Der alttestamentliche ist nur Abbild des vollkommenen Gottesdienstes
1Es hatte nun zwar auch der erste ⟨Bund⟩ Satzungen des Dienstes[1] und das irdische[2] Heiligtum. (Röm 9,4)2Denn es wurde ein Zelt aufgerichtet, das vordere[3] – in dem sowohl der Leuchter als auch der Tisch und die Schaubrote[4] waren –, das das Heilige genannt wird, (2Mo 39,32; 2Mo 40,22)3hinter dem zweiten Vorhang aber ein Zelt, das das Allerheiligste genannt wird, (2Mo 26,31)4das einen goldenen Räucheraltar und die überall mit Gold überdeckte Lade des Bundes hatte, in welcher der goldene Krug, der das Manna enthielt, und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Tafeln des Bundes waren; (2Mo 16,33; 2Mo 25,11; 2Mo 40,20; 3Mo 16,12; 4Mo 17,23; 5Mo 10,5; 1Kön 6,22; 1Kön 8,9)5oben über ihr aber die Cherubim der Herrlichkeit, die den Versöhnungsdeckel[5] überschatteten, von welchen Dingen jetzt nicht im Einzelnen zu reden ist. (2Mo 25,18)6Da aber dies so eingerichtet ist, gehen zwar in das vordere Zelt die Priester allezeit hinein und verrichten die Dienste[6], (2Mo 30,7; 4Mo 18,3; 1Chr 23,13)7in das zweite aber einmal im Jahr allein der Hohe Priester, nicht ohne Blut, das er darbringt für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes. (2Mo 30,10; 3Mo 16,1; Hebr 9,25)8Damit zeigt der Heilige Geist an, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht offenbart ist, solange das vordere Zelt noch Bestand hat. (Hebr 10,15)9Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, nach dem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die im Gewissen den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst ausübt[7]. (Gal 3,21; Hebr 7,19)10Es sind nur – neben Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen – Satzungen des Fleisches, die bis zur Zeit einer richtigen Ordnung[8] auferlegt sind. (3Mo 11,2; 3Mo 15,18; 4Mo 19,8; Gal 4,2; Kol 2,16; Hebr 7,16; Hebr 13,9)
Das einmalige und vollkommene Opfer Jesu
11Christus aber ist gekommen als Hoher Priester der zukünftigen[9] Güter und ist durch das größere und vollkommenere Zelt – das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist – (Hebr 8,2)12und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und hat ⟨uns⟩ eine ewige Erlösung erworben[10]. (3Mo 16,15; Apg 20,28; Eph 1,7; Kol 1,20; Hebr 7,27; Hebr 10,4)13Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, (3Mo 16,15; 4Mo 19,9; Hebr 10,4)14wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist ⟨als Opfer⟩ ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer[11] Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient[12]! (Joh 10,18; Eph 5,2; 1Thess 1,9; Hebr 1,3; Hebr 6,1; Hebr 10,22; 1Petr 1,19; 1Joh 1,7)15Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen. (Apg 13,39; Apg 20,32; Hebr 8,6)16– Denn wo ein Testament[13] ist, da muss notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat.17Denn ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist[14], weil es niemals Kraft hat, solange der lebt, der das Testament gemacht hat. –18Daher ist auch der erste ⟨Bund⟩ nicht ohne Blut eingeweiht worden.19Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk mitgeteilt war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop[15] und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk (1Joh 5,6)20und sprach: »Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch geboten hat.« (2Mo 24,8)21Aber auch das Zelt und alle Gefäße des Dienstes besprengte er ebenso mit dem Blut; (2Mo 29,12; 3Mo 8,15)22und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung. (3Mo 16,14; 3Mo 17,11; Mt 26,28)23⟨Es ist⟩ nun nötig, dass die Abbilder der in den Himmeln ⟨befindliche Dinge⟩ hierdurch gereinigt werden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. (Hebr 8,5)24Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Abbild des wahren ⟨Heiligtums⟩, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen, (Hebr 7,25; Hebr 8,1)25auch nicht, um sich selbst oftmals zu opfern, wie der Hohe Priester alljährlich mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht (Hebr 9,7)26– sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an –; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter[16] offenbar geworden, um durch sein Opfer[17] die Sünde aufzuheben. (Dan 9,24; Joh 1,29; Röm 6,10; 1Kor 10,11; Gal 4,4; Hebr 1,3; Hebr 7,27)27Und wie es den Menschen bestimmt[18] ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, (1Mo 3,19; 1Chr 29,15; Hebr 6,2)28so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne ⟨Beziehung zur⟩ Sünde[19] denen zum Heil[20] erscheinen, die ihn erwarten. (Jes 53,12; Joh 14,3; Röm 4,25; 1Thess 1,10; 2Tim 4,8; 1Petr 2,24)
Hebräer 9
Neues Leben. Die Bibel
Der Gottesdienst des ersten Bundes
1Nun gab es in diesem ersten Bund zwischen Gott und Israel Bestimmungen für den Gottesdienst und ein heiliges Zelt hier auf der Erde.2Dieses Zelt hatte zwei Räume. Im ersten befanden sich ein Leuchter, ein Tisch und auf dem Tisch heilige Brote; dieser Raum wurde Heiligtum genannt. (2Mo 25,23; 2Mo 26,1; 3Mo 24,5)3Dann gab es einen Vorhang und hinter dem Vorhang lag der zweite Raum, der das Allerheiligste genannt wurde. (2Mo 26,31)4In diesem Raum befanden sich ein goldener Räucheraltar und eine hölzerne Truhe – Bundeslade genannt –, die ringsum vergoldet war. Die Truhe enthielt ein goldenes Gefäß mit etwas Manna, den Stab Aarons, der Triebe bekommen hatte, und die Steintafeln des Bundes mit den Geboten. (2Mo 16,33; 2Mo 25,10; 2Mo 30,1; 4Mo 17,23; 5Mo 10,3)5Herrliche Cherubim befanden sich oberhalb der Bundeslade. Ihre Flügel waren über den Deckel der Bundeslade, den Ort der Versöhnung, ausgebreitet. Aber wir können diese Dinge jetzt nicht alle im Einzelnen erklären. (2Mo 25,17)6Als alles an seinem Platz stand, gingen die Priester regelmäßig im ersten Raum des Zeltes ein und aus und erfüllten ihren Dienst. (4Mo 18,2)7Doch nur der Hohe Priester betrat das Allerheiligste, und das auch nur einmal im Jahr und immer mit Blut von Opfertieren, das er für sich und für die Sünden des Volkes darbrachte, die es aus Unwissenheit begangen hat. (2Mo 30,10; 3Mo 16,2; Hebr 5,2)8Durch diese Bestimmungen zeigte der Heilige Geist, dass dem Volk der Weg zum Allerheiligsten noch nicht offen stand, solange der erste Raum des Zeltes noch Bestand hatte. (Joh 14,6; Hebr 10,19)9Dies ist ein Gleichnis für unsere Gegenwart: Die Gaben und Opfer der Priester können das Gewissen der Menschen, die sie darbringen, letztlich nicht von Schuld befreien. (Hebr 5,1; Hebr 10,1)10Denn diese alten Satzungen beziehen sich nur auf Essen und Trinken und rituelle Waschungen – auf äußere Bestimmungen, die nur gelten, bis eine neue Ordnung kommt, die besser ist. (3Mo 11,2; 3Mo 15,8; 4Mo 6,3; 4Mo 19,13)
Christus ist das vollkommene Opfer
11So ist Christus nun der Hohe Priester für all das Gute geworden, das gekommen ist. Er hat das große, vollkommene Heiligtum im Himmel betreten, das nicht von Menschen erbaut wurde und nicht Teil dieser Schöpfung ist. (Hebr 8,2; Hebr 10,1)12Ein einziges Mal brachte er Blut in jenes Allerheiligste, aber nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut, durch das er uns die Rettung brachte, die für alle Zeiten gilt. (Hebr 7,27)13Früher konnte die Besprengung mit dem Blut von Böcken und Stieren oder mit der Asche einer jungen Kuh den Körper des Menschen von ritueller Unreinheit reinigen. (3Mo 16,3; 4Mo 19,9)14Wie viel mehr kann dann das Blut des Christus bewirken, denn durch die Kraft von Gottes ewigem Geist brachte Christus sich selbst Gott als vollkommenes Opfer für unsere Sünden dar. Er befreit unser Gewissen, indem er uns freispricht von unseren Taten, für die wir den Tod verdienen. Nun können wir dem lebendigen Gott dienen. (Hebr 6,1; 1Petr 3,18; 1Joh 1,7)15Aus diesem Grund ist er der Vermittler eines neuen Bundes zwischen Gott und den Menschen, damit alle, die dazu berufen sind, das ewige Erbe empfangen können, das Gott ihnen versprochen hat. Denn Christus starb, um sie von der Strafe für die Sünden zu befreien, die sie zur Zeit des ersten Bundes begangen hatten. (1Tim 2,5; Hebr 7,22)16Wenn nun jemand stirbt und ein Testament hinterlässt, bekommt niemand etwas, bevor nicht bewiesen ist, dass der Verfasser dieses Testaments wirklich tot ist.[1]17Das Testament tritt erst nach dem Tod dessen in Kraft, der es geschrieben hat. Solange er noch lebt, kann niemand es für sich in Anspruch nehmen.18Deshalb musste der erste Bund mit Blut als Beweis für den Tod besiegelt werden. (2Mo 24,6; 3Mo 14,4; 4Mo 19,6)19Denn nachdem Mose dem Volk das ganze Gesetz Gottes gegeben hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken zusammen mit Wasser und besprengte das Buch des Gesetzes Gottes und das ganze Volk mithilfe von Ysopzweigen und scharlachroter Wolle.20Dann sagte er: »Dieses Blut besiegelt den Bund, den Gott mit euch geschlossen hat.«[2] (2Mo 24,1; Mt 26,28)21Und in derselben Weise besprengte er das heilige Zelt und alles, was für den Gottesdienst gebraucht wurde. (3Mo 8,15)22Letztlich können wir sagen, dass nach dem Gesetz fast alles durch Besprengung mit Blut gereinigt wurde. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünden. (3Mo 17,11)23Deshalb musste das irdische Zelt und alles, was es enthielt – die Abbilder dessen, was im Himmel ist –, durch das Blut von Tieren gereinigt werden. Was aber wirklich im Himmel ist, muss durch bessere Opfer als das Blut von Tieren gereinigt werden. (Hebr 8,5)24Denn Christus ging in den Himmel selbst, um nun für uns vor Gott einzutreten. Er betrat nicht das irdische Heiligtum, denn dies war nur ein Abbild des wahren Tempels im Himmel. (Röm 8,34; Hebr 8,2; Hebr 9,12; 1Joh 2,1)25Er ging auch nicht in den Himmel, um sich immer wieder selbst zu opfern, wie die irdischen Priester, die Jahr für Jahr das Heiligtum betreten, um das Blut von Tieren zu opfern. (Hebr 9,7; Hebr 10,19)26Wenn das nötig gewesen wäre, hätte er seit Erschaffung der Welt immer wieder sterben müssen. Er kam ein für alle Mal am Ende der Zeiten, um die Macht der Sünde durch seinen Opfertod für uns zu brechen. (1Kor 10,11; Hebr 7,27; 1Petr 3,18)27Und genauso, wie es bestimmt ist, dass jeder Mensch nur einmal stirbt, worauf das Gericht folgt, (1Mo 3,19)28genauso starb auch Christus nur einmal als Opfer, um die Sünden vieler Menschen wegzunehmen. Er wird wiederkommen, aber nicht noch einmal wegen unserer Schuld, sondern er wird all denen Rettung bringen, die sehnsüchtig auf seine Rückkehr warten. (Jes 53,12; Phil 3,20; Hebr 7,27; 1Petr 2,24)