Psalm 18 | Schlachter 2000 Neue Genfer Übersetzung

Psalm 18 | Schlachter 2000
1 Für den Vorsänger. Von dem Knecht des Herrn, von David, der dem Herrn die Worte dieses Liedes sang, an dem Tag, als der Herr ihn aus der Hand aller seiner Feinde errettet hatte, auch aus der Hand Sauls. Er sprach: 2 Ich will dich von Herzen lieben, o HERR, meine Stärke! 3 Der HERR ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist mein Fels, in dem ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine sichere Festung. 4 Den HERRN, den Hochgelobten, rief ich an — und ich wurde von meinen Feinden errettet! 5 Die Fesseln des Todes umfingen mich, die Ströme Belials schreckten mich; 6 die Fesseln des Totenreiches umschlangen mich, es ereilten mich die Fallstricke des Todes. 7 In meiner Bedrängnis rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott; er hörte meine Stimme in seinem Tempel, mein Schreien vor ihm drang zu seinen Ohren. 8 Da bebte und erzitterte die Erde; die Grundfesten der Berge wurden erschüttert und bebten, weil er zornig war. 9 Rauch stieg auf von seiner Nase und verzehrendes Feuer aus seinem Mund; Feuersglut sprühte daraus hervor. 10 Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen. 11 Er fuhr auf dem Cherub und flog daher, er schwebte auf den Flügeln des Windes. 12 Er machte Finsternis zu seiner Hülle, dunkle Wasser, dichte Wolken zu seinem Zelt um sich her. 13 Aus dem Glanz vor ihm gingen seine Wolken über von Hagel und Feuersglut. 14 Dann donnerte der HERR in den Himmeln, der Höchste ließ seine Stimme erschallen — Hagel und Feuersglut. 15 Und er schoss seine Pfeile und zerstreute sie, er schleuderte Blitze und schreckte sie. 16 Da sah man die Gründe der Wasser, und die Grundfesten des Erdkreises wurden aufgedeckt von deinem Schelten, o HERR, von dem Schnauben deines grimmigen Zorns! 17 Er streckte [seine Hand] aus von der Höhe und ergriff mich, er zog mich aus großen Wassern; 18 er rettete mich von meinem mächtigen Feind und von meinen Hassern, die mir zu stark waren. 19 Sie hatten mich überfallen zur Zeit meines Unglücks; aber der HERR wurde mir zur Stütze. 20 Er führte mich auch heraus in die Weite; er befreite mich, denn er hatte Wohlgefallen an mir. 21 Der HERR hat mir vergolten nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände hat er mich belohnt; 22 denn ich habe die Wege des HERRN bewahrt und bin nicht abgefallen von meinem Gott, 23 sondern alle seine Verordnungen hatte ich vor Augen und stieß seine Satzungen nicht von mir, 24 und ich hielt es ganz mit ihm und hütete mich vor meiner Sünde. 25 Darum vergalt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen. 26 Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den Rechtschaffenen rechtschaffen, 27 gegen den Reinen erzeigst du dich rein, aber dem Hinterlistigen trittst du entgegen! 28 Denn du rettest das elende Volk und erniedrigst die stolzen Augen. 29 Ja, du zündest meine Leuchte an; der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht; 30 denn mit dir kann ich gegen Kriegsvolk anrennen, und mit meinem Gott über die Mauer springen. 31 Dieser Gott — sein Weg ist vollkommen! Das Wort des HERRN ist geläutert; er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. 32 Denn wer ist Gott außer dem HERRN, und wer ist ein Fels außer unserem Gott? 33 Gott ist es, der mich umgürtet mit Kraft und meinen Weg unsträflich macht. 34 Er macht meine Füße denen der Hirsche gleich und stellt mich auf meine Höhen; 35 er lehrt meine Hände kämpfen und meine Arme den ehernen Bogen spannen. 36 Du gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stützt mich, und deine Herablassung macht mich groß. 37 Du machst mir Raum zum Gehen, und meine Knöchel wanken nicht. 38 Ich jagte meinen Feinden nach und holte sie ein und kehrte nicht um, bis sie aufgerieben waren; 39 ich zerschmetterte sie, dass sie nicht mehr aufstehen konnten; sie fielen unter meine Füße. 40 Du hast mich gegürtet mit Kraft zum Kampf; du hast unter mich gebeugt, die gegen mich aufstanden. 41 Du wandtest mir den Rücken meiner Feinde zu, und ich habe vertilgt, die mich hassen. 42 Sie schrien, aber da war kein Retter; zum HERRN, aber er antwortete ihnen nicht. 43 Und ich zerrieb sie zu Staub vor dem Wind, warf sie hinaus wie Straßenkot. 44 Du hast mich gerettet aus den Streitigkeiten des Volkes und hast mich gesetzt zum Haupt der Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir; 45 sie gehorchen mir aufs Wort; die Söhne der Fremde schmeicheln mir. 46 Die Söhne der Fremde verzagen und kommen zitternd aus ihren Burgen. 47 Der HERR lebt! Gepriesen sei mein Fels! Der Gott meines Heils sei hoch erhoben! 48 Der Gott, der mir Rache verlieh und die Völker unter mich zwang, 49 der mich meinen Feinden entkommen ließ. Ja, du hast mich erhöht über meine Widersacher und hast mich errettet von dem Mann der Gewalttat! 50 Darum will ich dich, o HERR, preisen unter den Heiden und deinem Namen lobsingen, 51 dich, der seinem König große Siege verliehen hat, und der Gnade erweist seinem Gesalbten, David und seinem Samen bis in Ewigkeit.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Neue Genfer Übersetzung

König David dankt Gott für seine Rettung

1 Für den Dirigenten*. Von David, dem Diener des HERRN. David richtete die Worte dieses Liedes an den HERRN an dem Tag, als der HERR ihn aus der Gewalt all seiner Feinde und auch aus der Hand Sauls errettete.* 2 Er sprach: Ich liebe dich, HERR! Du bist meine Stärke! 3 Der HERR ist mein Fels, meine Festung und mein Befreier. Mein Gott ist meine Zuflucht, mein Schild und mein starker Retter*, meine Burg in sicherer Höhe. 4 »Gepriesen sei der HERR!«, rufe ich, und so werde ich vor meinen Feinden gerettet. 5 Der Tod hatte seine Arme schon nach mir ausgestreckt, Sturzbäche der Vernichtung erschreckten mich. 6 Die Fangarme des Totenreichs griffen nach mir, Stricke des Todes drohten mich zu fesseln. 7 In meiner tiefen Not rief ich zum HERRN, laut schrie ich um Hilfe zu meinem Gott. In seinem heiligen Tempel hörte er meine Stimme, dort erreichte ihn mein Hilfeschrei. 8 Da ging ein Grollen und Beben durch die Erde, Erdstöße erschütterten die Fundamente der Berge; sie erzitterten und erbebten, denn ´der HERR` geriet in Zorn. 9 Rauch quoll aus seiner Nase, verzehrendes Feuer loderte aus seinem Mund, glühende Kohlen brachen hervor. 10 Dann neigte ´der HERR` den Himmel und fuhr herab, unter seinen Füßen waren dunkle Wolken. 11 Er kam auf einem Kerub-Engel*, auf ihm flog er daher, schwebte herab auf Flügeln des Windes. 12 Er machte Dunkelheit zu ´seiner` Decke, die ihn verbarg, zu seinem Zelt, das ihn ringsum verhüllte, und darunter legte er dichte Wolken, die schwer waren von Wasser.* 13 Strahlender Glanz umgab ihn, Wolken gingen daraus hervor, Hagel und glühende Kohlen prasselten nieder. 14 Dann ließ der HERR den Donner am Himmel erdröhnen, er, der Höchste, ließ seine Stimme erschallen. Und wieder folgten Hagel und glühende Kohlen.* 15 Er schoss seine Pfeile ab und zerstreute die Feinde – seine Blitze brachten sie in Verwirrung. 16 Da wurde der Grund der Gewässer sichtbar, die Fundamente des Erdkreises enthüllten sich – durch dein Schelten und Drohen, HERR, durch dein zorniges Schnauben. 17 Er streckte aus der Höhe seine Hand aus, ergriff mich und zog mich heraus aus den Wasserfluten. 18 Er rettete mich vor der Gewalt meiner Feinde, vor denen, die mich hassten, denn sie waren mächtiger als ich. 19 Sie stürmten auf mich los, damals, als mein Unglück begann.* Doch der HERR gab mir Halt und Sicherheit. 20 Er führte mich aus der Not in den weiten Raum der Freiheit, riss mich aus aller Gefahr heraus, weil er Gefallen an mir hatte. 21 So handelte der HERR an mir, denn ich hatte nach seinem Willen gelebt.* Weil meine Hände rein waren von aller Schuld, hat er mir Gutes vergolten. 22 Denn ich achtete auf die Wege des HERRN und hielt mich an sie; ich habe mich nicht von meinem Gott losgesagt*. 23 Alle seine Rechtsbestimmungen standen mir vor Augen, seine Vorschriften habe ich nicht verworfen. 24 Ich hielt mich mit ungeteiltem Herzen an ihn, ich hütete mich davor, schuldig zu werden. 25 Da belohnte der HERR mich dafür, dass ich nach seinem Willen lebte.* Denn in seinen Augen waren meine Hände rein von aller Schuld. 26 Wer dir treu ist, dem bist auch du treu. Wer sich ganz zu dir hält, dem bleibst du zugewandt. 27 Dem, der sich rein hält von Schuld, begegnest du aufrichtig. Wer jedoch hinterhältig ist, dem stellst du dich quer.* 28 Denn du rettest ein von Not gebeugtes Volk, aber Menschen mit hochmütigem Blick erniedrigst du. 29 Du, HERR, du lässt mein Licht erstrahlen, du, mein Gott, erleuchtest meine Finsternis. 30 Denn mit dir kann ich meinen Feinden entgegenstürmen, mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. 31 Was für ein wunderbarer Gott!* Vollkommen ist sein Weg. Das Wort des HERRN ist rein. Ein schützender Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen. 32 Wer ist denn Gott außer dem HERRN? Und wer könnte ein Fels sein als allein unser Gott? 33 Gott ist es, der mich mit Kraft ausrüstet, der mir hilft, auf dem richtigen Weg zu bleiben. 34 Er macht mich schnell und gewandt wie ein Hirsch, er hilft mir, auf sicheren Höhen zu stehen*. 35 Gleichzeitig lehrt er meine Hände, Krieg zu führen; mit meinen Armen spanne ich den Bogen aus Erz. 36 Auch gabst du mir dein Heil als Schild zur Deckung, deine rechte Hand verlieh mir Halt und Sicherheit. Weil du dich zu mir herabneigtest, wurde ich siegreich und groß. 37 Du hast vor mir freien Raum geschaffen, deshalb konnte ich vorwärtsgehen, ohne zu Fall zu kommen.* 38 Ich jagte meinen Feinden nach und holte sie ein, und ich kehrte nicht um, bis ich sie vernichtet hatte. 39 Ich schlug sie zu Boden, sodass sie sich nicht mehr erheben konnten. Sie stürzten vor mir nieder und lagen besiegt zu meinen Füßen. 40 Du hast mich für den Kampf ausgerüstet und stark gemacht.* Meine Gegner hast du vor mir in die Knie gezwungen. 41 Du schlugst meine Feinde in die Flucht.* Alle, die mich hassten, konnte ich vernichten. 42 Jetzt waren sie es, die um Hilfe schrien, aber es war kein Retter für sie da. Sie riefen zum HERRN, aber er antwortete ihnen nicht. 43 So zermalmte ich sie und machte sie zu Staub, den der Wind fortweht, wie den Schmutz der Gassen habe ich sie weggefegt. 44 Du hast mich den Krieg im eigenen Land siegreich überwinden lassen und mich zum Herrscher über Nationen gemacht; Völker, die ich zuvor nicht kannte, unterwarfen sich mir. 45 Wenn sie nur die Nachricht von meinen Siegen hörten, erwiesen sie mir schon Gehorsam.* Menschen aus anderen Ländern zeigten mir Ergebenheit*. 46 Die fremden Völker hatte aller Mut verlassen, zitternd kamen sie aus ihren Festungen. 47 Der HERR lebt! Gepriesen sei mein Fels! Hoch erhoben sei der Gott meines Heils! 48 Dieser wunderbare Gott* – er ließ mich Vergeltung üben. Er zwang Völker unter meine Herrschaft 49 und rettete mich vor meinen Feinden. Du hast mich über alle erhöht, die sich gegen mich stellten. Vor gewalttätigen Menschen hast du mich beschützt. 50 Darum will ich dich preisen vor den Völkern, HERR; zum Ruhm deines Namens will ich dir Loblieder singen. 51 Welch mächtige Taten vollbringt Gott zur Rettung und zum Wohl seines Königs! Wie groß ist die Gnade, die er seinem gesalbten König David* und dessen Nachkommen in Ewigkeit erweist!