2.Makkabäer 12

Einheitsübersetzung 2016

1 Nach dem Abschluss dieser Verträge kehrte Lysias zum König zurück. Die Juden begannen, wieder ihre Felder zu bestellen.2 Die Befehlshaber in jener Gegend aber, Timotheus, Apollonius, der Sohn des Gennäus, ferner Hieronymus, Demophon und auch Nikanor, der Statthalter von Zypern, ließen die Juden nicht in Ruhe und Frieden leben.3 Die Einwohner von Jafo begingen folgendes entsetzliche Verbrechen: Sie luden die Juden, die unter ihnen wohnten, ein, mit ihren Frauen und Kindern in Schiffe, die sie zur Verfügung stellten, einzusteigen. Sie taten, als ob sie nichts Böses gegen sie im Schild führten,4 sondern aufgrund eines öffentlichen Beschlusses der Stadt handelten. Die Juden nahmen das Angebot an, da sie den Frieden wollten und keinen bösen Verdacht hegten. Aber als sie auf dem offenen Meer waren, wurden die Boote versenkt; mindestens zweihundert Menschen ertranken.5 Als Judas von der schrecklichen Tat gegen die Angehörigen seines Volkes erfuhr, gab er seinen Männern Befehle,6 rief Gott, den gerechten Richter, an und überfiel die Mörder, die sich mit dem Blut seiner Brüder befleckt hatten. In der Nacht zündete er den Hafen an, verbrannte die Schiffe und stach alle nieder, die sich dorthin geflüchtet hatten.7 Die Stadt selbst hatte ihre Tore verrammelt. So musste er abziehen, aber er nahm sich vor, wiederzukommen und die ganze Bürgerschaft von Jafo auszurotten.8 Als er erfuhr, dass die Bürger von Jamnia mit den Juden, die bei ihnen lebten, dasselbe tun wollten,9 überfiel er auch die Leute von Jamnia bei Nacht und steckte den Hafen samt der Flotte in Brand. Der Feuerschein war zweihundertvierzig Stadien weit bis nach Jerusalem zu sehen.10 Von dort zogen sie weiter gegen Timotheus. Sie waren gerade neun Stadien weit marschiert, da griffen fünftausend Araber mit fünfhundert Reitern Judas an. (1Mak 5,24)11 Nach hitzigem Kampf gewannen die Männer des Judas die Oberhand; denn Gott half ihnen. Die bedrängten Nomaden baten Judas um Frieden, versprachen, ihm und seinen Leuten Vieh zu liefern und ihnen auch sonst gute Dienste zu erweisen.12 Da Judas der Ansicht war, ihre Hilfe könne ihnen tatsächlich bei vielen Gelegenheiten von Nutzen sein, war er damit einverstanden, mit ihnen Frieden zu schließen. Die Araber verpflichteten sich durch Handschlag und zogen sich zu ihren Zelten zurück.13 Judas griff auch eine Stadt namens Kaspin an; sie war ringsum mit Wällen und Mauern befestigt. Ihre Bevölkerung setzte sich aus Menschen verschiedenster Völker zusammen.14 Weil sie sich auf ihre hohen Mauern und auf ihre Lebensmittelvorräte verließen, wurden sie immer unverschämter gegen die Leute des Judas, beschimpften sie, lästerten Gott und schrien unflätige Worte.15 Die Männer des Judas riefen den großen Herrn der Welt an, der Jericho zur Zeit Josuas ohne Rammböcke und Belagerungsmaschinen zu Boden geschmettert hatte. Dann stürmten sie mit dem Mut von Löwen gegen die Mauern an, (Jos 6,20)16 und weil Gott es so wollte, konnten sie die Stadt einnehmen. Sie richteten in ihr ein unbeschreibliches Blutbad an, sodass ein zwei Stadien breiter See, der neben der Stadt lag, von dem Blut, das in ihn geflossen war, angefüllt zu sein schien.17 Von dort zogen sie siebenhundertfünfzig Stadien weiter, bis sie zum Charax gelangten, wo die sogenannten Tubianer-Juden wohnten.18 Timotheus trafen sie in der Gegend nicht an; denn er war, ohne etwas unternommen zu haben, von dort abgezogen. Aber er hatte in einem stark befestigten Ort eine Garnison zurückgelassen.19 Dositheus und Sosipater, zwei Offiziere aus dem Stab des Makkabäers, rückten aus und töteten die über zehntausend Mann starke Besatzung, die Timotheus in der Festung zurückgelassen hatte.20 Dann teilte der Makkabäer sein Heer in mehrere Gruppen auf, stellte sie gruppenweise auf und zog in Eilmärschen gegen Timotheus, der über hundertzwanzigtausend Mann an Fußtruppen und zweitausendfünfhundert Reiter verfügte.21 Als Timotheus vom Anmarsch des Judas erfuhr, schickte er Frauen, Kinder und den übrigen Tross in eine Stadt namens Karnajim voraus. Diesen Ort konnte man kaum belagern, da er wegen zahlreicher Engpässe fast unzugänglich war.22 Kaum zeigte sich die erste Abteilung des Judas, da gerieten die Feinde in Furcht und Schrecken, denn der, der alles überschaut, ließ eine Erscheinung sichtbar werden. Sie rannten in wilder Flucht davon, jeder in eine andere Richtung. Dabei fügten sie vielfach einander selbst Schaden zu, ja, sie durchbohrten sich gegenseitig mit den Spitzen ihrer Schwerter.23 Doch Judas setzte ihnen stürmisch nach und stach die Verruchten nieder und tötete an die dreißigtausend Mann.24 Timotheus selbst fiel den Leuten des Dositheus und des Sosipater in die Hände. Er flehte mit schönen Worten, ihn unbehelligt freizulassen; die Eltern und Brüder sehr vieler Juden seien in der Gewalt seiner Leute und es könne sein, dass man auf sie keine Rücksicht nehme.25 Mit vielen Worten brachte er sie dazu, seinen Versprechungen, er werde diese Menschen unversehrt zurückgeben, zu glauben. Um die Brüder zu retten, ließen sie ihn laufen.26 Darauf zog Judas gegen Karnajim und das Heiligtum der Atargatis und erschlug fünfundzwanzigtausend Menschen.27 Als sie geschlagen und vernichtet waren, rückte Judas vor das stark befestigte Efron, dessen große Einwohnerschaft sich aus vielen Völkern zusammensetzte. Junge und kräftige Männer standen vor den Mauern und wehrten sich tapfer. In der Stadt selbst war eine große Anzahl von Wurfmaschinen mit Geschossen aufgestellt.28 Da riefen die Juden zum Herrn, der den Ansturm der Feinde mit Macht zermalmt; sie brachten die Stadt in ihre Gewalt und töteten in ihr etwa fünfundzwanzigtausend Menschen.29 Dann brachen sie auf und zogen in Eilmärschen von dort nach Skythopolis, das sechshundert Stadien von Jerusalem entfernt liegt.30 Die Juden, die dort wohnten, stellten jedoch den Einwohnern von Skythopolis das Zeugnis aus, sie seien freundlich zu ihnen und hätten ihnen in der bösen Zeit ihr Mitgefühl bewiesen.31 Da bedankten sie sich und forderten sie auf, auch in Zukunft dem jüdischen Volk wohlgesinnt zu bleiben. Darauf begaben sie sich nach Jerusalem, da das Wochenfest unmittelbar bevorstand.32 Nach dem sogenannten Pfingstfest zogen sie in Eilmärschen gegen Gorgias, den Befehlshaber der Idumäer. (2Mak 10,14)33 Er rückte mit dreitausend Fußsoldaten und vierhundert Reitern aus.34 Als sie zum Kampf antraten, fielen einige von den Juden.35 Dositheus, ein Reiter von den Leuten Bakenors, ein sehr starker Mann, packte Gorgias fest am Mantel und zog mit allen Kräften an ihm. Aber als er den Verfluchten lebendig gefangen nehmen wollte, preschte ein thrakischer Reiter heran und schlug ihm den Arm ab. Gorgias konnte sich nach Marescha flüchten.36 Die Leute Esris kämpften weiter bis zur Erschöpfung. Da rief Judas zum Herrn, er solle als ihr Bundesgenosse und Bahnbrecher im Kampf erscheinen.37 In der Sprache seiner Väter erhob er das Kriegsgeschrei und stimmte Preislieder an, drang unversehens auf die Leute des Gorgias ein und fügte ihnen eine Niederlage zu.38 Daraufhin führte Judas das Heer in die Stadt Adullam. Als der siebte Tag der Woche anbrach, reinigten sie sich nach hergebrachter Weise und begingen dort den Sabbat.39 Am nächsten Tag kamen die Leute des Judas, um die Leichen der Gefallenen zu überführen - es war inzwischen höchste Zeit geworden - und sie inmitten ihrer Angehörigen in den Familiengräbern zu bestatten.40 Da entdeckten sie, dass alle Toten unter ihren Kleidern Amulette der Götter von Jamnia trugen, obwohl das den Juden vom Gesetz her verboten ist. Da wurde allen klar, dass die Männer deswegen gefallen waren, (5Mo 7,25)41 und sie priesen nun alle das Wirken des Herrn, des gerechten Richters, der das Verborgene ans Licht bringt.42 Anschließend hielten sie einen Bittgottesdienst ab und beteten, dass die begangene Sünde wieder völlig ausgelöscht werde. Der edle Judas aber ermahnte die Leute, sich von Sünden rein zu halten; sie hätten ja mit eigenen Augen gesehen, welche Folgen das Vergehen der Gefallenen gehabt habe.43 Er veranstaltete eine Sammlung, an der sich alle beteiligten, und schickte etwa zweitausend Silberdrachmen nach Jerusalem, damit man dort ein Sündopfer darbringe. Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung.44 Denn hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten.45 Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit entschlafen. Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden.[1]

2.Makkabäer 12

Lutherbibel 2017

1 Nachdem diese Verträge abgeschlossen waren, begab sich Lysias zum König; die Juden aber wandten sich wieder dem Ackerbau zu.2 Aber einige Befehlshaber in der Gegend, nämlich Timotheus und Apollonius, der Sohn des Gennäus, ferner Hieronymus und Demophon, dazu Nikanor, der Hauptmann über die Kriegsleute aus Zypern, ließen ihnen keinen Frieden noch Ruhe.3 Die Leute von Joppe aber begingen ein himmelschreiendes Unrecht: Sie beredeten die Juden, die bei ihnen wohnten, mit ihren Frauen und Kindern in bereitgestellte Boote zu steigen, als wären sie gut Freund mit ihnen.4 Das geschah aber auf allgemeinen Beschluss der Stadt. Als nun die Juden das annahmen, weil sie möglichst Frieden halten wollten und keinerlei Verdacht hegten, fuhr man sie hinaus aufs Meer und ertränkte sie, nicht weniger als zweihundert Personen.5 Als nun Judas hörte, wie grausam man an seinen Landsleuten gehandelt hatte, bot er seine Männer auf6 und rief zu Gott, dem gerechten Richter. Dann zog er gegen die aus, die seine Brüder ermordet hatten, und zündete bei Nacht den Hafen an und verbrannte die Boote. Und alle, die dahin geflohen waren, tötete er mit dem Schwert.7 Weil aber die Stadt selbst verschlossen war, zog er ab in der Absicht, bald wiederzukommen und die gesamte Bürgerschaft von Joppe auszurotten.8 Es wurde ihm aber mitgeteilt, dass die Leute von Jamnia das Gleiche mit den Juden vorhatten, die bei ihnen wohnten.9 Darum überfiel er auch sie bei Nacht und verbrannte den Hafen und alle Schiffe, sodass man das Feuer in Jerusalem sah, das doch zweihundertvierzig Stadien davon entfernt liegt.10 Als Judas von dort neun Stadien weitergezogen war, weil er sich gegen Timotheus wenden wollte, warfen sich ihm Araber entgegen, nicht weniger als fünftausend Mann und fünfhundert Reiter.11 Es kam zu einem heftigen Kampf. Doch Judas mit seinen Leuten behielt durch Gottes Hilfe den Sieg. Und da die Araber unterlegen waren, baten sie ihn um Frieden und versprachen, sie wollten ihm Vieh liefern und auch sonst Hilfe leisten.12 Judas bedachte, wie sie ihm in der Tat in vielem nützlich sein könnten, und sagte ihnen Frieden zu. Und als er ihnen das durch Handschlag besiegelt hatte, kehrten sie zu ihren Zelten zurück.13 Auch griff Judas eine Stadt an, die mit einem Wall befestigt und mit einer Mauer umschlossen war und in der ein bunt gemischtes Volk wohnte; die hieß Kaspin. (1Mak 5,26; 1Mak 5,36)14 Ihre Einwohner verließen sich auf ihre festen Mauern und den großen Vorrat an Nahrung und benahmen sich unverschämt gegen Judas und seine Leute: Sie schmähten sie, ja, sie lästerten und führten frevelhafte Reden.15 Da riefen Judas und seine Leute zu dem mächtigen Herrscher aller Welt, der zu Josuas Zeiten ohne Mauerbrecher und Sturmgerät Jericho zum Einsturz gebracht hatte, und stürmten in wilder Wut gegen die Mauer an. (Jos 6,20)16 So eroberten sie nach Gottes Willen die Stadt und töteten unsagbar viele Menschen, sodass der Teich, der dabei lag und wohl zwei Stadien breit war, aussah wie lauter Blut.17 Danach zogen sie siebenhundertfünfzig Stadien weiter und kamen nach Charax zu den Juden, die man Tubianer nennt.18 Aber sie fanden Timotheus dort nicht. Denn er hatte die Gegend verlassen, nachdem er dort nichts ausgerichtet, sondern nur eine starke Besatzung zurückgelassen hatte.19 Da machten sich zwei Hauptleute aus der Schar des Makkabäus auf, nämlich Dositheus und Sosipater, und brachten alle um, die Timotheus in der Festung zurückgelassen hatte, mehr als zehntausend Mann.20 Makkabäus aber ordnete sein Kriegsvolk, stellte es in mehreren Abteilungen auf und zog gegen Timotheus, der 120000 Mann zu Fuß und 2500 Reiter bei sich hatte. (1Mak 5,37)21 Als nun Timotheus erfuhr, dass Judas gegen ihn heranzog, schickte er Frauen und Kinder und den übrigen Tross fort nach Karnajim, einem Ort, der in einem engen Gebirgstal lag, sodass man ihn nicht belagern und nur schwer erreichen konnte.22 Als aber die Feinde die erste Abteilung des Judas sahen, überfiel sie Furcht und Schrecken, weil zugleich der vor ihnen erschien, der alle Dinge sieht. Da wandten sie sich zur Flucht, der eine dahin, der andere dorthin, sodass sie sich selbst oft untereinander verwundeten und mit der Spitze des Schwerts durchbohrten.23 Judas aber setzte ihnen ungestüm nach und schlug die Frevler zusammen und brachte an die dreißigtausend von ihnen um.24 Timotheus selbst aber geriet den Leuten des Dositheus und Sosipater in die Hände und bat sie um Leben und Freiheit. Denn er hätte viele ihrer Väter und Brüder in seiner Gewalt, und diese müssten sterben, wenn er getötet würde, wie er mit großer Übertreibung vorgab.25 Nachdem er sich nun mehrfach verbürgt hatte, dass er sie ihnen wohlbehalten übergeben wollte, ließen sie ihn frei, um ihre Brüder zu retten.26 Danach zog Makkabäus gegen Karnajim und den Tempel der Atargatis[1] und machte fünfundzwanzigtausend Menschen nieder. (1Mak 5,43)27 Nachdem sie besiegt und vernichtet waren, brach Judas gegen die befestigte Stadt Efron auf, in der Lysias und eine Bevölkerung aus mancherlei Stämmen wohnten. Vor der Stadt aber standen kräftige junge Männer, die sich tapfer wehrten; und drinnen hatten sie Geschütze und Geschosse genug. (1Mak 5,45)28 Da riefen die Juden zu dem Herrscher, der mit Gewalt die Stärke der Feinde zerbricht, und eroberten die Stadt und erschlugen von denen, die darin waren, an die fünfundzwanzigtausend Menschen.29 Von dort brachen sie auf und zogen gegen Skythopolis, das sechshundert Stadien von Jerusalem entfernt liegt.30 Weil aber die Juden, die dort wohnten, den Bürgern von Skythopolis bezeugten, dass sie ihnen wohlgesinnt gewesen wären und ihnen in den schweren Zeiten alle Freundschaft bewiesen hätten,31 dankten sie den Bürgern dafür und legten ihnen ans Herz, auch weiterhin gegen ihr Volk guten Willens zu sein. Dann zogen sie wieder nach Jerusalem, weil das Wochenfest bevorstand.32 Nach diesem Fest, das auch Fünfzigtagefest[2] genannt wird, zogen sie gegen Gorgias, den Befehlshaber von Idumäa. (1Mak 5,65)33 Der begegnete ihnen mit dreitausend Mann zu Fuß und vierhundert Reitern.34 Als es zum Kampf kam, fielen einige Juden.35 Und Dositheus, ein Reiter aus der Schar des Bakenor, ein starker Mann, packte Gorgias und hielt ihn am Mantel und zog ihn mit Gewalt fort und wollte den Verfluchten lebendig gefangen nehmen. Aber ein Reiter aus Thrakien sprengte auf ihn zu und hieb ihm den Arm ab. So entkam Gorgias nach Marescha.36 Als nun Esri und seine Schar vom allzu langen Kampf müde wurden, rief Judas zum Herrn, er möge ihnen als Helfer erscheinen und an ihrer Spitze kämpfen,37 stimmte in der Sprache der Väter unter Lobgesängen das Kriegsgeschrei an und stürmte auf die Leute des Gorgias unerwartet los und jagte sie in die Flucht. (2Mak 7,8; 2Mak 7,27)38 Und Judas zog mit dem Heer in die Stadt Adullam; und weil der siebente Tag herbeigekommen war, reinigten sie sich nach dem Gesetz und hielten dort den Sabbat.39 Am Tage danach zogen die Leute des Judas aus, weil es schon höchste Zeit geworden war, um die Toten zu holen und in den Gräbern der Väter bei ihren Verwandten zu bestatten.40 Da fanden sie bei jedem der Erschlagenen unter dem Hemd Abbilder der Götzen von Jamnia, die den Juden im Gesetz verboten sind. Da wurde es allen deutlich, dass sie um dieser Schuld willen gefallen waren. (2Mo 20,4)41 Da priesen alle den Herrn, den gerechten Richter, der das Verborgene an den Tag bringt.42 Dann wandten sie sich zum gemeinsamen Gebet und flehten, dass diese Sünde gänzlich getilgt werde. Und der edle Judas ermahnte die Menge, sich fortan vor Sünden zu hüten, weil sie nun mit eignen Augen sehen könnten, dass diese um ihrer Sünde willen gefallen wären.43 Danach brachte er durch eine Sammlung an die zweitausend Drachmen in Silber zusammen. Die schickte er nach Jerusalem zum Sündopfer. Und er tat gut und löblich daran, weil er an die Auferstehung dachte. (2Mak 7,9)44 Wenn er nicht erwartet hätte, dass die Gefallenen auferstehen würden, so wäre es überflüssig, ja töricht gewesen, für Tote zu bitten. (1Kor 15,29)45 Sodann aber bedachte er auch, dass denen, die als fromme Leute entschlafen, die herrlichste Gnadengabe bereitet ist. Das ist ein frommer und heiliger Gedanke. Darum hat er auch für diese Toten ein Sühnopfer dargebracht, damit sie von ihrer Sünde erlöst würden.

2.Makkabäer 12

Menge Bibel

1 Nachdem diese Verträge geschlossen waren, zog Lysias ab, um sich zum Könige zu verfügen; die Juden aber machten sich an ihren Ackerbau.2 Aber die Befehlshaber in den betreffenden Gegenden, Timotheus und Apollonius, der Sohn des Gennäus, sowie Hieronymus und Demophon, außerdem noch Nikanor, der Statthalter von Cypern, ließen sie nicht in Ruhe und in Frieden leben.3 Die Einwohner von Joppe aber begingen gegen sie folgende Niederträchtigkeit: Sie luden die Juden, die bei ihnen wohnten, ein, mit Weib und Kind in die von ihnen bereitgehaltenen Boote einzusteigen, als wenn sie nichts Feindseliges gegen sie im Sinne hätten,4 sondern als wäre es eine vom gesamten Gemeinderat beschlossene Sache. Da jene die Einladung annahmen, weil sie mit ihnen in Frieden leben wollten und keinen Argwohn hegten, so fuhr man sie auf die hohe See hinaus und warf sie dort ins tiefe Wasser, wohl an 200 Personen.5 Als nun Judas die an seinen Landsleuten verübte Grausamkeit erfuhr, erteilte er seiner Mannschaft Befehl;6 und nachdem er Gott, den gerechten Richter, gegen die Mörder seiner Brüder angerufen hatte, zündete er den Hafen bei Nacht an, verbrannte die Boote und hieb die dahin Geflüchteten nieder.7 Da der Platz selbst geschlossen war, zog er ab, aber in der Absicht wiederzukommen, um die ganze Bürgerschaft von Joppe zu vertilgen.8 Und da er erfuhr, daß die Einwohner von Jamnia gegen die bei ihnen wohnenden Juden ein Gleiches im Schilde führten,9 so überfiel er sie ebenfalls bei Nacht und zündete ihren Hafen an samt den Schiffen, so daß der Feuerschein bis Jerusalem leuchtete, 240 Stadien weit.10 Als sie sich nun von dort zurückgezogen hatten, und ungefähr neun Stadien weit gekommen waren, um gegen Timotheus zu ziehen, wurden sie von Arabern angegriffen, von wenigstens 5000 Mann zu Fuß und 500 Reitern.11 Nach einem hitzigen Gefecht behielten die Leute des Judas mit Gottes Hilfe die Oberhand, und die besiegten Beduinen baten Judas um Frieden und versprachen, sie wollten Vieh liefern und auch sonst sich nützlich machen.12 Judas, der die Ansicht hegte, daß sie sich in der Tat in manchen Stücken nützlich erweisen könnten, gestand ihnen den Frieden zu; und nachdem der Vertrag durch Handschlag abgeschlossen war, kehrten sie zu ihren Zelten zurück.13 Er griff auch eine gewisse Stadt Kaspin an, die durch Brücken[1] gesichert und mit Mauern umgeben war und eine gemischte heidnische Bevölkerung hatte.14 Die Einwohner, die sich auf die Festigkeit ihrer Mauern und auf ihre reichlichen Vorräte verließen, verhöhnten in schamloser Weise den Judas und seine Leute und führten noch dazu lästerliche und gottlose Reden.15 Die Mannschaften des Judas aber riefen den großen Herrn der Welt an, der einst zu Josuas Zeiten Jericho ohne die Hilfe von Sturmböcken und anderen Kriegsmaschinen niedergeworfen hatte, und stürmten wütend auf die Mauern los,16 nahmen die Stadt mit Gottes Willen ein und richteten ein solch unsagbares Gemetzel darin an, daß der benachbarte, zwei Stadien breite See ganz mit Blut angefüllt zu fließen schien.17 Von dort zogen sie ab, 750 Stadien weit, und gelangten endlich in die Gegend von Charax zu den Tubienischen Juden.18 Den Timotheus fanden sie nicht mehr dort, er war unverrichteter Sache von dort abgezogen, nachdem er eine sehr starke Besatzung in einem festen Platze zurückgelassen hatte.19 Da zogen zwei Hauptleute des Makkabäers, Dositheus und Sosipater, dorthin und töteten die von Timotheus in der Festung Zurückgelassenen, mehr als 10000 Mann.20 Der Makkabäer selbst aber teilte jetzt sein Heer in mehrere Abteilungen, an deren Spitze er Befehlshaber stellte; dann zog er gegen Timotheus weiter, der 120000 Mann zu Fuß und 1500 Reiter bei sich hatte.21 Als Timotheus erfuhr, daß Judas im Anzuge gegen ihn sei, schickte er die Weiber und Kinder und den übrigen Troß vom Heere weg nach dem sogenannten Karnion, einem festen Platze, der unzugänglich und schwer einzunehmen war wegen der überall vorhandenen Engpässe.22 Kaum aber erschien die erste Abteilung des Judas, so ergriff Furcht und Schrecken die Feinde, wodurch sich der alles überschauende Gott wirksam zeigte; sie flohen nach allen Richtungen hin auseinander, so daß sie öfters sich gegenseitig verwundeten und einander mit ihren Schwertern durchbohrten.23 Judas verfolgte sie nun mit Ungestüm, hieb die Bösewichter zusammen und machte von ihnen an 30000 Mann nieder.24 Timotheus selbst fiel den Leuten des Dositheus und Sosipater in die Hände und bat sie inständig, ihn am Leben zu lassen, indem er ihnen vorspiegelte, daß er von vielen die Eltern und von anderen die Brüder in seiner Gewalt habe, denen es gewiß übel ergehen würde, wenn man ihn tötete.25 Da er nun unter vielen Beteuerungen fest versprach, diese unversehrt zurückzuschicken, so ließen sie ihn frei, um ihre Brüder zu retten.26 Dann zog Judas gegen Karnion und den Tempel der Atargatis und erschlug dort 25000 Menschen.27 Nach ihrer Besiegung und Vernichtung zog Judas mit dem Heere auch gegen die feste Stadt Ephron, in welcher Lysias und eine sehr gemischte Bevölkerung wohnte. Tapfere Jünglinge, vor den Mauern aufgestellt, verteidigten die Stadt mutig; auch waren dort Kriegsmaschinen und Geschosse in Menge vorhanden.28 Aber nach Anrufung des Herrn, der durch seine gewaltige Kraft die Macht der Feinde zermalmt, nahmen sie die Stadt ein und erschlugen von denen, die darin waren, an 25000.29 Von da zogen sie nach der Stadt Skythopolis weiter, die von Jerusalem 600 Stadien entfernt liegt.30 Da aber die dort wohnenden Juden bezeugten, daß die Einwohner der Stadt ihnen immer mit Wohlwollen begegnet seien und in den unglücklichen Zeiten sich freundlich gegen sie verhalten hätten,31 so sagten sie ihnen Dank dafür und ermahnten sie, auch fernerhin bei diesen Gesinnungen gegen ihr Volk zu beharren; dann zogen sie nach Jerusalem, da das Wochenfest nahe bevorstand.32 Nach diesem – auch Pfingsten genannten – Feste zogen sie gegen Gorgias, den Statthalter von Idumäa.33 Dieser kam ihnen entgegen mit 3000 Mann zu Fuß und 400 Reitern.34 Als man nun handgemein wurde, begab es sich, daß einige Juden fielen.35 Ein gewisser Dositheus aber, einer von den Leuten Bakenors, ein tapferer Mann zu Pferde, packte den Gorgias fest am Mantel und zog ihn herzhaft fort, weil er den Verfluchten lebendig fangen wollte; aber ein thrakischer Reiter sprengte heran und hieb ihm den Arm ab, so daß Gorgias nach Maresa entfliehen konnte.36 Da nun die Abteilung Esri’s infolge des langen Kampfes ermüdet war, erflehte Judas den Beistand des Herrn, daß er die Schlacht leiten und als Mitstreiter erscheinen möchte;37 dann stimmte er in der vaterländischen Sprache ein Loblied an, ließ hierauf den Schlachtruf erschallen, stürzte sich unversehens auf die Truppen des Gorgias und trieb sie in die Flucht.38 Judas führte darauf sein Heer nach der Stadt Adullam, und da gerade der siebente Tag anbrach, heiligten sie sich der Sitte gemäß und brachten dort den Sabbat zu.39 Am folgenden Tage aber gingen die Leute des Judas hin, da es inzwischen hohe Zeit geworden war, um die Leichname der im Kampfe Gefallenen aufzuheben und sie im Verein mit ihren Verwandten in den väterlichen Gräbern zu bestatten.40 Da fanden sie bei jedem der Toten unter dem Hemde geweihte Gegenstände (Kleinodien), die von den Götzen in Jamnia herrührten, deren Gebrauch den Juden durch das Gesetz verboten ist. Da wurde es allen klar, daß jene deswegen umgekommen waren.41 Da priesen sie alle den Herrn, den gerechten Richter, der das Verborgene ans Licht bringt.42 Dann beteten sie andächtig, daß die begangene Sünde gänzlich vergeben werden möchte; und der edle Judas ermahnte das Volk, sich vor solcher Sünde zu hüten, weil sie die Folgen der Übertretung an den in der Schlacht Gefallenen vor Augen hätten.43 Dann veranstaltete er eine Sammlung unter seinen Leuten und brachte 2000 Drachmen Silber zusammen, die er nach Jerusalem schickte zur Darbringung eines Sühnopfers. Es war dies eine sehr schöne und löbliche Handlung, weil er an die Auferstehung dachte;44 denn wenn er nicht an die Auferstehung der im Kampfe Gefallenen geglaubt hätte, so wäre es überflüssig und eine Torheit gewesen, für Tote zu beten.45 So aber, weil er dachte, daß den fromm Entschlafenen der herrlichste Gnadenlohn vorbehalten sei, so war dies ein heiliger und frommer Gedanke. Daher veranstaltete er für die Gefallenen das Sühnopfer, damit ihnen ihre Sünde vergeben würde.

2.Makkabäer 12

Schlachter 2000

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2.Makkabäer 12

Elberfelder Bibel

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