht, wo es grün ist.9 Meinst du, der Wildstier wird dir dienen wollen und nachts bleiben an deiner Krippe?10 Kannst du ihm das Seil anknüpfen, um Furchen zu machen, oder wird er hinter dir in den Tälern den Pflug ziehen?11 Kannst du dich auf ihn verlassen, weil er so stark ist, und kannst du ihn für dich arbeiten lassen?12 Kannst du ihm trauen, dass er dein Korn einbringt und in deine Scheune sammelt?13 Der Fittich der Straußin hebt sich fröhlich; aber ist er wie die Schwinge eines Storchs oder Falken?14 Lässt sie doch ihre Eier auf der Erde liegen zum Ausbrüten auf dem Boden15 und vergisst, dass ein Fuß sie zertreten und ein wildes Tier sie zerbrechen kann!16 Sie ist so hart gegen ihre Jungen, als wären es nicht ihre; es kümmert sie nicht, dass ihre Mühe umsonst war.17 Denn Gott hat ihr die Weisheit versagt und hat ihr keinen Verstand zugeteilt.18 Doch wenn sie auffährt, verlacht sie Ross und Reiter.19 Kannst du dem Ross Kräfte geben oder seinen Hals zieren mit einer Mähne?20 Kannst du es springen lassen wie die Heuschrecken? Schrecklich ist sein prächtiges Schnauben.21 Es stampft auf den Boden und freut sich, mit Kraft zieht es aus, den Geharnischten entgegen.22 Es spottet der Furcht und erschrickt nicht und flieht nicht vor dem Schwert.23 Über ihm klirrt der Köcher und glänzen Spieß und Lanze.24 Mit Donnern und Tosen fliegt es über die Erde dahin und lässt sich nicht halten beim Schall der Trompete.25 Sooft die Trompete erklingt, wiehert es »Hui!« und wittert den Kampf von ferne, das Rufen der Fürsten und Kriegsgeschrei.26 Fliegt der Habicht empor dank deiner Einsicht und breitet seine Flügel aus, dem Süden zu?27 Fliegt der Adler auf deinen Befehl so hoch und baut sein Nest in der Höhe?28 Auf Felsen wohnt er und nächtigt auf Zacken der Felsen und steilen Klippen.29 Von dort schaut er aus nach Beute, und seine Augen sehen sie von ferne.30 Seine Jungen gieren nach Blut, und wo Erschlagene liegen, da ist er. (Hab 1,8; Mt 24,28)

Hiob 39

Menge Bibel

1 Kennst du die Zeit, wo die Felsgemsen[1] werfen, und überwachst du das Kreißen der Hirschkühe?2 Zählst du die Monde, während derer sie trächtig sind, und weißt du die Zeit, wann sie gebären?3 Sie kauern nieder, lassen ihre Jungen zur Welt kommen, entledigen sich leicht ihrer Geburtsschmerzen.4 Ihre Jungen erstarken, werden im Freien groß; sie laufen davon und kehren nicht wieder zu ihnen zurück.5 Wer hat den Wildesel frei laufen lassen und wer die Bande dieses Wildfangs gelöst,6 dem ich die Steppe zur Heimat angewiesen habe und zur Wohnung die Salzgegend?7 Er lacht des Gewühls der Stadt, den lauten Zuruf des Treibers hört er nicht.8 Was er auf den Bergen erspäht, ist seine Weide, und jedem grünen Halme spürt er nach.9 Wird der Büffel Lust haben, dir zu dienen oder nachts an deiner Krippe zu lagern?10 Kannst du den Büffel mit seinem Leitseil an die Furche binden, oder wird er über Talgründe die Egge hinter dir herziehen?11 Darfst du ihm trauen, weil er große Kraft besitzt, und ihm deinen Ernteertrag[2] überlassen?12 Darfst du ihm zutrauen, daß er deine Saat einbringen und sie auf deiner Tenne zusammenfahren werde?13 Die Straußenhenne schwingt fröhlich ihre Flügel: sind es aber des (liebevollen) Storches Schwingen und Gefieder?14 Nein, sie vertraut ihre Eier der Erde an und läßt sie auf dem Sande warm werden;15 denn sie denkt nicht daran, daß ein Fuß sie[3] dort zerdrücken und ein wildes Tier sie[4] zertreten kann.16 Hart behandelt sie ihre Jungen, als gehörten sie ihr nicht; ob ihre Mühe vergeblich ist, das kümmert sie nicht;17 denn Gott hat ihr große Klugheit versagt und ihr keinen Verstand zugeteilt.18 Doch sobald sie hoch auffährt zum Laufen, verlacht sie das Roß und seinen Reiter.19 Gibst du dem Roß die gewaltige Stärke? Bekleidest du seinen Hals mit der wallenden Mähne?20 Machst du es springen wie die Heuschrecke? Sein stolzes Schnauben – wie erschreckend!21 Es scharrt den Boden im Blachfeld und freut sich seiner Kraft, zieht der gewappneten Schar entgegen.22 Es lacht über Furcht und erschrickt nicht, macht nicht kehrt vor dem Schwert;23 auf ihm klirrt ja der Köcher, blitzen der Speer und der Kurzspieß.24 Mit Ungestüm und laut stampfend sprengt es im Fluge dahin und läßt sich nicht halten, wenn die Posaune erschallt;25 bei jedem Trompetenstoß ruft es ›Hui!‹ und wittert den Kampf von fern, den Donnerruf[5] der Heerführer und das Schlachtgetöse.26 Hebt der Habicht dank deiner Einsicht die Schwingen, breitet seine Flügel aus nach dem Süden zu?27 Oder schwebt der Adler auf dein Geheiß empor und baut sein Nest in der Höhe?28 Auf Felsen wohnt er und horstet auf Felszacken und Bergspitzen;29 von dort späht er nach Beute aus: in weite Ferne blicken seine Augen;30 und seine Jungen schon verschlingen gierig das Blut, und wo Erschlagene liegen, da ist auch er.«

Hiob 39

Schlachter 2000

1 Kennst du die Zeit, da die Steinböcke gebären, oder hast du beobachtet, wann die Hindinnen kreißen? (1Sam 24,3; Ps 29,9; Ps 104,18)2 Zählst du die Monate, die sie erfüllen müssen, und weißt du die Zeit ihres Gebärens?3 Sie kauern sich nieder, werfen ihre Jungen und sind ihre Wehen los.4 Ihre Jungen erstarken, wachsen im Freien auf, verlassen sie und kommen nicht mehr zurück.5 Wer hat den Wildesel frei laufen lassen, und wer hat die Fesseln des Wildlings gelöst, (1Mo 16,12; Hi 11,12; Hos 8,9)6 dem ich die Steppe zur Wohnung angewiesen habe, das salzige Land zum Aufenthalt? (Hi 24,5; Jer 2,24)7 Er lacht über den Lärm der Stadt, und das Geschrei des Treibers hört er nicht; (2Mo 5,13; Hi 3,18; Hi 39,18)8 er ersieht sich die Berge zu seiner Weide und spürt allen grünen Kräutern nach. (Hi 6,5)9 Wird der Büffel willig sein, dir zu dienen? Bleibt er an deiner Krippe über Nacht? (4Mo 23,22; 5Mo 33,17; Ps 92,11)10 Führst du den Büffel in der Furche an einem Strick, oder wird er hinter dir her die Talgründe eggen? (Hi 31,38; Ps 65,11; Ps 129,3)11 Vertraust du ihm wegen seiner großen Kraft, und überlässt du ihm deine Arbeit? (Spr 14,4)12 Rechnest du auf ihn, dass er deine Saat einbringt oder deine Tenne füllt? (1Mo 8,22; Jes 28,24; Mt 13,3)13 Die Straußin schwingt fröhlich ihre Flügel; sind es aber treue Schwingen und Federn? (3Mo 11,16; Hi 30,29)14 Denn sie überlässt ihre Eier der Erde und lässt sie im Sand ausbrüten.15 Sie vergisst, dass ein Fuß sie zertreten und das Getier des Feldes sie zermalmen kann.16 Sie ist hart gegen ihre Jungen, als gehörten sie ihr nicht; es macht ihr keinen Kummer, wenn sie sich umsonst abgemüht hat; (1Kön 3,26; Kla 4,3)17 denn Gott ließ sie die Weisheit vergessen und hat ihr keinen Verstand zugeteilt. (Hi 35,11)18 Kommt aber die Zeit, da sie in die Höhe schnellt, so verlacht sie Ross und Reiter. (2Kön 19,21; Hi 5,22; Hi 39,7; Hi 39,22)19 Hast du dem Ross Stärke verliehen und seinen Hals mit der Mähne umhüllt? (Ps 33,17; Ps 147,10)20 Bringst du es zum Springen wie eine Heuschrecke? Sein stolzes Schnauben klingt schrecklich! (Hi 41,12; Jer 8,16)21 Es scharrt den Boden, freut sich seiner Stärke; es zieht los, den Waffen entgegen; (Ri 5,22; Spr 21,31; Jer 8,6)22 es lacht über die Furcht, ist unverzagt und weicht vor dem Schwert nicht zurück; (Hi 41,25)23 über ihm klirrt der Köcher, die Klinge von Speer und Wurfspieß. (Hi 41,18)24 Mit wildem Lauf und Ungestüm verschlingt es den Boden und bleibt nicht stehen, wenn das Schopharhorn ertönt; (Sach 6,7)25 sooft das Schopharhorn erklingt, ruft es: Hui! Von ferne wittert es die Schlacht, die Donnerstimme der Heerführer und das Kriegsgeschrei.26 Bewirkt dein Verstand, dass der Habicht fliegt und seine Flügel nach Süden ausbreitet? (3Mo 11,16; 5Mo 14,15)27 Schwingt sich auf dein Geheiß der Adler empor und legt sein Nest in der Höhe an? (Spr 23,5; Jes 40,31; Jer 49,16; Ob 1,4)28 Er wohnt in Felsspalten und horstet dort, auf Felsenzacken und Bergesspitzen. (Jes 2,21; Jer 49,16)29 Von dort aus erspäht er sich Beute, seine Augen schweifen weit umher; (2Sam 18,24; 2Chr 16,9; Hi 9,26; Spr 20,12)30 seine Jungen schlürfen Blut, und wo Erschlagene liegen, da ist er. (Hes 39,17; Mt 24,28)

Hiob 39

Elberfelder Bibel

1 Kennst du die Wurfzeit der Steinböcke? Beobachtest du das Kreißen der Hirschkühe? (Ps 29,9; Ps 104,18)2 Zählst du die Monate, die sie erfüllen müssen, und kennst du die Zeit ihres Werfens?3 Sie kauern sich, lassen ihre Jungen durchbrechen, entledigen sich ihrer Wehen[1].4 Ihre Kinder werden stark, wachsen auf im Freien; sie ziehen hinaus und kehren nicht ⟨mehr⟩ zu ihnen zurück.5 Wer hat den Wildesel[2] frei laufen lassen, und wer hat die Fesseln des Wildlings[3] gelöst, (1Mo 16,12; Hi 24,5; Hos 8,9)6 dem ich die Steppe zur Behausung machte und zu seiner Wohnung das salzige Land? (Jer 2,24)7 Er lacht über das Getümmel der Stadt, das Geschrei des Treibers hört er nicht.8 Was er auf den Bergen erspäht, ist seine Weide[4], und allem Grünen spürt er nach. (Hi 6,5)9 Wird der Büffel dir dienen wollen, oder wird er an deiner Krippe übernachten?10 Hältst du den Büffel in der Furche an seinem Seil, oder wird er die Talgründe hinter dir her eggen?11 Traust du ihm, weil seine Kraft so groß ist, und überlässt du ihm deine Arbeit[5]? (4Mo 23,22)12 Kannst du dich auf ihn verlassen, dass er dein Korn heimbringt und ⟨das Getreide für⟩ deine Tenne einsammelt[6]?13 Munter schwingt sich der Flügel der Straußenhenne – ist es die Schwinge des Storches[7] oder des Falken[8]?14 Denn sie überlässt ihre Eier der Erde und lässt sie auf dem Staub warm werden.15 Und sie vergisst, dass ein Fuß sie zerdrücken und das Wild des Feldes sie zertreten kann.16 Sie behandelt ihre Jungen hart[9], als gehörten sie ihr nicht. War ihre Mühe umsonst, es erschüttert sie nicht. (Kla 4,3)17 Denn Gott ließ sie die Weisheit vergessen und gab ihr keinen Anteil an der Einsicht.18 Wenn sie dann aber[10] in die Höhe schnellt, lacht sie über das Ross und seinen Reiter.19 Gibst du dem Ross die Kraft, bekleidest du seinen Hals mit einer Mähne? (Ps 33,17; Ps 147,10)20 Bringst du es zum Springen wie die Heuschrecke? Schrecklich ist sein hoheitsvolles Schnauben.21 Es scharrt[11] in der Ebene und freut sich an ⟨seiner⟩ Kraft; es zieht aus[12], den Waffen entgegen.22 Es lacht über die Furcht und erschrickt nicht und kehrt vor dem Schwert nicht um.23 Über ihm klirrt der Köcher, die Klinge von Speer und Kurzschwert.24 Mit Ungestüm und Erregung schlürft es den Boden[13] und lässt sich nicht halten, wenn das Horn ertönt. (Jer 8,6)25 Sooft das Horn erklingt, ruft es: Hui! Und ⟨schon⟩ von Weitem wittert es die Schlacht, das Lärmen der Obersten und das Kriegsgeschrei. (Sach 10,3)26 Schwingt sich kraft deiner Einsicht der Falke empor, breitet seine Flügel aus für den Südwind?27 Oder erhebt sich auf deinen Befehl der Geier so hoch und baut in der Höhe sein Nest? (Jer 49,16; Ob 1,4)28 Den Fels bewohnt er und horstet[14] ⟨dort⟩ auf der Felsenzacke und der Burg.29 Von dort aus erspäht er Nahrung, in die Ferne blicken seine Augen.30 Seine Jungen gieren nach Blut, und wo Erschlagene sind, da ist er. (Mt 24,28)