Hiob 1

Zürcher Bibel

1 Im Lande Uz lebte ein Mann, der hiess Hiob. Und dieser Mann war schuldlos und aufrecht, er fürchtete Gott und mied das Böse. (Jer 25,20; Kla 4,21; Hes 14,14; Hes 22,5; Hes 29,11; Hes 31,5)2 Und es wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter geboren, (Hi 42,13)3 und er besass siebentausend Schafe und dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und viel Gesinde. So war dieser Mann grösser als alle anderen, die im Osten wohnten.4 Seine Söhne aber pflegten Gastmähler zu halten, ein jeder in seinem Haus an seinem Tag. Und sie sandten zu ihren drei Schwestern und luden sie ein, mit ihnen zu essen und zu trinken. (Hi 8,4)5 Wenn dann die Tage des Gastmahls vorüber waren, sandte Hiob zu ihnen und liess sie weihen, und früh am Morgen brachte er für jedes Kind ein Brandopfer dar. Denn Hiob dachte: Vielleicht haben meine Kinder gesündigt und Gott gelästert in ihrem Herzen. Das tat Hiob jedes Mal.6 Eines Tages aber kamen die Götter, um vor den HERRN zu treten, und auch der Satan kam mit ihnen. (Hi 2,1)7 Da sprach der HERR zum Satan: Woher kommst du? Und der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde durchstreift und bin auf ihr hin und her gezogen.8 Und der HERR sprach zum Satan: Hast du auf meinen Diener Hiob geachtet? Auf Erden ist keiner wie er: Er ist schuldlos und aufrecht, er fürchtet Gott und meidet das Böse. (Hi 2,3)9 Der Satan aber antwortete dem HERRN und sprach: Ist Hiob ohne Grund gottesfürchtig?10 Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum beschützt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und seine Herden haben sich im Lande ausgebreitet. (Hi 3,23; Hi 29,4)11 Doch strecke deine Hand aus und taste seine ganze Habe an - wenn er dich dann nicht ins Angesicht lästert! (Hi 19,21)12 Da sprach der HERR zum Satan: Sieh, alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur gegen ihn selbst strecke deine Hand nicht aus! Da entfernte sich der Satan vom Angesicht des HERRN.13 Eines Tages aber, als seine Söhne und Töchter im Haus ihres erstgeborenen Bruders assen und Wein tranken,14 kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder waren beim Pflügen, und die Eselinnen weideten daneben. (Hi 5,5)15 Da sind die Sabäer eingefallen und haben sie weggenommen und die Knechte mit der Schärfe des Schwerts erschlagen, und ich allein bin entkommen, es dir zu melden.16 Während dieser noch redete, kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes ist vom Himmel gefallen und hat die Schafe und die Knechte verbrannt und verzehrt, und ich allein bin entkommen, es dir zu melden. (Ps 78,48)17 Während dieser noch redete, kam ein anderer und sprach: Die Kasdäer haben drei Heerhaufen aufgestellt und sind über die Kamele hergefallen und haben sie weggenommen und die Knechte mit der Schärfe des Schwerts erschlagen, und ich allein bin entkommen, es dir zu melden. (1Mo 11,28; Jer 51,24)18 Während dieser noch redete, kam ein anderer und sprach: Deine Söhne und Töchter assen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders, (Hi 5,4)19 und sieh, da kam ein Sturmwind von der Wüste her und hat das Haus an den vier Ecken gepackt, und es ist über den jungen Leuten eingestürzt, und sie sind umgekommen, und ich allein bin entkommen, es dir zu melden. (Hi 8,15)20 Da stand Hiob auf und zerriss sein Gewand und schor sein Haupt, und er liess sich zur Erde sinken und warf sich nieder (2Sam 1,11; Est 4,1; Hi 2,12)21 und sprach: Nackt bin ich gekommen aus dem Leib meiner Mutter, und nackt gehe ich wieder dahin. Der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen. (1Sam 2,6; Pred 5,14)22 Bei alldem sündigte Hiob nicht, und er sagte nichts Törichtes gegen Gott. (Hi 2,10)