1Und es geschah an einem der Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und ⟨die⟩ gute Botschaft verkündigte, da traten die Hohen Priester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten herbei2und sprachen zu ihm und sagten: Sage uns, in welcher Vollmacht tust du diese Dinge? Oder wer ist es, der dir diese Vollmacht gegeben hat?3Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen; und sagt mir:4War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen?5Sie aber überlegten miteinander und sprachen: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? (Mt 21,32)6Wenn wir aber sagen: von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen, denn es ist überzeugt, dass Johannes ein Prophet ist. (Lk 1,76; Apg 5,26)7Und sie antworteten, sie wüssten nicht, woher. (1Kor 1,19)8Und Jesus sprach zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich dies tue. (Mt 21,33; Mk 12,1)
Gleichnis von den Weingärtnern
9Er fing aber an, zu dem Volk dieses Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und reiste für lange Zeit außer Landes.10Und zur bestimmten Zeit sandte er einen Knecht[1] zu den Weingärtnern, damit sie ihm von der Frucht des Weinbergs gaben; die Weingärtner aber schlugen ihn und schickten ihn leer fort. (Jes 5,7; Jer 7,25)11Und er fuhr fort und sandte einen anderen Knecht[2]; sie aber schlugen auch den und behandelten ihn verächtlich und schickten ihn leer fort. (Jes 5,7; Jer 7,25)12Und er fuhr fort und sandte einen dritten; sie aber verwundeten auch diesen und warfen ihn hinaus. (Jes 5,7; Jer 7,25)13Der Herr des Weinbergs aber sprach: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden; vielleicht, wenn sie diesen sehen, werden sie sich scheuen. (Hebr 1,1)14Als aber die Weingärtner ihn sahen, überlegten sie miteinander und sagten: Dieser ist der Erbe; lasst uns ihn töten, dass das Erbe unser wird. (Joh 11,53)15Und als sie ihn aus dem Weinberg hinausgeworfen hatten, töteten sie ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs ihnen tun? (Joh 19,17)16Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben. Als sie aber ⟨das⟩ hörten, sprachen sie: Auf keinen Fall! (Mt 22,7)17Er aber sah sie an und sprach: Was ist denn das, was geschrieben steht: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein[3] geworden«? (Ps 118,22)18Jeder, der auf jenen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf wen er aber fallen wird, den wird er zermalmen. (Jes 8,15; Dan 2,44)19Und die Hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten zu dieser Stunde die Hände an ihn zu legen – und sie fürchteten das Volk –, denn sie erkannten, dass er dieses Gleichnis auf sie hin gesagt hatte. (Mt 22,15; Mk 12,13; Lk 19,47)
Die Frage nach der Steuer
20Und sie beobachteten ⟨ihn⟩ und sandten Auflauerer aus, die sich stellten, als ob sie Gerechte wären, damit sie ihn bei einem Wort fassten, sodass sie ihn der Obrigkeit und der Macht des Statthalters überliefern konnten. (Ps 12,3; Lk 6,7; Joh 8,6)21Und sie fragten ihn und sagten: Lehrer, wir wissen, dass du recht redest und lehrst und die Person nicht ansiehst, sondern den Weg Gottes in Wahrheit lehrst. (Apg 10,34)22Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht?23Aber er nahm ihre Arglist wahr und sprach zu ihnen:[4]24Zeigt mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift hat er? Sie aber antworteten und sprachen: Des Kaisers.25Er aber sprach zu ihnen: Gebt daher dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Lk 23,2)26Und sie konnten ihn in ⟨seinem⟩ Wort vor dem Volk nicht fassen; und sie verwunderten sich über seine Antwort und schwiegen. (Ps 31,19; Mt 22,23; Mk 12,18)
Die Frage nach der Auferstehung
27Es kamen aber einige der Sadduzäer[5] herbei, die einwenden, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn28und sagten: Lehrer, Mose hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt, der eine Frau hat und kinderlos ist, dass sein Bruder die Frau nimmt und seinem Bruder Nachkommenschaft[6] erweckt.29Es waren nun sieben Brüder. Und der erste nahm eine Frau und starb kinderlos;30und der zweite31und der dritte nahm sie; so ⟨ging es weiter⟩, aber alle sieben[7], sie hinterließen keine Kinder und starben.32Zuletzt aber starb auch die Frau.33In der Auferstehung nun, wessen Frau von ihnen wird sie sein? Denn die sieben hatten sie zur Frau.34Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieser Welt[8] heiraten und werden verheiratet;35die aber, die für würdig gehalten werden, jener Welt[9] teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet; (Phil 3,11)36denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. (Offb 21,4)37Dass aber die Toten auferweckt werden, hat auch Mose beim Dornbusch angedeutet, wenn er den Herrn »den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs« nennt. (2Mo 3,6)38Er ist aber nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn leben alle. (Offb 20,12)39Einige der Schriftgelehrten aber antworteten und sprachen: Lehrer, du hast gut gesprochen.40Denn sie wagten nicht mehr, ihn über irgendetwas zu befragen. (Mt 22,41; Mt 22,46; Mk 12,35)
Die Frage nach dem Christus
41Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie, dass der Christus Davids Sohn sei; (Jer 33,15; Joh 7,42)42und David selbst sagt im Buch der Psalmen: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, (Lk 22,69)43bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege«? (Ps 110,1)44David also nennt ihn Herr. Und wie ist er sein Sohn? (Mt 23,1; Mk 12,38)
Warnung vor den Schriftgelehrten
45Während aber das ganze Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern:46Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern einhergehen wollen und die Begrüßungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; (Lk 11,43)47die die Häuser der Witwen verschlingen und zum Schein lange Gebete halten! Diese werden ein schwereres Gericht empfangen. (Mt 10,15; Mk 12,41)
Lukas 20
Neue Genfer Übersetzung
Die Frage nach der Vollmacht Jesu
1Eines Tages, als Jesus im Tempel lehrte und dem Volk die Botschaft vom Reich Gottes verkündete, erschienen die führenden Priester und die Schriftgelehrten in Begleitung der Ältesten. (Mt 21,23; Mk 11,27)2»Sag uns«, forderten sie ihn auf, »woher nimmst du dir das Recht, das alles zu tun?[1] Wer ist es, der dir die Vollmacht dazu gegeben hat?«3»Ich will euch eine Gegenfrage stellen«, erwiderte Jesus. »Sagt mir:4Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen?«5Sie überlegten miteinander hin und her: »Wenn wir antworten: ›Vom Himmel‹, wird er sagen: ›Warum habt ihr Johannes dann nicht geglaubt?‹6Antworten wir aber: ›Von Menschen‹, dann wird uns das ganze Volk steinigen; denn alle sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.«7Schließlich erklärten sie, sie wüssten nicht, woher die Taufe des Johannes stamme.8Da erwiderte Jesus: »Dann sage ich euch auch nicht, woher ich die Vollmacht habe, so zu handeln.«
Das Gleichnis von den Weinbergpächtern
9Daraufhin erzählte Jesus dem Volk ein Gleichnis. Er sagte: »Ein Mann legte einen Weinberg an; er verpachtete ihn[2] und verreiste dann für längere Zeit. (Mt 21,33; Mk 12,1)10Zur gegebenen Zeit schickte er einen Diener zu den Pächtern, um sich von ihnen seinen Anteil am Ertrag des Weinbergs geben zu lassen. Doch die Pächter verprügelten den Diener und jagten ihn mit leeren Händen davon.11Da schickte der Mann einen anderen Diener, aber dem ging es nicht besser: Sie verprügelten ihn, trieben ihren Spott mit ihm und jagten auch ihn mit leeren Händen fort.12Er schickte noch einen dritten. Auch den wiesen sie ab; sie schlugen ihn blutig und warfen ihn zum Weinberg hinaus.13›Was soll ich tun?‹, fragte sich der Besitzer des Weinbergs. ›Ich werde meinen Sohn schicken, ihn, den ich so sehr liebe. Vor ihm werden sie Achtung haben.‹14Als die Pächter den Sohn kommen sahen, überlegten sie, was sie tun sollten. ›Das ist der Erbe‹, sagten sie zueinander. ›Wir bringen ihn um, dann gehört das Erbe uns!‹15Und sie stießen ihn zum Weinberg hinaus und brachten ihn um. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit diesen Pächtern machen?16Er wird kommen und sie umbringen, und den Weinberg wird er anderen anvertrauen.« Die Zuhörer waren entsetzt. »Nur das nicht!«, sagten sie.17Jesus sah sie an und sagte dann: »Was bedeutet denn jene Schriftstelle: ›Der Stein, den die Bauleute für unbrauchbar erklärten, ist zum Eckstein geworden‹? (Ps 118,22)18Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert, und der, auf den der Stein fällt, wird von ihm zermalmt.«19Daraufhin hätten die Schriftgelehrten und die führenden Priester Jesus am liebsten auf der Stelle festgenommen, denn es war ihnen klar, dass sie mit diesem Gleichnis gemeint waren. Aber sie wagten es nicht, weil sie vor dem Volk Angst hatten.
Die Frage nach der Berechtigung der kaiserlichen Steuer
20Da sie jedoch entschlossen waren, Jesus nicht mehr aus den Augen zu lassen, beauftragten sie einige Männer damit, ihn zu beobachten.[3] Diese sollten sich den Anschein geben, als meinten sie es ehrlich[4], und sollten ihm eine Äußerung entlocken, die es ermöglichen würde, ihn dem Gouverneur zu übergeben und ihn verurteilen zu lassen[5]. (Mt 22,15; Mk 12,13)21Sie legten ihm deshalb eine Frage vor. »Meister«, sagten sie, »wir wissen, dass das, was du sagst und lehrst, richtig ist[6]. Du lässt dich von keinem Menschen beeinflussen, wie angesehen er auch sein mag. Wenn du lehrst, wie man nach Gottes Willen leben soll, lässt du dich allein von der Wahrheit leiten.[7]22Ist es nun richtig[8], wenn wir dem Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?«23Aber Jesus durchschaute die List.24»Zeigt mir eine Silbermünze[9]!«, sagte er zu ihnen. »Wessen Bild und Name ist hier aufgeprägt?[10]« Sie antworteten: »Das Bild und der Name des Kaisers.«25Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und gebt Gott, was Gott gehört!«26Es war ihnen also nicht gelungen, Jesus vor dem Volk zu einer verfänglichen Aussage zu verleiten. Im Gegenteil, seine Antwort hatte sie so verblüfft, dass sie nichts mehr zu sagen wussten[11].
Die Frage nach der Auferstehung der Toten
27Auch aus den Reihen der Sadduzäer, die bestreiten, dass es eine Auferstehung gibt, kamen einige zu Jesus und legten ihm eine Frage vor. (Mt 22,23; Mk 12,18)28»Meister«, sagten sie, »Mose hat uns folgende Vorschrift gegeben[12]: ›Wenn ein verheirateter Mann kinderlos stirbt, soll sein Bruder die Witwe heiraten und dem Verstorbenen Nachkommen verschaffen.‹29Nun waren da sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb jedoch kinderlos.30Daraufhin heiratete der zweite Bruder die Witwe, aber auch er starb kinderlos.31Nach ihm heiratete sie der dritte, und so ging es weiter; alle sieben starben, ohne Kinder zu hinterlassen.32Zuletzt starb auch die Frau.33Wie ist es nun mit der Frau bei der Auferstehung? Wem von ihnen gehört sie dann? Alle sieben waren schließlich mit ihr verheiratet gewesen.«34Jesus antwortete: »In der jetzigen Welt heiraten die Menschen[13] und werden verheiratet.35Aber diejenigen, die für würdig erachtet werden, von den Toten aufzuerstehen und an der kommenden Welt teilzuhaben, heiraten dann nicht mehr[14].36Sie können dann ja auch nicht mehr sterben, sondern sind den Engeln gleich; als Menschen[15] der Auferstehung sind sie Söhne[16] Gottes.37Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose deutlich gemacht. In der Geschichte vom Dornbusch nennt er den Herrn ›den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs‹.38Gott ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; für ihn sind alle lebendig[17].«39Einige der Schriftgelehrten sagten darauf: »Meister, das war eine gute Antwort.«40Aber niemand wagte mehr[18], ihm eine Frage zu stellen.
Der Messias – Davids Sohn oder Davids Herr?
41Nun fragte Jesus sie: »Wie kommt es eigentlich, dass man sagt, der Messias[19] sei der Sohn Davids? (Mt 22,41; Mk 12,35)42David selbst sagt doch im Buch der Psalmen: ›Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite,43bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße gemacht habe.‹ (Ps 110,1)44Der Messias wird also von David ›Herr‹ genannt. Wie kann er dann Davids Sohn sein?«
Warnung vor den Schriftgelehrten
45Das ganze Volk hörte zu, als Jesus daraufhin zu seinen Jüngern sagte: (Mt 23,6; Mk 12,37)46»Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie gehen mit Vorliebe in langen Gewändern einher und haben es gern, wenn man sie auf der Straße[20] ehrfurchtsvoll grüßt. In den Synagogen nehmen sie die vordersten Sitze für sich in Anspruch und bei Festessen die Ehrenplätze.47Sie verschlingen den Besitz[21] der Witwen und sprechen zum Schein lange Gebete. Darum erwartet sie ein besonders hartes Urteil.«
Lukas 20
Gute Nachricht Bibel 2018
Die Frage nach dem Auftraggeber
1Eines Tages lehrte Jesus wieder im Tempel und verkündete dem Volk die Gute Nachricht. Da kamen die führenden Priester, die Gesetzeslehrer und auch die Ratsältesten (Mt 21,23; Mk 11,27)2und fragten: »Sag uns, woher nimmst du das Recht, hier so aufzutreten? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?«3Jesus antwortete ihnen: »Auch ich will euch eine Frage stellen. Sagt mir:4Woher hatte der Täufer Johannes den Auftrag, zu taufen? Von Gott oder von Menschen?«5Sie überlegten: »Wenn wir sagen ›Von Gott‹, dann wird er fragen: Warum habt ihr dann Johannes nicht geglaubt?6Wenn wir aber sagen ›Von Menschen‹, dann wird das Volk uns steinigen, denn alle sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.« (Mt 14,5)7So sagten sie zu Jesus, dass sie es nicht wüssten.8»Gut«, erwiderte Jesus, »dann sage ich euch auch nicht, wer mich bevollmächtigt hat.«
Das Gleichnis von den bösen Weinbergspächtern
9Darauf wandte sich Jesus wieder dem Volk zu und erzählte ihm dieses Gleichnis: »Ein Mann legte einen Weinberg an. Den verpachtete er und verreiste dann für längere Zeit. (Jes 5,1; Mt 21,33; Mk 12,1)10Zum gegebenen Zeitpunkt schickte er einen Boten zu den Pächtern, um seinen Anteil am Ertrag des Weinbergs abholen zu lassen. Aber die Pächter verprügelten den Boten und ließen ihn unverrichteter Dinge abziehen. (2Chr 36,15)11Der Besitzer schickte einen zweiten, aber auch den verprügelten sie, behandelten ihn auf die schimpflichste Weise und schickten ihn mit leeren Händen weg.12Er sandte auch noch einen dritten. Den schlugen die Pächter blutig und jagten ihn ebenfalls davon.13Da sagte der Besitzer des Weinbergs: ›Was soll ich tun? Ich werde meinen Sohn schicken, dem meine ganze Liebe gilt; vor dem werden sie wohl Respekt haben.‹ (Lk 3,22)14Aber als die Pächter ihn kommen sahen, sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe! Wir bringen ihn um, dann gehört seine Erbschaft, der Weinberg, uns.‹15So stießen sie ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit ihnen machen?16Er wird kommen und diese bösen Pächter töten und wird den Weinberg anderen anvertrauen.« Als die Leute das hörten, sagten sie: »Das darf nicht geschehen!«17Jesus schaute sie an und sagte: »Was bedeutet denn dieses Wort in den Heiligen Schriften: ›Der Stein, den die Bauleute als wertlos weggeworfen haben, ist zum Eckstein geworden‹? (Ps 118,22)18Wer auf diesen Stein stürzt, wird zerschmettert, und auf wen er fällt, den zermalmt er!« (Dan 2,34; Dan 2,44; 1Petr 2,8)19Die Gesetzeslehrer und die führenden Priester hätten Jesus am liebsten auf der Stelle festgenommen; denn sie merkten, dass das Gleichnis auf sie gemünzt war. Aber sie hatten Angst vor dem Volk. (Lk 19,48)
Die Frage nach der Steuer für den Kaiser
20Die Gesetzeslehrer und die führenden Priester ließen Jesus jetzt nicht mehr aus den Augen. Sie schickten Spitzel zu ihm, die so tun sollten, als ob es ihnen nur um die gewissenhafte Befolgung des Gesetzes ginge. Die sollten Jesus bei einem verfänglichen Wort ertappen, damit sie ihn an den römischen Statthalter ausliefern könnten. (Mt 22,15; Mk 12,13; Lk 11,53)21Diese Leute legten Jesus die Frage vor: »Lehrer, wir wissen, dass du die richtige Lehre hast. Du lässt dich auch nicht von Menschen beeinflussen, selbst wenn sie noch so mächtig sind, sondern sagst uns klar und deutlich, wie wir nach Gottes Willen leben sollen.22Sag uns: Ist es uns nach dem Gesetz Gottes erlaubt, dem römischen Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?«23Jesus durchschaute ihre Hinterlist und sagte zu ihnen:24»Zeigt mir eine Silbermünze her! Wessen Bild und Name ist denn hier aufgeprägt?« »Das Bild und der Name des Kaisers«, antworteten sie.25Da sagte Jesus: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört – aber gebt Gott, was Gott gehört!« (Röm 13,7)26So konnten sie ihn vor dem Volk nicht zu einer verfänglichen Aussage verleiten. Sie waren von seiner Antwort so überrascht, dass sie nichts mehr zu sagen wussten.
Werden die Toten auferstehen?
27Dann kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Die Sadduzäer bestreiten, dass die Toten auferstehen werden. (Mt 3,7; Mt 16,1; Mt 16,6; Mt 16,11; Mt 22,23; Mk 12,18; Apg 4,1; Apg 5,17; Apg 23,6)28»Lehrer«, sagten sie, »Mose hat uns die Vorschrift gegeben: ›Wenn ein Mann stirbt und er hat eine Frau, ist aber kinderlos, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dem Verstorbenen Nachkommen verschaffen.‹ (1Mo 38,8; 5Mo 25,5)29Nun gab es einmal sieben Brüder. Der älteste heiratete und starb kinderlos.30Darauf heiratete der zweite die Witwe,31darauf der dritte. Und so alle sieben: Sie heirateten die Frau, hinterließen keine Kinder und starben.32Zuletzt starb auch die Frau.33Wie ist das nun mit dieser Frau bei der Auferstehung der Toten? Wem von den Männern soll sie dann gehören? Sie war ja mit allen sieben verheiratet!«34Jesus antwortete: »Heiraten ist eine Sache für diese gegenwärtige Welt.35Die Menschen aber, die Gott auferstehen lässt und die in seiner kommenden Welt leben dürfen, werden nicht mehr heiraten.36Sie können dann ja auch nicht mehr sterben und brauchen nicht mehr für Nachkommen zu sorgen.[1] Weil sie vom Tod auferstanden sind, sind sie wie die Engel: Sie sind Söhne und Töchter Gottes![2] (1Joh 3,1; Weis 5,5)37Dass Gott aber wirklich die Toten auferwecken wird, das hat Mose schon bei der Begegnung am Dornbusch deutlich zu verstehen gegeben, als er den Herrn dort den ›Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs‹ nannte. (2Mo 3,2; 2Mo 3,6)38Gott ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden! Für ihn sind alle lebendig.«39Einige Gesetzeslehrer sagten dazu: »Lehrer, das war eine gute Antwort.« (Mk 12,32)40Die Sadduzäer wagten es nämlich nicht mehr, ihm noch irgendeine weitere Frage zu stellen. (Mt 22,46)
Davids Sohn oder Davids Herr?
41Nun wandte Jesus sich an sie alle und fragte: »Wie lässt sich behaupten, der versprochene Retter[3] müsse ein Sohn Davids sein? (Mt 20,30; Mt 22,41; Mk 12,35)42David selbst sagt doch im Buch der Psalmen: ›Gott, der Herr, sagte zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite! (Ps 110,1; Mk 12,36)43Ich will dir deine Feinde unterwerfen, sie als Schemel unter deine Füße legen.‹44David nennt ihn also ›Herr‹ – wie kann er dann sein Sohn sein?«
Jesus warnt vor den Gesetzeslehrern
45Mt 23,1.6-7.14) Vor dem ganzen versammelten Volk warnte Jesus seine Jünger, die Männer und Frauen:[4] (Mk 12,37)46»Nehmt euch in Acht vor den Gesetzeslehrern! Sie zeigen sich gern in ihren Talaren und fühlen sich geschmeichelt, wenn sie auf der Straße respektvoll gegrüßt werden. Beim Gottesdienst sitzen sie in der vordersten Reihe und bei Festmählern nehmen sie die Ehrenplätze ein. (Lk 11,43; Lk 14,7)47Sie sprechen lange Gebete, um einen guten Eindruck zu machen; in Wahrheit aber sind sie Betrüger, die schutzlose Witwen um ihren Besitz bringen. Sie werden einmal besonders streng bestraft werden.«
Lukas 20
Zürcher Bibel
Zur Frage nach der Vollmacht Jesu
1Und es geschah an einem der Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium verkündigte, da kamen die Hohen Priester und Schriftgelehrten mit den Ältesten zu ihm2und sagten: Sag uns, aus welcher Vollmacht du das tust oder wer dich dazu bevollmächtigt hat.3Er antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen; sagt mir:4Die Taufe des Johannes - stammte sie vom Himmel oder von Menschen?5Sie aber berieten sich und sagten zueinander: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?6Sagen wir, von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen, denn es ist überzeugt, dass Johannes ein Prophet war. (Lk 1,76; Lk 20,19)7Und sie antworteten, sie wüssten nicht woher. (Lk 22,68)8Da sagte Jesus zu ihnen: Dann sage auch ich euch nicht, aus welcher Vollmacht ich dies tue.
Die Geschichte von den bösen Weinbauern
9Er begann aber, dem Volk das folgende Gleichnis zu erzählen: Ein Mann pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weinbauern und ging für einige Zeit ausser Landes.10Und als es Zeit war, schickte er einen Knecht zu den Weinbauern, seinen Anteil am Ertrag des Weinbergs zu holen. Die Weinbauern aber verprügelten ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.11Da schickte er einen zweiten Knecht. Sie verprügelten und misshandelten aber auch den und schickten ihn mit leeren Händen fort.12Da schickte er noch einen dritten. Aber auch den schlugen sie blutig und warfen ihn hinaus.13Da sagte der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden; vor ihm werden sie Respekt haben.14Als aber die Weinbauern ihn sahen, überlegten sie und sagten zueinander: Das ist der Erbe. Wir wollen ihn töten, damit das Erbe uns zufällt.15Und sie stiessen ihn aus dem Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun?16Er wird kommen und diese Weinbauern umbringen und den Weinberg anderen geben. Als sie das hörten, sagten sie: Das darf nicht sein!17Er aber blickte sie an und sprach: Was bedeutet denn dieses Schriftwort: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. (Ps 118,22; Lk 2,34; Apg 4,11)18Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen. (Jes 8,14; Dan 2,34)19Da hätten ihn die Schriftgelehrten und Hohen Priester am liebsten noch zur selben Stunde verhaftet, doch sie fürchteten das Volk; sie hatten nämlich erkannt, dass dieses Gleichnis auf sie gemünzt war. (Lk 19,47; Lk 20,6; Lk 22,2)
Zur Frage nach der kaiserlichen Steuer
20Und sie liessen ihn beobachten und schickten Aufpasser, die sich als Gerechte ausgeben sollten. Die sollten ihn auf einem Ausspruch behaften, um ihn dann der Behörde und der Amtsgewalt des Statthalters ausliefern zu können.21Und sie fragten ihn: Meister, wir wissen, dass du korrekt redest und lehrst und die Person nicht ansiehst, sondern den Weg Gottes lehrst, wie es der Wahrheit entspricht.22Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?23Er aber bemerkte ihre Arglist und sagte zu ihnen:24Zeigt mir einen Denar. Wessen Bild und Inschrift trägt er? Sie sagten: Des Kaisers.25Da sagte er zu ihnen: Also, gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Lk 23,2; Röm 13,7)26Und es gelang ihnen nicht, ihn vor dem Volk auf einem Ausspruch zu behaften, und sie wunderten sich über seine Antwort und schwiegen.
Zur Frage nach der Auferstehung der Toten
27Es kamen aber einige von den Sadduzäern zu ihm, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn: (Apg 23,8)28Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn einem der Bruder stirbt, der eine Frau hatte und kinderlos geblieben war, dann soll sein Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken. (5Mo 25,5)29Nun gab es sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos.30Und der zweite nahm sie31und der dritte und so fort: Alle sieben hinterliessen keine Kinder und starben.32Zuletzt starb auch die Frau.33Die Frau nun - wessen Frau wird sie in der Auferstehung sein? Die sieben haben sie ja alle zur Frau gehabt.34Da sagte Jesus zu ihnen: Die Söhne und Töchter dieser Welt heiraten und werden verheiratet;35die aber gewürdigt werden, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, die heiraten nicht, noch werden sie verheiratet.36Sie können ja auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne und Töchter Gottes, weil sie Söhne und Töchter der Auferstehung sind. (Mt 5,9)37Dass aber die Toten auferweckt werden, darauf hat auch Mose beim Dornbusch hingedeutet, wenn er den Herrn den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. (2Mo 3,6; Apg 3,13; Apg 7,32)38Er aber ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden, denn für ihn leben alle. (Röm 14,8)39Da entgegneten einige von den Schriftgelehrten: Meister, gut hast du gesprochen.40Sie wagten nämlich nicht mehr, ihn etwas zu fragen. (Mt 22,46; Mk 12,34)
Der Sohn Davids
41Er aber fragte sie: Warum sagt man, der Gesalbte sei Davids Sohn? (Lk 1,27; Lk 9,20; Joh 7,42)42Sagt doch David selbst im Buch der Psalmen: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,43bis ich deine Feinde hingelegt habe als Schemel für deine Füsse. (Ps 110,1; Apg 2,34)44David nennt ihn also Herr, wie kann er da sein Sohn sein? (Lk 1,27)
Die Warnung vor den Schriftgelehrten
45Vor dem ganzen Volk sagte er zu seinen Jüngern:46Nehmt euch in acht vor den Schriftgelehrten, die Wert darauf legen, in langen Gewändern einherzugehen, und es schätzen, auf den Marktplätzen gegrüsst zu werden, und gerne die Ehrensitze in den Synagogen und die Ehrenplätze bei den Gastmählern einnehmen; (Lk 11,43)47sie fressen die Häuser der Witwen leer und verrichten zum Schein lange Gebete. Sie werden ein umso härteres Urteil empfangen. (Jes 5,8; Jes 10,2)
Lukas 20
Neue evangelistische Übersetzung
Seine Streitgespräche (20)
1Als Jesus an einem der Tage wieder im Tempel lehrte und dem Volk gute Botschaft brachte, traten die Hohen Priester und die Gesetzeslehrer in Begleitung der Ältesten zu ihm2und fragten: "Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?"3"Auch ich will euch eine Frage stellen", erwiderte Jesus.4"Taufte Johannes im Auftrag des Himmels oder im Auftrag von Menschen?"5Sie überlegten miteinander. "Wenn wir sagen: 'Im Auftrag des Himmels', wird er fragen: 'Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?'6Wenn wir aber sagen: 'Von Menschen', dann wird uns das ganze Volk steinigen, denn sie alle sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war."7So erwiderten sie, sie wüssten es nicht.8"Gut", entgegnete Jesus, "dann sage ich euch auch nicht, von wem ich die Vollmacht habe, das alles zu tun."9Daraufhin erzählte Jesus dem Volk ein Gleichnis. Er begann: "Ein Mann legte einen Weinberg an, verpachtete ihn an Winzer und reiste für längere Zeit ins Ausland.10Als die Zeit gekommen war, schickte er einen seiner Arbeiter zu den Pächtern, um seinen Anteil an der Ernte zu erhalten. Doch die Winzer verprügelten den Mann und jagten ihn mit leeren Händen fort.11Da schickte der Besitzer einen zweiten Arbeiter. Aber auch den verprügelten sie, beschimpften ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.12Er schickte noch einen dritten. Aber auch den schlugen sie blutig und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus.13Was soll ich tun?', fragte sich der Weinbergbesitzer. 'Ich will meinen Sohn schicken, dem meine ganze Liebe gilt. Ihn werden sie sicher nicht antasten.'14Als die Winzer den Sohn sahen, überlegten sie miteinander: 'Das ist der Erbe! Kommt, wir bringen ihn um, dann gehört das Erbe uns.'15Sie warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn. Was wird nun der Weinbergbesitzer mit ihnen tun?", fragte Jesus.16"Er wird kommen, diese Winzer umbringen und den Weinberg anderen geben." – "Das darf nicht geschehen!", sagten die Zuhörer.17Jesus sah sie an und sagte dann: "Was bedeuten denn diese Worte in der Schrift: 'Der Stein, den die Fachleute ‹als unbrauchbar› verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.'? (Ps 118,22)18Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert, und jeder, auf den er fällt, wird zermalmt."19Daraufhin hätten die Hohen Priester und Gesetzeslehrer Jesus am liebsten gleich festgenommen, es war ihnen nämlich klar, dass er sie mit diesem Gleichnis gemeint hatte. Aber sie fürchteten das Volk.
Steuern zahlen?
20Doch ließen sie ihn nicht mehr aus den Augen und schickten Spitzel zu ihm, die sich den Anschein geben sollten, als meinten sie es ehrlich. Sie hofften, ihn mit seinen eigenen Worten zu fangen, damit sie ihn der Gerichtsbarkeit des römischen Statthalters ausliefern könnten.21"Rabbi", sagten sie, "wir wissen, dass du aufrichtig bist und nicht nach der Meinung der Leute fragst. Du zeigst uns wirklich, wie man nach Gottes Willen leben soll.22Ist es nun richtig, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?"23Jesus durchschaute ihre Heuchelei und sagte:24"Zeigt mir einen Denar![1] Wessen Bild und Name ist darauf?" – "Des Kaisers", erwiderten sie.25"Nun", sagte Jesus, "dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört."26Sie konnten ihn zu keiner verfänglichen Aussage vor dem Volk verleiten. Im Gegenteil, sie waren von seiner Antwort so überrascht, dass sie nichts mehr zu sagen wussten.
Gibt es eine Auferstehung?
27Dann kamen einige Sadduzäer[2] zu Jesus. Diese behaupten, es gäbe keine Auferstehung nach dem Tod. Sie fragten:28"Rabbi, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein verheirateter Mann kinderlos stirbt, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.29Nun waren da sieben Brüder. Der älteste von ihnen heiratete und starb kinderlos.30Daraufhin nahm der zweite Bruder die Witwe zur Frau. Doch auch er starb bald und hinterließ keine Kinder.31Nach ihm der dritte und so alle sieben. Sie heirateten die Frau, hinterließen keine Kinder und starben.32Zuletzt starb auch die Frau.33Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Denn alle sieben waren ja mit ihr verheiratet."34Jesus sagte zu ihnen: "Heiraten ist eine Sache für die gegenwärtige Welt.35Aber die Menschen, die für würdig gehalten werden, in der kommenden Welt leben zu dürfen und von den Toten aufzuerstehen, werden nicht mehr heiraten.36Sie können dann auch nicht mehr sterben, sondern sind den Engeln gleich. Als Menschen der Auferstehung sind sie dann Söhne Gottes.37Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose deutlich werden lassen, als er den Herrn beim ‹brennenden› Dornbusch 'den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs' nennt. (2Mo 3,6)38Er ist also nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig."39Da sagten einige von den Gesetzeslehrern: "Rabbi, das war eine gute Antwort!"40Denn sie wagten es nicht mehr, ihn über irgendetwas zu befragen.41Nun wandte sich Jesus an alle und fragte: "Wieso wird eigentlich behauptet, der Messias sei der Sohn Davids?42David selbst sagt doch im Buch der Psalmen: 'Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite,43bis ich deine Feinde zu einer Fußbank für dich gemacht habe.' (Ps 110,1)44Wenn David ihn also Herr nennt, wie kann er dann gleichzeitig sein Sohn sein?"45Vor dem ganzen versammelten Volk warnte Jesus seine Jünger:46"Hütet euch vor den Gesetzeslehrern! Sie zeigen sich gern in ihren langen Gewändern und erwarten, dass man sie auf den Märkten ehrerbietig grüßt. In der Synagoge sitzen sie in der ersten Reihe, und bei Festessen beanspruchen sie die Ehrenplätze.47Gleichzeitig aber verschlingen sie den Besitz schutzloser Witwen und sprechen scheinheilig lange Gebete. Darum erwartet sie ein sehr hartes Urteil."
Lukas 20
Menge Bibel
1Eines Tages nun, als er das Volk im Tempel lehrte und die Heilsbotschaft verkündigte, traten die Hohenpriester und Schriftgelehrten samt den Ältesten an ihn heran2und sagten zu ihm: »Sage uns, aufgrund welcher Vollmacht du hier in dieser Weise auftrittst oder wer es ist, der dir die Vollmacht[1] dazu gegeben hat?«3Da antwortete er ihnen: »Auch ich will euch eine Frage vorlegen; sagt mir:4Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen?«5Da überlegten sie bei sich[2] folgendermaßen: »Sagen wir: ›Vom Himmel‹, so wird er fragen: ›Warum habt ihr ihm dann keinen Glauben geschenkt?‹6Sagen wir dagegen: ›Von Menschen‹, so wird das ganze Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet (gewesen) ist.«7So gaben sie ihm denn zur Antwort, sie wüßten nicht, woher sie stamme.8Da sagte Jesus zu ihnen: »Dann sage auch ich euch nicht, aufgrund welcher Vollmacht ich hier so auftrete.«9Er begann dann dem Volk folgendes Gleichnis vorzutragen: »Ein Mann legte einen Weinberg an, verpachtete ihn an Weingärtner und ging dann für längere Zeit ins Ausland.10Als nun die Zeit da war, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm (seinen Teil) vom Ertrag des Weinbergs abgäben; aber die Weingärtner mißhandelten diesen und schickten ihn mit leeren Händen zurück.11Da sandte er nochmals einen andern Knecht; sie aber mißhandelten und beschimpften auch diesen und schickten ihn mit leeren Händen zurück.12Er sandte darauf noch einen dritten; sie aber schlugen auch diesen blutig und warfen ihn hinaus.13Da sagte[3] der Herr des Weinbergs: ›Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn hinsenden; vor diesem werden sie sich doch wohl scheuen.‹14Als die Weingärtner ihn aber erblickten, überlegten sie miteinander und sagten: ›Dies ist der Erbe! Wir wollen ihn töten: dann fällt das Erbgut uns zu.‹15So stießen sie ihn denn aus dem Weinberge hinaus und schlugen ihn tot. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen machen?16Er wird kommen und diese Weingärtner ums Leben bringen und den Weinberg an andere vergeben.« Als sie das hörten, sagten sie: »Nimmermehr!«17Jesus aber blickte sie an und sagte: »Was bedeutet denn dieses Schriftwort (Ps 118,22): ›Der Stein, den die Bauleute (als unbrauchbar) verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden‹?18Jeder, der an diesem Steine zu Fall kommt, wird zerschmettert werden; auf wen aber der Stein fällt, den wird er zermalmen.« (Jes 8,14)19Da suchten die Schriftgelehrten und Hohenpriester ihn noch in derselben Stunde festzunehmen, fürchteten sich jedoch vor dem Volk; sie hatten nämlich wohl gemerkt, daß er dieses Gleichnis gegen sie gerichtet hatte.20So lauerten sie ihm denn auf und sandten Aufpasser ab, die sich das Aussehen gesetzesstrenger Leute geben sollten, damit sie ihn durch einen seiner Aussprüche fingen und ihn dann der Obrigkeit und der Gewalt des Statthalters überliefern könnten.21Die fragten ihn also: »Meister, wir wissen, daß du offen[4] redest und lehrst und die Person nicht ansiehst, sondern den Weg Gottes mit Wahrhaftigkeit lehrst:22ist es recht, daß wir dem Kaiser Steuern entrichten, oder nicht?«23Da er nun ihre böse Absicht durchschaute, sagte er zu ihnen:24»Zeigt mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift trägt er?« Sie antworteten: »Des Kaisers.«25Da sagte er zu ihnen: »Nun, so gebt dem Kaiser, was dem Kaiser zukommt, und Gott, was Gott zukommt.«26Und sie vermochten ihn nicht bei einem Ausspruch vor dem Volk zu fangen und wußten, voll Verwunderung über seine Antwort, nichts mehr zu sagen.27Hierauf traten einige Sadduzäer herzu, die da behaupten, es gebe keine Auferstehung, und legten ihm eine Frage vor28mit den Worten: »Meister, Mose hat uns vorgeschrieben (5.Mose 25,5): ›Wenn jemandem sein Bruder stirbt, der eine Frau hat, jedoch kinderlos geblieben ist, so soll sein Bruder die Frau ehelichen und für seinen Bruder das Geschlecht fortpflanzen.‹29Nun waren da sieben Brüder. Der erste[5] nahm eine Frau und starb kinderlos;30der zweite heiratete sie darauf,31dann der dritte und in derselben Weise alle sieben, hinterließen aber keine Kinder und starben;32zuletzt starb auch die Frau.33Wem von ihnen wird diese nun bei der Auferstehung als Frau angehören? Alle sieben haben sie ja zur Frau gehabt.«34Da sagte Jesus zu ihnen: »Die Kinder[6] der jetzigen Weltzeit heiraten und werden verheiratet;35diejenigen aber, welche würdig befunden worden sind, an jener Weltzeit und an der Auferstehung der Toten[7] teilzunehmen, die heiraten weder noch werden sie verheiratet;36sie können dann ja auch nicht mehr sterben, denn sie sind den Engeln gleich und sind Söhne[8] Gottes, weil sie Söhne der Auferstehung sind.37Daß aber die Toten auferweckt werden, das hat auch Mose bei (der Erzählung von) dem Dornbusch erkennen lassen (2.Mose 3,6), indem er dort den Herrn ›den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs‹ nennt.38Gott ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden, denn alle leben ihm[9].«39Da antworteten mehrere Schriftgelehrte: »Meister, du hast trefflich gesprochen!«40Sie wagten auch hinfort nicht mehr, ihm eine Frage vorzulegen.41Er sagte dann aber zu ihnen: »Wie kann man behaupten, Christus[10] sei Davids Sohn?42David selbst sagt ja doch im Psalmbuch (Ps 110,1): ›Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten,43bis ich deine Feinde hinlege zum Schemel deiner Füße.‹44David nennt ihn[11] also ›Herr‹; wie kann er da sein Sohn sein?«45Zu seinen Jüngern aber sagte er, während das ganze Volk zuhörte:46»Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die es lieben, in langen Gewändern einherzugehen, und sich auf den öffentlichen Plätzen gern begrüßen lassen; die auf die vordersten Sitze in den Synagogen und auf die obersten Plätze bei den Gastmählern Anspruch machen;47die die Häuser der Witwen verschlingen[12] und zum Schein lange Gebete verrichten; diese werden ein besonders strenges Gericht erfahren.«